Unter einem Dach
Nach anderthalb Minuten des Aufruhrs verließ Eleanores Vater sie, um sich mit ihrer Großmutter Molly kurz zu beraten und ließ sie in der Gesellschaft der kleinen Andromeda und deren imaginären Freund zurück.
In Ordnung, es war wirklich unbeschreiblich unhöflich, dass sie Septimus Spitznamen für ihre kleine Cousine Maud verwendete, aber es war wirklich ein sehr langer und anstrengender Tag für sie gewesen und sie konnte einfach nicht mehr klar denken. Sie neigte nun einmal dazu, Maud so zu sehen, Eleanore wusste, dass es falsch war, aber Maud war immer so still und bis zu dem Tag an dem sie nach Kopenhagen gegangen war, hatte immer Andromeda für ihre kleinere Schwester gesprochen, dass alle vergessen hatten, dass Maud auch eigene Stimmbänder hatte.
Und wenn man Andromeda sprechen hörte, konnte man leicht zu der Überzeugung kommen, dass sie eine imaginäre Freundin besaß. „Maud mag die Kekse mit der Geleefüllung." „Maud bevorzugt gelbe Socken." „Wenn Maud beim Quidditsch zusehen muss, bekommt sie Bauchweh!" „Maud meint, wir sollten es doch noch einmal miteinander versuchen!"
Natürlich hatte Eleanore für Maud Verständnis. Maud war schüchtern. Sie hatte eine Schwester, die es nicht zuließ, dass ihr ein Wort über die Lippen kam und war in ihrem zweiten Schuljahr zu einem erstaunlich guten Legilimant erblüht.
Eleanore kam der Gedanke, dass sie zwar Maud kannte, sie sich aber von ihr ferngehalten hatte, wie sie sich von allen anderen außerhalb ihrer engsten Familie ferngehalten hatte.
Vielleicht war sie doch selbst schuld daran, dass sie außer ihren Brüdern keine Freunde hatte.
Andromedas imaginärer Freund... Septimus war manchmal so ein Idiot.
Er wollte mit Sicherheit keiner sein, aber es war nun einmal so, dass er mit seinem kleinen Spatzenhirn so beschäftigt damit war, allen zu zeigen, wie klug er war, dass er emotionale Aspekte gar nicht mehr zur Kenntnis nahm.
Tatsächlich war das ein gängiger Fehler ihrer gesamten engsten Familie; Zu vergessen, dass andere Menschen auch Gefühle hatten.
Im Moment war Eleanore durchaus bereit, der ziemlich vernichtenden Hufflepuff-Beschreibung zuzustimmen: Snapes waren generell Wichser.
Ausgenommen natürlich ihr kleiner Bruder, aber auf den Rest passte die Beschreibung ausgezeichnet, einschließlich ihr selbst.
„Hi, Maud", sagte sie vorsichtig. Maud lächelte ein leicht dümmliches Lächeln, dass blitzschnell wieder verschwand. „Du siehst krank aus", sagte sie mit dieser Stimme, bei der man sich anstrengen musste, um sie zu hören.
„Hast du jemals etwas über meinen Vater gehört? Ich meine speziell über den Vater meines Vaters?", fragte Eleanore unsicher.
Maud sah ihr und die Augen und schüttelte den Kopf, ohne ihre kostbaren Worte zu verschwenden. „Außer das er in Askaban ist?"
„Es muss wirklich unheimlich praktisch sein. Ich meine, niemand sieht und hört mehr, als jemand der unsichtbar ist. Ich wünschte wirklich, ich wäre unsichtbar.", sagte Eleanore und wusste, dass sie sich auf dünnem Eis bewegte.
Maud allerdings belohnte sie mit einem ehrlich verwirrtem Blick. „Ehrlich gesagt, ich wünsche mir nicht, du zu sein."
„Ich habe auch nicht erwartet, dass du das tust. Sie haben ihn entlassen, weisst du. Den Vater meines Vaters. Fudge hat ihn begnadigt und entlassen.", fuhr Eleanore fort.
Maud runzelte die Stirn. „Um zu verhindern, dass dein Vater die Wahlen gewinnt?"
„Ja, es sieht ganz so aus.", sagte Eleanore.
„Bist du verletzt?", wollte Maud leise wissen. „Hat er dich verletzt? Hat dich dein Vater deshalb hierher gebracht?"
Eleanore versuchte Maud nicht anzustarren. Sie kannten sich bereits ihr ganzes Leben lang, aber noch nie hatten sie so viele Worte miteinander gesprochen, wie heute.
„Ich habe es gesehen. Ich habe in den Geist der Menschen gesehen, es war immer nur zufällig und ich habe nie mehr als eine Vision gesehen. Ich...ich....da war dieser Fremde, und er sagte, er sei Lord Snape, und ich wollte es nicht. Ich wollte es nicht tun, aber ich.....Merlin, ich höre mich an wie eine Irre.", murmelte Eleanore und legte den Kopf in die Hände.
„Mach dir nichts daraus, ich habe schon hässlichere Dinge gesehen. Willst du einen Tee?", fragte Maud. „Ich wollte auch ein paar Schokoladenkekse backen. Du kannst mir gerne helfen, wenn du willst. Weißt du wie man bäckt?"
Eleanore überlegte kurz, ob sie lügen sollte, schüttelte dann aber den Kopf. „Aber es kann ja nicht viel schwerer sein, als Tränke zu brauen, oder?"
Sie fragte sich, ob Maud sowohl ihr Cousine als auch ihre Freundin sein könnte, wenn sie es selber zulassen würde.
„Wir können ja auch deinen Vater bitten, bei uns zu bleiben und uns zu beleidigen, wenn du meinst, dass es dir helfen könnte.", sagte Maud und verzog ihre Mundwinkel zu einem Lächeln. Eleanore grinste zurück.
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Harry Potter eilte nach Hause nach Snape House, sobald er die Neuigkeiten gehört hatte. Er konnte sich nicht erinnern, dass Hermine und Snape, jemals gleichzeitig so elend ausgesehen hatten.
Madame Snape lag ausgestreckt auf einem Sofa im langen Flur und kaute an der Seite ihres Daumens. Der Professor stand angespannt und aufrecht ihr gegenüber.
Beide starrten auf eine geschlossene Tür.
„Wo ist er?", rief Harry ungeduldig
„Dort, wo jeder Kindermörder mit Selbstachtung nach seiner Freilassung aus seiner mehr als fünfzigjährigen Haft sich aufhalten würde; im Bad, er nimmt ein heißes Bad und wäscht sich die Überreste seiner Schuld vom Leib!", antwortete Snape mit einem Stirnrunzeln.
„Also, was zum Teufel werden wir unternehmen?", fragte Harry, deutlich bereit für jede Art von Anweisung.
„Im Moment, können wir nur darauf warten, dass unsere Meisterstrategistin uns irgendwelche Anweisungen erteilt!", sagte Snape und seine Stimme klang ungewöhnlich schmerzerfüllt. „Mein einziger Trost ist, dass meine Urgroßmutter bis September in Bern weilt und somit all dies nicht miterleben muss."
„Und nun?", fragte Harry an Hermine gewandt.
„Ich denke gerade nach", sagte Hermine und in ihrer Stimme klang Frustration mit.
