Die Tochter ihres Vaters; Der Sohn seiner Mutter
Harry hatte immer gewußt, zu welcher Hexe die kleine Eleanore heranwachsen würde. Das bedeutete allerdings nicht, dass er es vorausgesehen hatte.
In Harrys Erinnerungen war Eleanore ein wunderschönes Baby gewesen, ein herzerwärmendes Kind und als Teenager hatte sie eher ausgesehen, wie ein Gemälde einer jungfräulichen Märtyrerin als eine ungeschickte und picklige Hexe, wie die Mädchen die Harry noch aus seiner eigenen Schulzeit kannte.
Von daher war es einfach nur angenehm gewesen, sich hinzusetzen und sie zu beobachten. Mit sechzehn war sie die schönste Hexe, die er je gesehen hatte.
Sobald sie Hogwarts beendet hatte, schloss sie sich den Auroren an. Seit dem war sie eine komplett andere Person.
Aber andererseits war sie das auch wieder nicht.
Es war nur so, als er begann, sie anderen Leuten vorzustellen, wurde ihm ziemlich schnell bewußt, wie viel er eigentlich über sie wusste. Doch sie hatte sich verändert, sie wurde erwachsen.
Es war eigentlich ganz einfach. Die Menschen mochten sie, sie wollten in ihrer Nähe sein, als wäre ihre Gegenwart ein Geschenk. Es war nicht schlimm, nur dass sie sich immer leicht verfolgt fühlte. Es war nicht besonders schlimm, es war nur so, dass sie sich des öfteren fragte, ob es jemals jemanden geben würde, der an der Magie vorbeikam, die an ihr haftete. Nein, sie haftete nicht an ihr, sie selber war die Magie.
Harry konnte allerdings sehr gut verstehen, dass sie für etwas gemocht werden wollte, dass nichts mit dem Unfall ihrer Herkunft zu tun hatte. Es war ungefähr so wie damals bei ihm, als er sich gefragt hatte, ob sich überhaupt irgendjemand für seine Person interessiert hätte, wenn er sich Voldemort nicht bereits als Baby widersetzt hätte.
Und so hatte sich die schöne Eleanore, einfach neu erfunden. Sie hatte sich ihre langen Haare abgeschnitten, Haare, von den er wusste, dass diese noch nie zuvor geschnitten worden waren. Sie trieften praktisch von Haarglättungsgel, was den unglücklichen Effekt hatte, dass ihre Haare, denen ihres Vaters sehr ähnelten.
Er hatte zum ersten Mal während eines Auroren-Meetings bemerkt, dass ihre Augen, die denen ihrer Mutter stark ähnelten, leicht mandelförmig waren. Was Harry allerdings stark missfiel, war die Tatsache, dass Eleanore angefangen hatte zu rauchen.
Aber trotz der zahlreichen Veränderungen, hatte Eleanore noch immer ein Herz für alle Außenseiter in dieser Welt. So fand sie zum Beispiel eine süße kleine rote Babykatze in einem Abfalleimer der Knockturngasse, taufte es Findelkind und nahm es mit nach Hause. Sie ging sogar soweit, dass sie für den Geist eines Babys, der in ihrer Wohnung weilte eine Wiege kaufte, aber Männer die sie umwarben, schlug sie weg, wie lästige Mücken.
Eleanore hatte Snapes grässlichen Sinn für Humor, aber dafür auch Hermines süßes und leichtes Lachen, geerbt.
Jeder junge Zauberer, der versuchte, ihre Aufmerksamkeit zu erregen, wurde mit demselben geschmacklosen Witz vergrault. „Entschuldige, Süßer, aber ich spar mich für meinen Onkel Harry auf."
Bis zu dem Tag an dem sie sich den Auroren anschloss, hatte Harry nicht gewußt, dass Eleanore völlig furchtlos war.
Bei einer unbedeutenderen Hexe, hätte man von Leichtsinnigkeit gesprochen, aber bei Eleanore Snape war es einfach nur unheimlich nervig.
Harry musste feststellen, dass Eleanore äußerst nervig war. Sie hatte unheimlich viel von ihrem Vater an sich. Allerdings hatte sie auch Hermines Gene geerbt. Wer außer Hermines Tochter würde darauf achten, dass Tonks ihre Gummistiefel anzog, bevor sie hinaus ging, oder über Rons unmögliche Tischmanieren nörgeln, während dieser an seinem eigenen Schreibtisch aß?
Harry stellte fest, dass er begonnen hatte, die Sachen die sie tat, wie folgt zu klassifizieren. Snape. Hermine. Und Eleanore. Eleanore. Obwohl sie verzweifelt versuchte, alle dazu zu bringen, sie Florina zu nennen.
Sie besaß die helle, leicht nasale Stimme ihrer Mutter und das grimmige Grinsen ihres Vaters, und sie konnte nicht die Straße entlang gehen, ohne dabei für Aufregung zu sorgen. Sie musste sogar regelmäßig die Ladenbesitzer dazu zwingen, ihr Geld anzunehmen.
Als kleines Mädchen war sie über alle maßen liebenswert gewesen; als erwachsene Frau war das nun völlig anders.
In ihrem ersten Monat bei den Auroren war sie von einer verzauberten Teekanne ins Gesicht getroffen worden und zwar so heftig, dass sie nun ihre gebrochene Nase, wie eine Trophäe, stolz vor sich her trug.
Eleanore neigte wie ihre Mutter zu dunklen Ringen um die Augen; Wie ihr Vater schlief sie wenig.
So sehr sie auch versuchte, sich zu verunstalten, es half nichts, ihre natürliche Schönheit schimmerte immer hindurch.
Sie hatte viel Ähnlichkeit mit dem typischen Bild, welches die Muggel von einer Hexe hatten. Beängstigend und faszinierend.
Harry fragte sich manchmal, ob sie nicht ein bisschen verrückt war, mit ihren Augen, die so dunkel waren, wie die eines Stummfilmstars und ihrem schwarzen, leicht öligem und zerzaustem Haar.
Verrückt sein, war in der magischen Welt nicht dasselbe, wie bei den Muggeln.
Magie lief auf die Fähigkeit hinaus, die Welt an den eigenen Willen anzupassen. Einen Willen zu besitzen, der mühelos und ohne weitreichende Erklärungen, die Realität an die Magie anpasste, dass war ein Zeichen der Macht.
Schließlich waren alle bedeutenden Zauberer verrückt gewesen. Mad Eye Moody, Dumbledore.
