Erkenntnis
In ihm tobt eine riesige Unruhe. Er kämpft mit sich selber, ob er grade das richtige tut oder ob es doch ein Fehler ist. In seinem Leben hat er noch nie so sehr eine Entscheidung angezweifelt. Er wusste immer, was er in seinem Leben wollte. Er wusste, dass er sich auf ein Stipendium bewerben sollte, dass er nach Cambridge gehen und dass er irgendwann Arzt werden würde. Zumindest dachte er immer, dass er wüsste, was er wollte. Es ist zum Haare raufen. Bevor der rothaarige Trottel aufgetaucht ist, war sein Leben einfach. Einfach und unkompliziert. Und was ist daraus geworden? Er ist in einem Puff mitten am Nachmittag gelandet und ist drauf und dran sich bei einem Zuhälter zu entschuldigen. Und wieso? Ja, das ist eine gute Frage. Er weiß nicht einmal wieso er ihn verärgert hat. Er will doch nur ein paar Antworten haben, mehr nicht. Er versteht weder Kids Problem, noch seine eigene Reaktion darauf.
Genervt seufzt er innerlich und läuft in Richtung des roten Vorhangs, hinter dem Kid vor ungefähr einer halben Stunde verschwunden ist. Der Vorhang ist zwischen dem Außengerüst der großen Bühne und der Wand Gegenüber gespannt. Ungefähr zweieinhalb Meter sind dazwischen Platz, sodass sowohl Freier als auch die Dienstleister ohne Probleme aneinander vorbei kommen können. Der Raum ist sehr großzügig in seiner Quadratmeterzahl, was sehr ungewöhnlich für New York City ist. Allein den Vorraum würde Law auf ungefähr vierzig Quadratmeter schätzen und wer weiß, wie groß der hintere Teil dieses Puffs ist.
Als Law den Vorhang leicht beiseiteschiebt, kann er den Backstage Bereich sehen. Hinter der Bühne ist eine Art Zwischenraum, der Blickdicht nach außen ist. Law geht davon aus, dass sich dort die Tänzer vorbereiten, auch wenn es ihn weniger interessiert. Nach dem kleinen Vorraum erstreckt sich vor Law ein schmaler Gang, der mit einem Teppich ausgelegt ist. Ob der Teppich rot ist, kann Law wegen des roten Lichts nicht sagen. Langsam macht ihn das künstlich rote Licht ganz verrückt. Der Gang vor ihm spaltet sich abermals mittig und am Ende in jeweils einen weiteren Gang. Sowohl links als auch rechts. Der ganze Komplex ist größer als er es sich vorgestellt hatte.
Das nächste Problem ist dementsprechend wo er suchen soll. Kid könnte überall sein und Law hat sicher kein Interesse daran irgendwelche Leute beim Geschlechtsverkehr zu stören. Das will er wirklich nicht sehen... Dazu kommt noch, dass er niemanden sehen kann, den er nach dem Weg fragen könnte. Entweder sind alle Mitarbeiter vorne und versuchen die Besucher allesamt zu bespaßen und sie dazu zu überreden mit nach hinten zu kommen, oder sie sind alle dabei. Und genau das ist es, worüber Law nicht nachdenken will. Er steht zwar auf Männer, aber mit Sicherheit nicht auf solche Verzweifelte Kerle, die es nötig haben in den Puff zu gehen. Solche Männer sind meist alles andere als attraktiv. Und genau so fühlt sich Law grade. Wie ein hässlicher, über fünfzig Jähriger, verzweifelter Knacker, der sich seinen wöchentlichen Spaß abholen will.
„Suchst du jemanden, Schnuckelchen?"
Eine veränderter Stimme mit einer gewissen angezogener Stimme. Sie reißt ihn aus den Gedanken, worüber Law gar nicht mal so wütend ist. Er ist sogar recht froh darüber. Mit hochgezogener Augenbraue sieht er zur Seite und kann einen Mann erkennen, der sich gegen die Wand lehnt und aus dem Augenwinkel zu ihm rüber schielt. „Möglich." antwortet Law knapp und mustert sein Gegenüber kritisch.
Der Fremde stößt sich von der Wand ab und nimmt seine Arme auseinander, die er zuvor verschränkt gehalten hat. Doch entgegen Laws Erwartungen ändert sich das Wesen des Fremden von Grund auf. Plötzlich rotiert er um sich herum und dreht einige Pirouetten, ehe er Punktgenau vor Law zum Stehen kommt. „Komm schon, Hasilein, wenn du so geheimnisvoll tust, kann ich dir nicht helfen. Obwohl ich gestehen muss, dass ich eine Schwäche für geheimnisvolle Männer habe, da werde ich schwach." Dabei schickt der Fremde, der als Spitznamen ‚Mr. 2' als Namensschild auf seinem Oberteil stehen hat, Law einen Luftkuss zu.
