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Traian

Es war nichts Besonderes. Ereignisse, wie dieses passierten seit Beginn der Zeit.

Sie hatte ein Kind geboren. Menschen taten dies; Sie bekamen Babys. Für manche Mensche war es ein freudiges Ereignis und für manche Menschen nicht.

Manchmal, wenn es soweit war und das Kind geboren war, gelang es niemandem, den Vater zu finden, und manchmal war es sogar so, dass ihn niemand drei Tage lang finden konnnte.

Und genau das war Hermines Problem.

Sie wusste aus irgendeinem unerklärlichen Grund, dass es ihm gut ging. Er war nicht von einem ehemaligen Freund getötet und nicht von Dementoren angegriffen worden. Nein, Severus Snape ging es mit Sicherheit gut. Der Mann, der unter Voldemort dem Tode ins Auge und noch weit aus schlimmeres gesehen hatte ohne dabei mit der Wimper zu zucken, war von einem neunzehnjährigen Mädchen und ihrem Baby davon gelaufen.

Seinem Baby.

Je mehr sie über die Situation nach dachte, konnte sie einen gewissen schwarzen Humor darin erkennen. Und zwar von der Sorte, die sie am liebsten laut aufknurren ließ.

Plötzlich hatte sie es satt, das Baby in ihren Armen zu schaukeln, sie hatte ihre besorgten Freunde satt und darum tat sie alles, um so zu tun, als ob Severus nicht vermisst würde.

Sie musste hier raus.

Sie sah auf ihr neugeborenes Baby, das in einen dicken Pashmina Schal gehüllt war. Ein Sohn. Ihr Sohn. Dem armen kleinen Ding war noch nicht einmal ein Name gegeben worden, weil sie auf die Rückkehr seines Vaters wartete.

Nun wenn sie genau darüber nachdachte, dann hatte sie lange genug auf diesen Feigling gewartet. Snivellus in der Tat. Es war mit Sicherheit kindisch und gehässig, aber wenn sie ihn wiedersah, dann war es das erste, was sie tun würde: Sie würde ihn Snivellus nennen.

Wenn sie noch genauer darüber nach dachte, dann würde sie bereits jetzt damit anfangen. Wann immer sie an ihn dachte, würde sie ihn ab sofort als Snivellus bezeichnen.

Er war kein Held. Er war ein Feigling, schlicht und einfach ein Feigling, jemand der Angst vor einem Baby hatte, war ein Feigling.

Aber bevor sie das Zimmer verlassen konnte, versperrte Tonks den Weg, ihr eigener wachsender Bauch füllte fast den ganzen Türrahmen aus.

„Wohin willst du, Hermine?" fragte sie und versuchte streng zu klingen.

„Ich gehe jetzt spazieren, und wenn ich zurückkomme, dann habe ich hoffentlich einen Namen für meinen Sohn. Bitte geh mir aus dem Weg, Tonks", sagte sie, versuchte nicht zu schreien und vorallem versuchte sie nicht, Tonks dafür verantwortlich zu machen, dass Ronald Weasley sich am Ende so weit gedreht hatte und bereit war mehr Verantwortung zu übernehmen, als ein Severus Snape. Oh, welch Ironie des Schicksals.

„Hältst du das wirklich für eine gute Idee?", fragte Tonks vorsichtig.

„Es ist sogar eine sehr gute Idee, denn wenn ich hier nicht rauskomme, dann bin ich sicher, werde ich den Verstand verlieren", entgegnete Hermine mit zusammengebissenem Kiefer.

Tonks sah sie misstrauisch an.

„Bitte", sagte Hermine und versuchte ihrer Stimme einen leicht befehlenden Unterton hinzuzufügen, doch es hörte sich selbst in ihren eigenen Ohren unbeholfen an, doch die Aurorin trat ohne ein weiteres Wort zur Seite.

Hermine setzte sich in Bewegung und schlug wahllos eine Richtung ein. Sie machte beim Laufen die größtmöglichen Schritte, die unter den gegebenen Umständen möglich waren.

Ihr Bauch tat weh und auch ihre Oberschenkel, aber sie ging trotzdem weiter, das Baby schmiegte sich dabei eng an ihre Brust.

Wenn sie ehrlich war, dann konnte sie sich im Augenblick einfach keinen passenden Namen vorstellen.

