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Die Entlassung


In dieser Nacht war Hermine zu ausgelaugt, um in ihrem Krankenhausbett zu liegen und sich Sorgen um ihren Ehemann zu machen. Stattdessen fiel sie in eine dunkle traumlose Leere.

Der nächste Morgen war allerdings eine andere Geschichte; Sie konnte an nichts anderes mehr denken. Sie würde ihn aus Askaban heraus holen, selbst wenn sie dazu das Gefängnis selbst stürmen müsste.

Sie hatte völlig vergessen, das heute der Tag der Wahl war, bis sie eine Eule von Fudge erhielt, in der er ihr anbot, ihren Ehemann vollständig zu rehabilitieren, vorausgesetzt, er trat bis elf Uhr Mittags zurück.

Ihre erste Antwort bestand aus einem Schwall von Obszönitäten, die Severus stolz gemacht hätten, wenn er vor Ort gewesen wäre. Die zweite Reaktion bestand aus einer Flut von Eulen an das Zaubergamot. Bettlägerig oder nicht, sie würde das nicht einfach hinnehmen.

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Sicher gab es langweiligere Dinge als Askaban ohne Dementoren. Es war nur so, dass Severus Snape keine kannte.

Er verbrachte seine Inhaftierung damit, in dem er mit Train und Septimus Karten spielte.

Seine Mahlzeiten erhielt er mit einer Sondergenehmigung von Tom aus dem tropfenden Kessel.

Nach Dumbledores Ansprache waren die Wachen wesentlich fürsorglicher.

Es war eher wie ein Aufenthalt in einem äußerst schlechten Hotel, mit sehr sehr gutem Service.

Natürlich hatte er die Wahl gewonnen. Sogar mit deutlichem Abstand. Die ganze Situation war mehr als nervig. Fudge musste schließlich einsehen, dass er keine Chancen hatte, aber trotzdem zögerte er Severus Freilassung so lange wie möglich hinaus.

Seine Gedanken waren stets bei seiner Frau. Aber selbst wenn sie dazu in der Lage gewesen wäre, hätte er ihr verboten ihn hier in seiner Zelle zu besuchen. Ihre täglichen Briefe mussten ausreichen, bis zum Tag seiner Freilassung. Es war beruhigend zu sehen, wie ihre Schreibkunst täglich zu ihrer typischen Hermine-Art zurückkehrte, jeder einzelne Buchstabe war perfekt geformt, sowie es ein Grundschulkind tat. So unnatürlich es auch war, Severus fand es hatte es was ungemein tröstliches an sich.

Er hätte es wissen sollen, dass Fudge seine Freilassung bis zum Datum der Vereidigung hinauszögerte und jeden Schritt den Hermine beim Zaubergamot vereitelte.

Er freute sich darauf, endlich aus dem schwarz-weiß gestreiften Hemd herauszukommen.

Severus gab sein Bestes, um gedanklich nicht bei Hermine zu verweilen. Sie waren nie mehr länger als 12 Stunden voneinander getrennt gewesen, seit dem Tag von Traians Geburt. Er bemerkte, dass er jedesmal verstummte, wenn sie ihm in den Sinn kam. Er ärgerte sich über sich selbst, wenn er bemerkte, wie oft er sich am Tag fragte: Was würde Hermine davon halten? Was würde Hermine dazu sagen? Es ging sogar soweit, dass er sich lebhaft vorstellte, welchen Gesichtsausdruck sie hatte, wenn er sie so richtig verärgerte.

So war es ziemlich enttäuschend, als Fawkes plötzlich auftauchte und mit dem Befehl ihn freizulassen durch die niedrigen Gänge von Askaban segelte. Noch am selben Tag sollte er seinen Schwur als zukünftig Diener und Beschützer der Britischen Inseln ablegen.

Es war schade, dass der Phönix genau in dem Moment auftauchte, in dem Severus ein einmaliges Blatt auf der Hand hatte.

Seine erste Handlung als freier Mann bestand darin, seinen Ring zurückzufordern, den Madame Snape ihm an ihrem ersten gemeinsamen Weihnachtsfest geschenkt hatte.

Anschließend kehrte er zu dem Kartenspiel zurück. Vielleicht konnte er doch noch gewinnen, ehe seine Kleidung und der Portschlüssel eintrafen.

Blokel, ein Wachmann, der ihn stark an Gregory Goyle erinnerte, verbrachte soviel Zeit damit seinen Ring zu suchen, dass Severus fast schon davon überzeugt war, dass er entweder verpfändet oder verloren gegangen war.

Severus hörte die schweren Schritte des Dummkopfes und sah zu, wie dieser durch den dunklen Steinkorridor tappte und sich darauf konzentrierte, die Inschrift des Ringes zu lesen.

Es erforderte Severus gesamte Willenskraft, um nicht zu explodieren. Einige Dinge waren nun mal privat und sollten auch nur von den direkt Beteiligten miteinander geteilt werden, der Ring, den seine Frau ihm geschenkt hatte, war einer von ihnen. Nicht einmal seine Kinder kannten die Worte, die er auf der haut trug und er würde es vorziehen, wenn dies auch so bleiben würde.

Doch der idiotische Gefängniswärter sah das anders. „Lupus est homo homini, non homo, quo qualis...", las Blokel die Worte mit schmerzhafter Langsamkeit.; Höchstwahrscheinlich, hatte er nur soviel Latein gelernt, um in Hogwarts den Abschluss zu bestehen und das einzige was davon übrig geblieben war, war der Schulabschluss.

Severus zwang sich den Mund zu halten. Wenn er den Kerl mit seiner spitzen Zunge zurechtweisen würde, würde er nur die Aufmerksamkeit auf die Empörung lenken, die er empfand.

„Qualis", wiederholte Blokel, „sit non novit. Wat bedeutet dat, Sir?"

Natürlich würde Severus es für ihn übersetzen. Es war ja schließlich sein größter Wunsch, Madame Snapes intime Worte mit diesem dahergelaufenen Gefängniswärter zu teilen. Er versuchte, Blokel einen vernichtenden Blick zukommen zulassen und hob seine linke Augenbraue, als Traian ihm den zweifelhaften Gefallen tat und für ihn antwortete. „Der Mann ist eher ein Wolf, als ein Mann für einen Mann, wenn er noch nicht herausgefunden hat, wer er ist."

Traian entblößte ihn so beiläufig und ohne Hintergedanken. Er hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht von seinen Karten aufzublicken.

Der Junge war so intelligent und trotzdem fehlte es ihm ganz deutlich an Taktgefühl. Kein Wunder, dass das Gör in Ravenclaw einsortiert worden war.

Severus schauderte, er wollte sich nicht vorstellen, wie sein ältester Sohn als Heiler am Krankenbett auftreten würde.

Blokel war zum Glück so begriffsstutzig, dass er gar nicht begriff, welch intime Information man ihm gerade vor die Füße geworfen hatte. „Dit is ja lustig. Es gibt da so einen Laden in der Winkelgasse, der Ringe mit diversen Sprüchen verkoft, aber so enen hab ick bis jetzt noch nirjends jesehen!", sagte der intellektfreie Riese und reichte ihn zurück.

„Ist dieser Satz im Mamas Ring graviert?", fragte Septimus und sah seinen Vater von der Seite an.

„Es ist mein Ring", knurrte Severus mit einem Stirnrunzeln.

„Aber es ist doch der Ring, den Mama dir gegeben hat?", beharrte Seit stoisch.