Law ignoriert die Geste gekonnt und blickt wieder auf die Gänge vor ihm. Er muss zugeben, dass er Hilfe ganz gut gebrauchen kann. „Ich suche Eustass-ya." murmelt er eher zu sich, jedoch laut genug, sodass Mr. 2 ihn verstehen kann. Es verlangt von ihm eine Menge Selbstbeherrschung nach dem Rothaarigen zu fragen. Doch jetzt, wo er sich ohnehin soweit wie noch nie erniedrigt hat, braucht er auch nicht übers umkehren nachzudenken. Man kann sowieso nicht sinken, wenn man auf dem nackten, kalten Boden erreicht hat.
„Ach Gottchen, woher kennst du Schnuckelchen denn den Namen des Captains?"
Law zieht eine Augenbraue hoch und sieht leicht irritiert zu dem Mann zurück, den er nun genauer mustert. Wollte man politisch inkorrekt sein, würde man diesen Mann als Tunte bezeichnen. Vor ihm steht ein ungefähr zwei Meter großer Mann mit mehr Make Up im Gesicht, als man bei Paris Hilton in einem Monat finden würde. Seine Augenlider sind mit einem türkisenen Lidschatten quasi angemalt. Er trägt mehr Lidschatten als man in einer Mascara Packung finden kann. Zusätzlich hat er am oberen und unteren Lid extra künstliche Wimpern angeklebt. Seine Wangen sind mit pinken Rusch und seine Lippen im Geisha Stil angemalt. Dazu hat er kurze, schwarze Haare, die mit einem gelben Stirnband in ihrer Aalglatten Form gehalten werden. Zumindest der Rest, der nicht mit der Tonne Gel in den Haaren quasi angeklebt wurden. Das Stirnband hat an den Seiten zusätzlich noch zwei weiße Bommel angenäht. Die Kaninchen, die dafür sterben mussten, tun Law fast schon leid. Dazu trägt er ein blau gestreiftes Kostüm, dass er wohl aus einem Broadway Musical gestohlen hat, so Extravagant wie dies aussieht. ein rosa Mantel und ein Paar Ballerinas machen das Outfit ‚komplett'.
„Ja, ich kenne ihn persönlich." antwortet Law knapp, um schnell an seine gewünschten Infos zu kommen.
„Na wenn das so ist... Der Chef sitzt den Gang herunter links im letzten Raum. Sein Spitzname steht groß an der Tür, du kannst es quasi gar nicht verpassen." Der Transvestit zwinkert ihm noch einmal zu, ehe Law sich in Bewegung setzt. Er weiß zwar immer noch nicht, wieso er sich das antut, aber je eher er das Ganze hinter sich bringt, umso schneller kann er nach Hause und ein Buch lesen oder Fernsehen. Eigentlich klingt alles besser, als hier seine kostbare Zeit zu verschwenden.
„Wenn du deine Sache mit dem Chefchen geklärt hast, komm ruhig vorbei, Hasilein. Dann können wir ganz wundervolle Stunden miteinander verbringen."
Diese ‚Abschiedsgrüße' nimmt Law nur nebenbei war. Seine ganzen Gedanken drehen sich nur noch um die Konfrontation, der er bevor steht. Wahrscheinlich muss er auch erst einmal wieder einige Demütigungen seitens Kid ertragen, ehe er seine Antworten bekommt. Doch um Antworten zu kriegen, muss man erst einmal wissen, was man fragen soll. Und da fängt das nächste Problem schon an. Er will zwar antworten, aber er weiß nicht auf welche Frage. Wieso Kid ihm nicht aus den Kopf geht? Das stimmt aber so nicht, denn in seiner Reha-Zeit hat er Kid so gut wie komplett vergessen gehabt. Was er an Kid findet? Aber er hasst diesen Rothaarigen Idioten wie die Pest. Wieso er hier gelandet ist? Nahe dran, aber von Kid käme nur eine hämische, nicht zufrieden stellende Antwort. Und dann wäre dieses ganze Unterfangen für die Katz.
Jedoch bringt es nichts, sich zu sehr den Kopf zu zerbrechen, denn das hat Law die ganze Zeit über nicht weiter geholfen. Also verbannt er so gut es geht jegliche, verwirrende Gedanken aus seinem Kopf und geht geradeaus hinweg zu Kids Büro zu. Wenn der Rothaarige so gut darin ist ein Pokerface zu lesen, dann kann er auch Laws Verwirrung klären, ohne dass Law die passende Frage stellen muss.
Dementsprechend klopft Law an der Tür, kurz nachdem er sie erreicht hat, damit sein Stolz und seine Zweifel ihn nicht doch zur Umkehr überreden können.
