8. Wieder in der Schule und ein Schock ✔
Am nächsten Morgen wachte ich in einem mir unbekannten Raum auf. Ich brauchte kurz um mich zu Sortieren. Richtig! Ich war bei Rezo, da Ju im Krankenhaus lag. Tränen stiegen mir in die Augen. Nein! Ich weine jetzt nicht. Alles wird gut.
Rezo stand erstaunlicherweise schon in der Küche. "Morgen." Sagte er. Er blickte auf den Tisch. Seine Stimme klang anders als sonst. "Was ist denn Rezo?" Fragte ich ihn. "Ich mache mir Sorgen um Ju." Entgegend er. Er schaute mich an. Seine Augen waren rot und geschwollen. Unter seinen Augen waren deutliche Augenringe. Ich erschrak und nahm ihn in den Arm. "Das wird schon wieder." Flüsterte ich. Rezo ließ sich erschöpft gegen mich sinken.
Fuck! Schule! Ich schlug mir gegen die Stirn, rannte ins Bad und machte mich fertig. "Tschau Rezo, ich melde mich bei dir." Rief ich als ich durch die Tür rannte.
Gerade noch geschafft! Erschöpft ließ ich mich auf einen Platz sinken. Die ganze Fahrt dachte ich darüber nach was ich alles nachholen musste und wie meine Klasse auf meine Rückkehr aus dem Krankenhaus reagieren wird.
In der Schule wurde ich fast von Lina umgerannt, die mir schon entgegensprang und quietschte. "Chill mal." Lachte ich. Nach gefühlten Stunden läutete die glocke und sie ließ mich endlich wieder los.
Im Klassenraum hatte sich die ganze Klasse um meinen Tisch versammelt. "Wieso warst du so lange weg?" Fragte Lina. Ich erzählte meiner Klasse die ganze Geschichte von dem Streit mit Ju. Der Begegnung mit Shirin und mein Autounfall. Ich schilderte es bis ins kleinste Detail. Nur die stelle, als Ju mich geschlagen hatte, ließ ich aus. Meine ganze Klasse hing mir an den Lippen. "Und was war das gestern im Stream?" Fragte eine gewisse Marie. Ich seufzte und erzählte auch das alles. Jedoch nicht so detailreich weil ich ansonsten wieder angefangen hätte zu weinen. Ich fühlte mich schuldig. Wäre ich nicht weggerannt, würde Ju jetzt nicht im Krankenhaus liegen. Die ganze Erzählung über, hatte ich meinen Blick gesenkt. Ganz am Ende der Erzählung, liefen mir einzelne Tränen über die Wange. Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und blickte auf. Arian hatte seine Hand auf meine Schulter gelegt und lächelte mich aufmuntert an. Gequält lächelte ich zurück.
Zum Glück kam genau in diesem Moment der Lehrer ins Klassenzimmer. Alle setzten sich schnell auf ihren Platz und ich war endlich erlöst. Erleichtert seufzte ich.
Ich hörte bei dieser Stunde garnicht zu. Ich überlegte wie ich meinen Fehler wieder gutmachen konnte. Soll ich Suizid begehen? Nein! Damit hätte ich meine Probleme gelöst indem ich mich selbst beseitigt hätte. Ich würde mir etwas überlegen.
Aufeinmal ertönte eine Durchsage: "Luna Zheng Zheng Kho Budorovits, sie werden vom Unterricht entlassen." Wieso? Manche Leute, mein Lehrer eingeschlossen, schauten mich fragend an. Diese Blick erwiederte ich, mit mindestens genauso vielen Fragezeichen im Gesicht. Da klärte sich auf wieso: "Wir haben ein Anruf vom Krankenhaus bekommen." Auf einem Schlag wurde mir eiskalt. " Ihr Bruder Julien Zheng Zheng Kho Budorovits, hatte einen erneuten Zusammenbruch." Mir liefen komplett unbewusst Tränen über die Wange. Meine Klassenkameraden schauten mich mitleidig an.
Ich rannte in rekordgeschwindigkeit aus der Schule. Manche Leute warfen mir fragende Blicke zu, andere wollten mich auf Ju ansprechen. Ich blockte alles ab.
Keine Zeit auf den Bus zu warten. Ich rannte zum Krankenhaus und kam erstaunlicherweise auch in 7 Minuten dort an.
Völlig außer Atem stürmte ich zur Rezeption. "Julien Zheng Zheng Zheng Kho Budorovits." War das einzige was ich sagte. Die Frau schaute mich an und sagte: "Zimmer 216. Er ist gerade in einer Not-OP." Diese Information war wie ein Schlag vors Gesicht.