„Hast du eigentlich eine Ahnung, wozu der alles fähig ist?", fragte Harry vorwurfsvoll. Es war immer die erste Frage, die sich die Auroren untereinander stellten, wenn sie einem dunklen Zauberer gegenüberstanden. Das war der logischste Weg, um diese Situation anzugehen, es war der Weg wie die Auroren vorgehen würden.
„Abgesehen von dem Verbrechen, für das er verhaftet wurde, beschränkt sich mein Wissen über die Fähigkeiten meines Vater darauf, dass er seine Frau und seine Kinder tyrannisierte, immer zu viel trank und das ein oder andere Kindermädchen vergewaltigte. Meine Mutter vermutete auch, dass er gerne beim Kartenspiel betrogen hat.", entgegnete Severus und sah aus, als wolle er sich übergeben, aber dies mit aller Willensstärke zurückhielt.
„Dann lasst ihn trinken, soviel er will. Es macht es uns leichter ihn zu kontrollieren. Wir werden ihn auf dem Gelände halten, dass sollte den Schaden auf ein minimum reduzieren.", sagte Harry entschlossen.
Hermine saugte an der Seite ihres Daumens, bis es anfing zu bluten, sagte aber kein Wort.
Harry sah zu, wie Snape seine Fäuste ballte und entspannte. „Was machen wir mit Eleanore?", fragte Hermine.
„Was ist mit Eleanore?", wollte Harry wissen und merkte plötzlich, wie sein Puls raste.
„Meine Tochter hatte entschieden, ihre sich entwickelnde Legilimentik zu nutzen, in dem sie in die Gedanken eines fremden seltsamen Zauberers eindrang, der gerade am Seerosenteich auftauchte, als sie ein Sonnenbad nahm. Der seltsame Zauberer war zufällig mein Vater", sagte Severus leise.
„Geht es ihr gut?", fragte Harry.
„Severus hat sie sofort in den Fuchsbau gebracht", erklärte Hermine und nickte. „Wir können nicht...."
„Ich werde es nicht zulassen, dass sich meine Tochter im selben Haus aufhält, wie dieses Stück Scheiße!", schrie Snape.
„Und wir werden ihn nicht los, ohne eine Riesen Chaoswelle loszutreten", erwiderte Hermine mit einem Seufzer. „Dabei ist es auch rechtlich fragwürdig, ob wir überhaupt das Recht haben, ihn rauszuschmeissen. Rein Rechtlich gesehen ist dies sein Haus."
„Er ist immer noch der Lord", sagte Snape grimmig. „Und damit endet die politische Karriere von Severus Snape, der gezwungen ist, für einen Kindsmörder und Lackaffen, den Gefängniswärter zu spielen.
„Wenn du jetzt aufgibst, dann gewinnt Fudge", rief Hermine wütend.
„Sag mal stellst du dich absichtlich dumm? Dein Mann hat es nicht verdient der Retter der Nation zu sein!", knurrte Severus. „Fudge hat seine unübertreffbare Sorge um die Nation, in dem er meinen Vater begnadigte...."
„Aber dann solltest du erst recht nicht.....", erwiderte Hermine wütend.
„Was zum Teufel erwartest du von mir?", schrie Severus.
Harry zuckte zusammen. Er hatte Snape nicht mehr so gesehen, seit Sirius tot war. Es war gut, dass Hermine hier war.
„Es tut mir leid, Severus", flüsterte sie schwach. „Ich hatte keine Ahnung, dass Fudge so etwas tun würde.
Bei Merlins Eiern, jetzt war nicht die Zeit für Hermine, Reue zu zeigen. Sie musste anfangen Snapes Arsch aus diesem selbstmitleidigen Morast zu treten und nicht damit beginnen sich selbst ein Loch zu buddeln.
„Aber wie hättest DU so etwas vorhersehen können? DU bist doch so gut und rein. DU hast doch noch nie in deinem ganzen Leben irgendeiner Seele absichtlich Schaden zugefügt, nich einmal dann", Severus Lippen kräuselten sich leicht, als er fortfuhr, „wenn sie es verdient hatten. Ich hingegen, hätte diese Aktion vorhersehen müssen."
„Ich dachte, ich wäre so klug. Ich hätte doch mit allem rechnen müssen. Was bin ich doch für eine elende Besserwisserin.", stöhnte Hermine und schloss die Augen.
„Lupin hatte Recht was mich betrifft, weißt du, ich benutze meinen beeindruckenden Verstand und vermassel es doch jedes mal aufs Neue.", sagte Snape mürrisch.
„Seht her", begann Harry und merkte, wie er mit den beiden mürrischen Personen vor sich, die Geduld zu verlieren begann. „Ihr zwei müsst euch zusammenreißen, oder ich mache mich auf die Suche nach Rolanda Hooch, damit sie euch eine aufmunternde Ansprache hält. Wir können das schaffen. Wenn wir die Aufgaben zwischen uns dreien aufteilen, wird das die Kampagne kaum beeinflussen. Im Gegenteil, wenn der Rest des Landes Wind von der Sache bekommt, dann wird das Fudge die Wahl kosten."
„Wir.....wir haben immer sehr darauf geachtet, dass keine.....unangenehmen Details aus Severus...Herkunft an die Öffentlichkeit gelangen.", sagte Hermine und straffte ihre Schultern. Sie sah so verdammt aristokratisch aus, in der Art wie sie es tat.
Niemand würde jemals vermuten, dass sie die Inhaberin einer der größten Zeitungen des magischen Großbritanniens war. Es war der Öffentlichkeit nicht bekannt, nun ja Harry war ja auch nicht irgendjemand, er war schließlich Teil der Familie.
„Der Begriff, den du suchst lautet, schwarzmagisch gezeugt; ich denke, du kannst ihn in der Gegenwart Potters verwenden.", sagte Snape bitter, ohne sich die Mühe zu machen eine Miene zu verziehen.
„Sieh mal, Hermine, ich weiß alles, was es über Severus zu wissen gibt; die alte Fledermaus hat mich schließlich sieben Jahre lang gequält, also um Merlinswillen...."
„Es waren sechs, Potter", korrigierte Severus ihn und warf ihm dabei einen düsteren Blick für die Verwendung seines Vornamens zu. „Es war eher so, dass ich dich in deinem letzten Jahr ziemlich in Ruhe gelassen habe."
Harry verdrehte genervt die Augen. „Ja das lag aber vor allem daran, dass du in dem Jahr ziemlich abgelenkt warst. Der Punkt ist der, ich weiß alles, was es über ihn zu wissen gibt und ich liebe ihn trotzdem. Der Bastard ist das für mich, was dem eines Vaters am nächsten kommt."
Harry konnte aus seinem Augenwinkel heraus sehen, wie Severus sich bei seinen Worten buchstäblich zurücklehnte und seine Arme vor die Brust legte. Er mochte es nicht, wenn er mit der Wahrheit konfrontierte, also baute er eine innere Mauer auf.
„Rührende Worte Potter, aber was ist dein Punkt? Ich sollte das Leben der gesamten Wählerschaft bei zahlreichen Gelegenheiten rette und dann zu Dank soll ich ihnen auch noch erlauben, dass sie auf unbestimmte Zeit in meinem Haus wohnen?", brachte Snape hervor, mit einem kaum hörbaren Zittern in der Stimme. „Ich bezweifle, dass die Hauselfen dieser Aufgabe gewachsen wären."