Severus nickte und ließ den Ring auf seinen Finger gleiten. Außer während seiner Inhaftierung, hatte ihn Severus niemals zuvor abgenommen, seit dem Tag an dem sie ihm den Ring gegeben hatte.

Ungefähr drei Minuten nach der Rückkehr des Rings an seinen rechtmäßigen Platz, hörten Severus Train und Septimus Snape, den Klang von ihnen wohlbekannte Schritte durch die Flure des Gefängnisses hallen.

„Und wer von euch ist am gewinnen?", fragte Quintus völlig außer Atem und musterte die drei Kartenspieler.

„Ich bin wirklich beleidigt, dass du das Bedürfnis hast, danach zu fragen.", entgegnete Severus und blickte mit hochgezogener Brau zu seinem jüngsten Kind.

„Man kann ja nie wissen; es hätte auch sein können, dass sie ausnahmsweise mal Glück gehabt haben.", sagte Quintus defensiv.

Severus Gesicht verfinsterte sich. „Glück ist etwas für Inkompetente."

Quintus grinste seinen Vater schelmisch an. „Wie bereits gesagt, sie hätten Glück haben können."

Severus grinste und räusperte sich, um ein Kichern zu unterdrücken. Das ernsthafte Äußere des Jungen, war die perfekte Tarnung für seinen natürlichen Humor und er setzte sie hervorragend um.

„Dad, Mama hat mir etwas für dich mitgegeben", sagte der Junge und deutete auf ein braunes Papierpaket, das er unter seinem Arm trug. „Kleidung."

„Oh, ich dachte, sie hätte frischen Tee für die Wachen geschickt", kommentierte Seti und starrte weite auf seine Karten.

„Du wirst noch zu deiner eigenen Amtseinführung zu spät kommen.", sagte Quintus besorgt.

„Amtseinführung?Das klingt nach etwas, für dass du einen Arbeiter einsetzen könntest.", murmelte Train abwesend.

„Nein, ich bin der Meinung, ein kompetenter Hauself könnte dies genauso gut übernehmen.", sagte Seti gelangweilt.

„In der Tat", stimmte Severus zu und genoß die Reaktionen, die seine beiden ältesten, seinem jüngsten entgegenbrachten.

„Nach wochenlanger Inhaftierung sehe ich nicht ein, warum man nicht in Ruhe ein angefangenes Kartenspiel beenden sollte."

„Außerdem möchte ich mein Erbe zurückgewinnen", murmelte Traian.

„Einverstanden", sagte Septimus und kaute auf einer Haarsträhne herum, die sich aus seinem Zopf gelöst hatte.

Quintus trat nervös von einem Fuß auf den andern, schürzte die Lippen und seufzte angewidert. „Sieh mal, Dad, willst du Mum wirklich warten lassen und hast du wirklich vor, in deinem Gefängnisas-Outfit, vor jeden Zauberer im Land zu treten?"

Severus seufzte übertrieben.

Hermine. Scheiß auf das Amt und das Land; Sie war die einzige, die er jetzt sehen wollte. Doch der Gedanke, sie jetzt zu sehen, erfüllte ihn auch mit Besorgnis.

Er gab Quintus ein Zeichen, ihm die Kleidung durch die Gitterstäbe zu reichen. „Wenn ihr mich kurz entschuldigt", sagte er und bedeute den Jungen, mit dem Wink seines Zeigefingers, in die andere Richtung zu schauen, während er sich umdrehte und begann sich umzuziehen.

Schulter an Schulter bildeten seine Söhne einen ziemlich effektiven Sichtschutz.

Severus Gedanken drehten sich erneut um die Frage, warum Hermine ihn eigentlich liebte und ob sein Vater das zerstört hatte. Er selber war sich absolut bewusst, wie seine eigenen zarten Gefühle damals entstanden waren.

Junges Blut, Nähe und bestimmte persönliche Eigenschaften von Hermine, die er einfach bewundernswert fand, hatten sich mit den Umständen von vier gemeinsamen Kindern und zwanzig Jahre tiefster Emotionen, die ihm zuvor fremd waren, vermischt.

Die Abwesenheit seiner romantischen Emotionen, war mehr seiner Trägheit geschuldet als allem anderen. Als er ein junger Mann gewesen war, schien es ihm, dass es eine dumme Zeitverschwendung war. Romantik. Heute dachte er auch nicht anders darüber. Was er mit Hermine hatte, war keine Romanze. Es war echt.

Irgendwie war es für ihn beruhigend, seine Arme wieder in ein Leinenhemd zu stecken. Es hatte ihn ausgesprochen genervt, Hemden zu tragen, die kurz vor seinen Handgelenken aufhörten.

Würde er nun seine Frau erneut für sich gewinnen müssen? Dabei hatte er sie nie für sich gewinnen müssen. Von ihnen beiden war es sie damals gewesen, am Anfang ihrer Ehe, die sich auf ihn zubewegt hatte. Wenn jemand gewonnen worden war, dann war er es gewesen.

Wenn er nun die Regierung des Landes Land übernahm, dann waren sie wirklich alle am Arsch.

Er schlüpfte in seine Hose und knöpfte sie akribisch zu. Zweiunddreißig. Diese besondere Hose hatte insgesamt zweiunddreißig Knöpfe.

Hermine musste sehr sorgfältig darauf geachtet haben diese Hose aus dem hinteren Teil seines Schrankes herauszuholen und nicht irgendeine andere die weiter vorne hing.

Hermine achtete auf vieles sorgfältig; die Hose hatte bestimmt keine Bedeutung.

Doch die Frage blieb. Konnte sie ihn noch immer lieben, obwohl sie gesehen hatte, dass er zu mehr Gewalt fähig war, als einer von ihnen jemals vermutet hatte?

Konnte sie ihn jetzt noch lieben, da sie nun genau wußte, was eine Vergewaltigung war?

Seine Frau, die ihn seit zwanzig Jahren geliebt hatte. Konnte sie dem Gesicht verzeihen, das ihr Angreifer und Peiniger gestohlen hatte?

Sie hätte genügend Gründe, ihn mit ihrem Peiniger gleichzusetzen. Allerdings weigerte er sich, diese aufzuzählen, auch wenn es nur für sich selbst war.

Die Brücke, die sie mit einander verbunden hatte, der Ort, an dem die zwei Starrköpfe, die sie nun mal beide waren, hatten treffen können, war nun beschmutzt. Was würden sie nun ohne sie machen? Es erschütterte Severus schwer, dass er keine Antwort darauf hatte.

Severus rollte mit seinen Schultern, als er seinen Gehrock überzog und ihn wie immer von unten nach oben zuknöpfte.

Warum hatte sie sich eigentlich damals in ihn verliebt? War es, weil er sie beschützt hatte? Nein, er hatte es zwar versucht, aber trotzdem hatte er seiner Hermine keinen einzigen Moment des Leidens ersparten können.

War es seine Gesellschaft? Er wusste nur zu gut, dass er sich seinen Ruf, als ungeselliger Bastard zurecht verdient hatte. Er hatte ihr bei allem immer sein absolut echtes ich gezeigt. Und trotzdem hatte sie ihn stets geliebt. Das wusste er ganz ohne Zweifel.

Aber hielt ihre Liebe an?

Er war sich sicher, egal wie die Antwort auf seine Frage war, er würde lernen es zu akzeptieren. Er hatte gar keine andere Wahl. Es war nicht so als könnte er seiner Frau irgend einen Liebestrank verabreichen.

Mit einem Stirnrunzeln, griff er nach den Knöpfen an seinem schwarzen Ärmel.

Eigentlich, wenn er genauer darüber nachdachte, dann konnte er sie ganz leicht mit einem Liebestrank dosieren. Der Gedanke beruhigte ihn etwas. Wenn sich herausstellen würde, dass Hermine ihn hasste, dann würde er ihr einfach einen Liebes-Trank geben:

Problem gelöst. Es war egal, wie er ihre Liebe für sich gewann, solange er sie nur besaß. Er war viel zu sehr an sie gewöhnt, um jetzt auf sie zu verzichten.

Und es war ja auch nicht so, als hätte er sich ihre Liebe jemals richtig verdient.

Severus wandte sich wieder den Jungen zu und sah, wie Quintus einen schwarzen Zylinder schwang. „Deine Mutter weiß, dass ich Hüte verachte", zischte er mit aufrichtigem Ekel in der Stimme.

„Sie hat mir gesagt, dass du das sagen wirst", grinste Quintus mit einem nicken. „Sie hat mir auch gesagt, wenn du das erwähnen würdest, dann soll ich dir einen Vortrag halten!" Mit ernster Miene zog er ein Stück Pergament aus einer Tasche seines Umhangs. „Sie hat mir sogar aufgeschrieben, was ich sagen soll

„Tja, Dad, ich würde sagen, du siehst ziemlich alt aus.", kicherte Seti.

Severus hasste es, wenn seine Kinder die gewöhnliche Umgangssprache verwendeten. Septimus Ausdrucksweise ließ vielleicht zu wünschen übrig, aber der ästhetische Ton fehlte nicht.

Da er wußte, dass es nicht ratsam war, Hermines Wunsch zu missachten setze er schließlich den verdammten Hut auf.

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Als Severus Hermine sah, verschlug es ihm fast den Atem. Nein, schlimmer noch, es nahm ihm kurz die Fähigkeit einen klaren Gedanken zufassen.

Wenn man ihre Schulzeit mitzählte, dann hatte er die Hexe, die letzten 27 Jahre jeden Tag gesehen; Er hätte eigentlich nicht so aus dem Gleichgewicht geraten dürfen, nur weil er sie nach kurzer Trennungszeit wiedersah.

Selbst wenn sie nackt....aber sie war nicht nackt sondern angezogen. Es war die Art und Weise, wie sie bekleidet war. Sie hatte sich instinktiv bekleidet, wie es für die Frau des amtierenden Mistigster der magischen Welt und des reichsten Zauberers Englands angemessen war; zumindest war es das, was ihm sein Hirn vermittelte.

Er war sich bewußt, dass er laut einer Studie, den Winter verkörperte, stets gekleidet in Schwarz und Weiß, doch so wie Hermine neben ihm stand, war sie ein zu Fleisch gewordener Herbst. Ihr Kleid und ihr Mantel waren ein Kaleidoskop der Farben. Kupfer, Gold, Kürbisorange und Scharlachrot. Ein Windstoß entblößte ihre perlenbesetzten Schuhe, die perfekt zum auberginefarbenen Saum ihres Kleides passten.

Er hatte das unangenehme Gefühl, seine Frau vorher noch nie genau betrachtet zu haben.

War sie schon immer so schön gewesen? Sie war nicht mehr Proserpina, sie war Demeter. Üppig und königlich.

Eine Halskette aus Granatsteinen umschloss ihren zarten Hals. Ihre Lippen waren in der passenden Farbe geschminkt. Lippen, die er bereits millionenfach geküsst hatte und die er noch eine Million Mal küssen würde, wenn es nach ihm ginge. Ihre Haare waren zu einem edlen Kunstwerk aufgetürmt, in die weitere Granatsteinperlen eingearbeitet waren. Ihre schönen Augen waren ausdrucksstark geschminkt.

Severus kniff die Augen zusammen. Sie war glamourös. Es wirkte beinah so, als hätte sie die Kunst des Repräsentieren von Narzissa Malfoy persönlich erlernt.

Severus empfand das vorübergehende Gefühl des Ärgers darüber, dass sie es noch nie zuvor für angebracht gehalten hatte, sich für ihn so herauszuputzen.

Er wusste nun, wozu sie in der Lage war, und er war sich sicher, dass er sie dazu bringen konnte, das Experiment zu wiederholen.

Was dachte er da eigentlich? Ein scharfer Stich durchzuckte ihn. Er würde sich absolut glücklich schätzen dürfen, wenn er seine Frau jemals wieder in sein Bett locken konnte.

Er küsste sanft ihren zarten Handrücken und bemerkte kaum wie er seinen Amtseid ablegte. Es gab nur einen Anblick im Moment, der seine Aufmerksamkeit wert war. Seine Frau.

Severus verstand es allerdings hervorragend seine wahre Aufmerksamkeit hinter einer pflichtbewußten Miene zu verbergen, schließlich hatte er jahrelang Erfahrung sammeln können bei diversen langatmigen Lehrerkonferenzen.

Severus hatte Hermine seit Wochen nicht gesehen und außerdem noch nie so extravagant herausgeputzt. Er fragte sich insgeheim, wo ihre ständige Predigt darüber, wie sie lieber für das bewundert werden wollte, was sie dachte, als für ihr Äußeres, geblieben war.

Es war sein absolutes Glück, dass es noch Stunden dauern würde, bis die Umstände es ihnen erlauben würden, alleine miteinander zu sein.

Für das unausweichliche Fest in Snape House verwandelten Candy und Randy ihre Herrin in eine weitere Inkarnation einer Göttin. Dieses Mal war das Kleid aus reiner Seide und der schillernden blaugrünen Farbe der Abalone-Muscheln. Ihre Haare, ihr Hals und ihr Dekolleté waren großzügig mit Perlen übersät, die Generationen von Snape-Hexen gesammelt hatten. Es sah so aus als hätten sie sämtliche Perlen aus den Gewölben des Snape-Anwesens zusammengetragen.

Hermine kaufte sich schließlich nie was anderes als Bücher und er selber hatte seiner Frau noch nie Perlen gekauft.

Severus sah sich in der großen Halle um. Eine wimmelnde Masse aus Zauberern und Hexen drängte sich in die Räumlichkeiten seines Zuhauses.

Die Mugelgeborenen stand in freudiger Trink-Feierlaune, Seite an Seite mit den Reinblütern.

Er verschaffte sich einen kurzen Überblick über seine Familie. Xi Wang Tang wedelte mit ihren kleinen Händen, während sie in ein angeregtes Gespräch mit Nymphadora vertieft war. Seit stand grinsend daneben, während er sowohl das Weinglas seiner Frau als auch sein eigenes in seinen Händen hielt. Quintus stand in der anderen Ecke des Raumes mit einem Eichhörnchen auf der Schulter und einem Spatz auf dem Kopf und nickte immer wieder zustimmend, während er Blaise Zabini zuhörte. Traian und Andromeda saßen gemeinsam mit den mittlerweile deutlich gealterten Rangers auf den Sofas. Andromedas jüngere Schwester schien sich gerade sehr über etwas zu amüsieren, dass seine kleine Eleanore gerade gesagt hatte, um einige junge Zauberer zu verscheuchen, die ihnen offensichtlich den Hof machten.

Ganz offensichtlich gehörte auch Neville Longbottom dazu, den er versorgte die jüngste Weasley-Hexe mit Essen und Trinken.

Severus grinste bei dem Gedanken. Es dauerte eine Weile bis er den ganzen Raum abgesucht hatte, doch es gelang ihm schließlich, Argus in einer Ecke dösend ausfindig zu machen.

Und letztendlich erspähte er, natürlich wie immer von Potter und einer Vielzahl anderer Bewunderer umzingelt, niemand anderen als Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore.

Bei Merlin, mit der Abwesenheit von Dumbledore und Filch, befand sich Hogwarts wahrscheinlich gerade am Rande des absoluten Ausnahmezustands. Bei dem Gedanken an die zahlreichen Verstöße, die zweifellos stattfanden, runzelte Severus die Stirn.

Unruhestifter im allgemeinen, besaßen die Fähigkeit, den Moment zu spüren, an dem Kräfte der Lehrer am schwächsten waren.

Aus einem Augenwinkel warf er einen Blick auf seine Frau, die nach wie vor neben ihm stand. Sie war noch immer atemberaubend. Impulsiv ergriff er ihre Hand, während sie mit Arthur Weasley plauderte.

Severus hatte die Tatsache akzeptiert, dass eine Menge Menschen anwesend waren, selbst dann wenn er deren Gesellschaft nicht genoss. Er genoss auch die Anwesenheit Weasley nicht, obwohl dieser ihm im ganzen Wahlkampf ein loyaler Unterstützer gewesen war. Um ehrlich zu sein, genoss er noch nicht einmal die Anwesenheit seiner eigenen Kinder.

Alles, was er auf dieser Welt im Moment wollte, war, dass jeder einzelne der hier Anwesenden sein Haus verließ und ihn mit Hermine alleine ließ.

Ihre kleine Hand passte perfekt in seine. Und obwohl er einen teilnahmslosen Gesichtsausdruck aufsetzte, löste er seine Finger erst wieder von ihren lange nachdem der letzte Gast gegangen war.

In dieser Nacht erhoffte er sich nichts von ihr. Er sagte sich innerlich, dass er einfach offen für jede Möglichkeit wäre. Hoffnung enthielt auch immer eine Spur Erwartung. Doch er hatte keine Erwartungen. Daher war er auch nicht enttäuscht, als seine Frau in ihrem durchsichtigen, roten Nachthemd aus dem Badezimmer kam, denn er hatte absolut keine Erwartungen an sie.

Es war bei ihnen beiden nicht üblich, dass er sie auszog. Frauen zu entkleiden war nichts, was er jemals genossen hatte. Wenn Hermine mit ihm schlafen wollte, dann kam sie nackt zu ihm.

Hermine wirkte unbehaglich, aber bei weitem nicht so unbehaglich, wie er sich fühlte, als er sie ungeschminkt sah. Die jüngsten Ereignisse hatten deutliche Spuren hinterlassen. Sie war äußerst blaß und unter ihren Augen hatten sich tiefe und dunkle Schatten gebildet. Bei näherer Betrachtung konnte er winzige Linien in ihren Augenwinkeln sehen. Kurzum sie sah furchtbar aus.

„Kannst du mich in den Arm nehmen, Severus?", fragte sie leise.

„Natürlich, Liebes", entgegnete er leiser als beabsichtigt. Er wollte ihr seine Seele ausschütten. Doch erstaunlicherweise fiel ihm nichts ein um ein Gespräch zu starten. Wie sehr er sich auch bemühte, es fiel ihm nichts ein. Jedes Wort, was ihm in den Sinn kam, war ungeschickt, unpassend oder falsch. Trotz seiner enormen Sprachkompetenz war Severus Snape hoffnungslos überfordert, wenn es darauf ankam.

Es war völlig ungewohnt und unangenehm, in Nachtwäsche nebeneinander zu liegen und sich nicht sicher zu sein, wie viel ihm erlaubt war. Er zeichnete mit seinen Fingerspitzen einen langsamen Kreis auf ihrem Unterleib. Ihr süßer Duft stieg ihm in die Nase und berauschte ihn. Es war ein himmlischer Moment, aber er wollte mehr. Natürlich wollte er mehr; Es war typisch für seinen Charakter, kleinlich, besitzergreifend und selbstsüchtig zu sein.

In Askaban hatte er seine Verstöße aufzählen können, um sich die Zeit dort zu vertreiben, aber hier in ihrer unmittelbaren Nähe, wollte er das zurück, was er für die letzten zwei Jahrzehnte als selbstverständlich angesehen hatte.

„Du kannst es von außen nicht fühlen, dass es fehlt", ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.

Severus spürte die Übelkeit in ihm aufsteigen. Es war furchtbar jemanden so gut zu kennen, aber keine Ahnung zu haben wie man ihn tröstet. Beistand gehörte leider nicht zu seinen Fähigkeiten. Es war ziemlich spät für ihn dies zu lernen.

Hermine war noch nie schwach gewesen, jedenfalls nicht so wie gerade jetzt. Es lag ein großer Unterschied zwischen dem, wie sie sein sollte und dem, was sie jetzt war.

Der Schöpfer aller Dinge hatte Frauen wie Hermine entworfen, damit sie wie unerschütterliche Säulen standen und keinen Trost von solchen Menschen, wie ihm zu brauchen.

Er schloß seine Augen und zog seine Frau näher an sich heran, ihren Rücken an seinem Bauch, ihren Bauch an seine Hand. Und ihm fielen keine passenden Worte ein.

Was würde Hermine tun wenn ihrer Positionen vertauscht wären? Sie würde ihn zum Reden zwingen.

„Als mein....als Liberio....", begann er vorsichtig.

„Ich will nicht darüber reden, Severus! Mir geht es gut; ich will nur nicht darüber reden!", flüsterte Hermine mit zittriger Stimme.

„Hermine....", versuchte er. Er sollte sie zwingen, nicht wahr. Sie würde es zweifellos tun.

„Mir geht es gut. Ich möchte einfach nicht darüber reden", wiederholte sie lauter und unnachgiebiger.

Ihm fehlte der Mut, es weiter zu versuchen. „Wie du meinst", lenkte er ein und küsste sie auf den Scheitel ihrer Lockenpracht.

„Musst du mich so fest halten? Ich gehe nirgendwohin. Ich kann kaum atmen." Hermine wand sich in seinen Armen. Ihr Gesicht war eine ausdruckslose Maske, aber ihre Panik konnte man deutlich an ihrer verkrampften Körperhaltung erkennen.

Panik? Fürchtete sie sich etwa vor ihm? Es fühlte sich an als würde jemand sein schärfstes Messer durch seine Eingeweide rammen.

„Was soll ich deiner Meinung nach tun?", fragte er in seinem üblichen schneidenden Ton, den er fast augenblicklich bereute. Aber um ehrlich zu sein, er fühlte sich maßlos wütend.

Wütend auf Hermine, weil sie ihm das Gefühl gab, nichts richtig machen zu können. Wütend auf sich selbst, weil er wütend auf seine Frau war, obwohl sie schließlich das Opfer war. Opfer: dieses Wort sollte nie gebraucht werden im Zusammenhang mit einer Frau, die so fein und zart, aber gleichzeitig auch so brilliant und stark war wie Hermine. Er war wütend, dass er seinen Vater nicht sorgfältiger getötet hatte. Dieser Mann hätte viel mehr Leid erfahren sollen, als er es getan hatte.

Aber so war der Lauf der Welt, nicht wahr. Die wirklich Schuldigen mussten selten viel leiden.

Severus würde morgen mit der Arbeit an einem Liebestrank beginnen, sobald er im Ministerium fertig war. Er bezweifelte stark, dass sie sich über seine Abwesenheit beschweren würde.

Aber sobald er ihr den Trank verabreichen würde, würde sie ihn wieder lieben und seine Welt wäre wieder in Ordnung.

„Geh nicht....Bitte. Ich will nicht, dass du gehst..., aber hör einfach auf damit.", flüsterte Hermine und sie klang dabei, als wäre sie den Tränen nahe.

Wenn er nur wüsste, was sie mit „damit" meinte, dann würde er ihrer Bitte selbstverständlich sofort nachkommen. Severus hatte sie in den letzten zwanzig Jahren jede Nacht genauso gehalten.

Seine Hüften berührten ihre Hüften und seine Hand umfasste ihren weichen Bauch. Ihre Haare kitzelten dabei seine Nase wie immer.

Severus fragte sich, ob sie vielleicht auf seine, leider unabhängig denkende Erektion, anspielte, die sich an ihren weichen Hintern schmiegte. Er hatte diesbezüglich überhaupt nichts im Sinn, es war eher eine völlig natürliche Reaktion auf ihre Nähe.

Er wich zurück und entfernte vorsichtig seine Finger von ihrem Bauch. Mit unendlicher Sorgfalt beugte er seinen Arm, so dass er sie umarmen konnte, ohne sie zu berühren, die Bettdecke spannte sich wie ein Baldachin über sie.

„Danke, Severus", flüsterte sie. „Ich bin so unendlich glücklich, dich wieder zu Hause bei mir zu haben."

Er nickte kurz, obwohl er genau wusste, dass sie nicht gesehen haben konnte, dass er geantwortet hatte.

Severus konnte zusehen, wie sich Hermines Körper Herzschlag für Herzschlag entspannte und sie schließlich auf dem dunklen Ozean des Schlafes entschwebte. Er hörte ihrem Atmen zu, während er sich dazu entschied so nah wie möglich bei ihr zu liegen und die Nacht über sie zu wachen.

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Am nächsten Morgen stand er in aller Früh auf, apportierte nach London und machte sich an die Arbeit.

Es dauerte eine Dreiviertelstunde, bis die Neuheit der politischen Macht ihren Glanz verlor. Minister der magischen Welt zu sein war nur geringfügig weniger frustrierend als Professor für Zaubertränke in Hogwarts zu sein.

Positiv zu vermerken war allerdings, dass er nicht Höflich sein musste, wenn er es nicht wollte. Auf der anderen Seite verspürte er den Wunsch, den Mitgliedern seines Stabes eine Strafarbeit auferlegen zu können.

Dieser Wunsch drängte sich ihm immer dann besonders auf, wenn Amelia Bones sich gelegentlich lautstark darüber beschwerte, dass sie es äußerst bereute, jemals seine Entlassung aus Askaban unterschrieben zu haben.

Das gesamte Personal des Ministeriums war in absolutem Aufruhr über seine Gewohnheit, nicht mehr Zeit als absolut notwendig in seinem Büro zu verbringen. Selten hatte er so viele erschreckt, obwohl er selten so wenig dafür getan hatte. Diese Tatsache war Ansicht schon sehr erfreulich, wer hätte gedacht, dass sie sich alle schon fast in die Hosen machten nur weil er einen kleinen Spaziergang tätigte?

Und so entstand eine absolut neue Ordnung der Dinge. Die Tage waren zum einen ärgerlich aber zum anderen durchaus fruchtbar. Nachts in der Privatsphäre ihres Schlafzimmers blieb Hermine jedoch steif und abweisend. Doch nach einiger Zeit durfte er sie zumindest in seinen Armen halten.

Er verhielt sich weiterhin passiv, lag wachsam an ihrer Seite und nahm, was er von ihr bekam.

Doch bald schon trank er seinen Nachmittagstee in der Redaktion des Tagespropheten. Madame Snape blieb dabei die beste Gesellschaft, die er kannte, auch wenn sie keine weiteren intimen Berührungen ertragen konnte, als die seiner Hand in ihrer.

Dennoch war sie nicht ganz sie selbst. Sie war oft unkonzentriert und sie erschrak sehr leicht. Hermine war noch nie so unsicher gewesen wie jetzt.

Diese Unsicherheit reichte allerdings nicht so weit, dass sie ihre Redakteurin nicht in einem Anfall von Tobsucht feuerte. Wenn man Severus fragte, eine absolut Weise Entscheidung.

Trotzdem war es beunruhigend Hitzköpfig und daher so gar nicht Hermine - Typisch. Attenberry war eine mehr als kompetente Redakteurin und Hermine war noch ziemlich neu auf diesem Gebiet. Trotzdem musste Severus zu sehen, wie sich vorwärts pflügte, ihre Vorstellung davon umsetzte, wie man eine Tageszeitung führte, dabei ihre Angestellten am Hals packte und sie so gnadenlos mitschleifte.

Hermine war wirklich in ihrem Element. Es war die ideale Arbeit für sie, allen beim Tagespropheten zu sagen, was sie tun und lassen sollten, damit, laut Madame Snape, die Wahrheit im ganzen Land verkündet werden konnte. Die Nation schien, jedem Wort von ihr Glauben zu schenken. Es war gut, dass das Meiste ihrer Worte gut begründet und aufschlußreich war, auch wenn sie hin und wieder etwas sentimental klangen.

Severus braute inzwischen seinen Liebestrank und wandte ihn schlußendlich bei seiner Frau an. Natürlich ganz heimlich. Doch leider merkte er keinen Unterschied an ihrem Verhalten. Anscheinend war es nicht der Mangel an Liebe, der sein Herz in zwei gerissen hatte.

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Der Minister der magischen Welt stand vor dem tristen grauen Backsteingebäude mit seiner schwarz glänzenden Tür, die von Muggelauroren flankiert wurde.

Nein nicht Auroren sondern, wie nannte sie Weasley doch gleich? Polizisten? Ja, sie wurden Polizisten genannt. Und diese unmöglichen Hüte. Sein Schwiegervater hatte Recht; Sie hatten tatsächlich eher eine gewisse Ähnlichkeit mit Brüsten auf den Köpfen der Justizbeamten als mit allem, was Severus Snape als Hut bezeichnen würde.

Er spielte einen kurzen Moment mit dem Gedanken, so etwas für die Auroren zu beschaffen, schon alleine wegen dem erhabenen Gefühl des Vergnügens, das er spürte bei der Vorstellung, Potter mit einer am Kopf festgeschnallten Brust durch das Ministerium stapfen zu sehen. Natürlich wäre Potter's fleischfarben und würde komplett mit Brustwarze geliefert werden.

Er gab die Idee allerdings schnell wieder auf, da sie mehr Ärger mit sich bringen würde, als es letztendlich wert war. Aber es wäre mit Sicherheit recht amüsant gewesen.

Severus warf einen kurzen prüfenden Blick über seine Schulter und vergewisserte sich, dass sein Gefolge es vom Auto bis zur Tür geschafft hatte.

Der durchschnittliche Zauberer konnte wohlmöglich mit dieser besonderen Art des Reisens nicht so gut umgehen wie er. Zabini sah etwas mitgenommen aus.

Ein wackliger kleine Muggel öffnete die Tür und quietschte vor Schreck auf.

„Ssss...sss...Sssir?" Stotterte der Muggel. „W..wwww...wir haben Sie erwartet. Ddd....das soll aber nicht heißen, dass Sie zu spät sind, Sir."

Severus Snape starrte ihn an. Warum zum Teufel stotterte dieser Muggel? Er hatte doch nicht im entferntesten etwas Einschüchterndes getan.

„Bringen Sie mich zu Ihrem Anführer", zischte er mit einer fordernden Handbewegung.

In kürzester Zeit wurde die Delegation in ein großes Besprechungszimmer geführt. Der Muggelminister wartete bereits dort. Das war in Severus Augen ein taktischer Fehler, er selber würde es nie zulassen, dass ihn jemand warten ließ.

Ein Blick auf das nervöse Lächeln im Gesicht des Premierministers und ein zweiter auf die Körpersprache des Mannes sagten Severus alles, was er über den mann wissen musste.

Sein gegenüber war ein nutzloser hübscher Junge mit weniger Verstand, den man benötigte, um eine Teetasse zu füllen. Er war von der Sorte, die dafür lebte, um anderen zu gefallen.

„Minister Snape", begann der Muggel freundlich und streckte ihm seine Hand entgegen. „Ich bin....".

„Ich weiß, wer Sie sind", entgegnete Severus Snape und betrachtete die angebotene Hand, als wäre sie mit etwas Unappetitlichem beschmiert.

„Nun...das ist sehr erfreulich", erwiderte der Muggel-Premierminister mit einem unangenehm berührten Lächeln. „Ich gehe davon aus, dass Arthur Sie auf dem Laufenden gehalten hat?"

Zu Severus Linken gelang es Arthur Weasley, zusammenzuzucken und gleichzeitig zu lächeln.

„Um ehrlich zu sein, Sir, nicht genau", antwortete Weasley und kratzte sich verlegen an seinem sich lichtenden Oberkopf.

„Was Ihnen mein geschätzter Minister für Muggelangelegenheiten zu sagen versucht, ist dass ich mir über das Geschehen in Ihrer Welt etwas bewußter bin als mein Vorgänger." Minister Snape sah den anwesenden und nervösen Muggel, die verstreut in dem Raum saßen, in die Augen, so wie er es immer bei seinen Schüler am ersten Unterrichtstag getan hatte.

„Ausgez...", begann der Muggelpremierminister wurde aber sofort erneut von Severus unterbrochen.

„Ich erkenne also, dass ihre Welt genauso komplex ist wie unsere eigene. In diesem Sinne halte ich es für angebracht eine Muggelverbindung zu ernennen. Darf ich Ihnen Dr. Martin Granger vorstellen?"

„Sie scheinen sich in Muggelkleidung äußerst wohl zu fühlen, Mr. Granger", sagte der Muggelpremier mit gezwungenem Lächeln. „Passen Sie auf, dass Sie sich nicht zu sehr daran gewöhnen!"

Neben Severus räusperte sich sein in die Jahre gekommener Schwiegervater dramatisch. „Ich bin ein Muggel, Sie Knopf und es heißt Dr. Granger, wenn ich bitten darf."

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Nach vier Monaten machte Hermine einen Schritt auf ihn zu, nicht weil sie es umbedingt wollte, sondern viel mehr weil sie dachte, es sei an der Zeit. Sie sagte sich, dass es nicht viel anders war als wie in den ersten tagen ihrer Ehe. Damals hatte sie viel mehr aus praktischen Gründen seine intime Nähe gesucht als aus reiner Begierde oder Vergnügen an der Sache selbst.

Hermine hasste diese übertriebe Fürsorge, die Severus ihr in der letzten Zeit entgegenbrachte, so als wäre sie verwundet und zerbrechlich. Sie hasste ihre eigene Schwäche und dies war anscheinend so offensichtlich, dass dies selbst ihr emotionaler Trottel von Ehemann sehen konnte.

Severus lag mit der Feder in der Hand auf dem Bett, bekleidet mit Stiefeln, Hose und seinem weißen Hemd und markierte ein Schreiben.

Es war nicht viel anders, als damals als er noch als Lehrer in Hogwarts tätig gewesen war. Anstatt mit ihm zu schimpfen, lächelte sie sanft und sah, dass seine Füße vorsichtig über den Rand des Bettes hingen. Im Laufe der Jahre hatte ihr Mann gelernt seine Stiefel von der Bettwäsche fernzuhalten.

Hermine war nackt. Als er den Kopf hob und sie bemerkte, blinzelte er ein paar Mal ohne ein Wort zu sagen. Sie konnte sehen wie sein Atem schwerer wurde. Seine Lippen teilten sich. Sie sah wie Tinte auf sein Pergament tropfte, als seine erhabene Feder erstarrte.

Mit langsamer, bedachter Bewegung legte er seine Dokumente zur Seite und schob seine Brille nach oben, die ihm leicht über seine lange Nase gerutscht war. Der Weg vom Bad bis zu ihrem Bett war ihr noch nie so weit vorgekommen.

Oh Gott, was war sie doch nur für eine dumme, dicke und ungeschickte Gans, sie hatte hier nichts zu suchen. Was bei Merlin tat sie hier eigentlich? Doch diese Gedanken wurden unterbrochen, als Severus die Distanz zwischen ihnen blitzschnell schloss. Normalerweise benutzte er diese Art von Bewegungen bei einem Duell.

Er musste ihr Zögern gesehen haben.

Merlin, wie sehr sie ihn brauchte. Sie liebte ihn so sehr, diesen schönen, häßlichen, brillanten Idioten.

Es fühlte sich lächerlich an, zu erklären was er für sie bedeutete. Sie, die selbst so gnadenlos aufrecht war, bewunderte die unerschrockene Fähigkeit ihres Mannes, selbst seine tiefsten Wünsche zuzugeben.

Hermine hatte es sich nie zugestanden, den am meisten verachteten Lehrer Hogwarts zu hassen.Severus hingegen war ein guter Hasser. Hässlichkeit war nicht etwas, worüber Severus sich Sorgen machte. Hermine bewunderte an ihm, dass er nie ein Problem damit zu haben schien, seine Sehnsüchte zu äußern, egal wie verdorben oder kleinlich sie waren.

Seine Augen hielten ihre für einen langen Moment gefangen, ehe ihre Zunge über ihre Lippen fuhr, um ihre Lippen zu benetzen und sie bemerkte, dass sie nach ihm griff.

Wie hatte sie nur vergessen können, wie es war von Severus Snape geküsst zu werden?

Das leichte Kratzen seine stoppligen Wange in dem leeren und stillen Haus. Der würzige Ingwergeruch seiner Seife. Der zarte Druck seiner unvorstellbar weichen Lippen auf ihren.

Sie konnte den Geschmack von Kräutern schmecken, als ihre Zunge mit seiner in Berührung kam. Severus antwortete mit einem halben Stöhnen und einem halben Knurren.

Sie umklammerte seine breiten Schultern als Halt, während seine Hände ihre Taille umfingen.

Seine Kleider flogen in einem Wirbel aus Schwarz und Weiß durch den Raum. Sein Körper traf auf ihren Körper. Seine Haut an ihrer Haut.

Hermine spürte, wie sich ihre Muskeln anspannten, zwang sich aber dazu, sich zu entspannen.

„Severus", keuchte sie zwischen seinen Küssen, „rede mit mir."

„Prospertina", knurrte er in ihr Ohr, „sag mir, was soll ich sagen?"

