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Meinungen


Es ist uns egal, das funktioniert doch.

In unserer Gesellschaft interessieren uns viel zu oft nur für Themen, die uns persönlich betreffen und selbst dann passiert es oft, dass wir einfach auf unsere Regierung vertrauen. Die machen das schon.

Wir nehmen uns nicht die Zeit um miteinander zu kommunizieren und einander zu verstehen. Selbst wenn wir miteinander diskutieren, dann haben wir meist viel zu wenig Informationen um unsere Aussagen und Meinungen glaubhaft zu belegen und keiner denkt darüber nach Quellen anzugeben oder gar zu hinterfragen.

Aber wie soll das auch funktionieren? Wir können uns nicht immer mit allem auskennen und wir müssen Quellen vertrauen können, denn man kann nicht alles selbst herausfinden oder überprüfen. Genauso wenig können wir allerdings einfach aufhören zu diskutieren und einfach darauf vertrauen, dass sich jemand darum kümmert.

Ich hatte bereits in einem vorherigen Kapitel erwähnt, dass wir in meiner Familie viel diskutieren, ob philosophisch, wissenschaftlich oder politisch. Leider muss ich zugeben, dass wir viel zu selten wirklich eine Ahnung haben, worüber wir reden. Natürlich haben wir immer schon etwas zu dem Thema gehört oder gelesen und wir haben uns eine Meinung angeeignet. Doch in den meisten Fällen verstehen wir die Argumente des anderen nicht im vollen Ausmaß, weil wir nicht genügend Wissen über das Thema besitzen.

Beispielsweise mein Vater und meine Schwester sitzen sich in Diskussionen beinahe immer gegenüber. Während meine Schwester sehr idealistisch und rebellisch ist, hat mein Vater ein immenses Vertrauen in unser System und unsere Politik. Ich stehe meist irgendwo dazwischen. Ich bin zwar recht sicher, dass sich etwas ändern muss, aber man sollte auch nicht gleich alles über Board werfen, wie meine Schwester andeutet.

Mein Vater versteht meine Schwester nicht, weil diese es satt hat sich erklären zu müssen, wenn sie sich auch mit jemandem unterhalten könnte, der sie unterstützt und ihren Idealismus teilt. Es ist immerhin unmöglich eine Diskussion gegen meinen Vater zu gewinnen, das ist uns allen klar.

Meine Schwester versteht meinen Vater nicht, weil sie ihm nicht zuhört und der Meinung ist, dass ihm seien all die Probleme in unserem System egal, weil er nicht dafür ist, alles über Board zu werfen.

Vor ein paar Wochen haben wir darüber geredet, an welches Gesellschaftssystem wir glauben. Ziemlich am Anfang der Diskussion habe ich das alles unterbrochen und nach Begriffsdefinitionen gefragt. Denn Anarchist, Kommunist, Kapitalist und was nicht noch alles, das hatten wir in der Schule noch nicht. Da hat meine Familie mich erst einmal blöd angeguckt. Denn ganz so genau wussten sie das auch nicht. Konnten es jedenfalls nicht erklären.

Was ist das denn!? Du sagst, dass du Anarchist bist, kannst aber nicht erklären, was es bedeutet? Was auch immer. Dann haben wir die Begriffe (nachdem meine Schwester genervt von meiner "Dummheit" abgedampft ist) gegoogelt.

Das sagt Google dazu!

Anarchie: Zustand der Gesetzlosigkeit oder gesellschaftlicher Zustand in dem eine minimale Gewaltausübung durch Intuition und maximale Selbstverantwortung des Einzelnen vorherrscht.

Sozialismus: Entwicklungsstufe, die auf gesellschaftlichen oder staatlichen Besitz aller Produktionsmittel und eine gerechte Verteilung der Güter an alle Mitglieder der Gemeinschaft hinzielt. (Jetzt fragt sich natürlich, was ist gerecht? Aber dazu später mehr.)

Kommunismus: Auf den Sozialismus folgende Entwicklungsstufe, in der alle Produktionsmittel und Erzeugnisse in das gemeinsame Eigentum der Staatsbürger übergehen und alle Klassenunterschiede überwunden sind.

Kapitalismus: Eine Form der Wirtschaft und Gesellschaft auf der Grundlage des freien Wettbewerbs und Streben nach Kapitalbesitz des einzelnen.

Monarchie: Staatsform mit einem durch seine Herkunft legitimierten ( = als rechtmäßig anerkannten) Herrscher an der Spitze.