„Mein Punkt ist der, dass ich der Meinung bin, dass du dich outen solltest. Es wird den Wählern zeigen, wer Fudge ist und wer du bist", erklärte Harry.
„Und was genau....bin ich?", fragte Severus müde.
„Ein Zauber, der bereit war, einen kleinen arroganten und ungezogenen Scheißer zu schützen, den er abgrundtief verachtete, nur weil es dass Richtige zu tun war.", entgegnete Harry trocken. „Ein schwarzmagisch gezeugter Zauberer, der so unbestechlich war, dass er Voldemorts Drohungen und Versprechungen standhielt und stets Albus Dumbledore treu blieb. Einer der besten Männer, die ich kenne, auch wenn er die meiste Zeit ein absoluter Arsch ist."
„Deiner Meinung nach!", kommentierte Snape.
„Der Rest des Landes wird mir mit Sicherheit zustimmen, sobald ihnen die Fakten bekannt sind.", fügte Harry hinzu.
Hermine nickte auf ihrem Stuhl grimmig.
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Als Harry später zum Abendessen herunterkam, sah das Esszimmer aus wie die Große Halle in Hogwarts beim Jahresabschlussessen, nur in Miniatur. Die übliche Sitzordnung war über den Haufen geworfen worden. Ein Zauberer, von dem er annehmen konnte, dass es sich bei ihm um Severus Vater Liberio handelte, saß auf dem Stuhl am Kopfende, auf dem üblicherweise Severus saß, so als ob ihm dieser gehörte.
Für Harrys geschultes Aurorenauge sah er viel besser aus, als man von jemandem erwarten würde, der fünfundfünfzig Jahre in Askaban verbracht hatte. Der Zauberer war groß und knochig, die Ähnlichkeit zwischen Vater und Sohn war unverkennbar.
Die straffe Haltung und die markante Nase, die allerdings deutlich kleiner war, als bei allen anderen Snapes, die Harry bereits kannte, kennzeichneten ihn eindeutig als Mitglied des Snape-Clans.
Er hatte absolut nichts von der gebeugten und gebrochenen Körperhaltung, die die anderen ehemaligen Askaban-Insassen normalerweise kennzeichneten, die Harry gesehen hatte. Es war ihm ein absolutes Rätsel.
Severus saß grimmig an der rechten Seite seines Vaters. Harry selber saß auf Eleanores Stuhl. Quintus saß neben seinem Vater auf Setis Stuhl.
Septimus und Xi Wang Tang hatten sich angewöhnt, üblicherweise Freitagabends zum Essen zu kommen, seit sie nach London gezogen waren, doch anscheinend hatte ihnen jemand eine Nachricht zukommen lassen, denn sie waren beide nicht da.
Die einzige, die auf ihrem gewohnten Platz saß, war Hermine. Sie saß am anderen Ende des Tisches, ihrem Schwiegervater gegenüber und sah aus, wie ein Kämpfer der versuchte seinen Gegner einzuschätzen.
„Sie müssen Harry Potter sein", sagte der alte Mann mit einem wissenden Leuchten in den Augen. „Mein Enkel sagte mir, dass Sie ein Zimmer im Westflügel besitzen."
Harry schnitt eine Grimasse.
„Das ist doch nichts wofür man sich schämen, muss ein jeder von uns kennt das Gefühl, das fünfte Rad am Wagen zu sein. Mir passierte das im Jahre 1947, als ich das ganze Jahr in meinem Lieblingspup in Glasgow verbrachte. Verfolgen Sie eigentlich gerne Pferde-Rennen, Harry?"
„Welch Überraschung", murmelte Hermine so leise, dass sie sicher war, dass Harry der einzige war, der sie hörte.
„Onkel Harry ist eher der Quidditsch-Typ.", sagte Quintus zwischen zwei Bissen.
„Auch hier gehören einige erstklassige Wetten mit zum Spiel!", warf Liberio mit einem Nicken ein und dachte er gäbe Harry ein überlegenes Gefühl.
„Nehmen Sie sich doch etwas von der Hollandaise, Harry, der Spargel ist doch ohne sie sinnlos. Der Zweck von Gemüse ist doch, als Transportmittel für feine Saucen zu dienen." Liberio schob die Sauciere auf ihn zu.
Severus und Hermine wechselten angewiderte Blicke. Harry konnte sich nicht daran erinnern, jemals zuvor Sauce Hollandaise auf dem Esstisch in Snape House gesehen zu haben.
Hermines Regeln verboten überschüssige Butte und Severus aß selten etwas, auf das er Sauce Hollandaise hätte geben können.
Außerdem hätte Sauce den reinen Geschmack des Fleisches verderben können.
„Die Elfen haben mir erzählt, dass meine Schwiegertochter den Käsegang abgeschafft hat", fuhr Liberio mit einem gutmütigen Kopfschütteln fort.
„Wie barbarisch!"
„Wir haben nicht alle, die Vorteile deiner unantastbaren Gene erhalten, Liberio!", presste Hermine zuckersüß zwischen zusammengepressten Zähnen hervor.
„Oh, ich vergass, dass du ja eine geborene Weasley bist.", erwiderte Liberio nachsichtig. „Egal, ich habe bereits mit Moff gesprochen und den Käsegang wieder eingeführt. Aber du hast weder eine Taube noch ein Stück vom Rinderbraten gegessen, meine Liebe. Ich sehe nirgendwo Fleisch auf deinem Teller. Severus, warum isst deine Frau kein Fleisch?"
„Vielleicht, weil sie keines mag.", funkelte Severus.
„Du bist wahrlich eine seltsame kleine Hexe." Liberio lächelte schief in Hermines Richtung. „Aber du hast meinem Sohn vier gesunde Nachkommen geboren, da werde ich dir ein paar Exzentrizitäten durchaus verzeihen."
„Ich bin sicher, sie ist aus Dankbarkeit völlig überwältigt!", knurrte Severus leise.
„Verzeihung?", fragte Liberio und lächelte weiter.
Harry begann zu glauben, dass dieser Zauberer selbst auf dem Scheiterhaufen noch lächeln würde.
„Du bist wegen dem Gebrauch von schwarzer Magie Kindsmord verurteilt worden, aber du bist der Meinung, das Recht zu besitzen, meiner Frau für ihre Essgewohnheiten zu vergeben?", zischte Severus und sein Ton wurde immer schneidender.
„Unsinn, Kobold", sagte Liberio herablassend, bevor er ein Stück Fleisch in den Mund steckte. „Ich bin doch nur durch deine eigenen Taten bestärkt worden."
„Durch meine eigenen Taten bestätigt?", fragte Severus erstaunt.
„Nun komm schon, mein Sohn; falsche Bescheidenheit passt nicht zu dir. Orden des Merlins erster Klasse. Orden von Asklepien. Erfinder eines Heilmittels für Lykanthropie. Kriegsheld. Meisterspion. Und als nächstes der zukünftige Zaubereiminister. Du bist doch einer von den Zauberern, über die in Büchern geschrieben wird. Ich würde sagen, dass war es die ein oder zwei Squibb, die ich gezeugt habe, allemal Wert. Die Nachwelt wird mich eines Tages für meine Weitsicht ehren.", sagte Liberio und tunkte eine Spargelspitze in die goldene Sauce. „Ich finde nach dem Abendessen sollten wir Herren, die rote Schnur besuchen. Es ist viel zu lange her, dass ich einen Abend mit einer weiblichen Begleiterin verbracht habe."
„Nein", war alles, was Severus dazu sagte.
„Absolut nicht", wiederholte Hermine eine Sekunde später, ihr Gesicht wurde rot. „Sieh mal, ...."
„Ich bewundere eine Hexe, die sich bemüht ihr Heim zu pflegen,", sagte Liberio mit einem Augenzwinkern, „aber sicher, meine geliebte Schwiegertochter, wirst du verstehen, dass ein Zauberer anders als eine Hexe ist. Wir brauchen ein gewisses Maß an.... Abwechslung in der Küche , damit nicht alle Lebensmittel ihren Geschmack verlieren. Außerdem braucht ein heranwachsender Junge, wie Quintus ein Ventil für seine Energie."
„Vater", begann Severus steif, er ballte seine Fäuste so stark, dass seine Knöchel weiß hervortraten, „ich sage dies jetzt in aller Klarheit und um zukünftige Missverständnisse zu vermeiden; Ich verachte dich. Du und ich sind nicht mehr als Fremde. Denke ja nicht, dass du das Recht hast, meiner Frau zu sagen was ich mir wünsche. Denn meine Ansprüche unterscheiden sich gewaltig von deinen.
des Weiteren haben Hermine und ich bereits erfolgreich in Erwachsenenalter herangezogen, ohne die Unterstützung eines saufenden Zuhälters und ich bin mir absolut sicher, dass wir auch bei unserem dritten Sohn nicht versagen werden. Und abschließend muss ich dir leider mitteilen, lieber Liberio Snape, dass du bis zu den Wahlen an Samhain, das Gelände von Snape House nicht verlassen darfst; das heißt im Klartext, keine Bordelle, keine Pubs und keine Glücksspiele, hast du verstanden?"
Es war der Ton, den Harry von Professor Snape gewohnt war und der ihn sofort in sein siebtes Schuljahr zurück versetzte. Snapes Vater schien das Gesagte erfolgreich zu ignorieren; Stattdessen schien er mit dem Löffel in der Hand über der Schüssel zu meditieren.
„Ich sehe entsetzlich mitgenommen aus", murmelte Liberio und starrte betroffen auf sein eigenes Spiegelbild. „Vielleicht brauche ich vor meinem Debüt, wirklich ein paar Monate Erholung. Bis Samhain sagtest du? Wenn ich mich jetzt an die Arbeit mache, sollte ich eigentlich bis dahin wieder ganz präsentabel sein.
Plötzlich wusste Harry Potter genau, was Liberio Snape war: Eine Kreatur, der es an Empathie mangelte und die es irgendwie schaffte zu existieren, ohne dass sie sich um irgendjemanden oder irgendetwas zu kümmern, außer sich selbst.
Er war genau das, was die Muggel einen Soziopathen nannten. Es würde ihre ganze Aufmerksamkeit benötigen, einen solchen Verbrecher in Schach hu halten.
Und dann tat Severus etwas, was er in all den Jahren, in denen Harry ihn kannte, noch nie getan hatte. „Ich glaube mir ist der Appetit vergangen!", erhob sich und verließ die Tafel, auf der sein noch halb-voller Teller stand.
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Der restliche Abend zog sich hin, wie ein Raubtier im Käfig, Stunde um Stunde, aber schließlich brach doch endlich die Nacht herein. Hermine umarmte Severus Taille und zog ihn zu sich hinunter, um ihn in der leeren Halle zu küssen. Doch er konnte dem Kuss nicht viel Begeisterung entgegenbringen.
„Severus, er ist schlafen gegangen.", flüsterte Hermine. „Bitte, komm ins Bett."
Severus schüttelte jedoch nur den Kopf. Ausnahmsweise mal fühlte er sich zweifelsohne unattraktiv.
„Nicht einmal Hogwarts ist so gut geschützt wie das Zimmer deines Vaters; nun komm schon", sagte sie sanft und streichelte ihm mit ihrer Hand zärtlich über den Rücken. „Außerdem könnte ich durchaus etwas gebrauchen, was mich diesen völlig entsetzlichen Tag vergessen lässt."
„Ich denke du wirst verstehen, meine Liebste, wenn ich im Moment nicht in der Stimmung dafür bin.", funkelte er Hermine an.
„Willst du wirklich die ganze Nacht aufbleiben, um vor seiner Tür Wache zu stehen?", fragte sie mit einem Seufzer.
Severus ärgerte sich, dass er so durchschaubar war. „Vielleicht", entgegnete er.
„Also schön, ich werde Moff bitten, dir Tee zu bringen; kann ich wenigstens einen richtigen Kuss haben?", Hermine klang müde.
Vorsichtig zog er sie an sich und küsste sie, etwas fester als er beabsichtigt hatte.
„Ich bin im Bett, wenn du es dir anders überlegen solltest." Hermine zwang sich zu einem knappen Lächeln, das ein wenig ihr Missfallen erahnen ließ.
Er runzelte die Stirn und setzte sich auf einen Stuhl, der vor der Zimmertür seines Vaters stand.
Er hatte nicht die Absicht, in dieser Nacht auch nur ein Auge zu schließen, doch irgendwann übermannte ihn der Schlaf. In seiner tiefen Bewusstlosigkeit war er Opfer eines Traums, den er seit Jahren nicht mehr gehabt hatte. Er befand sich im Labor seiner Mutter und balancierte auf der Lehne seines Stuhls, während Fidelia an ihrem Arbeitstisch stand und ihr Lieblingsmesser schärfte.
Ihre Vorräte säumten die Regale an den Wänden, eine blaue Flasche an der andere, eine Kombination aus Ravenclaws Hausstolz und praktischer Veranlagung, damit die kostbaren Inhalte vor dem gleißenden Sonnenlicht geschützt waren. Severus war clever genug, um nicht mit den Sachen seiner Mutter herum zu spielen, außerdem würde sie ihn windelweich prügeln, wenn sie ihn dabei erwischen würde. Stattdessen, saß er neben ihr und schwieg, obwohl er sich die Herstellung der regulären Tränke bereits gespeichert hatte. Er sah zu und stellte dabei sicher, dass sie keine Fehler machte, denn er wußte, selbst in seinem zarten Alter, dass der Zustand seiner Mutter sich in diesem Frühling stark verändert hatte. Ihre Stimmung schwankte stark, ihre Gedanken waren wirr und der ein oder andere Trank misslang.
„Musst du das machen?", fragte Fidelia gereizt.
„Was mach ich denn, Mutter?",entgegnete Severus, starrte dabei auf ihre halb zusammengestellten Zutaten und versuchte genau festzustellen, was sie gerade braute.
„Reite nur darauf herum, Kobold, lass es mich nur ja nicht eine Minute vergessen", sagte sie angewidert, „ wie sehr ich dich langweile."
Severus unterdrückte ein Seufzen. „Bitte verzeih, Fidelia". Es war alles, was er dazu sagen konnte.
Seine Mutter blähte die Nasenflügel und grinste. Trotzdem war ihm diese Reaktion lieber, als ihre sonst so zuckersüße Stimme, die ihn mehr als alles andere erschreckte, weil er nie wußte was sich dahinter wirklich verbarg. Offene Feindseligkeit war leichter für ihn zu bewältigen.
