Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

III


Es dauerte eine ganze Weile, bis die für mich nach wie vor seltsame Gestalt die Innenstadt komplett passiert, und zwar in die Richtung, in der die Tore der Stadt eine gute Meile vom Marktplatz aus entfernt waren. Zwischenzeitlich hatte ich gut daran tun müssen, nicht von ihm entdeckt zu werden. Mich rettete der verwinkelte Baustil der Altstadt und meine gute Reaktionszeit, sodass ich jedes Mal, wenn der Entführer, beziehungsweise der Mensch, den ich für einen Entführer hielt, zu einem Manöver des Umdrehens ansetzte, Zuflucht hinter einer Hauswand oder in einer kleinen Gasse suchen konnte.


Als ich sah, wie er die Innenstadt langsam hinter sich ließ, verbarg ich mich kurz hinter der dicken Mauer, die links und rechts vom großen Tor jedes Gebäude überragte. Ich klammerte mich an den harten Ziegel und lugte vorsichtig nach vorne. Der Entführer hatte einen Schlenker nach links gemacht und lief nun geradewegs an der Stadtmauer entlang, offenbar ohne mich zu bemerken.

Mein Atem wurde erheblich schneller, als ich realisierte, dass mich nur eine gut zwei Fuß dicke Mauer von ihm trennte. Ich hielt mein linkes Ohr an die Mauer, sodass meine Augen in Richtung des Tores gerichtet waren, um mitzubekommen, wenn er oder ein möglicher Mitentführer das Tor passierte, um wieder in die Innenstadt zu gelangen. Irgendetwas in meinem Bauchgefühl sagte mir in dem Moment, dass der Entführer kurz vor seinem Ziel war.

Als hätte jemand meinen Gedankengang mitbekommen, vernahm ich ein dumpfes Geräusch mit meinem linken Ohr. Ohne Zögern schloss ich daraus, dass jemand auf ein Stück Morsches Holz trat. Wenige Sekunden später kam dasselbe Geräusch in meine Richtung. Und noch einmal. Dieses Mal klang es etwas anders, obwohl ich sicher war, dass es die gleiche Tonquelle war. Vielleicht klingt das nur so dumpf, weil die Stadtmauer im Weg ist.

Darauf war es kurz still. Ich hörte absolut nichts, abgesehen von meinen gestressten Atemzügen. Kurz entfernte ich mein Ohr von der Mauer und blickte mich innerhalb der Stadtmauern um, ob dort Passanten war. Das musste sicher komisch gewirkt haben, dass ein junger Mann wie ich mit dem Ohr an der Stadtmauer lehnte, obwohl es eigentlich nichts zu belauschen gab. Eigentlich.

In dieser Sekunde vernahm ich ein Geräusch, welches ich nicht deuten konnte, für mich aber noch viel hässlicher als der Tritt auf das morsche Holz klang. Kurz zögerte ich, verwirrt, woher das wohl kam. Ich hatte kurz vor Anstrengung ganz vergessen, warum ich überhaupt dort war.

Erschöpft presste ich mein linkes Ohr erneut gegen die Mauer, in der Hoffnung ein weiteres Geräusch hören zu können. Dabei hielt ich mich gerade so zurück, nicht laut aufzuschreien, da ich mit der Wange gegen eine sehr raue Stelle der Mauer geprallt war. Vor Schmerz biss ich die Zähne zusammen, riss mich dann allerdings zusammen, die wehtuende Wange zu ignorieren.

Fast eine Minute klebte mein halbes Gesicht an der Mauer, doch ich hörte gar nichts mehr aus der Richtung. War das Treten eine bewusste Masche, um mutmaßliche Verfolger abzuhängen? Nein! Er hat mich doch gar nicht bemerkt!, dachte ich entschlossen. Doch in dem Moment kamen in mir Zweifel auf: Hat er mich doch bemerkt und einfach nur ignoriert?

Langsam wankte ich, doch leicht gezeichnet vom Schmerz, in Richtung des Stadttores. Es war höchstens fünf Schritte entfernt, dennoch kam es mir vor wie eine Viertelmeile. Nachdem ich in der Nacht bereits viel zu wenig Schlaf bekommen hatte, war der ständige Versuch, den Mann nicht aus den Augen zu verlieren, wohl zu viel für mich gewesen. Müde dachte ich bereits daran, aufzugeben. Doch innerlich gab ich mir selbst einen Ruck: Nein! Alles, nur nicht aufgeben!

Mir war egal, dass der Satz, den ich zu mir selbst sprach grammatikalisch nicht wirklich korrekt war, obwohl es meine eigenen Motivationssprüche an mich selbst normalerweise waren. Ich lugte erneut aus dem Tor raus, diesmal nach links, dort hatte ich knapp drei Minuten zuvor das dumpfe Geräusch vernommen. Wenige Schritte von mir entfernt befand sich ein runder Steinbogen, der quasi eine kleine Mauer war. Er war allerdings sehr langgezogen, aber kaum drei Fuß hoch. Ich war nicht oft dort gewesen, dennoch kannte ich den Ort. In der Mitte standen zwei kleine Bäume, die für mich wie Eichen aussahen.

Behutsam musterte ich den Ort. Es gab nichts besonderes an ihm. Alles war normal, wie ich es kannte. Doch in dem Moment weiteten sich meine Augen, mir war am linken der beiden Bäume etwas größeres braunes aufgefallen, welches die Sichtbaren Wurzeln erheblich vergrößerte. Ich blickte mich einmal um, um mir das Gewissen, dass mich niemand sah, zu holen. Als mir auffiel, dass ich nicht im Blickfeld einer der Personen war, stieg ich vorsichtig über den Steinbogen.


769 Wörter

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro