3. Jason
Ich lief langsam rüber in die Küche und versuchte unauffällig über meine rechte Schulter zu gucken, um zu sehen ob dieser süße Typ mir nicht doch folgte. Leider sah ich ihn nicht und in meinem Kopf dachte ich mir nur: War ja klar, dass mir so jemand nicht folgen würde. Er sah gut aus und ich? Ja ich war halt ich. Eines dieser normalen Mädchen, was man weder kennt, noch großes Interesse daran hat kennenzulernen. Als ich in der Küche ankam fühlte ich mich etwas verloren zwischen den ganzen Menschen, die ich alle nicht kannte. Ich schaute mich suchend um, doch ich konnte weder Benni noch Mia entdecken. Naja, Mia war wahrscheinlich immer noch am tanzen und ärgerte sich wahrscheinlich gerade über sich selbst, da sie in ihrer Annahme, dass der Typ mir folgen würde falsch lag. Und Benni war inzwischen bestimmt schon bei Karlo, also konnte ich mit ihn nicht mehr wirklich rechnen. Ich stellte mich an den Küchentisch. Mein Blick wanderte langsam über den gesamten Tisch. Alles stand voller Flaschen und zum Teil schon benutzten Plastikbechern. Flaschen, die mit Wodka, 43er, Hugo, Schnaps, Rum und allem möglichem gefüllt waren. „Wow so viele Getränke und nirgendwo steht auch nur eine Flasche Wasser...", murmelte ich leise vor mich hin. Alle stand quer verteilt offen auf dem Tisch und man konnte sich alles einfach so nehmen. Ich musste schon wieder an meine Biolehrerin denken, die hier bestimmt ausgerastet wäre, da jeder etwas in die Flaschen schütten konnte und es niemandem aufgefallen wäre. So langsam fühlte ich mich schon als würde sie mit mir hier auf dieser Party sein, so oft wie sie heute Abend in meinem Kopf auftauchte. Da mir diese Flaschen Situation nicht ganz vertrauenswürdig erschien nahm ich mir eine Bierflasche, denn die waren wenigstens noch alle zu. Ich suchte mit meinem Blick einen Flaschenöffner, doch konnte nirgendwo einen finden. Ich stellte das Bier also wieder hin und wollte gerade zurück zu Mia gehen, denn mit einem zuen Bier konnte ich ja schlecht was anfangen. Doch als ich mich umdrehte stand plötzlich jemand vor mir. Ganz nah. Zuerst dachte ich es wäre Benni, denn ich wusste nicht wer sich sonst so nah hinter mich stellen würde. Das erste was ich sah waren schwarze Schuhe und der Geruch von einem männlichen Deo. Doch es war ein angenehmer sanfter Geruch, nicht so ein penetranter aufdringlicher nach Mann schreiender Geruch, den ich aus der Schule nur zu gut von dem Typen aus meinem Jahrgang kannte, die anscheinend noch nicht rausbekommen hatten, dass man auch einfach mal duschen gehen könnte anstatt such mit Deo von oben bis unten einzusprühen. Mein Blick wanderte langsam hoch un Daun war ich die, die jemanden musterte. Schon an den schwarzen Sneakern die diese Person trug erkannte ich, dass es sich bei diesem menschlichem Individuum um einen Typen handeln musste. Der Blick auf die ebenfalls schwarze Jogginghose bestätigte meine Vermutung.
„Eigentlich mag ich keine Jogginghose, doch diese gefiel mir irgendwie ganz gut.", sagte ich zu meiner Psychologin. „Ok und was ist dann noch so passiert?", fragte sie und es kam mir fast schon so vor als könnte sie es gar nicht abwarten von diesem Typen mehr zu erfahren.
Ich erinnerte mich zurück an diesen Abend.
Mein Blick wanderte weiter hoch bis ich ein weises T-Shirt erblickte. Auf der Höhe meiner blauen Augen war seine Brust, da er deutlich größer als ich war. Einen ganzen Kopf um genau zu sein. Erst da fiel mir auf wie breite Schultern mein Gegenüber doch hatte. Ich mochte die Statur von dieser Person: Breit und groß aber irgendwie nicht einschüchternd. Ich schaute endlich mal in das Gesicht von diesem Jungen. Die braunen Haare, die unter einer Cap hervorguckten kamen mir bekannt vor und auch die warmen braunen Augen hatte ich irgendwo schon mal gesehen. Automatisch musste ich zu grinsen anfangen als mir klar wurde, dass Mia mal wieder Recht hatte. Denn vor mir stand tatsächlich dieser süße Typ, der mich vorhin schon beobachtet hatte. Er war mir wirklich gefolgt und stand jetzt genau vor mir. Aus der Nähe konnte ich in seinem Gesicht einen leichten Ansatz von einem Bart erkennen, der irgendwie gut zu dem leichten Badoy- aber noch nicht zu asozialen Style von dem Typen passte. „Suchst du sowas hier?", fragte er mich und ich konnte seinen Atmen ganz leicht auf meinem Gesicht spüren, so nah stand er vor mir. Doch irgendwie war seine Nähe angenehm. Er griff in seine linke Hosentasche und zog einen kleinen Flaschenöffner heraus und hielt ihn mir vors Gesicht. „Ja ähm... danke.", stotterte ich etwas perplex. Doch bevor ich nach ihm greifen konnte