„Warum bist du so erpicht darauf, wie ein kleiner Geier herumzuhängen, während ich arbeite?", sie flattertet zur Betonung ihrer Worte mit ihren zarten Armen auf und ab.
„Weil du mich brauchst", sagte er mit Ernsthaftigkeit eines Kindes, das nichts anderes als die brutale Ehrlichkeit kannte.
„Und warum, bitte, um alles in der Welt erkläre mir, brauche ich das Fachwissen eines neunjährigen Jungen?", fragte sie und zog ihre perfekt geformte Augenbraue in die Höhe.
„Um sicherzugehen, dass du keinen Fehler machst", platzte er heraus ohne zu merken, welch großen Fehler er gerade beging, bis die Worte seinen Mund verlassen hatten.
„Ich verstehe", antwortete seine Mutter brüskiert. Er war erstaunt, dass sie ihn nicht sofort geohrfeigt hatte.
„Komm her,", befahl sie. Er blieb wie angewurzelt dort stehen, wo er gerade stand.
„Komm sofort hier her.", sagte sie erneut mit zusammengebissenen Zähnen. Er schüttelte heftig mit dem Kopf und versteckte sein Gesicht hinter dem Vorhang seiner Haare.
„Ich werde dir nicht weht tun", kommentierte Fidelia scharf. „Du wir stattdessen den traumlos Schlaftrank brauen!"
„Aber..., aber.. das kann ich nicht...", quietschte der Junge und hasste dabei den Klang seiner eigenen Stimme.
„Warum den nicht, mein Junge? Bist du nun ein Zaubertrankmeister oder bist einfach doch nur inkompetent?", fragte Fidelia.
„Aber Mummy, wenn ich einen Fehler mache, dann vergifte ich dich!", flüsterte Severus.
Seine Mutter lächelte süß. „Dann werde ich dir endlich entkommen und du wirst mir einen großen Gefallen erwiesen haben."
„Aber was passiert dann mit mir?", wimmerte der Junge.
„Nun ich gehe davon aus, dass du dann wie ein Prinz zusammen mit meiner Großmutter in Rom leben würdest.", fuhr seine Mutter mit einem Grinsen fort.
„Sollte es so etwas, wie ein risikofreies Angebot geben, dann ist es mit Sicherheit dieses. Auf jeden Fall würden wir beide davon profitieren."
Der kleine Severus aus dem Traum und der Erinnerung zuckte zusammen.
„Nimm das Messer", sagte sie und drückte ihm den Knochengriff in seine Handfläche, „und mach dich an die Arbeit."
Mit der Klinge in der Hand, wurde der Junge noch von seiner Mutter umarmt. Er versuchte etwas von dem Körper zu fühlen, der ihm das Leben geschenkt hatte, ein bisschen Wärme, einen Beweis dafür, dass sich unter dem schweren Brokat eine Hexe aus Fleisch und Blut befand, aber alles was er fühlte, waren ihre Kleider; Es war, als wäre er von einem teuren sich ständig wechselndem Bündel Textilien großgezogen worden.
„Vergib bitte deiner Mama, dass sie so streng ist", begann Fidelia mit dieser falschen hohen Stimme, die ihn so schrecklich nervös machte. „Sie ist neuerdings einfach immer so müde."
„Bitte Mama, ich will nicht....", wimmerte er.
„Sei nicht albern, mein Baby; ein kluger Junge wie mein Severus sollte keine Probleme haben, den traumlos Schlaftrank zu brauen." Sie strich ihm über sein Haar und weigerte sich, ihn aus ihrer Umarmung zu lösen. „Immerhin hast du mich bereits hunderte Male beim Brauen beobachtet." Ihre Stimme blieb hoch, atemlos und durch und durch falsch.
Ihr Lächeln war entwaffnend, als sie ihn leicht auf die Lippen küsste, es war eher eine federleichte Berührung und der Hauch eines Atems als ein echter Kuss; Aber trotzdem lag für Severus etwas Beunruhigendes daran.
„Liberio hat es immer gehasst, wenn ich das getan habe, dich auf den Mund zu küssen.; Er sagte immer es sei unpassend, aber ich denke viel mehr, dass er ein wenig eifersüchtig war."
Fidelia tippte mit ihrer Fingerspitze auf Severus Nase. „Ich würde deinem Vater niemals anvertrauen, für mich den traumlos Trank zu brauen."
Aus reinem Reflex führte der Junge seine Hand an die Lippen.
Severus erwachte erschrocken und musste sich in Erinnerung rufen, dass seine Mutter nicht an dem Trank gestorben war. Tatsächlich hatte sie ihm ab jenem Nachmittag, damit beauftragt sämtliche Haushaltstränke zuzubereiten.
Sein Nacken schmerzte von seiner ungewohnten Position auf demStuhl.
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Am nächsten Tag bemerkte Harry, dass Liberio Severus mit einer Leichtigkeit an die Wand spielte. Jeden Abend gelang es ihm, Severus wütend vom Tisch zu vertreiben, noch ehe das Abendessen vorbei war.
Je länger Liberio in Snape House weilte, desto mehr schien sich etwas undefinierbar Falsches zwischen Severus und Hermine anzudeuten.
Und es war noch immer falsch, als der Juni in den Juli wanderte.
Die positive Seite des Ganzen war, dass sich Severus mit einer Leidenschaft dem Wahlkampf widmete, die all seine früheren Bemühungen deutlich halbherzig erscheinen ließen.
Harry vermutete, dass ihn das Ziel vorantrieb, seinen Vater auf diese Weise zurück nach Askaban zu verfrachten.
Es war also nicht ganz überraschend, dass Severus an dem Abend an dem er vor einer Hexenhilfsorganisation sprechen sollte, dass gemeinsame Abendessen ausfallen ließ. Was allerdings überraschte, war die Tatsache, dass er nicht Bescheid gab, dass er sich verspätete. Das war etwas, was Hermine verärgerte.
Hermine war eine Hexe, die man unter normalen Umständen provozieren sollte, und niemand außer Liberio würde die gegenwärtigen Umstände als normal beschreiben.
Hermine lag wütend im Bett und las ein Buch, als Severus hereinkam. Es war ein staubiges altes Ding mit einer Art verwirrender Prosa, die ihre schlechte Laune nur verschärfte. Mit anderen Worten: Philosophie.
Eine Wolke aus Alkohol entfaltete sich um ihn, als er seine Robe mit einem Schwung auf den Sessel fallen ließ. Sie würde ihn umbringen.
„Darf ich dich fragen, wo du warst, Severus Snape?", fragte sie spitz und versuchte darauf zu achten, dass ihre Stimme nicht schrill klang.
Sie versagte kläglich.
„Das solltest du wissen, schließlich hast du mich ja zu dieser verdammten Veranstaltung geschickt!", entgegnete er und klang dabei so, als wäre sein Satz ein einziges langes Wort.
Wie schaffte er das nur? Egal wie wütend sie war, er war immer wütender - und sie war schließlich den ganzen Abend zu Hause gewesen, dort wo sie hingehörte.
„Willst du mir gerade wirklich weiss machen, dass dein Vortrag bei der Hexenhilfsorganisation bis ein Uhr morgens gedauert hat?", zischte sie.
„Sie haben darauf bestanden, dass ich zum Essen bleibe", antwortete Severus.
„Und zum trinken? Du stinkst wie der Boden des Eberkopfes!", sagte Hermine und kämpfte damit, ruhig zu bleiben trotz der Kälte die sich in ihrer Brust breit machte.
