II
Wie gestern lief ich zum Kalender, um dann das Kästchen von gestern durchzustreichen. Jeden Tag wird es kälter und deswegen fährt Mama früher los zur Arbeit. Ihr Auto hat Eisblumen und die müssen leider weg, weil so kann sie nicht fahren. Sie sieht ja nur die Eisblumen und nicht die Straße. Auch Areka läuft eher los als sonst zur Bushaltestelle, weil es so glatt ist.
Mir ist langweilig, also laufe ich zu Papa ins Malzimmer. Immer, wenn jemand ihm ein schönes Foto als großes Bild haben will geht er zu Papa. Einmal hat er für eine Frau einen wunderschönen See gemalt. „Was er wohl heute malt?", rätsel ich und öffne die Tür. Er malt braune Striche auf die Leinwand „Papa was malst du da?", möchte ich wissen. „Einen verschneite Wald. Wenn das Eis und der Schnee in dem Bäumen fest wird glitzern sie", erklärt er und malt dem nächsten Baum. „Ich möchte auch mal Schnee sehen", maule ich und laufe zum Fenster der Boden ist hart und glitzerte wegen der Sonne, aber nirgendwo ist weißer Belag zu sehen. „Was ist Schnee?", fragte ich und schaue betrübt in den Himmel. „Schnee ist Regen, der zu Eis wird, komm mal mit", meint er und geht mit mir in die Küche. Mit einem Ruck öffnet er das Eisfach und holt eine der Schubladen raus. Auf dem Regalboden ist weißes Zeug. „Unser Gefrierschrank macht auch Schnee mehr oder weniger. Das Wasser gefriert und bleibt an den Böden hängen", spricht Papa mich wieder an und kratzt das Eis von den Wänden. Im Flöckchen fällt es auf den Boden. Jetzt will ich auch und kratzte an der Wand. Kalt und hart gar nicht, wie ich mir schnell vorgestellt habe. „Wenn so Schnee ist will ich keinen haben", teile ich ihm mit und laufe hoch in mein Zimmer. Im Fernsehen sieht Schnee immer aus wie weiche Watte. Ich öffne mein Filmregal und blicke auf meine tolle Filmsammlung. „Wo gib's viel Schnee?", überlege ich und sehe mir die Bilder auf der Verpackung. „Den mit den Monaten, da gib's viel Schnee", murmel ich. „Papa!", rufe ich so laut ich kann und renne durch den Flur. „Was ist denn mein Schatz?", fragt Papa und steckt seinen Kopf aus dem Malzimmer. „Ich möchte den Film sehen. Da gib's richtigen Schnee", erkläre ich und drücke ihm die Schachtel in die Hand. Zusammen laufen wir ins Wohnzimmer und er macht mir den Fernseher an. „Papa wieso schneit es in Fernsehen immer aber bei uns nicht?", Frage ich und schaue auf den Fernseher wie die Leute durch den Schnee stapfen. Im Schnee zu laufen ist wohl echt schwer. „Schnee ist gefrorener Regen, wenn es nicht regnet, schneit es auch nicht und wenn es zu warm ist gefriert der regen nicht", versucht er mir zu erklären. „Aber es ist doch voll kalt. Ich muss sogar Handschuhe anziehen", harkte ich nach ich war frustriert. „Wie lange soll das noch dauern", grummelte ich „Aber es Regnet nicht", versucht Papa es weiter. Traurig schaue ich den Film. „Ich möchte auch Schnee haben", denke ich. „Vielleicht ist auch die Pechmarie bei Frau Holle und die ist faul", kommt es mir in den Sinn. Ich bin zu klein, um das Bett von Frau Holle zu schütteln, hat Papa mir erklärt. Ich konnte nicht mal Mamas Decke richtig tragen. Es war frustrierend. Nächstes Jahr gehe ich in die Schule und ich hab noch nie Schnee gesehen. Ganz gefesselt schaue ich zu, wie die beiden die ganz schweren Rätsel lösen und die Königin retten. Müde Kuschel ich mich in die weiche Decke ein und schließe meine Augen. „Hoffentlich schneit es bald", hoffe ich und sinke ins Traumland.
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