beugte sich dieser fremde Typ noch weiter zu mir nach vorne, als würde er mich küssen wollen und griff mit seinem Arm ganz nah an meinem vorbei. Ich hatte das Gefühl, dass mein Herz kurz stehenblieb und ich traute mich für ein Sekunde nicht mehr zu atmen. Ich malte mir in meinem Kopf schon aus, wie ich diesem Typen eine klatschen würde nachdem er mich versucht hätte zu küssen und ich fing an zu sagen: „Ähm entschuldige mal bitte aber ich..." Doch da zog er seinen Arm wieder zu sich und in seiner Hand befand sich eine Bierflache, die er nun vorsichtig mit dem Flaschenöffner vor meinen weit aufgerissenen Augen öffnete. Dann ging er einen Schritt zurück und reichte mir die Flasche. „Gern geschehen.", sagte er mit einem Grinsen auf den Lippen, da er sich wahrscheinlich schon denken konnte was ich gerade gedacht hatte. Ich konnte merken wie ich langsam rot wurde im Gesicht und verlegen griff ich nach der Flasche. „Dankeschön.", sagte ich als ich meine schulterlangen braunen Haare hinter mein Ohr schon und anfing verlegen zu schmunzeln. „Keine Sorge, ich wollte dich nicht anmachen oder küssen.", sagte er und ich musste in meinem Kopf ernsthaft darüber anfangen nachzudenken, ob ich erleichtert sein sollte oder ob er mich gerade leicht beleidigt hatte. Ich bekam jedoch keinen Ton raus und fing nur an peinlich zu lachen. „Ich kenne dich doch noch nicht mal deinen Namen, da werd ich dich doch nicht einfach anfassen oder küssen. Jedenfalls noch nicht. Ich bin übrigens Jason.", sagte er und drückte mir seien Flaschenöffner in meine rechte Hand. Seien Hand zu spüren war irgendwie schön. Sie war warm und weich. „Ich bin Emma.", sagte ich und mir war die ganze Situation immer noch sichtlich unangenehm und extrem peinlich. Aber warte mal hatte sich das „noch nicht" aus seiner Aussage darauf bezogen, dass er noch nicht meinen Namen kannte oder mich noch nicht geküsst hatte. „Schön dich kennenzulernen Emma. Ich helfe dir jederzeit wieder gerne." „Ahahahaha, danke.", sagte ich und lachte schon wieder so komisch. Warum lache ich gerade überhaupt das war doch gar nicht witzig du Idiot man. „Schönes Lachen.", sagte er noch bevor er zurück ins Wohnzimmer ging. „Danke.", rief ich ihm noch hinterher und mir viel auf, dass ich in dieser ganzen Konversation nur danke gesagt hatte und peinlich gelacht hatte. „Wow wenn's er dich nochmal wieder sehen will dann muss es wirklich einen Gott geben. Ich merkte, wie ich gleichzeitig eingeschüchtert und beeindruckt war von seinem Selbstbewusstsein und der charmanten Art. „OMG Em, was machst du denn hier?", sprach mich auf einmal jemand von der Seite an. Ich wurde also aus meinen Gedanken gerissen und drehte mich ruckartig um. Zu meinem Erstaunen stand Lily vor mir und fiel mir um den Hals. Als ich mir sie so anschaute war es nicht schwer zu erkennen, dass sie komplett voll war und ich beschloss, dass es keinen Sinn hatte jetzt von der Begegnung und dem Gespräch zwischen Jason und mir zu erzählen. „Wir sind zusammen hergekommen Lily.", erklärte ich ihr.
Bei dem Gedanken daran musste ich schmunzeln, welches auch meiner Psychologin nicht entgangen war. „Lily war betrunken oder?", fragte sie mich und zog eine Augenbraue hoch. „Wie waren alle nur etwas lustiger drauf als sonst.", antwortete ich und konzentrierte mich in meinen Gedanken schon wieder auf den Abend, wo ich ihn das erste Mal getroffen hatte.
„Lily wollen wir nicht lieber nach Hause gehen, du bist echt ganz schon betrunken." „Nein Em. Mach dich einfach mal locker und genieß das Leben etwas mehr.", lallte Lily und griff nach dem nächsten Shotglas. „Ich finds hier wirklich super und du bist..." Doch ehe sie mir sagen konnte was ich nun war kotzte Lily mir schön direkt vor die Füße. „Okay, das reicht jetzt, wir gehen. Ich verabschiede mich nur noch eben von Benni und dann gehen mir zu mir nach Hause, du kannst so nicht zu dir gehen. Deine Eltern killen dich... und mich vielleicht auch direkt mit. Bleib hier stehen und Renn nicht weg okay?" „Okay Em. Ich bleib genau hier stehen und beweg mich nicht. Ich hab dich ganz doll lieb Em du bist toll." „Jaja danke, ich komm gleich wieder.", sagte ich noch zu Lily bevor ich ging doch ich war mir nicht mal wirklich sicher wie viel von dem was ich ihr sagte überhaupt oben in ihrem Gehirn ankam. Ich ging in Richtung Garten und hoffte dass Benni doch bei Steve und Karlo und wie auch immer alle anderen hießen war.
Wieder ein etwas längeres Kapitel, ich hoffe es gefällt euch.
Ich freu mich über jeden Kommentar und vergesst nicht abzustimmen. 💜💜💜
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