Schließlich kam ihr Appius in den Sinn, aber das erinnerte sie zu sehr an Severus - nein, Professor Snape -, der jede Situation zu seinem Vorteil nutzte. Dann kam sie auf Corvus, aber wenn sie ehrlich war, war das nicht viel besser. Dieser große schreckliche Rabe von einem Mann.

Wie auch immer sie ihn nennen wollte, im Moment hatte er einfach nur Hunger. Also setzte sie sich auf eine Steinbank, um ihn zu füttern.

Ihr kleiner Sohn schien einfacher mit dem Stillen zurecht zu kommen, als sie selber. Hermine zuckte zusammen, als der Kleine zu fest saugte. Sie musste sich zusammenreißen und daran denken, dass es eigentlich Snape war, der sie in Wirklichkeit verletzte. Ihr Sohn war nur ein Baby und in keiner Weise verantwortlich für das, was dieser dumme, dumme Mann getan hatte.

Sie musterte sein kleines Gesicht. Blauschwarze Locken bedeckten seinen Kopf. Sein Mund war eine dicke rosafarbene Rosenknospe. Doch der Tatsache, dass seine Nase nicht der übliche kleine Knopf war, der in den meisten Säuglingsgesichtern zu finden war, konnte sie sich nicht entziehen. Es waren jedoch die Augen, die absolut faszinierend waren, nicht weil sie, wie die von Severus aussahen, sondern weil sie beide darin wieder zu finden waren. Ihr Sohn starrte sie mit großen, weit aufgerissenen Augen an, die so schwarz wie Pech waren. Man konnte sogar sagen noch viel dunkler, als die Augen von Severus Snape.

Hermine war es egal. Er war schließlich ein unschuldiges Baby.

Die Sünden des Vaters, die realen, als auch die eingebildet, gehörten allein dem Vater. Natürlich könnte sie dasselbe auch über Severus sagen. Er glaubte auch, dass er von den Verbrechen seiner Eltern befleckt worden war, noch bevor sein Herz überhaupt zu schlagen begonnen hatte.

Es spielte für sie keine Rollte, sollte er es doch glauben bis er schwarz wurde.

Sie wälzte die Gedanken in ihrem Kopf herum, als sie plötzlich in der Ferne eine ihr bekannte schwarze Gestalt sah.

Snivellus

Sie würde ihn so nennen.

Snivellus

Sie würde ihn verhexen.

Snivellus

Sie würde ihn schlagen.

Snivellus

Hermine bedauerte es, dass sie nicht all seine Sachen im Hof ​​aufgetürmt und in Brand gesetzt hatte. Was sie in diesem Moment wirklich wollte, war, ihn mit bloßen Fäusten blutig zu schlagen.

Als sein entschlossener Schritt ihn jedoch dazu brachte, sich ihr zu nähern, musste sie feststellen, dass sie sich nicht dazu durchringen konnte, ihn bei dem verhassten Namen zu nennen. In ihrem Bauch kribbelte es und sie musste sich eingestehen, dass sie ihm alles verzeihen würde, wenn er zu ihr kommen würde und sie in seine Arme nehmen und um Erlaubnis bitten würde, sie zu küssen. Wenn er sie nur einmal Proserpina nennen würde.

„Wie ich sehe, hast du es gut überstanden. Du siehst gut aus", begann er gerade heraus.

Sie sah gut aus? War es das gewesen? Hatte er wirklich gedacht, er hätte sie verletzt?

Scheisse. Sie hatte noch versucht, ihm zu sagen, dass alles in Ordnung mit ihr sei, als ihre Wehen begonnen hatten, aber er war so verzweifelt gewesen, dass er wie ein verrücktes Huhn herumgelaufen war und ihre Freunde informiert hatte. Sie hätte wahrscheinlich Mitleid mit ihm haben sollen, aber dieses eine Mal war sie nun nicht in der Lage dazu.

Davonzulaufen während seine Ehefrau in den Wehen lag, war nun mal nicht etwas, wo man erwarten konnte, dass einem dies einach so verziehen wurde.

Sie sah zu ihm auf und ihr Blut stockte in ihren Adern. Hermine hatte gesehen, wie ihr Mann Neville Longbottom freundlichere Blicke zugeworfen hatte.

„Wo bist du gewesen?" fragte sie leise. Sie hasste dabei den erbärmlichen Klang ihrer Stimme. „Ich hätte dich gebraucht, Severus."