Von Innen hört er ein dumpfes, durch die Tür abgeschirmtes „Ja", ehe er diese öffnet und den Raum betritt. Dabei knallt er die Tür hinter sich fast schon zu, damit er auch bloß sicher gehen kann, dass er nicht doch kehrt macht. Die eine Hälfte von ihm will unbedingt alles mit Kid klären, die andere will nichts mit ihm zu tun haben. Noch verwirrender und vor allem widersprüchlicher könnten seine Gedanken nicht sein.
Kid ist derweil noch in seine Unterlagen vertieft und scheint nicht zu bemerken, wer grade den Raum betreten hat. Konzentriert starrt er auf mehrere Blätter, die vor ihm verteilt auf dem Schreibtisch liegen. Anscheinend macht er grade die Buchhaltung. Zumindest Law schließt es daraus. Dabei hat Kid eine im Vergleich zu ihm unscheinbare Lesebrille auf die Nase gesetzt, durch die er mit hochgezogener Augenbraue auf seine Unterlagen starrt. Würde Law nicht so eine gespaltene Antipathie gepaart mit einem unerklärlichen Wohlwollen empfinden, würde er die Brille als ‚süß' bezeichnen.
„Was gibt's?" fragt der Rothaarige geistesabwesend und tippt nebenher etwas in den Taschenrechner vor ihm ein.
Law lässt seinen Blick über durch den Raum schweifen. Das erste was ihm positiv ins Auge fällt ist das Licht. Dieser Raum scheint der einzige zu sein, dessen Glühlampen nicht in rot getränkt worden sind. Das normale Licht wieder in den Augen zu haben tut unheimlich gut und entlastet Law, der sich zuvor mit dem ganzen Rotlicht schwer getan hat. Das Büro ist recht klein. Es hat maximal zwölf Quadratmeter, scheint jedoch seinen Zweck zu erfüllen. Links von der Tür aus gesehen steht ein riesiges Hochlastregal, welches sich über die komplette Wand erstreckt. Fast der gesamte Platz ist voll mit Ordnern, Büroartikeln und einigen Fächermappen und Archivboxen gestellt. Mit einem Meter Abstand steht davor der moderne, recht breite Schreibtisch, den ein dunkler Holz Ton ziert. Auf diesem befinden sich eine zusätzliche Schreibtischlampe, der Zettelkrieg, ein Drucker und ein mehrfächiger Stiftehalter gefüllt mit diversen Kleinteilen, die man im Alltag eines Bürohengstes gebrauchen kann. Vor dem Schreibtisch sind zwei schwarze Stühle aufgestellt, damit Besucher einen Platz zum Sitzen haben. Der Rest des Raums ist bis auf zwei Bilder leer.
Law antwortet lässig: „Du hast mir doch wärmstens empfohlen dich alsbald aufzusuchen."
Als Kid die ihm bekannte Stimme hört, sieht er überrascht hoch und blinzelt zwei Mal, ehe er realisiert, wer grade durch die Tür eingetreten ist. Ein amüsiertes Grinsen ziert seine Lippen, während er die Brille abnimmt und auf dem Blätterhaufen ablegt. „Ich muss zugeben, ich hätte nicht damit gerechnet dich so schnell wiederzusehen. Wolltest du dich nicht vergnügen?"
Law ignoriert den letzten Teil von Kids Provokation. Stattdessen läuft er in Richtung des dunklen Schreibtisches, vor welchem zwei Stühle aufgestellt stehen. Er zieht einen nach hinten und macht es sich auf diesem bequem. „Ich bin halt voller Überraschungen." murrt Law sarkastisch.
„Wieso so mürrisch, Lover Boy? War es nicht so gut, wie mit mir? Tut mir Leid, aber Umtausch ausgeschlossen." stichelt Kid grinsend weiter.
Law wirft ihm einen hasserfüllten Blick zu. Da Kid sowieso durch sein Pokerface seine Gedanken wie in einem offenen Buch lesen kann, versucht Law nicht mal mehr die negativen zurückzuhalten. „Wieso kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen?" knurrt er.
Belustigt versucht Kid nicht einmal sein breites Grinsen zu verstecken. „Du bist doch zu mir gekommen. Ich fühl mich gestalkt." Dabei lacht er in sich hinein.
Law ist kurz davor wieder aufzustehen und genervt abzuhauen, als Kid plötzlich wieder etwas zu dem recht einseitigen Gespräch beiträgt. „Tust du nur so, oder weißt du wirklich nicht, wieso du hier vor mir sitzt, obwohl du mich ja anscheinend SO sehr hasst."
Konfus sieht Law Kid in die Blutroten Augen. Er fühlt sich ertappt und will sich nicht die Blöße geben und es zugeben. Stattdessen hofft ein Part in ihm, dass Kid sich die Antwort wieder selbst erschließen kann.
