29. Auszug und Liebeskummer
Am nächsten Morgen, erwachte ich in den Armen von Arian, welcher noch seelenruhig schlief. Ich streckte mich, um Arian einen Kuss auf den Mund zu geben. Dieser öffnete positiv überrascht seine Augen und erwiederte den Kuss schnell. Er legte seine Hand auf meine Wange und vergrub seine Finger in meinen Haaren.
"Heute ziehst du in deine eigene Wohnung." Sagte ich betrübt. "Ja." Antwortete Arian. Er klang glücklich, aber gleichzietig auch traurig. "Hey, dass wird toll." Sagte ich um uns beide aufzumuntern. "Ja, du kannst wieder mehr Zeit mit Ju verbringen." Redete Arian auf mich ein. "Das habe ich am meisten vermisst." Lächelte ich.
Ich stand auf und schaute in Jus Zimmer. Mein Bruder schlief noch, was glaube ich auch besser so ist. Ju war gestern so drunk, er soll sich heute erstmal ausruhen.
Ich ging in die Küche. Melina lag auf dem Sofa und schlief. Ich schätze mal, sie ist gestern sehr spät zurück gewesen. Ich hoffe, sie hat nicht zu viel getrunken. Ansonsten, muss ich mich, sobald Arian weg ist, um beide kümmern.
Arian kam kurz nach mir in die Küche. "Möchtest du ein Müsli?" Fragte ich. "Ich kann mal probieren, ob ich es hinbekomme das Müsli zu essen." Stimmte er zu. "Achso stimmt ja!" Rief ich und schlug mir gegen die Stirn. Arian konnte ja, wegen vorheriger Unterernährung nicht so viel essen. "Aber ich möchte es versuchen." Gab Arian bekannt. Ich lächelte und schüttete ihm Müsli in die Schüssel.
"Ich werde nach der Post sehen. Haben wir Ewigkeiten nicht mehr gemacht. Willst du mitkommen?" Fragte ich. Arian nickte und folgte mir zur Tür.
Als ich den Briefkasten öffnete, kamen mir wortwörtlich die Briefe entgegen. Während die Briefe aus dem Briefkasten fielen, machte ich einen schnellen Schritt nach hinten, wobei ich jedoch über meine eigenen Füße stolperte.
Ich kniff die Augen zusammen, bereit für den Aufschlag. Doch dieser kam nicht. Vorsichtig öffnete ich die Augen und blickte direkt in das Gesicht von Arian, welcher mich erschrocken anlächelte. Da spürte ich auch seine Arme unter meinem Rücken. Erleichtert atmete ich aus und stand auf.
"Danke Arian!" Bedankte ich mich, während ich Arian um den Hals fiel. "Ich will doch nicht, dass du schon wieder im Krankenhaus landest. Die zwei Wochen, in denen du im Krankenhaus warst, waren schon viel zu viel Zeit ohne dich." Lachte Arian. Ich lachte ebenfalls und gab Arian einen Kuss auf den Mund.
Ich packte die Briefe und machte mich mit Arian im Schlepptau wieder auf den Weg in die Küche. "Wie es aussieht, hast du das Müsli vertragen." Stellte ich fest. "Ja, glücklicherweise schon." Atmete Arian erleichtert aus.
Ich ließ die Briefe auf den Tisch fallen und durchstöberte sie nach etwas interessanten. Als ich die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte, fand ich einen Brief vom Jugendamt. "Arian!" Rief ich laut. Arian kam sofort angerannt. "Wo brennt's?" Fragte er und stellte sich schützend vor mich. Ich lachte. "Hier ist ein Brief vom Jugendamt." Beruhigte ich ihn und hielt den Brief hoch. Arian atmete erleichtert aus und nahm mir sanft den Brief aus der Hand.
"Sehr geehrter Arian Ajeli." Las er vor.
"Wir wollten sie noch einmal daran erinnern, dass sie am 28.11.2017 um 14 Uhr in ihre neue Wohnung einziehen dürfen.
Viele Grüße vom Jugendamt."