Seine Augen verengten sich zu Schlitzen und er lächelte sie kühl an. „Du hast doch anscheinend genügend Unterstützung gehabt. Muss ich dich erst darauf hinweisen, dass ich keine Hebamme bin?"

Sie sagte kein Wort, als sie versuchte, nicht zu weinen.

Er fuhr fort. „Ich bin gekommen, um dir mitzuteilen, dass ich sofort nach Hogwarts zurückkehren werde. Als Madame Snape kannst du hier mit dem Kind leben. Ich glaube zwar nicht, dass ich dich davon abhalten könnte, aber ich würde es vorziehen, wenn du nicht das ganze Geld ausgeben würdest, was sich in meinem Gringotts Schließfach befindet. Ich werde dir natürlich weiterhin Unterhalt für das Kind zukommen lassen. Das Stipendium meiner Urgroßmutter sollte zwar ausreichen, aber ich denke es ist mehr als angebracht, dass ich etwas dazu beitragen sollte."

„Du Arsch", zischte sie leise. „Was bist du...?"

„Lucius Malfoy ist tot; Du brauchst meinen Schutz nicht mehr, es ist ja auch nicht so als hättest du ihn jemals benötigt. Im Nachhinein könnte man sogar sagen, dass diese Ehe völlig unnötig war. Trotzdem warst du so ehrlich und hast dein Wort gehalten. Du hast der Snape Dynastie einen Erben geschenkt. Der Name wird somit also nicht aussterben. Du kannst ihn gerne ablegen, wenn du es möchtest", sagte er kalt. „Kurz gesagt, es steht dir frei, dein Leben normal weiterzuleben."

„Du verlässt mich?" fragte sie, die Kälte wurde durch ein langsames Brennen in ihrer Brust ersetzt.

„Sei nicht so melodramatisch", schnappte er. „Du wirst immer meine Frau bleiben. Es wird immer mein Erbe bleiben."

„ES ist ein Junge", sagte sie böse. „ES ist dein Sohn."

„Es ist wohl am besten, wenn ich ...", begann er, seine Augen waren ausdruckslos, obwohl sie das kurze Zucken der Erleichterung seiner Schultern mit bekam. „Ich habe keine Verwendung für dich und bin dem Jungen nicht von Nutzen."

„Nein", rief sie und stand unbeholfen auf. „Bitte?" fragte er verwirrt.

„Nein. Es wäre für niemanden das Beste, wenn du dich zurück ziehst. Es wäre vielleicht einfacher für dich, aber es wäre mit Sicherheit nicht das Beste. Ein Kind braucht ...", begann sie wütend, bevor er sie unterbrach.

„Ein Soziopath ist wohl kaum ein geeignetes Vorbild für ein Kind", sagte er. „Eine Trennung wäre auch für dich von Vorteil, denke ich."

„Du hast doch nur Angst, du erbärmliche Entschuldigung eines Zauberers", rief sie mit glühenden Wangen. „Du hast Angst vor einem Baby. Du hast Angst, es überhaupt zu versuchen, glücklich zu sein, statt dessen verschanzt du dich lieber im Kerker und bedauerst dort dein Leben."

Sein Blick den er ihr daraufhin zuwarf war mörderisch, aber sie bemerkte, dass er ihrem Blick nicht stand halten konnte.

„Du hast gesagt, du liebst mich", fuhr sie fort, ihr Ton war anklagend.

„Liebe spielt dabei keine Rolle", sagte er eisern. „Ich bin davon überzeugt, dass wenn wir sie ignorieren, wird das Gefühl irgendwann verschwinden."

Sie schaute in sein kantiges angespanntes Gesicht und dort nach einen Hauch von Milde zu suchen, und fand keine. „Ich weigere mich, dass zu akzeptieren, Severus."

„Ich lasse dir keine Wahl, Liebes", erwiderte er und sah ihr immer noch nicht in die Augen.

Dies war eindeutig einer der Fälle, in denen Severus Snape dringend einen guten harten Schlag brauchte.

Sie dachte über ein paar Dutzend Möglichkeiten nach, ihm zu antworten, da sie wusste, dass er sie am Ende nicht wie in die Schule dafür belangen konnte. Aber sie wußte, dass sie sein Herz nicht zwingen konnte. Sie konnte auch nicht wissen, wie lange er sich am Ende von ihnen fernhalten würde, wenn er sich dazu entschieden hatte.