„Das ist alles alleine deine Schuld, weißt du", erwiderte Severus und machte eine große, schwungvolle Geste mit seiner Hand.
„Was ist meine Schuld?", fragte Hermine und dachte, dass er Recht haben könnte.
Er hatte Recht; es war alles ihre Schuld. Sie hatte sie in diese Situation gebracht, aber im Moment konnten sie beide nichts anderes tun, als sich zusammen zu reißen und es gemeinsam über die Bühne zubringen. Sie würde die ganze Schuld auf sich nehmen, wenn das alles vorbei war, aber das bedeutete nicht, dass sie sich gerade besonders schuldig fühlte. Ja, es war ihre Schuld. Wenn er sie dafür züchtigen wollte, dann sollte er die Peitsche langsam raus holen. Sie hatte weder die Zeit noch den Wunsch, sich ständig mit seiner Zuckerbrot und Peitsche - Methode zu befassen. Es war so ermüdend auf die Dauer.
„Das.., das alles; mein Vater, heute Abend, das alles hier", antwortete er und sah dabei aus, als wäre ihm übel. „Du und dein fast schon größenwahnsinniges Bedürfnis, Dinge wieder gerade zu rücken, hast uns alle in die Scheiße geritten!"
„Aber für was bin ich verantwortlich, was heute Abend passiert ist?" Hermine legte ihr Buch zur Seite.
„Miss Parkinson lud mich in ihr privates Wohnzimmer ein, um in alten Erinnerungen zu schwelgen sobald die anderen Gäste gegangen waren.", antwortete Severus und zog seine Stirn kraus.
„In welchen alten Erinnerungen schwelgen?", fragte sie vorsichtig. Hermine hatte Pansy noch nie vertraut. Egal wie sehr sie sich auch bemüht hatte, Parkinson ohne Vorurteile zu begegnen, in Hermine schrillten bei jeder Begegnung die Alarmglocken.
Sollte Severus, doch von ihr aus ruhig Weiterglauben, dass sie die letzten zwanzig Jahre unverheiratet geblieben war, um der Erinnerung an Draco treu zu bleiben, aber Hermine vermutete eher, dass es viel mehr damit zu tun hatte, dass Pansy sich weigerte jemanden unter ihrem Stand zu heiraten, der ihre edle Blutlinie besudelte.
„Sie wollte angeblich in ihren Erinnerungen an Draco schwelgen",antwortete Severus auf eine Weise, die darauf hindeutete, dass er ganz genau wußte, dass der Tote nur eine Ausrede war.
Draco Malfoy war nach all den Jahren noch immer ein wunder Punkt zwischen ihnen beiden. Hermine wußte von den liebevollen Gefühlen, die Severus für den Jungen gehabt hatte und verstand sie sogar irgendwie.
Das bedeutete aber nicht, dass sie diese auch mit ihm teilte. Sie wußte auch, dass Severus Snape, wäre Draco vor all den Jahren nicht gestorben, wahrscheinlich Dumbledores Bitte abgelehnt hätte, um die Sicherheit eines Gryffindors mit buschigen Haaren zu gewährleisten.
Es war wie die Box der Pandora, die aber keiner von ihnen beiden öffnen wollte.
Und dann, was passierte dann?", fragte Hermine spitz und spürte, wie die schleichende Kälte nun ihre Arme erreichte. Sie wußte genau, was nun kommen würde. Sie wußte es und sie fürchtete es.
„Miss Parkinson, äußerte sich über die Tatsache, dass ich vier ziemlich außergewöhnliche Nachkommen gezeugt habe.", erwiderte Severus gedehnt.
„Und wurdest du rot vor Stolz?", fragte Hermine sarkastisch.
„Sie bot mir ein fünftes Kind an", platzte es aus ihm heraus.
All die Jahre, die sie nun zusammen waren, hatte sie immer gedacht, dass sie ihm vertrauen konnte. Sie hatte sich selbstgefällig in dem Wissen ausgeruht, dass sie der Treue ihres Mannes bis zum Ende der Welt vertrauen konnte. Sie hatte das Gefühl, als würde sie gerade von einer Klippe stürzen, so wie sich ihr Magen gerade zusammen zog. Ihr wurde schlecht. In diesem Moment entschied Hermine, wenn sie sich übergab müsste, dann würde sie das auf jeden Fall auf seinem Anzug tun.
Sie sprang aus dem Bett und stürzte zu ihm. „Und hast du angenommen? Hast du es ihr besorgt?", wollte sie wissen und fühlte sich auf einmal ganz ruhig.
„Wie kannst du mich so etwas nur fragen?", fragte er wütend.
„Ist das ein 'Ja Hermine, ich habe Pansy gefickt, aber ich möchte dir darauf keine weitere Antwort geben' oder ein 'Nein, ich habe Pansy nicht gefickt, aber denke nicht, dass ich nicht hundertmal überlegt habe es doch zu tun?", schrie Hermine.
„Es ist wirklich beunruhigend, zu wissen, wie viel du von deinem Ehemann hältst." Severus beugte sich nach unten, um ihr in die Augen zu sehen.
„Was erwartest du, Severus, wir haben seit Wochen keinen Sex mehr!", spie Hermine.
„Erwartest du ehrlich, dass ich...dass ich mit dir schlafe, während mein Vater hier im Haus ist?", fragte Severus schockiert und angriffslustig.
Hermine zuckte zurück, nicht aus Angst sondern vor Ekel. Wundervoll, er war betrunken, hatte eine feuchte Aussprache, stank elend und sie selber war besessen von der Frage, ob er nun mit Pansy Parkinson gevögelt hatte oder nicht.
Tiefer konnte man in einer Beziehung wohl nicht mehr sinken.
„Du hast meine Frage noch immer nicht beantwortet", presste Hermine hervor. „Wenn sie sich dir so angewidert hat und du nein gesagt hättest, warum kommst du dann erst um ein Uhr in der Früh völlig in Alkohol getränkt nach Hause? Wenn du kein schlechtes Gewissen haben würdest, dann wärst du nicht so angriffslustig in mein Zimmer getorkelt, sondern hättest den Rest der Nacht in deinem eigenen Zimmer verbracht."
„Ich bin in den tropfenden Kessel gegangen!", antwortete Severus.
„Was genau ist heute Abend passiert, Severus?", fragte Hermine leise.
„Zu erst haben wir über Draco gesprochen." Er fixierte einen Punkt hinter ihrer Schulter. „Dann machte mir Miss Parkinson ihr Angebot."
„Und dann?", Hermine richtete sich nervös auf.
„Dann habe ich mich aus der Situation gerettet.", erklärte er. Hermine bemerkte deutlich einen leichten grünen Schimmer in seinem Gesicht.
„Wie das?", seine Frau ließ sich nicht so leicht abspeisen.
„Ich habe sie darüber aufgeklärt, dass die Position in der ich mich gerade befinde, keine ist, die ich mit einer Verbindung, wie sie sie mir anbot, auf irgend eine Weise gefährden werde.", entgegnete er ausdruckslos, nur das leichte Lallen verriet seine Trunkenheit.
„Warum bist du dann in den tropfenden Kessel gegangen?", fragte Hermine und beobachtete, wie er unruhig hin und her rutschte.
„Das möchte ich dir lieber nicht sagen", sagte er steif.