"Als ob ich das vergessen würde." Lachte Arian. Ich lachte ebenfalls, wenn auch etwas unecht. Arian schien dies zu bemerken und fragte: "Was ist denn?" "Naja, ich glaube, dass ich dich vermissen werde." Antwortete ich. Arian nahm mich in den Arm und strich mir über den Rücken. "Wir werden uns doch in der Schule sehen." Versuchte er mich zu beruhigen. "Genau und Melanie wird sich wieder an dich ranschmeißen." Knurrte ich. "Ich werde sie ignorieren. Wir werden ganz viel Zeit zusammen verbringen. ich verspreche es dir. Außerdem bin ich ja nicht komplett aus der Welt." Redete Arian weiter auf mich ein.
Aufeinmal, kam Ju in die Küche geschlurft. "Und wie geht's?" Fragte ich lachend, während ich mich von Arian löste. Ju schaute mich an und sagte: "Scheiße." Ich lachte und auch Ju lächelte leicht. Er machte sich einen Kaffee. "Iss was Ju." Bat ich ihn. "Lieber nicht, dass kotze ich doch direkt wieder aus." Wiedersprach mein Bruder. "Komm schon Ju. Bitte! Es wäre besser für dich." Ju gab sich geschlagen und machte sich wiederwillig ein Müsli.
Ju aß den ersten Löffel und verzog das Gesicht, doch er aß trotz allem weiter.
Als er den letzten Löffel gegessen hatte, wurden seine Augen groß. Er schlug sich die Hand vor den Mund und rannte ins Bad. Sofort rannte ich hinter ihm her, um Ju dort über der Kloschüssel hängen zu sehen. Wie gestern Abend, übergab er sich. Ich setzte mich neben ihn und strich ihm über den Rücken.
Als Jus Magen sich wieder beruhigt hatte, ließ er sich erschöpft gegen mich sinken und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab. "Ich sag doch, dass das keine gute Idee ist." Fluchte er mit geschlossenen Augen. Ich strich ihm über den Arm. "Ich bring dich ins Bett." Bot ich an. Ju nickte nur schwach.
Ich legte seinen Arm über meine Schulter und Ju stützte sich auf mich. So brachte ich ihn in sein Zimmer, wo Ju direkt ins Bett fiel und einschlief.
Ich kehrte zu Arian zurück. "Wie geht es ihm?" Fragte dieser. "Beschissen!" Antwortete ich ehrlich.
Um 13:00 Uhr, machten Arian und ich uns auf den Weg zum Jugendamt. Da Ju uns nicht fahren konnte, mussten wir zu Fuß laufen, was sehr viel länger dauerte.
Wir holten die Schlüssel und machten uns auf den Weg zu Arians Wohnung. "Dann bis spätestens Montag." Verabschiedete ich mich schweren Herzens. Arian zog mich als Antwort an sich und gab mir einen langen, innigen Kuss. "Ich liebe dich!" Flüsterte er in den Kuss. "Ich dich auch." Antwortete ich.
Auf dem Rückweg, klapperte ich noch ein paar Geschäfte, unter anderem auch mehrere Apotheken für Ju ab. Ich holte ihm Medizin und Tabletten.
Um 16:00 kam ich zuhause an. Melina saß inzwischen auf dem Sofa. "Und wie geht es dir?" Fragte ich. "Mir geht es gut." Lächelte Melina. Ich lächelte ebenfalls und ging in Ju Zimmer.
Ich weckte meinen Bruder auf. Ju zwinkerte mich verschlafen an. Ich lächelte und holte die Medizin aus meiner Tasche. "Wir geht es dir?" Fragte ich. "Mir geht es viel besser!" Grinste Ju. Ich grinste ebenfalls. "Ich habe dir Medizin mitgebracht." Sagte ich. "Wo warst du denn?" Wollte Ju wissen. "Ich habe Arian zu seiner Wohnung begleitet. Auf dem Rückweg war ich bei einer Apotheke." Erklärte ich. "Ach stimmt ja." Errinerte Ju sich. "Arian ist ja heute in seine Wohnung gezogen." Ich nickte.