„Nehmen Sie Ihren Sohn, Sir", sagte sie und reichte ihm das Baby.

Severus Snape wich entsezt zurück, doch sie trat hartnäckig auf ihn zu.

„Was für ein Spiel spielst du, Mädchen?" fragte er und biss die Zähne zusammen.

„Er gehört Ihnen. Sie haben mich gebeten, ihn zu bekommen; das geringste, was Sie nun tun könnten, ist, ihn sich anzusehen, Sir", erwiderte Hermine ruhig.

„Ich kann von hier aus genügend sehen", entgegnete Severus, obwohl sie realisierte, dass er bisher alles dafür getan hatte, damit er nicht in die Richtung des Babys schauen musste.

„Außerdem, meine Liebe, ist dir nie in den Sinn gekommen, dass ich vielleicht einen Erben von dir gefordert haben könnte, mit der Absicht, damit deine Ablehnung zu erlangen?"

„Und ich habe dich dazu gezwungen, mich zu schwängern?", fragte Hermine erbost.

„Du hast mich gebeten, fast jeden Abend mit dir zu schlafen", sagte er. Hermine war überrascht, dass ihre Ohren einen Hauch von Nervosität in seiner Stimme heraushören konnten.

„Du hättest es ablehnen können. Du standest schließlich nicht unter dem Imperio. Du wusstest, was passieren könnte", schnappte sie.

„Mein ... Liberio und Fidelia waren fünfzehn Jahre verheiratet, ehe sie das erste Mal Schwanger wurde.", stammelte er. „Ich hätte nie gedacht, dass du so fruchtbar sein könntest."

„Nimm ihn", befahl sie kalt. „Nimm ihn jetzt, er gehört dir."

Er sah sie undurchschaubar an, streckte aber trotzdem langsam die Hände aus. Er hielt das Baby befremdlich in seinen Armen, aber er hielt es.

„Etwas stimmt nicht mit ihm", sagte er plötzlich.

„Warum sagst du das?", fragte sie verärgert.

„Er weint nicht." Severus sah zögernd in das Gesicht des Babys. „Sollte er nicht weinen?"

„Ich kann mir vorstellen, dass er sich bereits an dich gewöhnt hat. Er hat deine Stimme jeden Tag in der Schwangerschaft gehört. Und wenn du ihn fühlen konntest, könnte es doch auch durchaus möglich sein, dass er dich ebenfalls spüren konnte.", schnappte sie leich säuerlich. „Er fragt sich wahrscheinlich, wo du die letzten drei Tage gewesen bist."

Severus schien sich langsam, fast unmerklich zu entspannen, denn er drückte das Baby fester an seine Brust und betrachtete das kleine Gesicht genauer.

„Ich bin spazieren gegangen, kleiner Snape", sagte er leise zu dem Bündel in seinen Armen. „Es ist eine meiner Gewohnheiten, ab und zu Spaziergänge zu machen."

„Drei Tage lang?" fragte Hermine skeptisch.

„Ich bin nach Askaban gelaufen", entgegnete Severus und hob seinen Blick, um Hermines zum ersten Mal zu begegnen.

„Um deinen Vater zu sehen." Es war keine Frage.

„Ich kann sehen, dass das Trauma der Geburt deinen Verstand nicht getrübt hat", sagte er knapp.

„Was hast du zu ihm erzählt?", wollte Hermine wissen.

„Es war eher umgekehrt. Erstaunlich, der Mann hat mich nicht mehr geshen, seit ich fünf Jahre alt gewesen bin und trotzdem hat er mich sofort wieder erkannt. Er hat mich gefragt, wie weit ich mich wohl erniedrigen musste, um eine Frau zu finden, die bereit war mein Kind in die Welt zu bringen.", sagte er und verzog das Gesicht.

„Und was hast du gesagt?", fragte sie gespannt.

„Nun ich glaube, der harmloseste Weg, um es auszudrücken, wäre zu sagen, dass ich äußerst gütig reagiert habe", erklärte er und drückte das Baby jetzt fest an sich. „Welchen Namen hast du ihm gegeben?"

„Noch keinen. Ich habe ehrlich gesagt darauf gewartet, dass du zurückkommst", entgegnete Hermine und ihr Kopf fühlte sich auf einmal etwas leichter an. „Ich mag Corvus, aber ich bin mir nicht sicher. Denn alle Namen an die ich bisher gedacht habe, scheinen nicht passend zu sein."