Ich rannte durch die Gänge, auf der Suche nach Raum 216. Vor dem Zimmer rang ich verzweifelt nach Luft. Ich zückte mein Handy und rief Julia und Rezo an. "Ju..." schluchzte ich ins Telefon. Julia schien zu verstehen. "Zimmer?" Fragte sie hektisch. "216." Sagte ich. Sie legte auf.
Nach Luft schnappend ließ ich mich an der Wand nieder. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und winkelte meine Beine an. Ich durfte Ju nicht verlieren. Ich ließ meinen Tränen freien Lauf, die in Wasserfällen über mein Gesicht flossen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit spürte ich wie jemand seinen Arm um mich legte. Ich musste nicht gucken um zu wissen das es Julia Arm war. Sie hielt mich einfach im Arm.
Draußen war es schon lange dunkel. Rezo saß schlafend auf einem Stuhl. Julia war die ganze Zeit bei mir. Sie versuchte mich schon die ganze Zeit dazu zu bringen ein bisschen zu schlafen. Doch ich blockte ab. Jetzt wusste ich wie Ju sich gefühlt hatte als ich im Koma lag. Nach einigen versuchen mich zum schlafen zu bringen, gab Julia es auf. Sturheit liegt wohl in der Familie.
Nach 2 weitern Stunden des verzweifeltem Wartens, kam ein Mann mit weißem Kittel aus dem Zimmer. "Gehören sie zu Julien Zheng Zheng Kho Budorovits?" Ich nickte und sprang auf. "Er hat die OP gut überstanden und ist noch in Naktose. Aber einer kann zu ihm." Julia deutete mir das ich ins Zimmer gehen sollte. Ich fiel ihr um den Hals und flüsterte ein "Danke." In ihr Ohr. Sie schob mich leicht an damit ich ins Zimmer gehe.
Zitternd betrat ich den Raum. Als ich Ju so da liegen sah, an sehr viele Maschinen angeschlossen, brach ich vor seinem Bett zusammen. Er sah so zerbrechlich aus. Ich schlug mir die Hand vor den Mund. " Es tut mir so leid." Flüsterte ich immer wieder. Ju lag da als würde er schlafen. Doch er wirkte schwach. Jus Augen waren geschlossen, seine Lippen geöffnet und seine Haare fielen ihm ins Gesicht. Tränen liefen über mein Gesicht. Der schlafende Ju war ganz anders als der normale Ju. Ich griff automatisch nach seiner Hand.
Nach gefühlten Stunden, bewegte Ju sich. Ich schaute ihn mit roten und angeschwollenen Augen an. Er öffnete seine Augen um sie gleich darauf wieder zu schließen, da er von dem Licht geblendet wurde. Ich sprach auf ihn ein. "Ju? Kannst du mich hören?" Ein schwaches nicken von ihm war die Antwort. Ich schnappte erleichtert nach Luft. "Du kannst deine Augen ganz langsam öffnen. Ich bin da." Ju versuchte erneut seine Augen zu öffnen. Auch dieser Versuch missglückte ihm. Ich drückte seine Hand. "Spürst du das?" Fragte ich. Auch hier bekam ich ein schwaches nicken als Antwort.
Ich ging zum Lichtschalter und schaltete das Licht aus. Danke Gehirn das du auch einmal auf diese äußerst kluge Idee kommst. Ich lief zurück zu Ju. "Versuch es nochmal." Bekräftigend drückte ich seine Hand. Diesmal bekam er es hin.
Eine Freudenträne verließ mein Auge. Mich wunderte es, dass ich überhaupt noch Tränen hatte, nachdem ich heute so viel geheult habe. Ju blickte mich an. Er sah erschöpft aus. Ich fiel ihm um den Hals. Er schlang seine Arme um mich. "Ich dachte ich würde dich verlieren." Schluchtzte ich. "Hey, so schnell wirst du mich nicht los." Lachte Ju.
"Du musst dich ausruhen." Befahl ich Ju. Dieser jedoch, hatte schon die Augen geschlossen. Kurz darauf hörte ich seine gleichmäßige Atmung.
Da kam ein Arzt ins Zimmer. "Wollen Sie...?" Fragte er laut, doch unterbrach sich selbst als er sah das Ju schlief. Er fragte mich: "Wollen Sie auch hier schlafen?" Ich nickte. Er sagte mir ich könnte mich in das Bett neben Ju legen.
Ju lag in meine Richtung gedreht und ich betrachtete ihn. Wieso ist er zusammengebrochen? Fragte ich mich. Ich lauschte Jus Gleichmäßiger und ruhiger Atmung. Ich schloss die Augen und schlief gleich darauf ein.
{1247 Wörter}
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