Harry wußte nicht, ob Eleanore verrückt war oder nicht, aber sie war sicherlich nicht ganz ohne. Sich mit ihr einzulassen war mit Sicherheit ungefähr so, wie sprichwörtlich „Die Katze im Sack zu kaufen".
Harrys Meinung nach stand die Vernunft, Snape im Weg. Ok, er war mächtig, aber er besaß auch einen äußerst klaren Verstand.
Hermine hingegen tendierte mehr zum Wahnsinn, als ihr Ehemann. Von dem Moment an, an dem sie die Lösung eines Problems sah, konnte sie deutlich erkennen, was den Weg zur Lösung behinderte. Snape auf der anderen Seite war geerdet, realistisch. Sein Gehirn erfasste jede Unebenheit auf dem Weg, er konnte sie voraus sehen und versuchte, sie zu vermeiden, aber er wußte trotzdem genau, wo sie sich alle befanden. Er grübelte vor jedem Hindernis, während Hermine darüber hinweg flog, wie eine Krähe über Kühe auf einem Weizenfeld.
Eleanore war anders. Sie erinnerte Harry auf eine undefinierbare Art und Weise, irgendwie an Dumbledore. Er erinnerte sich an das erste Mals, als sie sich einem dunklen Zauberer entgegenstellte.
Sie hatte mit einem leichten Stirnrunzeln in den Himmel gesehen. Es wirkte beinah schon gelangweilt. Und trotzdem war er beängstigend und unmissverständlich gewesen.
Sie hatte bereits weitaus Schlimmeres gesehen und Eleanore zeigte, dass sie nichts Böses fürchtete. Es spielte für sie keine Rolle, welch böser Fluch sie treffen würde, es würde eventuell weh tun, aber sie würde sich niemals fürchten.
Sie kannte Geheimnisse, die jedes andere Horrorszenario zu Nichte machten. Sie hatte in ihrem jungen Leben bereits weit aus Schlimmeres gesehen und sie hatte es überstanden. Darum fürchtete sie sich vor nichts mehr, egal wer oder was vor ihr stand.
Sie hatte keine Angst vor dunkler Magie und das wiederum erschreckte Harry bis tief in die Knochen.
Harry hatte Eleanore das erste Mal gesehen, da war sie gerade mal eine halbe Stunde alt. Er verfluchte Snape jeden einzelnen Tag dafür, dass er ihn gebeten hatte, der Partner seiner Tochter zu werden. Einen Gefallen.
Snape hatte Harry noch nie zuvor direkt um einen Gefallen gebeten. Als er es endlicht tat, musste es natürlich ein tödlicher sein.
Eleanore als seine Partnerin zu nehmen, war für einen Teil von Harry wie ein endlos Cruciatus und zwar für den Teil, von dem Harry vorher nicht einmal wusste, dass er existierte.
Und dieser Teil war auch genau der Grund, warum er wusste, dass er sich niemals in der gleichen Situation befinden würde, in der sich gerade der junge Traian befand, umgeben von Freunden und Familie und auf die Geburt seines ersten Kindes warten würde.
Harry, der in der Halle voller Zauberer saß und viel zu viel trank, war sich in diesem Augenblick zweifelsohne sicher, dass er kinderlos bleiben und alleine sterben würde.
Das letzte Mal als er mit einer Hexe intim gewesen war, hatte Severus Snape noch im Kerker von Hogwarts Zaubertränke unterrichtet. Die einzige Hexe, die er wirklich wollte,...... war völlig unangemessen.
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Es war eine absolut finstere und kalte Nacht. Nur die Magie der Hauselfen hielt den stürmischen und eisigen Wind ab, in das Haus einzudringen. Eisige Schneeböen konnten die frühere Miss Andromeda Weasley, mittlerweile die junge Madame Snape, davon abhalten sich dem erlesenen Kreis der Hexen anzuschließen, die schon seit Generation Snape-Erben auf die Welt brachten.
Bemerkenswert war an der jungen Hexe, die von allen nur liebevoll Andy gerufen wurde, dass sie damals aus völlig freiem Willen in die Familie kam. Nur getrieben durch Freundschaft und ehrlicher Zuneigung, ohne finanziellen oder politischen Hintergedanken. Allein aus dem Grund, weil sie Traian aus tiefsten Herzen liebte.
Im Moment überdachte sie diesen Punkt gerade sehr.
„Mama", stöhnte die große Hexe, deren zitternde Knie weit gespreizt waren. „Granny, bitte lass mich mit Mummy reden."
Molly Weasley strich der jungen Frau ihr feuerrotes Haar aus der verschwitzten Stirn. „Reiß dich zusammen, Liebes. Glaub deiner alten Großmutter, du schaffst das. Eine Geburt ist nie einfach und eine Zwillingsgeburt ist das Schlimmste!"
„Pahh, dass ich nicht lache. Tränke brauen ist nicht einfach, aber das hier ist verdammt nochmal unmöglich!", presste Andy durch zusammengebissen Zähne hindurch.
„Mummy?"
„Schätchen, willst du nun das Baby haben oder nicht?" Die Stimme ihrer Mutter erklang vom Fußende des Bettes.
„Ich will Traian sehen, Mum. Bring ihn zu mir!"
„Du bist wohl von Sinnen", kam es von ihrer Mutter zurück.
„Ich will ihn jetzt sofort sehen!", Andy knirschte mit den Zähnen, als sie von einer neuen Welle des Schmerzes überrollt wurde.
Als ausgebildete Medi-Hexe wusste sie, dass ihr Widerstand gegen die Wehen, alles nur noch schlimmer machte, aber ihr Wille richtete sich gegen den Wunsch ihres Körpers.
Andy spürte plötzlich, wie eine kleine warme Hand ihre ergriff. Das musste die Hand ihrer Tante Mi sein. Die Tatsache, dass ihre Tante gleichzeitig auch ihre Schwiegermutter war, war für die junge Hexe im Augenblick unerheblich.
„Bringt mir Traian", schrie sie, als sie erneut von einer Wehe überflutet wurde.
„Warum willst du ihn denn jetzt sehen?", fragte ihre Schwester Maud misstrauisch.
„Ich möchte ihm ein Veilchen verpassen", entgegnete Andy mit relativ ruhiger Stimme.
Ihre Cousine Eleanore schnaubte belustigt, aber es war ihre Tante Mi, die ihr antwortete. „Andromeda, ich gebe dir mein persönliches Ehrenwort, dass ich ihn sogar für dich festhalte, wenn du Traian, nachdem das hier vorbei ist, noch immer ein Veilchen verpassen willst!"
„Und ich werde dir auch helfen", fügte Eleanore hinzu. „Möchtest du vielleicht noch jemanden verkloppen, wenn du schon mal dabei bist?"
„Alle", knurrte Andy finster.
„Wen meinst du denn mit *Alle*, Schatz?", fragte Oma Weasley.
„Männer..., Zauberer..., jeden einzelnen von diesen gedankenlosen, egoistischen Mistkerlen.", quietschte Andy, als sich ihr Bauch erneut unter heftigen Kontraktionen zusammenzog.
„In Ordnung, wir werden sie für dich in einer Reihe aufstellen...", bot Tante Mi großzügig an.
„Und deinen Großvater stellen wir an den Anfang der Reihe, als unverbesserlichen Wiederholungstäter.", fügte Oma Weasley hinzu.
Das einzige Geräusch, das aus Andys zusammengepresstem Mund zuhören war, war ein lautes Wimmern.
„Du musst aufhören dagegen anzukämpfen, du machst es damit nur noch schlimmer", sagte ihre Mutter und versuchte sie von den Schmerzen abzulenken, indem sie begann, ihre Fußsohle zu massieren. Das Problem war, dass Andy wusste, was ihre Mutter da tat und durch dieses Wissen war das Ganze weniger effektiv.
Entspann dich, Liebes", murmelt ihre Großmutter.
„Ich kann nicht. Ich gebe auf, ich kann das nicht. Bitte macht, dass es aufhört.", rief Andy; Ihr Kiefer schmerzte bereits vom Zusammenbeißen.
„Wenn du das Gefühl hast, dass du nicht eine einzige Minute stehen kannst, dann hast du es fast geschafft, Liebes." Molly klang aufmunternd und sie strich ihrer Enkelin erneut über die feuchte Stirn.
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„Du bist bei weitem nicht der erste Zauberer, der diese Prozedur des ewigen Wartens durchläuft, mein Sohn.", knurrte der große Zauberer und strich sich eine weiße Strähne, seines Haares aus der Stirn.
Severus Snape war immer noch das gleiche Ekel, wie früher.
„Mir geht es bestens, Vater", erwiderte Traian und machte sich innerlich eine Notiz, ein besserer Lügner zu werden.
„Ich verstehe, darum liest du auch seit einer dreiviertel Stunde die gleiche Seite!", kommentierte sein Vater mit einem breiten Grinsen. „Was sagt uns das?"
„Ich hab keine Ahnung wovon du genau sprichst, Vater", Traian runzelte die Stirn.
„Am Tag von Andys Geburt, habe ich mich insgesamt sechs Mal rasiert", sagte Ron Weasley mit einem Nasenrümpfen.
„Dein Vater hier, der flitzte am Tag deiner Geburt davon, wie...., naja wie halt etwas davon flitzt, wenn es..flitzt!"
„Das habe ich nicht getan. Ich bin spazieren gegangen", erwiderte Traians Vater empört und bemerkte nicht, wie Ron und Harry, sich hinter seinem Rücken wissende Blicke zuwarfen.
„Als deine Großmutter, deinen Onkel Bill erwartete", begann Traians Großvater lachend, „da haben mich ihre Brüder abgefüllt....,im wahrsten Sinne des Wortes." Er schüttelte seinen kahlen Kopf und versuchte sich auf dieses längst vergangene Ereignis zu konzentrieren.
„Du kannst dich nicht an sie erinnern, sie hießen Gideon und Fabian. Sie waren...., sie wurden..."
„Übermütig?", versuchte es Onkel Ron und sah vom Feuer auf.
„Getötet", murmelte Arthur leise.
Traian bemerkte, wie sein Vater auf die Schneeflocken starte, die gegen die Fensterscheibe flogen. Er wünschte sich gerade nichts sehnlicher, als dass sein kleiner Bruder zu Hause wäre, dort wo er hingehörte und sie mit seinen Scherzen aufheiterte.
Alle waren überrascht gewesen, dass Quintus, Eleanore nicht, wie von jedem angenommen zu den Auroren gefolgt war. Doch die Überraschung war noch größer gewesen, als er stattdessen eine Ausbildung zum Fluchbrecher, bei Onkel Bill in Ägypten angenommen hatte.
Immerhin hatte er die Unfähigkeit mit Geld umzugehen von seinem Vater geerbt, so dass jede noch so schwache Verbindung zum Bankwesen völlig untypisch schien.
Aber abgesehen davon, fühlte es sich einfach falsch an, dass zu so einem Ereignis, wie einer Geburt, nicht die ganze Familie unter einem Dach war. Die Familie sollte komplett sein und jeder trug normaler Weise seinen Teil dazu bei; er und Septimus stritten miteinander, Eleanore spielte den Anstifter, Quintus würde mit seiner fröhlichen Natur, dem Ganzen eine komische Note aufsetzen und somit die Wogen glätten, Vater wäre Vater, und Mama würde wie gewohnt, die alltäglichen Dinge verrichten.
Traian war sich vollkommen bewusst, dass die Tradition, dass männliche Zauberer in dem Geburtszimmer unerwünscht waren, absolut richtig war.
Andy war durch die gegebenen Umstände einer Geburt, höchstwahrscheinlich nicht sie selbst, und er würde es vorziehen unbeschädigt davonzukommen und in naher Zukunft sogar weiteren Nachwuchs zu zeugen, als plötzlich impotent zu sein. Diese Erkenntnis hielt ihn allerdings nicht davon ab, sich innerlich zu wünschen, dass er bei ihr sein könnte.
Traian hob den Kopf und stellte fest, dass sein Großvater sprach. Sein anderer Großvater, Dr. Granger. Es war nur schwer vorstellbar, dass sein Opa nur zehn Jahre älter war als sein Vater. Er wusste, dass Muggel schneller alterten als Zauberer, sogar schneller als Squibs. Aber trotzdem war es befremdlich für ihn, dass ein Mann in den Siebzigern so alt aussah.
„Sie sind immer alle irgendjemands „Tochter", Weasley", knurrte Dr. Granger. Ich habe damals ein Foto von Hermine, dass gemacht worden war, als sie noch in die Grundschule ging und zu dem Viscount hier gesagt, ich habe ihm gesagt...."
„Er ist jetzt, Earl Snape, Opa", verbesserte ihn Septimus geduldig. „Trai ist jetzt der Viscount."
„Ich sagte dem Earl..."korrigierte sich Dr. Granger und in seiner Stimme lag etwas, das Verdächtig nach Abscheu klang.
„Ich erinnere mich noch sehr gut daran. Du sagtest: 'Vor fünf Jahren, da spielte sie noch mit Puppen und jetzt haben Sie es für angebracht gehalten, meine Tochter zu schwängern.' Das ganze war ein riesen Drama, und um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen gab es anschließend auch noch ein Curry.", mischte sich der große und einzigartige Severus Snape mit einem Stirnrunzeln ein.
„Hast du das Curry selber mit dem Auto abgeholt oder hast du es über einen Lieferdienst bestellt?", fragte Arthur Weasley mit unverhohlener Neugier.
„Trotzdem scheint es mir, als hätte meine kleine Kindsbraut bei allem doch noch Glück im Unglück gehabt zu haben.", fuhr Severus fort und ignorierte Arthur's Frage.
„Arme kleine Mama", kommentierte Seti sarkastisch.
„Ihre Tochter wird ihr Schicksal akzeptieren, Ronald Weasley. Sie tun es alle. Um ehrlich zu sein, ich bin davon überzeugt, dass die durchschnittliche Hexe aus stärkerem Holz gemacht ist, als wir Männer, denn wenn es anders wäre, dann wäre die magische Bevölkerung bereits ausgestorben.", sagte Severus und Traian wusste im Moment nicht, ob er seinem Vater eine Medaille verleihen oder ihm eher einen Teller kaltes Curry servieren sollte.
Auf der anderen Seite war es auch ziemlich einfach große Töne zu spucken, wenn es nicht die eigene Frau war, die da gerade im Geburtszimmer lag.
Eine unbehagliche Stille breitete sich im Raum aus, die zeitweilig unterbrochen wurde, von leisem Gekicher, das als Husten oder Schnauben getarnt war.
Doch das spielte alles keine Rolle mehr, als die Stille plötzlich von einem merkwürdigem schallenden Geräusch gerissen wurde. Es dauerte einen Moment, bis Traian begriff, dass das die Schreie eines Neugeborenen waren.
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Dort standen sie nun, Hermine und Molly, jede hielt in ihren Armen, ein in flauschige Decken eingewickeltes Baby.
Severus trat als erster an die beeideten Frauen heran. Als Oberhaupt der Familie war es sein Recht; Zu früheren Zeiten hätte er verlangen können, dass die Babys ihm unverhüllt gezeigt worden wären, damit er sich als erster über das Geschlecht der Neugeborenen hätte vergewissern können. Natürlich hegte er diesbezüglich überhaupt keine Ambitionen, aber es wäre sein Vorrecht gewesen.
Severus sah kurz zu Traian, der erstaunt neben dem Rest der versammelten Männer stand, bevor er die flauschige Decke zurückschlug, um erst das eine kleine Gesicht und anschließend das andere zu begutachten.
Seine schlimmsten Befürchtungen waren eingetreten; Die beiden Säuglinge hatten eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit Fred und George Weasley.
In Anbetracht dieser Tatsache war es vielleicht nicht ganz so unangemessen, dass der Vater der Säuglinge mit einem fischähnlichem Gesichtsausdruck wie angewurzelt da stand.
„Welches ist das Erstgeborene?", fragte er, als Traian zu ihm aufschloss und nah genug stand, um vorsichtig über eine kleine Wange zu streicheln.
„Hier", entgegnete Molly und legte dem jungen Vater eins der Babys in den Arm.
„Albus", murmelte Traian mit leiser Stimme zu dem Säugling, der sich vertrauensvoll in seine Arme schmiegte.
Molly und Hermine sahen sich an. „Sie ist ein Mädchen, alle beide sind Mädchen.", sagte Hermine mit einem sanften Lächeln.
Severus hatte sich geirrt. Es gab etwas Schlimmeres als Enkel, die aussahen wie Fred und George Weasley und zwar Enkelinnen, die aussahen wie Fred und George Weasley.
„Alba", korrigierte sich Traian, seine Stimme war voller Liebe.
„Bei allem was dir heilig ist, nenn die andere jetzt bloß nicht Arga", stöhnte Severus gequält.
„Warum denn nicht? Wir hatten uns bereits auf die Namen Albus und Argus geeinigt, es ist doch keine große Veränderung, nur weil es nun die weiblichen Versionen sind", entgegnete Traian, obwohl es eindeutig war, dass er sich nicht wirklich auf irgendjemand anderes als seine Tochter konzentrieren konnte.
Severus schnaubte verächtlich. Hermine verzog das Gesicht und Severus vermutete, dass das bedeutete, dass die Diskussion vorbei war. Er drehte den Kopf und sah, dass die restlichen Hexen aus dem Geburtszimmer herausströmten und sich sofort mit lautem Geschnatter zu den Männern gesellten, von denen sie während des Geburtsvorganges streng getrennt worden waren.
Für Severus war das Ganze in gewisser Weise schockierend. Er war nun ein Großvater; zwar war es nicht vergleichbar und anstrengend wie das Elterndasein, aber trotzdem war es eine mächtige Verantwortung. Seine eigenen beiden Großväter waren bereits lange vor seiner Geburt verstorben, daher fragte er sich inständig was nun eigentlich von ihm erwartet wurde.
Severus hatte zwar aus nächster Nähe beobachten können, wie sich sein eigener Schwiegervater und Arthur Weasley in dieser Rolle verhalten hatten, allerdings bezweifelte er doch stark, dass er sie beide nachahmen konnte. Dafür war er nun wirklich nicht besser geeignet, als damals für die Vaterschaft.
Es war beunruhigend zuzugeben, dass Traian wahrscheinlich nie so ein unsicheres Verhalten an den Tag legen würde, wie er selber.
Der Junge machte dem Namen Zauberer alle Ehre, er war der Inbegriff des unerschütterlichen, gelehrten, höflichen und würdigen Reinbluts trotz seines Muggel-Erbes. Unerschütterlich und kultiviert; Was Severus sich mit Mühe hatte erarbeiten müssen, tat sein ältester Sohn so natürlich, wie ein Vogel seine Flügel zum fliegen nutzte.
In dem ganzen Chaos zog sich Severus in sein Arbeitszimmer zurück, innerlich völlig überwältigt von der Aufregung des Augenblicks. Hermine würde irgendwann kommen und ihn suchen. Er wusste, dass es so kommen würde, genauso wie er wußte, dass die Sonne im Osten aufging. Ein Wissen, was auf jahrelanger Erfahrung basierte. Während er alleine mit seinen Büchern in seinem Arbeitszimmer saß, wurde ihm bewußt dass er sich über die Gurt seiner ersten beiden Enkelkinder freuen sollte und er nahm an, dass er dies auch auf seine eigene abstrakte Art und Weise auch tat. Trotzdem spürte er ein eigenartiges Gefühl, das er nicht näher definieren konnte, unangenehm in der hintersten und dunkelsten Ecke seines Gehirns hervorkriechen.
Da er nicht wußte, was er sonst tun sollte, holte er aus einer Schublade seines Schreibtisches seine Wasserpfeife und sein Haschisch herbei. Vielleicht brauchte er ja nur etwas, was seine Nerven ein wenig beruhigte. Es war schließlich eine lange und angespannte Zeit des Wartens gewesen.
So fand ihn seine Frau schließlich allein in seinem Arbeitszimmer, das Mundstück seiner Wasserpfeife zwischen seinen Lippen, die Lungen mit Rauch gefüllt.
„Severus?", rief sie und schaffte es, sowohl Besorgnis als auch Ärger zu vermitteln. Es war wirklich immer wieder ein Wunder, wie sie das schaffte. Er bemühte sich, die Dämpfe in seinen Lungen zu halten, während sie auf ihn hinunter starrte und ihn auf Augenhöhe mit ihren Brüsten brachte.
Ebenso war es ein Wunder, dass diese kleine zierliche Hexe, die Großmutter von jemandem war. Sie war doch noch so jung, kaum älter als er, als damals Traian geboren worden war.
Mit seinen fünfundsechzig Jahren war er selber kaum ein Greis.
Ohne es zu wollen, atmete er aus und blies eine Wolke Haschisch direkt in Hermines Gesicht.
Sie begann zu husten. „Was ist heute Abend bloß mit dir los, Severus?", fragte sie verärgert und versuchte, den Rauch weg zu wedeln.
„Warum sollte denn etwas los sein?", gab er tonlos zurück. „Das würde ich allerdings gerne von dir wissen." Hermine kräuselte ihre Lippen.
„Zweifellos wird sich Trai als Vater ebenso vorbildlich erweisen, wie er es bereits als Sohn getan hat.", sagte Severus mit einem Stirnrunzeln, ehe er einen weiteren tiefen Zug aus seiner Pfeife nahm.
Hermines Augen verengten sich. „Liegt es daran, dass es Mädchen sind? Bist du enttäuscht?", fragte seine Frau und ihr Ton klang anklagend.
Severus hielt den Atem so lange wie möglich an, ehe er den Rauch ausblies und ihn dieses Mal gezielt ihn Madame Snapes Gesicht blies.
„Du braust nicht beleidigend werden. Du weißt, ich vergöttere kleine Mädchen, zumindest wenn es meine eigenen sind.", grummelte er.
„Aber was ist es dann?", fragte sie und wirkte irritiert.
„Nichts ist los, mein Liebling. Alles ist in absoluter Ordnung!", erwiderte er giftig. „Traian wird ohne Zweifel ein herausragender Vater sein. Besonders im Vergleich zu meiner eigenen eher unzureichenden Leistung."
„Du hast dein Bestes gegeben, das ist mehr, als was die Meisten erwartet.....", sagte Hermine schnell, etwas zu schnell für seinen Geschmack. Es schien ihm als wäre es eine Art von emotionaler Triage.
„Mein Bestes, war nichts anderes, als eine traurige und unbeholfene Vorgehensweise. Du hast den Neville Longbottom der Väter vor dir stehen.", knurrte Severus.
Seine boshafte Bemerkung überraschte sogar ihn selbst.
„Du liebst deine Kinder, und deine Kinder lieben dich, meiner Meinung nach ist das alles was zählt!", versuchte Hermine ihn zu überzeugen und ihr Stirnrunzeln passte in diesem Moment zu seinem.
„Es war klar, dass du so etwas sagen würdest.", kommentierte er und zog erneut an seiner Pfeife.
„Was soll ich denn deiner Meinung nach sonst tun?",fragte Hermine.
„Steck das zwischen deine Lippen und saug", er drückte das Mundstück seiner Wasserpfeife an ihre Lippen. Sie wich entsetzt zurück. „Severus, du weißt, dass ich nicht...."
„Ich werde es keiner einzigen Seele erzählen", sagte er sanft und legte seine ganzen verführerischen Kräfte in den Versuch seiner Überzeugung, ohne dabei genau zu wissen warum er dies tat. „Rauch mit mir."
„Severus...ich...", sie schüttelte ihren Kopf.
„Bitte, Liebes!", flüsterte er und blies ihr noch mehr Rauch entgegen. „Oder ...hast...du...etwa...Angst?"
Hermine trat näher an ihn heran, so nah, bis sie zwischen seinen gespreizten Knien stand. Ohne den Blick ihrer Augen von seine zu nehmen, teilte sie ihre Lippen und erlaubte ihm, das Mundstück seiner Pfeife dazwischen zu stecken.
Er sah fasziniert zu, wie sich ihre Brust hob, als sie ihre Lungen mit Rauch füllte. Offensichtlich hatte sie ihm oft genug zugesehen, um zu wissen wie sie vorgehen musste.
Severus fand es beinah hypnotisch, sie dabei zu beobachten, wie sie den Rauch tief einsog. Er setzte das Mundstück erneut an seine Lippen. Hermine ließ sich auf seinem Schoß nieder, während sie abwechselnd an der Haschischpfeife zogen.
Irgendwann legte Severus die Pfeife auf seinen Tisch und war sich dabei nicht sicher, ob er jemals zuvor so high gewesen war.
In all den Jahren, seit Severus sie kannte, hatte seine Frau noch nie so lange geschwiegen, jedenfalls nicht wenn sie nicht gerade schlief oder in einem Buch las. Vielleicht traute sie sich gerade auch nicht zusprechen. Aber ehrlich gesagt fragte er sich gerade, welche verborgenen Wahrheiten und Geheimnisse er im Moment wohl aus ihr herauslocken konnte.
„Meine Augäpfel fühlen sich so flaumig an. Ist das normal?", fragte Hermine und ihre Stimme klang irgendwie seltsam.
Soviel zu ihrer Tiefgründigkeit. Severus zuckte als Antwort nur mit seinen Schultern. Hermine legte ihren Kopf an seine Halsbeuge. Es fühlte sich angenehm an. Ohne es wirklich zu wollen, suchte seine Hand ihre Brust.
Es hatte Jahre gedauert, bis ihre Brüste die Form angenommen hatten, die er bevorzugte.
Hermine war für ihn eine perfekte Partnerin, Mutter und Ehefrau. Wenn er ehrlich war, eine perfekte Hexe. Und er selber, er war...so wie er eben war.
Ohne genau nachzudenken, begann er zu sprechen. „Warum liebst du mich, Proserpina?"
„Wie bitte?", fragte sie schläfrig.
„Oder ist es falsch von mir anzunehmen, dass du mich liebst?", fragte er scherzhaft.
„Ich liebe dich", erwiderte sie, ihre Stimme klang dabei allerdings wie die eines Kindes und überhaupt nicht wie die der Besitzerin und Herausgeberin einer berühmten Tageszeitung, „weil du soooooooo bööööösssssse bist!"
„Hör mal, ich bin überhaupt nicht....", begann er empört, wurde aber von einem zarten Finger an seinen Lippen gestoppt.
„Unterbrich mich nicht, wenn du mir eine Frage gestellt hast und ich versuche dir zu antworten! Das ist äußerst unhöflich", sagte Hermine immer noch mit dieser Kinderstimme.
„Ja, Granny", entgegnete Severus mit einem Grinsen, was sofort mit einem Zwicken in seinen Arm betraft wurde. Mit einem äußerst festen Zwicken.
Gemeingefährlich, aber du bist sehr sehr böse, Severus Snape, was eigentlich wiederum ganz nett ist. Was ich eigentlich sagen will ist..." Hermine hielt einen Augenblick inne und verlor sich einen Moment in dem Wirrwarr ihrer eigenen Gedanken. „Weißt du eigentlich, wie lästig es ist, die ganze verdammte Zeit gut sein zu müssen? Sich Sorgen darüber zu machen, ob man man eventuell zu egoistisch ist. Sich Sorgen darüber zu machen, dass man zu unhöflich ist. Sich Sorgen darüber zu machen, die Gefühle anderer zu verletzen. Sich Sorgen zu machen, die Richtige zu sein. Es ist verdammt ermüdend, dass ist es was es ist. Wenn du nicht wärst, Severus, dann wäre ich eine vertrocknete langweilige Jungfer.......!"
„So eine, wie Sibyll Trelawney?", fragte er amüsiert und Hermine zwickte ihn erneut, diesmal jedoch in die Brustwarze. Das gefiel ihm schon eher.
„Siehst du, was ich meine? Du bist einfach schrecklich. Und das ist es was ich an dir so liebe. Aber du bist auch gut", fuhr sie fort und war erneut verwirrt.
„Also bin ich gut und schlecht?", grinste Severus.
„Du bist standhaft und treu. Das ist sehr bewundernswert", seufzte Hermine zufrieden.
„Du sprichst über mich, wie über jemandes Hund.", knurrte er.
„Alles, was du tust, tust du nach besten Kräfte und Gewissen. Außer....", sinnierte sie verträumt.
„Außer was? Wann hast du jemals erlebt, dass ich mich vor irgendetwas drücke?", fragte Severus genervt. Er war auf einmal nicht mehr ganz so sicher, dass dieses Verhör die brillanteste Idee war, die er jemals hatte.
„Unterrichten. Du warst ein miserabler Lehrer", erwiderte sie unverfroren.
„Ich habe es gehaßt zu unterrichten", wehrte sich Severus. Er würde nicht um dieses spezielle Thema herumtanzen.
„Ja, dass war ganz offensichtlich, ich habe es bemerkt selbst als ich gerade mal elf Jahre alt war!", nuschelte Hermine und kuschelte sich tiefer in seine Roben. Sie schien ziemlich tief ein. Sog sie seinen Duft ein?
„Hast du mich damals gehasst?", hakte er nach und schlang seine Arme fester um sie.
„Ich habe mich täglich über dich geärgert. Dein Verhalten uns gegenüber, tat das übrige. Aber trotz allem habe ich dich bewundert. Ich habe dich für deine Arbeit für den Orden bewundert. Und ich war fasziniert von deinem Intellekt. Ich habe die unglaubliche Leistung deines überdimensionalem Gehirns bewundert.", erklärte Hermine und lächelte liebevoll. „Nein Severus, ich habe dich nie gehasst!"
„Warum hast du mir vertraut? Ich kann nachvollziehen, warum du in eine Ehe mit mir eingewilligt hast. Es war die logischste Vorgehensweise. Aber warum bist du mit einem Mann ins Bett gegangen, der dich all die Jahre sich schlecht behandelt hat....?", fragte Severus mit ehrlicher Neugier.
„Oh, du warst ja nicht so schrecklich. Du warst unwirsch; Du bist noch immer unwirsch, ich erwarte von dir, dass du bis zu deinem letzte Atemzug unwirsch bleiben wirst...", kommentierte sie liebevoll.
„Ich habe drei Worte für dich, Weib. HASCHISCH. KESSEL. SCHWARZ", zischte Severus und kämpfte gegen Drang an breit zu grinsen, als er jedes Wort extra betonte.
„Wie dem es auch sei, es war absolut himmlisch, regelmäßig zu vögeln", kicherte Hermine und rieb sich ihr Gesicht verlegen an seinen Roben.
Es war so bezaubernd und erinnerte ihn an ein kleines Kätzchen, aber es hinderte ihn absolut nicht daran, mit dieser Art von Befragung fortzufahren.
„Warum?", fragte er.
„Ist das denn nicht offensichtlich? War es damals denn nicht bereits schon offensichtlich?", entgegnete sie ihm.
„Wenn es so offensichtlich wäre, warum sollte ich dich dann fragen?" Konterte er gereizt.
„Weil du Severus, vollkommen klar gemacht hast, dass obwohl du genügend von mir gehalten hast, um mein Leben zu retten, ich dir trotz allem auch mächtig auf die Nerven gegangen bin."
Er grunzte unverbindlich. Für das, was sie bisher von sich gegeben hat, konnte er keinen Streit vom Zaun brechen. „Fahre fort", befahl er und fügte noch ein knappes „Bitte" hinten dran.
„Ich wollte glücklich sein. Und um als deine Frau glücklich sein zu können, musste ich es schaffen, dass du mich wenigsten ein wenig mochtest. Aber du hättest mich nicht mögen können, wenn du dir nich selbst die Chance gegeben hättest mich zu mögen. Also musste ich dir einen Anreiz dazu geben. Und Sex ist ein hervorragender Reiz für einen gesunden dynamischen Zauberer. Abgesehen davon vögelst du wie ein junger Gott", erklärte Hermine knapp. „Kurz um, ich habe unsere Hochzeitsnacht sehr genossen Severus und ich wollte mehr. Ich wollte, das du mich magst. Es war wirklich ganz einfach."
„Einfach ist nun wirklich kein Begriff, den ich benutzen würde um deine Denkprozesse zu beschreiben", bemerkte Severus mit einem ironischem Lächeln. „Vögel ich wirklich wie ein junger Gott?"
Hermine verdrehte genervt die Augen. „Soll ich einen Zauberstab-Eid ablegen?"
Anstelle einer Antwort nahm er ihre Hand von seiner Brust und legte sie sich auf die Vorderseite seiner Hose, obwohl er es unterließ, sie direkt auf die deutliche Wölbung zu legen.
„Meine Augen fühlen sich noch immer seltsam an", bemerkte sie blinzelnd.
„Du hast das alles wirklich geschafft, hast du das bemerkt, du hast es geschafft, dass wir uns lieben und du hast uns zu dem gemacht was wir heute sind. In richtiges Paar." Stellte er verwundert fest, als ihn die Erkenntnis traf.
„Warum liebst du mich, Severus?", hauchte Hermine. „Gegenseitige Offenheit, ist nur fair, weißt du."
„Ich liebe dich, weil du einfach äußerst liebenswert bist...", platzte es aus ihm heraus. Sie hatte ihn völlig eiskalt erwischt, verdammt noch mal. „Nur ein kompletter Narr würde dich nicht lieben. Ich habe getan, was jeder andere Mann an meiner Stelle getan hätte."
„Aber du bist nicht irgend ein Mann; du bist du. Warum, Severus Snape, liebst du mich?", fragte sie und wirkte dabei leicht selbstgefällig.
„Ich liebe dich, weil ich dich nun mal liebe!", Severus zuckte mit den Achseln.
„Das ist keine Antwort auf meine Frage", entgegnete Hermine, als ihre Hände plötzlich ohne Vorwarnung herausschossen. Er war leicht verwirrt, als ihre Finger in seine Seiten stießen. Es war nervig, aber... was tat sie da? Dann wurde es ihm bewusst. Sie kitzelte ihn. Und er? Er konnte sich nicht helfen; er brach in Gelächter aus.
„Hör auf....hör auf....hör auf....verdammt Hermine! Hör jetzt auf!", er schnappte zwischen den Lachern nach Luft. Mist, er prustete förmlich.
Das würde sie ihm büssen, er hob seine Hände, um sie nun ebenfalls zu kitzeln. Severus Snape war in seinem ganzen Leben noch nie zuvor gekitzelt worden.
Er hatte keine Ahnung wie es ihm gelungen war, dass seine Frau Minuten später mit ihm auf dem Boden lag, Eine seiner großen Hände hielten ihre beiden Arme über ihrem Kopf, während seine andere ihre Rippen neckte.
„Bitte mich um Gnade, Proserpina, und ich werde dich los lassen", grinste Severus.
„Leck mich, du großer dunkler Tyrann", kicherte Hermine und wand sich unter ihm. Ihre Brüste bebten dabei wundervoll.
„Wenn du viel Glück hast, werde ich das vielleicht sogar tun. Schließlich, vögel ich wie ein junger Gott, ich habe es mit eigenen Ohren gehört!", erwiderte er gebieterisch, während er sie weiter quälte.
Severus drückte seine Hüfte noch enger an sie. Der Rock ihres Kleides war auf mysteriöse Weise über ihre Hüften geschoben worden. Er konnte durch ihre Unterhose, die Hitze und die Feuchtigkeit die von ihr ausgingen spüren. Ihr Gesicht war vor Erregung leicht gerötet; Ihre geschwollenen Lippen schienen förmlich um Küsse zu betteln. Doch seine Erregung wurde plötzlich durch eine Stimme, die aus dem Kamin drang, erschüttert.
„Professor Snape? Ich meine...ähm...ähm.. Minister Snape, Sir. Hermine?", rief eine Stimme, der kurz darauf ein Kopf mit roten Haaren und vielen goldenen Ohrringen folgte.
Oh welch Freude es war kein anderer als BILLIUS WEASLEY! Er war der meist überbewertete Schüler, den Severus Snape jemals unterrichtet hatte, bevor Harry Potter die Bühne des Lebens betreten hatte. Er sah aus wie einer dieser typischen Zauberer, die versuchten mit aller Macht an ihrer Jugendlichkeit festzuhalten. Severus versuchte unter den gegebenen Umständen seine Roben so diskret wie möglich zu ordnen, während seine Frau sich hinter einen der schweren Sesseln duckte.
„Die Feierlichkeiten zur Geburt meiner Enkeltöchter findet in der Eingangshalle statt", knurrte Severus zerknirscht.
„Ich weiß, die haben mich zum Arbeitszimmer verwiesen. Von dort komme ich gerade her. Es geht um Quintus!"
„Was ist mit ihm?"
„Es gab einen Unfall. Meine Leute dachten, es sei ein Fluch, aber es handelte sich um ein Nest von Vampiren", antwortete Bill ernst.
„Um Merlins Willen, Bill, wie geht es Quintus? Geht es ihm gut?", rief Hermine und rannte auf den Kamin zu, während Severus Magen sich zusammenzog.
„Mir geht es gut, Mama!", rief da eine Stimme hinter Bill.
„Quintus hat die Vampire ausgerottet und dabei zwei lokal ansässige Hexen gerettet", fuhr Bill fort. „Das Problem dabei ist, dass er viel Geld an zwei Plünderer verloren hat!"
„Und....?", fragte Severus verstört.
„Die Kobolde aus Gringotts ließen mir keine große Wahl: Ich musste ihnen einen Sack mit Gold aushändigen. Es geht dabei um hoffnungslose widersprüchliche Prioritäten", erklärte Weasley drucksend.
Severus sah ihn abschätzend an. Sein gutes Aussehen würde nicht mehr lange überleben. „Ich will selber mit dem Jungen sprechen, Weasley!", knurrte er.
„Hallo Dad, Hi Mama", rief Quintus fröhlich, als sein Kopf mitten in den Flammen erschien. Er sah genauso aus wie immer; vielleicht sogar noch besser.