„Lass mich nicht vergessen, dass du es bist, Severus.", flehte sie.

Er hielt inne und geriet für einen Moment fast ins Stocken. „Erinnerst du dich, mein Liebling, als du damals dachtest, die Auroren könnten jeden Moment die Türen eintreten und mich von dir wegziehen, weil ich Haschisch geraucht habe?", er schmunzelte gegen ihren Hals.

Hermine musste bei dieser Erinnerung lächeln.

„Und was kam danach? Erinnerst du dich noch? Mein Gedicht und du legtest ganz genüßlich deine Füße in meinen Schoß.", flüsterte er ihr ins Ohr und zog sie noch enger an sich.

Gänsehaut kribbelte auf ihren Armen „Dann hast du mich zum ersten Mal, deine Liebe genannt."

„Zum ersten Mal", hauchte er und schob sie weiter in Richtung Bett, während seine Zunge sanft mit ihrem Ohrläppchen spielte.

Hermine hatte ihn seit Monaten nicht mehr ohne Kleidung gesehen. Es hätte sie überraschen müssen zu sehen, dass er abgenommen hatte, seine Rippen waren deutlicher zu sehen als die letzten Jahre.

Sie spürte, wie sich ihre Brust verengte. Wenn sie nun die Kontrolle behalten würde, würde der Moment nicht verloren gehen. Die Bewegung ihrer Hände wurden sicherer, was ihn vor Vergnügen seufzen ließ. Vorsichtig folgte ihre Hand dem Pfad durch das weiche Haar auf seinem Bauch.

Severus schnurrte buchstäblich und stieß seine Hüfte in kreisenden Bewegungen nach vorne.

Sie ließ ihre Lippen zu zu einer seiner flachen Brustwarze wandern. Seine Antwort war ein scharfes Zischen.

Severus hatte Mühe sich unter Kontrolle zuhalten und passiv zu bleiben. Stillschweigend schien er zu verstehen, was sie ihm Moment von ihm brauchte.

Er ließ sich auf dem großen Bett nieder, während sein Penis erwartungsvoll in die Luft ragte.

Hermine schreckte zurück und hoffte, dass es für ihn nicht so offensichtlich war wie für sie. Doch seine Hände griffen nach den Laken. Sie drückte sich ihm entgegen und war erleichtert zu sehen, wie er vor Lust seine Augen verdrehte.

Severus war ein komplexer Zauberer, aber sobald er eine Erektion hatte, hätte er genauso gut nach Hufflepuff sortiert werden können. Insgeheim war sie dafür dankbar.

Es war Hermines feste Überzeugung, dass sie so tun konnten, als wäre nie etwas passiert, wenn sie nur den Anschein von normaler Intimität erzwingen konnte.

Sie wiederholte innerlich den Gedanken für sich selbst. Es war nichts passiert. Es ist nicht passiert. Sie würde nicht einmal an das Wort dafür denken. Es drang trotzdem in ihre Gedanken. Vergewaltigung. Die Erinnerung schien auf sie einzustürzen.

Sie verdrängte ihre Gedanken und konzentrierte sich stattdessen auf Severus Hände, die ihre Brüste streichelten. Sanft nahm er eine ihrer Brustwarzen zwischen seine Lippen und begann zärtlich daran zu saugen. Das war ihr Severus, der mit ihrem Vater über Politik stritt, von Fleisch und Pudding lebte und alles tat, was sie von ihm verlangte. Die Karte der Narben auf seiner Brust, war seine eigene. Er hatte sich jede einzelne von ihnen selbst verdient.

Severus. Der Druck seiner Finger an ihrer Taille, der ihre Bewegungen leitete, lenkte sie ab. Herren kämpfte gegen den Drang an, seine Hände wegzuschieben. Alles was sie von ihm wollte war, dass er still lag und dabei seine Erektion aufrechterhielt. Mit gezielter Kraft drückte sie ihr Schambein gegen seinen Penis und vermied dabei aber vorsichtig das Eindringen.

Aus seiner Kehle war ein gedämpftes Stöhnen zu hören. Ihr Körper reagierte darauf. Alles, was sie zu tun musste, war ihre Konzentration aufrechtzuerhalten, und sie würde ihr Ziel erreichen. Sie würde das schaffen. Es war einfach nur eine Frage des Willens.

In einem ganz gezielten Schritt, der von den tausenden sexuellen Begegnungen mit ein und demselben Mann zeugte, nahm sie ihn in sich auf.

„Bei Merlin, wie ich dich vermisst habe, Hermine", keuchte er atemlos.

„Ich...ich habe dich vermisst, Severus", flüsterte sie und hatte plötzlich das Gefühl weinen zu müssen, obwohl sie sich nicht wirklich sicher war warum. Sie begann sich heftig auf ihm zu bewegen. Er hob seine Hüfte, um ihr in ihren Bewegungen entgegen zu kommen.

Hermine beugte sich vor und veränderte so den Winkel leicht. Aber es war sinnlos; Ihre Klitoris fühlte sich tot an. Nein, nein, nein, sie würde sich weiter bemühen. Sie musste doch etwas fühlen.

Ohne weitere Vorwarnung zog Severus ihr Gesicht an seins und küsste sie. Oh, das war wundervoll und es gab ihr mehr Nervenkitzeln als das harte Organ, das sie sonst so faszinierte.

Sie entzog sich seinem Kuss, um etwas zu sagen. „Nenn mich ein dummes Mädchen, Severus", ihre Lippen waren immer noch Zentimeter von seinen entfernt.

Seine Stirn runzelte sich fragend, aber durch ihre Nähe zu seinem Gesicht, konnte sie nicht sehen, ob er dabei lächelte.

Er zeichnete eine Spur von Küssen von ihrem Mundwinkel bis zu ihrem Ohr.

„Dumme.....Hexe", flüsterte er mit rauher Stimme. „BESSERWISSERIN. Überhebliche Göre!" Sein Becken drückte sich eifrig gegen sie.

Ja.Ja. Langsam spürte sie, wie sich eine warme Welle in ihr aufbaute.

„Schreckliches, nerviges Mädchen", knurrte er mit zusammengebissenen Zähnen, seine Hand umfing ihre Wange mit äußerster Sanftheit. „Schreckliche Hermine. Meine schreckliche Hermine."

Es waren wahrscheinlich die schönsten Worte, die sie jemals von ihm gehört hatte. Ihr Körper reagierte darauf, vielleicht weniger enthusiastisch als sie es gewohnt war, aber immerhin. Vier Stöße folgten nacheinander, jeder einzelne bereitete Vergnügen.

Es würde funktionieren. Es würde das verängstigende unangenehme Gefühl verdrängen. Sie würde sich wieder wohl in ihrer Haut fühlen.

Doch aus heiterem Himmel, ließ das Kribbeln nach und sie fühlte wieder nichts.

Hermine wollte vor lauter Frust schreien, aber ihre Selbstbeherrschung war ausgezeichnet.

Sie änderte ihren Plan und beschleunigte ihr Tempo, bis es an Raserei grenzte. Ihr Herz schlug wild. Ihr ganzer Körper brannte.

Umso schockierter war sie, als sie sich plötzlich auf dem Rücken wiederfand, Severus über ihr und immer noch in ihr.

Du wirst ziemlich wund sein, wenn du so weitermachst.", flüsterte er.