Ju nahm die Medizin und trank einen Löffel. "Bah! Das Zeug schmeckt widerlich!" Schrie er. Ich lachte. "Ist ja auch Medizin." Stellte ich fest. Ju lachte ebenfalls.
"Ich werde heute wieder streamen." Gab Ju beim Abendessen bekannt. "Was?" Schrie ich. "Du bist total krank wegen gestern." Stellte ich fest. " Mir geht es schon viel besser. Schau! Ich kann sogar wieder essen. Außerdem, bin ich erwachsen und darf wohl selbst entscheiden, wann ich streame und wann nicht." Wiedersprach Ju. "Stimmt auch wieder. Aber alles geht auf deine Schippe." Bestimmte ich. Ju gab mir die Hand. "Einverstanden." Stimmte er zu.
Ich entschied mich dagegen mit zu streamen. Ich war noch immer ein bisschen traurig wegen Arian und brauchte erstmal Zeit für mich. Als die anderen begannen zu streamen, verzog ich mich in mein Zimmer. Vor meinem Bett blieb ich geschockt stehen. Über diesem hing nämlich ein Kussbild von mir und Arian auf dem groß "I Love You!" Stand. Tränen traten mir in die Augen, die ich aber sofort wieder wegblinzelte.
Ich zog mich um und legt mich in mein Bett, welches wunderbar nach Arian roch. Ich vergrub mein Gesicht in meinem Kissen und zog Arians perfekten Geruch ein.
Ich nahm mein Handy hervor und ging auf Twitch um mir den Stream von Ju anzuschauen. Es war wiedermal Rezo da, aber diesmal auch Melina. Ich schaute eine Stunde den Stream.
Als aufeinmal die Frage aufkam, wieso Ju so lange nicht mehr gestreamt hatte, konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten und begann hemmungslos zu weinen.
Durch den Tränenschimmer, sah ich, dass Ju stutzte. Hört man mich? Ich verstummte schnell, was dann jedoch doch nicht ganz so gut funktionierte. Das schluchzen kehrte wieder zurück. "Wartet mal kurz Leute." Bat Ju und stand auf.
Kurz darauf, hörte ich die Türklinke. Ich schaute zur Tür und sah verschwommen eine Person die wahrscheinlich Ju ist.
Ju kam direkt zum Bett gelaufen und nahm mich in den Arm. "Was ist denn?" Fragte er sanft. "Keine Ahnung. Na gut. Ich vermisse Arian." Gab ich zu. "Aber er ist doch erst heute weggegangen." Stellte Ju fest. "Ja, trotzdem." Wiedersprach ich. Ju legte mich sanft ins Bett, legte sich neben mich und nahm mich wieder in den Arm. "Ich dachte, du streamst." Sagte ich. "Ja schon, aber der Stream kann jetzt warten. Wenn es dir nicht gut geht, stehst du mit Abstand vor dem Stream." Erklärte Ju. Ich lächelte.
"Leute, unterhaltet mal den Chat, aber ab jetzt ohne mich. Meinetwegen, könnt ihr auch aufhören." Rief Ju. Kurz darauf kamen Melina und Rezo ins Zimmer gestürmt. "Was ist denn?" Fragte Melina. "Luna geht es nicht gut. Ich denke sie braucht jetzt erstmal jemanden, der für sie da ist." Erklärte Ju. Verständnisvoll nickten Melina und Rezo. "Gute Besserung Luna." Wünschten sie mir. "Danke!" Bedankte ich mich schwach. Melina und Rezo verließen das Zimmer.
"Was ist denn? Will der Chat wissen." Hörte ich Rezo sagen. "Luna geht es nicht gut. Ju kümmert sich um sie." Erklärte Melina. "Alles ist gut. Ich bin für dich da." Sagte Ju liebevoll und drückte mich noch näher an sich. Ich lächelte schwach und vergrub mein Gesicht in seinem T-Shirt.
Kurz darauf schlief ich erschöpft in Jus Armen ein.
{1630 Wörter}
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