„Es gibt einen logischen Weg, um voran zu gehen, meine Liebe. Der Name eines Kindes sollte gut zum Rest seines Namens passen, er sollte schwer zu einem schädlichen Kosenamen verkürzt werden können und er sollte nicht einfach zu verniedlichen sein.",erklärte Severus großspurig, so als hätte er alle Rechte der Welt den stolzen Vater herauszukehren, so als ob er nicht einfach verschwunden wäre, sobald ihre Wehen eingesetzt hatten.

Hermine stellte fest, dass sie nicht mehr die Energie hatte, weiter wütend zu sein. Severus betrachtete das Baby mit so einem sanften Ausdruck, den sie noch nie zu vor auf seinem Gesicht gesehen hatte. Sie wünschte, sie läge jetzt in seinen Armen, aber das Baby schien seine volle Aufmerksamkeit zu erregen.

„Gefällt dir Corvus?", fragte sie vorsichtig.

„Nun er versagt bei den Kriterien eins und zwei, ganz zu schweigen davon, dass er ein bisschen zu dunkel für ein Baby ist", sagte er.

Sie schnaubte und schüttelte den Kopf.

Doch Severus ignorierte sie. „Traian ist ein guter Name." Er zog den Schal leicht zurück. „Er sieht aus wie ein Traian, meinst du nicht?"

Sie war sich nicht sicher, ob sie noch darauf reagierte, bevor der Boden unter ihren Füßen nach gab und sie in Ohnmacht fiel.



                                                                       MMMMMMMMMMMMMMMM



Hermine erwachte in ihrem Bett und Severus starrte sie an.

„Wo ist das Baby?" fragte sie panisch.

„Ich habe ihn gefressen", spottete Severus.

Es war ein Beweis dafür, wie sehr sie an Severus gewöhnt war, dass seine Aussage sie beruhigte.

„Eigentlich", sagte Severus und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „habe ich deine „Helfer" weggeschickt. Die Hälfte des Phönixordens schien mir für die Betreuung eines kleinen Jungen und seiner Mutter etwas übertrieben zu sein. „

„Wo ist er?" wiederholte sie und versuchte sich dabei vorzustellen, wie Severus Molly Weasley wegschickte.

„Argus kümmert sich um ihn", erklärte er abweisend. „Ich wollte dir meine ungeteilte Aufmerksamkeit schenken, zumindest im Augenblick."

Sie blinzelte kurz.

„Dein Vertrauen in meinen Bruder ist wirklich ermutigend." Severus runzelte die Stirn. „Ich gebe dir mein Wort, Hermine, das er mehr als fähig ist, sich um einen Säugling zu kümmern."

Hermine hob eine Augenbraue oder besser gesagt versuchte es zumindest. Ihr ganzer Körper schmerzte.

„Meine frühesten Erinnerungen sind die an Argus. Nach meiner Geburt ist meine Mutter nie wieder ohne eine Dosis Traumlosschlaf ins Bett gegangen. Egal wie ich auch weinte, es war ein unmögliches Unterfangen, sie damit zu wecken. Mein Vater dagegen, zog es vor einen altmodischen „Good night Cup", besser bekannt als Old Ogden's Feuer Whisky zu sich zu nehmen. Er hatte andere Auswirkungen, aber es machte ihn genauso unfähig, wie meine Mutter", fuhr Severus ruhig und ohne Abscheu fort. „Nach meiner Geburt, hatte ich keine einzige Nacht durchgeschlafen und damals hatte sich Argus jede einzelne Nacht um mich gekümmert. Ich bin überzeugt, der Junge ist bei ihm in guten Händen.

Hermine fühlte sich ein wenig klamm zwischen den kühlen weißen Laken. Es gab so viele Dinge, die sie ihn fragen wollte, so viele Dinge, die sie ihm sagen wollte, doch sie war so verwirrt, dass sie verstummte und nicht entscheiden konnte, wo und wie sie überhaupt anfangen sollte. Wäre sie bei klarem Verstand gewesen, dann hätte sie erkannt, dass sich das Einlassen auf einen Schweigewettstreit gegen den Hauslehrer der Slytherins zum Scheitern verurteilt war, noch ehe er überhaupt begonnen hatte. Schwarze Augen trafen ihre. Stumm bat sie ihn, zuerst zu sprechen. Sein Trick bestand natürlich darin, sie ausdruckslos anzusehen und zu schweigen.

„Hast du deine Meinung geändert?" fragte sie schließlich und wappnete sich innerlich, gegen das was da gleich kommen würde.

„Ich kann nicht gut mit Kindern umgehen, wie du selbst weißt", antwortete er leise.

„Aber du magst ihn. Ich kann es dir ansehen ...", argumentierte Hermine.

„Einen Grund meh, meinen Kontakt einzuschränken", entgegnete Snape.

„Severus, bitte", flehte sie und versuchte die Tatsache zu ignorieren, dass ihr der kalte Schweiß ausbrach.

Severus räusperte sich und zog die bettdecke vorsichtig über ihre Schultern. „Hermine, ich möchte offen mit dir sprechen. Das ganze Angelegenheit ist beunruhigend für mich und ich möchte es dir verständlich erklären. Bitte unterbrich mich nicht und lass mich ausreden."

Sie seufzte und nickte knapp mit dem Kopf.

„Ich ... habe Gefühle für dich. Aber ich bin unter Druck von Albus diese Ehe eingegangen, das weißt du. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt keine Illusionen über den wirklichen Grund dieser Verbindung, aber.... " Er unterbrach sich und schluckte schwer. „Du warst immer sehr freundlich und zuvorkommen mir gegenüber. Du hast mir viel gegeben und du hast mir auch sehr viel vergeben. Und du hast mein Leben gerettet, als ich versucht habe deines zu retten."

„Warum habe ich dann jetzt das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben?" fragte Hermine schwach und sah ihm fest in die Augen.

„Ich beschwere mich nicht bei dir, meine Liebste. Du hast dein Bestes für mich gegeben. Du hast dafür gesorgt, dass meine Linie nicht aussterben wird. Ich ... genieße sogar deine Gesellschaft", fuhr Snape unsicher fort.

„Ich liebe dich, Severus", murmelte sie traurig. „Bedeutet dir das überhaupt etwas?"

„Du fühlst genau das für mich, was du auch für jedes andere verwundete Tier fühlen würdest, das Dumbledore dir in den Weg legen würde", seufzte er. „In Wirklichkeit hast du Mitleid mit mir und du denkst es wäre Liebe."

„Ich denke, ich selber kann am besten über meine eigenen Gefühle urteilen, Severus." Hermine runzelte verzweifelt die Stirn. „Ich fühle Mitleid für Neville. Manchmal habe ich Mitleid mit Harry. Im Moment habe ich Mitleid mit mir. Aber ich habe mit absoluter Sicherheit kein Mitleid mit dir. Ich liebe dich."

„Ich habe diese Reaktion erwartet, deine Emotionen." Entgegnete er, das ganze Gespräch schien ihm äußerst unbehaglich zu sein. „Hermine, ich bin vom Leben nicht gerade freundlich behandelt worden. Niemand hatte vorhersehen können, dass ich ausgerechnet einmal jemanden begehren würde, der mir mit solch einem guten Willen entgegentritt. Es ist daher nur logisch, dass ich dich liebe. Dazu kommt noch, dass sich meine Gefühle für dich noch verstärkt haben, nachdem du mir ein Kind geschenkt hast. Aber trotz allem, sind wir noch die selben, wie vor einem Jahr als alles begonnen hat; Ich der alte bittere und dunkle Zauberer und du das junge, hübsche unerfahrene Schulmädchen. Hermine es besteht absolut keine Bedrohung mehr für dich, die uns zusammenhält, von daher denke ich, dass es das Beste wäre, wenn wir uns trennen würden."

Hermine sah ihn sprachlos an. Sie hatte noch nie zuvor ein so klares Bild von ihm gehabt. Wie schaffte er es nur, gleichzeitig so falsch und doch so richtig zu liegen? Sie nahm seine Hand von der Bettkante in ihre. Severus versteifte sich sofort, aber sie wollte ihn nicht loslassen.

„Vielleicht stimmt es. Vielleicht habe ich manchmal Mitleid mit dir", begann sie und sah plötzlich einen ärgerlichen Ausdruck in seinem Gesicht. „Manchmal möchte ich dich aber auch einfach nur mit meinen Fäusten schlagen." Aus irgendeinem Grund, schien ihn dies zu entspannen. „Aber normalerweise bin ich einfach nur froh, bei dir zu sein; es ist irgendwie angenehm."