„Ist es, weil du eigentlich ihr Angebot annehmen wolltest?" Hermine fühlte sich, als ob sie nun der Spott der Gesellschaft war.
„Nein, natürlich nicht. Nicht wirklich jedenfalls. Ich....ich ...ich bin so verdammt frustriert über die ganze Situation hier..., dass ich für einen kurzen wahnwitzigen Moment nachgedacht habe, ihr Angebot anzunehmen und dabei so zu tun, als wäre sie du.", antwortete er und fuhr sich mit seinen Händen durch die Haare.
„Wenn du Pansy willst, dann lass dich nicht von mir aufhalten.", sagte Hermine emotionslos, obwohl sie ihr eigenes Herz in den Ohren schlagen hören konnte.
„Ich will aber nicht Parkinson. Ich will dich!", brüllte Severus.
„Warum schläfst du dann nicht mit mir? Verdammte Scheiße!", rief Hermine. Er versuchte eindeutig sie in den Wahnsinn zu treiben.
„Nicht mit meinem Vater im Haus", donnerte Severus mit irrem Blick.
„Warum nicht? Er ist auch nur ein Mann. Du bist mächtiger als er. Jünger. Stärker. Intelligenter. Warum hast du solche Angst vor ihm, Severus?", fragte Hermine wütend.
„Sieh dir an, was er getan hat. Er hat mich gezeugt, Hermine.", rief er verzweifelt.
„Alles was Liberio geschafft hat, war sich irgendwie durch einen mächtigen dunklen Ritus zu schummeln. Ich habe die letzten Wochen mehr Zeit mit ihm verbracht als du. Ich habe gesehen, wie der Mann Zaubersprüche abruft. Das einzige was mir dazu einfällt ist, dass es mehr Glück als Können war.", versuchte Hermine ihn zu beschwichtigen.
Severus sah aus, als würde er gleich beginnen zu Hyperventilierten.
„Wenn du nicht in riesengroße Schwierigkeiten geraten willst, Severus, dann nimmst du mich jetzt hier und jetzt.", knurrte Hermine und zog ihn am Kragen seines Gehrocks zu sich heran. „Und sieh zu, dass du dich nie wieder im selben Raum wie Pansy Parkinson aufhältst."
„Ich vermute, dass ich für solche Aktivitäten zu viel getrunken habe", murmelte er.
„Für jemanden, der angeblich zu betrunken zum vögeln ist, bist du verdammt hart!", hauchte sie und schmiegte sich enger an ihn heran. Es war war; Sie konnte spüren, wie sein Penis hart war und gegen ihren Bauch drückte.
„Es ist ja auch nicht dieser Teil, der ein Problem darstellt, so betrunken bin ich nun auch wieder nicht. Vielmehr ist es der Zauber....", flüsterte Severus. „Ich hatte doch ein bisschen zu viel Feuerwhisky um Magie auszuüben....könnte gefährlich werden und ohne den ....."
„Welcher Zauber?", Hermine wurde Hellhörig.
„Der Zauber, den ich benutze, um zu verhindern, dass ich ejaku...na um zu verhüten.", sprudelte es aus ihm heraus, doch als er bemerkte was er soeben gesagt hatte, schloss er verlegen die Augen.
„Ich weiß über den Zauber Bescheid, den du verwendest. Für wie unaufmerksam hältst du mich eigentlich?" Hermine musterte ihn; Wenn sie vernünftig wären, dann würden sie bis zum Morgen warten.
Doch wenn er nüchtern wäre, dann würde er sich wieder zu viele Sorgen bezüglich seines Vaters und dem Sex unter einem Dach machen.
Wenn sie nicht bald einen Orgasmus haben würde, dann würde sie bald jemanden verstümmeln; Außerdem, wenn sie jetzt miteinander schlafen würden mit Liberio im selben Haus und die Decke dabei nicht einstürzte, dann wäre Severus in der Zukunft vielleicht wieder öfters gewillt sich auf sie einzulassen. Bei Merlin, ganz offensichtlich war sie wirklich verzweifelt.
Sie ließ aufreizend die Hüfte kreisen und begann seine Knöpfe aufzuknöpfen. Severus öffnete seine Lippen, hielt aber seine Augen fest geschlossen. Mit einem völligen Mangen an Feingefühl nahm sie seine Hände in ihre und legte eine an ihre rechte Brust und die andere zwischen ihre Beine. „Wir können es doch immer noch wie die Muggel machen."
„Merlin....verdammt.....Liebling", murmelte er, als er seine Lippen über die zarte Haut ihres Halses wandern ließ und hastig an ihrem Slip herumfummelte.
Sie war kaum in der Lage sich auf den Beinen zu halten, als seine geübten Finger schließlich ihr Ziel fanden. Ohne zu merken was sie da tat, bog Hermine sich ihm entgegen und krallte sich mit ihren Fäusten in seinem schwarzen Gehrock fest. Ihr wurde schwarz vor Augen und in ihren Ohren begann das Blut zu rauschen. Als sie wieder zu sich kam, blinzelte Severus mit seinen Augen. Mit übertriebener Sorgfalt legte er sie auf das Bett zurück und riss ihr die Unterhose vom Leib und warf die Überreste achtlos auf den Boden. Er machte sich nicht die Mühe, einen von Ihnen beiden mehr auszuziehen, als umbedingt notwendig war. Seine Hose wurde geöffnet und ihr Nachthemd wurde Vorsicht über ihre Hüften geschoben.
Hermine war noch immer geistig Beeinträchtigt von dem völlig überraschenden Orgasmus, als er sich vorsichtig über sie beugte. Es fühlte sich unheimlich warm und tröstend an, als er in sie eindrang. Drei sanfte göttliche Stösse später und sie hätte nicht verwirrter sein können, als Severus plötzlich innehielt.
„Verdammt——Entschuldige", murmelte er.
Was zum Teufel? Fragte sie sich, bis sie einen Moment später ein vertrautes pulsierendes Gefühl in sich spürte und ihr Mann auf ihr zusammenbrach und sie in die Matratze drückte.
„Entschuldigeentschuldigeentschuldige", murmelte er wiederholt in die Krone ihres Haares.
Hermine hatte nicht erwartet, dass es so schnell vorbei sein würde. Es fühlte sich an, als würde Severus hundert Steine schwer sein, als er sich nicht bewegte. Seine Beine baumelten über die Kante des Bettes.
„Wieviel Whisky hattest du?", fragte sie.
„Zwei", stöhnte er und kuschelte sich liebevoll an sie, ohne sich die Mühe zu machen, nicht weiter das Leben aus ihr herauszupressen.
Irgendetwas stimmte nicht.
„Zwei Gläser?", fragte sie misstrauisch.
„Flasche", entgegnete er.
Nun, das erklärte, warum er so spät nach Hause gekommen war.
„Es ist ein Wunder, dass du nicht an einer Alkoholvergiftung gestorben bist. Dreh dich um, Severus; Du zerquetscht mich", seufzte sie.
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Seine Frau beharrte auf ihre absolut falsche Meinung, dass sein Vater viel zu sehr damit beschäftigt war, sich neue Roben in trendeigen Farben schneidern zu lassen, als irgendwelche schändlichen Pläne auszuarbeiten.