Hermine sah zu ihm hoch und stellte fest, dass sie nichts entgegnen konnte. Sie war ein Versager und sie beide wussten das. Sie legte sich einen Arm über die Augen. Sie würde jetzt nicht weinen. Es würde ihr nichts anderes übrig bleiben, als dieses Erlebnis zu ihrer Liste der Demütigung hinzuzufügen.

„Es tut mir leid, Severus", murmelte sie.

„Was denn?", fragte er verwirrt.

„Es ist alles meine Schuld, nicht wahr? Ich habe dich dazu überredet. Ich habe darauf gedrängt, dass er im Haus bleibt. Ich war davon überzeugt, dass er harmlos war. Ich möchte so gern darüber hinwegkommen, was passiert ist aber ich kann nicht.", wimmerte sie.

„Die Schuld liegt ganz allein bei meinem Vater", erwiderte Severus sanft.

„Ich weiß, dass es meine Schuld ist, ich ...ich hätte es besser wissen sollen."

„Besser als wer?", fragte er und klang dabei, als würde er sich nach etwas völlig belanglosem fragen und nach dem Zustand ihrer Seele oder ihrer geistigen Gesundheit.

„Ich habe die große Schlecht gegen Voldemort überlebt. Ich war drei Jahre in Dumbledores Armee und ich kann mich nicht einmal selbst vor dem Angriff eines älteren Beinah-Squib schützen", schnappte Hermine.

„Du glaubst, du hättest es verhindern können. Das du es hättest tun sollen. Gibst du auch den Frauen die Schuld. Die ich...verletzt habe, sowie mein Vater dich verletzt hat?", fragte er mit hochgezogener Augenbraue.

„Natürlich nicht, nur ich...", begann sie.

„Nur was? Willst du dir selbst ein zu hohes Ziel setzen, nur um dich selbst jedesmal zu geißeln, wenn du deiner eigenem Selbstbild nicht standhältst, nur weil du nicht perfekt bist? Ich glaube diese Rolle ist bereits für deinen Mann reserviert.", zischte er mit einem Hauch von Ekel.

„Ich will das es vorbei ist, ich will damit abschließen. Ich b in dieses Thema leid", erwiderte Hermine mit einem Runzeln der Stirn. „Ich will mein altes Leben zurück. Ich möchte jeden Abend mit meinem Mann schlafen können und dabei mindestens einen Orgasmus haben. Ich möchte aufhören durch die Gegend zu schleichen und jedes mal zu erschrecken, wenn jemand hinter mir auftaucht. Ich möchte dieses verdammte Erlebnis hinter mir lassen."

Severus schmunzelte. „Wie immer denkst du, du kannst die Blumen zwingen zuwachsen."

„Diese Rosenknospe ist jedenfalls verwelkt.", knurrte sie wütend.

„Ich würde eher von einer Orchidee sprechen", entgegnete er leise und flirtend.

Dieser Mistkerl.

Hermine sah wütend in seine Richtung.

„Weibliche Organe ähneln wörtlich und metaphorisch Blumen." Betonte er. „Jetzt ist Winter; es liegt Schnee auf dem Boden, und nur die ersten Triebe der tapferen Schneeglöckchen wagen es, den gefrorenen Boden zu durchbrechen, doch eines Tages wirst du nach draußen gehen und sehen, dass nicht nur die Blüten überall sein werden, sondern auch du wirst erneut erblühen in deiner üblichen, diktatorischen, herablassenden, dreisten weiblichen Form. Der Frühling kommt schließlich nicht an einem einzigen Tag.

Sie sah ihn unter ihrem Arm hindurch an. Er war so ein Romantiker. Es war schon beinah krank.

„Du sagst das mit so großer Überzeugung", erwiderte sie geradeaus. „Aber egal was du auch sagst, ich werde nie vergessen was passiert ist; bestenfalls werde ich lernen, damit zu leben."

„Wie du weißt, bin ich weder für meinen Optimismus noch für mein allgemeines Vertrauen in die Menschheit bekannt, aber ich glaube an dich, an dich und mich!", sagte er ernst.

„Wie meinst du das?", wollte sie grinsend wissen, ihr Gesicht dabei immer noch größtenteils verdeckend. Severus und seine Poetik. Es klang auf jeden Fall schön, aber seine Rede von Blumen und Glauben schien völlig nutzlos, wenn sie im Widerspruch zu ihrem eigenen Körper stand.

Da ihr eigener Verstand nervös und unkontrollierbar war.

„Ich meine damit, dass dich und mich mehr verbindet als das", erklärte er und legte eine Hand sanft zwischen ihre Beine. „Meine Liebe zu dir ist tiefer als irgend ein Körperteil. Es wird schwierig aber wir zwei werden dieses Tal überwinden und zwar gemeinsam."

Ein Schauer überlief sie und sie nickte, wissend, dass er seinen eigenen Worten glaubte, aber unsicher war, ob sie es tat. Sie würde Severus vertrauen müssen. Sozusagen an seinen Glauben glauben.

Es war ein enormer Sprung, den sie sich niemals zuvor hatte vorstellen können.

„Ich wünschte, ich hätte ihn selbst töten können", murmelte sie und bewegte ihren Arm, um ihrem Mann in die Augen sehen zu können.

Severus begegnete ihrem Blick und nickte. Er verstand völlig was sie meinte.

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Eineinhalb Jahre später beendete Eleanore Hogwarts mit Bestnoten und zog zurück nach Hause bis sie eine bessere Option fand. Es war eine angenehm, jeden Morgen zwischen ihrem Vater und Onkel Harry ins Ministerium zu fliegen. Sie konnte sich immer wieder über Harrys ironische Kommentare, bezüglich des übervorsichtigen Umgans ihres Vaters mit Besen, amüsieren.

Eleanore hatte nicht die Angewohnheit, spät abends einen Snack zu sich zu nehmen, aber das Aurorentraining machte sie noch unruhiger als sonst und hungrig noch dazu.

So kam es schließlich, dass Eleanore Florina Snape in einer Sommernacht zu später Stunde die Küchentür öffnete und ihre Mutter nackt auf der Arbeitsplatte saß und den dunklen Kopf ihres Vater zwischen den Beinen hatte. Sie waren unglaublich laut.

Zwei Gedanken schoßen Eleanore gleichzeitig in den Kopf.

Der erste war, dass dies der ekelhafteste Anblick war, den sie jemals zuvor gesehen hatte. Ihr Vater brummte und machte ekelhafte Schmatzgeräusche. Ihre Mutter zitterte wie bei einem Anfall und wimmerte fast gequält den Namen ihres Vaters in einer endlos Schleife.

Ihr zweiter Gedanke war, dass es sich bei den beiden um ein paar geile Dumköpfe handelte, die vergessen hatten die Küchentür zu sichern. Ehrlich gesagt hatten ein paar Viertklässler mehr Verstand als die beiden zusammen.

Gerade als es so aussah, als hätte ihre Abneigung den Höhepunkt erreicht, erhob sich ihr Vater und schlang die schlanken Beine ihrer Mutter um sich. Bei Merlin ihr Vater musste den weisesten Arsch in ganz Großbritanniens besitzen.

Sie war gerade Zeugin, wie ihre Eltern miteinander vögelten. Eleanore unterdrückte den Wunsch, zu würgen und die Küchentür so leise wie möglich wieder zu schließen.

Das Verhalten der beiden war empörend. Wussten sie nicht, dass die Arbeitsfläche für die Zubereitung von Speisen verwendet wurde?


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