Er nickte widerstrebend. „Was ich dir versuche zu sagen, mein Schatz", begann er zärtlich, zärtlicher als alles was er jemals zu ihr gesagt hatte, zärtlicher sogar als sein absurdenes Liebesgeständnis. „Ich kann das hier nicht, Hermine, weil ich nicht weiß wie es funktioniert und der ​​Preis eines Scheiterns wäre zu hoch."

Hermine wusste nicht, ob es daran lag, dass sie leicht hysterisch war oder weil es wirklich lustig war, aber sie konnte sich nicht beherrschen. Sie begann zu lachen.

Severus Snape tat daraufhin etwas, was sie noch nie zuvor bei ihm gesehen hatte. Er starrte sie mit offenem Mund an.

„Sssseverus", keuchte sie lachend. „Ich bin neunzehn Jahre alt. Glaubst du allen ernstes, dass ich weiß, was ich hier mache?"

„Natürlich. Du bist eine geborene Mutter, Hermine", erwiderte er und zog seinen Umhang steif um sich. „Alleine wie du dich im letzten Jahr, um die slytherin Erstklässler gekümmert hast!"

„Momentmal, du denkst ich bin eine geborene Mutter, nur weil ich darauf geachtet habe, dass sich Cornelius Chester vor dem Abendessen die Hände wäscht?", lachte sie und hatte das Gefühl gleich verrückt zu werden.

„Es ist mehr, als was ich je getan habe und ich bin schließlich sein Hauslehrer." Severus runzelte die Stirn.

„Es ist nicht mehr; es ist etwas anderes", erwiderte Hermine. „Ohne dich hätte er es niemals durch den Grundkurs in Verwandlungen geschafft. Dass Vincent Crabbe und Gregory Goyle es überhaupt geschafft haben, irgendwelchen UTZs zu absolvieren, ist ein Beweis für deine Gewissenhaftigkeit deinen Schülern gegenüber."

„Ich hatte erstaunlicherweise noch schlimmere Schüler, als diese beiden Idioten, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass unser Kind besonders viel Anreiz zum Lernen braucht", erklärte Severus lapidar.

„Was war das Schlimmste, was dein Vater dir angetan hat? Das Schlimmste, als du noch ein Kind warst?", fragte Hermine ihn plötzlich. Sie bereute es sofort ihn das gefragt zu haben, aber erstaunlicherweise antwortete er ihr.

„Du meinst abgeshen davon, dass er mich überhaupt gezeugt hat?" schnappte Severus, bevor er zu einer langen und anstrengenden Rede ansetzte. „Ich würde mal sagen, es war die Tatsache, dass er keinen Hehl daraus machte, wie sehr er mich haßte, wie deutlich er mir zeigte, dass er den Tag meiner Geburt bereute. Es lag nicht nur daran, dass er sein eigenes Kind töten musste, um mich zu zeugen, sondern viel mehr daran, dass er mich wirklich von ganzem herzen hasste. Ich war unvollkommen und ganz offensichtlich, das erbärmliche Ergebnis eines abscheulichen Verbrechens. Er erwartete stets das Schlimmste von mir und am Ende zog er Askaban sogar der Rolle als meinen Vater vor, er wollte weg und wollte lieber im Gefängnis sein, als jeden Tag zu Gesicht zu bekommen, was er verbrochen hatte." Severus Körper wirkte steiff , fast wie eine Krähe, die fliehen wollte.

„Dann braucht dein Sohn dich, deine Liebe, er soll die Tatsache genießen können, dass er lebt, dass nur Gutes von ihm erwartet wird, und dass du einfach immer für ihn da bist", sagte Hermine und versuchte, fröhlich zu klingen, aber in ihren Ohren klang es eher verzweifelt.

Severus war sehr lange still und rieb gedankenversunken mit seinm Daumen über die Schwiele an ihrem Finger, dort wo sonst ihre Feder ruhte.

„Ist für dich dann Traian Snape akzeptabel?" fragte er plötzlich sehr leise, seinen Kopf vogelartig geneigt, bevor er fortfuhr. „Ich finde, wir sollten umbedingt einen Namen für den Jungen finden, bevor wir drei nach Hogwarts zurückkehren."

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