„Geht es dir gut, mein Liebling?", fragte Hermine besorgt.
„Natürlich Mum, ich hab nicht einen Kratzer", grinste Quintus breit. Sein Blick wanderte zu Severus und er schien sich köstlich zu amüsieren.
„Dann kommst du an Weihnachten nach Hause, mein kleines Baby?", fuhr Hermine in ihrem besten Plauderton fort. Die Weihnachtsfeiertage standen schließlich schon fast vor der Tür.
„Für mich sieht er aus wie ein völlig ausgewachsenes Riesenbaby", murmelte Severus sarkastisch. Zur Antwort stieß ihm Hermine ihren Ellenbogen in die Seite.
„Darüber wollte ich eigentlich noch mit dir sprechen Mum. Äh...äh...ich habe da ein besonderes Angebot erhalten", druckste Quintus peinlich berührt herum.
„Sag mir jetzt bitte nicht, dass du ein männliches Unterwäschemodel wirst", konterte Severus ironisch. Er wünschte sich, dass der Junge endlich zum Punkt käme, anstatt ihn und Hermine auf die Folter zu spannen. Doch wenn es um Folter ging, dann waren seine Kinder Meister auf diesem Gebiet.
„Es gibt da ein kleines Dorf außerhalb von Madras, das ein Problem mit Vampiren hat. Sie haben mich engagiert. Ich habe meine Berufung gefunden, ich weiß nun was ich werden möchte....Ich werde Vampirjäger!"
Severus hörte wie seine Frau neben ihm begann „Ach du Scheiße!" Vor sich hin zu murmeln. Er unterdrückte den Drang, seinen Kopf in ihre Richtung zu drehen und sie fragend anzusehen.
„Wie reizend!", kommentierte Severus trocken.
„Ja, ich habe bereits Visitenkarten drucken lassen!", strahlte Quintus seine Eltern an.
„Bist du dir da auch wirklich ganz sicher, mein Schatz?", fragte Hermine süßlich und klammerte sich an ihrer Robe fest. Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass ihr Temperament kurz vor dem Siedepunkt stand.
„Vielleicht möchtest du doch lieber eine weniger gefährliche Erwerbstätigkeit in Betracht ziehen? Zum Beispiel Mantikor-Bändiger?", schlug Severus lakonisch vor.
„Hast du eigentlich eine Ahnung, wie gefährlich das ist, Quintus?", rief Hermine und ihre Stimme wurde mit jeder Silbe lauter. „Da hast du einmal Glück gehabt und bist heil davon gekommen und dass ist für dich gleich Grund genug um damit Karriere machen zu wollen? Bist du nur verrückt oder wirklich ein kompletter Idiot? Wenn ich gewußt hätte, dass du mich eines Tages so in Angst und schrecken versetzen würdest, dann hätte ich...."
„Komm nach Hause, Quintus und wir werden das vernünftig besprechen", unterbrach Severus seine Frau und verschränkte seine Arme vor der Brust. Er gratulierte sich persönlich dafür, dass er nicht zusammenzuckte, als seine wütende Frau neben ihm ins Ohr kreischte.
„Du verdammte Trottel, du packst sofort deine Sachen, setzt dich auf deinen Teppich und kommst auf der Stelle nach Hause", brüllte Hermine, aus Leibeskräften.
„Tut mir leid, Mama, sie brauchen mich leider so schnell wie möglich in Indien. Ich muss leider los. Ich werde dir morgen eine Eule schicken. Wünsch mir Glück", und mit diesen Worten war der Kamin wieder leer.
„Wie äußerst Gryff....", begann Severus, bevor er jedoch unterbrochen wurde.
„Halt die Klappe, nimm deine Ansprache über Tapferkeit und deinen Merlinorden 1. Klasse den du so liebst und schieb sie dir in deinen arroganten Arsch!", schrie Hermine giftig. „Das ist alles nur deine Schuld, wenn du den Kindern ein besseres Vorbild gewesen wärst, dann wäre das alles nicht passiert!"
„Vielleicht hält ihn der Vampir ja für einen Artgenossen und er kommt unversehrt nach Hause!" Entgegnete Severus und hoffte, dass er mit diesen Worten seine Frau etwas beruhigen konnte, Schließlich hatte sie selber, gemeinsam mit ihren kleinen nervigen Freunden in der Kindheit immer vermutet, dass er selber ein Blutsauger war.
Doch Hermine starrte ihn nur fassungslos an.
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Harry Potter stand gemeinsam mit seinem besten Freund Ron Weasley abseits in der großenEmpfangshalle der Snapes und nippte an seinem Drink.
Die laute Menschenmenge drängte sich um das Büfett und kämpfte sich durch die schier unbegrenzte Menge an Essen, die die Snapes auftischen ließen. Ja eine neue Generation der Familie war es wert, so ausgiebig gefeiert zu werden. Harry konnte das nicht bestreiten.
Es war jedoch seltsam; Ron und Hermine hatten mittlerweile bereits die ersten Enkelkinder, während er selber noch nicht einmal ein eigenes Kind hatte.
Er fühlte sich irgendwie vom normalen Lauf des Lebens abgeschnitten. So ähnlich, wie er sich als kleiner Junge gefühlt hatte. Vielleicht war es aber auch einfach nur sein Los, er würde der ewige Waise bleiben.
Harry seufzte und betrachtete den neben ihm stehenden Ron genauer. Seine immer noch roten Haare, begannen am Oberkopf etwas dünner zu werden. Harry hatte einmal gehört, das Kahlheit von der Mutter vererbt wurde. Anscheinend handelte es sich dabei aber nur um einen weit verbreiteten Irrglauben einiger Zauberer. Harry bewunderte allerdings aufrichtig, wie die Weasley-Zwillinge mit der Frage des des Haarausfalles umgingen und diesem vorbeugten, in dem sie sich einfach eine Glatze rasiert hatten und diese stets, auf Hochglanz polierten.
Harry nahm einen weiteren Schluck von seinem Getränk. Er musste es den Snape-Hauselfen lassen; Sie waren hervorragende Barkeeper.
Er blickte in die gleiche Richtung wie sein Freund. Andy stillte eins der Babys, während Traian das andere in seinen Armen wiegte. Harry wusste nicht, wann er Ron jemals so wehmütig drein blicken sehen hatte.
„Er hatte Recht, weißt du. Sie sind alle irgendjemandes kleines Mädchen", sagte Ron mit rauher Stimme.
Harry dachte an Eleanore und alles was er tun konnte war zu nicken.
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