Diktatur: Unumschränkte, andere Gesellschaftliche Kräfte mit Gewalt unterdrückende Ausübung der Herrschaft durch eine bestimmte Person, gesellschaftliche Gruppierung, Partei oder Ähnlichem in einem Staat.

Demokratie: Regierungssystem, in dem die vom Volk gewählten Vertreter Macht ausüben.

Jetzt ist das natürlich alles stark vereinfacht, aber zumindest noch so verständlich, dass mein Kopf nicht explodiert. Meine Schwester meint also Anarchist*in zu sein (ist aber eigentlich Demokrat*in, weil sie eine falsche Auffassung von Anarchie hat... Vielleicht aber auch für Diktatur, wenn sie Diktator*in ist). Mein Vater meint Demokrat zu sein, außer er kann selbst Diktator sein, dann wär er auch dafür.

Ich selbst bin mir noch nicht 100% sicher. Am ehesten würde ich mich vermutlich auch noch als Demokratin sehen, allerdings würde das ja auch bedeuten, dass ich vertrauen darin hätte, dass die Mehrheit unserer Gesellschaft intelligente Entscheidungen trifft und da mangelt es bei mir etwas. Ich könnte auch mit dem Sozialismus warm werden, wenn mir jemand eine vernünftige Definition von "gerecht" geben kann. "Gerecht" wie im Kommunismus, jeder bekommt das gleiche oder "gerecht" wie im Kapitalismus, jeder kriegt das, was er sich verdient hat. Ich währe wohl für eine gesunde Mischung, aber das wird ziemlich kompliziert und bis da jemand eine vernünftige Lösung gefunden hat vertraue ich lieber der Demokratie. So dumm kann unsere Gesellschaft ja auch nicht sein... oder?

Das ist wahrscheinlich das größte Problem mit unserer derzeitigen politischen Situation. Was ist eine Demokratie wert, die ihren Bürger*innen nicht vertraut?

Damit komme ich auch wieder auf meinen Anfangspunkt zurück. Wir können nicht alle alles wissen. Wir müssen auch nicht alle alles wissen. Aber wir müssen uns trotzdem damit beschäftigen, denn nur wenn wir eine Meinung haben funktioniert Demokratie. Immerhin wählt man eine Partei, die in der Politik seine Meinung vertritt. Wenn du keine Meinung hast und nicht wählen gehst, dann funktioniert unsere Demokratie nicht mehr. Dann wird sie irgendwann vielleicht zur Monarchie oder gar Diktatur. (Das ist schonmal passiert. Man erinnert sich? Das wollt ihr wirklich nicht nochmal.)

Im Zeitalter des Internets ist es so viel einfacher sich zu informieren, also warum tun wir es so selten? Aber auch wenn wir uns informieren, müssen wir aufpassen. Denn genauso leicht wie man heute an Informationen kommt, kommt man auch an Fake-News. Also vielleicht doch nicht so leicht, wie wir es gern hätten. Aber ist es das nicht wert? Ist eine funktionierende Demokratie, die deine Meinung berücksichtigt, weil du und viele andere sich dafür eingesetzt hast, ein bisschen mehr Recherche nicht wert?

Auf der anderen Seite haben wir natürlich die Tatsache, dass sich so lange zu wenige engagiert haben, dass die Regierung, jetzt da sie mit Organisationen wie Friday-For-Future o. Ä. konfrontiert ist, die Meinung der Bürger nicht mehr ernst genug nimmt. Denn die Jugend hat ja keine Ahnung, die wollen alle nur Schule schwänzen und was wir uns nicht noch alles haben anhören müssen.

Okay, nochmal zusammengefasst:

Warum schreibe ich all das auf? Weil es mir im Kopf herumschwirrt und ich es loswerden wollte.

Was sollte man tun? Sich auf keinen Fall unterkriegen lassen! Weiter diskutieren, forschen, recherchieren, engagieren, demonstrieren! Aber sich vielleicht nicht unbedingt das Zeil setzen die Demokratie abzuschaffen, sondern eher sie auszubauen und wieder zu einer wahren Demokratie machen, die kein Misstrauen in ihre Bürger*innen hegt.

Und mal ganz ernsthaft... Ist es normal, dass ich mir mit 15 Jahren über so etwas Gedanken mache, während der Großteil meiner Altersgenossen VR-Zombies erschießt? (Oder was weiß ich, was die machen. Ich bin ehrlich, ich kriege nichts von modernem Scheiß mit!)

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