Noch amüsierter als zuvor fängt Kid an zu lachen und scheint sich die erste Minute nicht mehr einzukriegen. Die Röte schießt Law ins Gesicht und hinterlässt bei dem Chirurgen ein Unwohl sein. Nichts würde er lieber tun als zu verschwinden, doch er braucht seine Antworten. Und er ist ihnen so nah wie nie zuvor.
„Eigentlich müsste ich dich wegschicken und es dich selber herausfinden lassen, aber du scheinst dich mit deiner eigenen Gefühlswelt absolut nicht auszukennen. Wie ist es eigentlich, wenn ein Fremder einen besser versteht, als man selbst?"
„Jetzt hör auf mit mir zu spielen!" Law ist kurz davor, dass ihm der Kragen platzt. Er kocht innerlich.
Kid schüttelt lachend den Kopf. „Wieso reagierst du so empfindlich darauf, wenn jemand mit dir flirtet?"
Plötzlich ist alle Wut aus Laws Gesicht verschwunden. Stattdessen macht sich wieder Verständnislosigkeit in ihm breit. Nun weiß er gar nicht mehr, was zurzeit zwischen den beiden vorgeht. Wieso flirten? Kid hat doch nur seinen Spaß daran, Law bis auf den Grund und Boden zu demütigen und ihn aus der Bahn zu werfen. Unter Flirten versteht Law etwas anderes. Und trotzdem macht sich so ein seltsames Gefühl von Erleichterung in ihm breit. Als hätte er darauf gehofft, dass Kid mit ihm nicht nur seine Spielchen treibt, sondern ein ernster Kern dahinter steckt. Als hätte er darauf gehofft genau das zu hören. Dabei ist das kompletter Schwachsinn. Wieso sollte er denn wollen, dass Kid mit ihm flirtet?
„Du bist echt schwer von Begriff in Liebesfragen, oder?"
Entsetzt sieht Law wieder hoch zu Kid, hatte er vor einigen Momenten seinen Blick abgewendet. Das kann doch nicht wahr sein. Auf wackligen Beinen steht Law auf und versucht zur Tür zu stolpern. Er muss hier raus. Doch ehe er die Türklinke erreicht, spürt er, wie er an seinem Handgelenk gepackt und zurückgezogen wird. Kid ist ebenfalls aufgestanden. Er zieht Law zu sich, um ihn vom Gehen abzuhalten. Law versucht sich mit der freien Hand zu wehren, doch Kid hat auch diese schnell mit deinem starken Griff gepackt und lässt Law in eine aussichtslose Situation zurück, die ihn noch mehr überfordert, als es bisher der Fall gewesen ist. Mit einem starken Griff drückt Kid Law an die Wand, direkt neben der Freiheit versprechenden Tür und klemmt den schmalen Körper des Arztes zwischen der Wand und dem eigenen muskulösen Körper ein. Erst nachdem er sich vergewissert hat, dass der Blauhaarige sich nicht befreien kann, löst er leicht die kräftigen Griffe. Mit einer Hand streicht er über Laws Gesicht. Dieser bekommt eine angenehm unangenehme Gänsehaut, die sich über seinen gesamten Körper ausbreitet. Er versucht Kid zu bitten ihn loszulassen, doch seine Stimme versagt und er kriegt nur ein unverständliches Krächzen aus seinen Lungen. Er kann sich nicht erinnern jemals so überfordert mit einer Situation gewesen zu sein.
„Sieh es ein." flüstert Kid und kommt mit seinem Gesicht nahe an das des Kleineren. „Du hast dich in den Rothaarigen Vollidioten, den du so sehr verabscheust, verliebt."
Wie ein Schlag trifft Law diese Aussage. Sein Körper verspannt sich und sackt zeitgleich in sich zusammen. Würde Kid ihn nicht halten, wäre Law längst zu Boden gesunken. Das Schlimme an der Situation war nicht, dass Kid ihn wieder versucht mit Worten aus dem Konzept zu bringen, sondern dass er Recht hat.
Während Law innerlich mit sich selbst zu kämpfen hat, lehnt sich Kid weiter nach vorne, sodass sein Gesicht dem des Chirurgen gefährlich nahe kommt. Als Law realisiert, was Kid vorhat, schubst er dessen Körper mit aller Kraft von sich. Kid, der mit so einer Aktion nicht gerechnet hat, stolpert ein paar Schritte zurück. Die Chance nutzt Law und reißt die Tür neben ihm auf.
Hi,
besser spät als nie? Wobei ich ja auch schon schlimmer war XD Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Danke an alle, die ein Feedback hinterlassen haben^^ Ich wünsche euch einen guten Start in die nächste Woche^^
Und für diejenigen, die fleißig am Raten waren: Ruby war an dem jungen Shanks orientiert^^
Liebe Grüße,
Mini
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