Während Hermine und Severus sich weiterhin uneinig darüber waren, welche Bedrohung Liberio darstellte, wurden zumindest andere Unstimmigkeiten in Bezug aus die Harmonie ihres Zusammenlebens beiseite gelegt.
So wurde aus Juli August und die Kinder wurden ohne größere Zwischenfälle zurück in die Schule gebracht.
Es wurden Reden und Besprechungen abgehalten und es wurde mehr als nur ein Hinterzimmervertrag ausgearbeitet.
Im September als Lady Eleanore von ihrer Reise in die Schweiz zurückkehrte, bemerkte Severus, dass Hermine eigentlich äußerst geschickt war für jemanden eine Wahlkampagne zu leiten, zumindest für jemanden, der dies vorher noch nie getan hatte.
Zweifellos lag der größte Teil daran, dass seine Urgroßmutter eine größere Summe zur Verfügung stellte. Trotzdem hatte Severus nicht geglaubt, dass sie das Zeug für eine Wahlkampagne in sich hatte, zumindest gemessen an dem durchschlagenden Versagen von B.E.L.F.E.R.
Er hoffte inständig, dass Hermine sich nicht entschied, das Thema Elfen erneut aufzugreifen. Es gab einige Themen bei denen er mit seiner Frau nicht konform ging, er würde es zwar tun, wenn er keine Wahl hatte. Er hatte nämlich kein Interesse daran, dass zu stören, was wieder reibungslos zwischen ihnen floss.
Ob richtig oder falsch, aber er war der Ansicht, dass ihre körperliche Vereinigung der Grundstein war, der ihrer beiden unterschiedlichen Seelen zusammen hielt.
Eine Ehe war ein Vertragsverhältnis. Legal. Magisch. Sexuell. Mit etwas Glück auch familiär. Darüber hinaus waren in seinen Augen, eheliche Rechte ein Versprechen, ein Gelübde, das der Liebe, Freundschaft und sogar Wertschätzung zwischen den beiden Partnern vorausgegangen war. Und das verdiente es gepflegt zu werden.
Zumindest empfand er so.
Er zögerte damit, es seiner Frau zusagen, aus Angst, dass sie es auseinander nehmen würde, um es genauer zu analysieren.
Er würde noch weitere zwanzig Jahre damit warten. Es hielt ihn davon ab, wieder zu dem Mann zu werden, der er einst gewesen war, natürlich würde er niemals zugeben, dass er sich überhaupt verändert hatte.
So wanderte der September nahtlos in den Oktober und Severus spürte, wie Samhain immer näher rückte, während er seine Tage damit verbrachte zum einen ein wachsames Auge auf seinen Vater zu halten und zum anderen mit endlosen und geduldigen Erklärungen, warum er die Logischste Wahl für den Zauberminister war. So lange bis er es schließlich selber glaubte.
Hermine und er verbrachten so viele Nächte wie möglich in einem gemieteten Zimmer über dem tropfenden Kessel.
Madame Snape saß in ihrem Büro beim Tagespropheten vertieft in den ewigen Streit mit Agatha Attenberry. Es stimmte wirklich; Manche Hexen waren so schlecht wie jeder Zauberer. Es war nun wirklich kein schwer zu begreifendes Konzept. Nur weil eine Hexe ihre Gebärmutter benutzt hatte, bedeutete das logischerweise nicht, dass ihr Gehirn deswegen aufgehört hatte zu funktionieren.
Hermine war alles andere als begeistert, dass ihre hart erkämpfte Autorität durch die große schwarze Fledermaus, die ihr Ehemann war, untergraben wurde, in der dieser mit seinen üblich bauschenden Roben in ihr Büro flatterte.
„Was zum Teufel ist das, Hermine?", zischte er und schleuderte ein Bündel heller sich bewegender Bilder auf ihren Schreibtisch.
„Wenn das ein Rätsel sein soll, dann glaube ich nicht, dass du darüber sprechen darfst", sagte sie und lächelte süß. „Wenn das Drama des Augenblicks warten kann, mein Schatz, ich diskutiere gerade über Redaktionsangelegenheiten."
„Hattest du etwas damit zu tun?", fragte er entsetzt.
„Ich weiß nicht einmal, was 'das' ist", antwortete sie.
Severus fuchtelte so stark mit dem Ding in der Hand umher, dass Hermine nicht mehr feststellen konnte, als dass es sich bei dem fraglichen Ding um eine Zeitschrift handelte.
„Die Hexen-Woche", donnerte er und machte dabei ein Gesicht, als würde es sich bei der Zeitschrift um einen schädliches Gift handeln würde.
Hermine kämpfte gegen den Drang an, ihre Nase zu rümpfen.
„IST SEVERUS SNAPE DER ROMANTISCHSTE ZAUBERER GROßBRITANNIENS? Ich kann nicht glauben, was für eine Scheiße ihr Hexen euch zusammen fantasiert!", zischte er.
Hermine verschluckte sich beinah. „Das ist ein schrecklich schwere Vorwurf, würde es dir etwas ausmachen mich da nicht mit einzubeziehen, bitte?"
„Ich meine ja auch nicht dich speziell", funkelte Severus finster.
„Was steht denn genau in dem Artikel?", fragte sie stirnrunzelnd und versuchte dabei nicht zu lachen.
„Es scheint so, als wäre ein skrupelloser Journalist" - hier machte er eine bedeutungsvolle Pause, um in Attenberrys Richtung zu grinsen - „an einem Hogsmeade-Wochenende auf einen gewissen Quintus Snape in den drei Besen gestoßen. Anscheinend war ihm das Taschengeld ausgegangen und er war bereit sich für drei Butterbier und einem Stück Kürbiskuchen internen zu lassen. Verdammter Verräter."
„Ist es wenigstens Schmeichelhaft?", fragte Hermine.
„Hier finde es selber raus. 'Mein Vater macht sich bereits ein halbes Jahr vor Weihnachten auf die Suche, um das passende Geschenk für meine Mutter zu finden.' Eine Lüge, ich fange nie vor September oder Oktober an. Dann der nächste Hammer: 'Alleine wie mein Vater meine Mutter ansieht. Ich wünsche mir eines Tages meine Frau genauso zu lieben, wie mein Vater meine Mutter!' Ich schaue dich niemals so an. Niemals!", sagte Severus vehement.
Hermine brauchte all ihre Selbstbeherrschung, um nicht zu lachen.
„Darf ich?" Sie streckte die Hand aus, um die beleidigende Zeitung zu erhalten.
„Was hat sich dieser Junge nur wieder dabei gedacht?", fragte Severus wütend und schüttelte den Kopf.
Hermine blätterte durch den Artikel. Das Interview war sentimental und trivial geschrieben, und es war ziemlich offensichtlich, dass Quintus Antworten stark bearbeitet worden waren.
„Wenn ich mich nicht irre, dann hat der Junge mit seinem Interview dafür gesorgt, dass die Zahl der Stimmen für seinen Vater sich um 20 Prozent erhöht haben.", kommentierte sie und gab ihrem Ehemann die Ausgabe der Hexen-Woche zurück.
„Ich kann mir kaum vorstellen, dass es das Wert war.", grummelte Severus.
Hermine hob eine Augenbraue und ein Grinsen schlich sich unwiderruflich auf ihre Lippen. „Mit etwas Mühe könntest du der nächste Gilderoy Lockhart werden!"
„Leck mich am Arsch", entgegnete der Romantischste Zauberer des Landes.
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