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II

Vulpa rannte durch die Straßen ihrer Stadt, die dem Untergang geweiht war.

Um sie herum schrien Menschen und versuchten, sich in Sicherheit zu bringen, ein unmögliches Unterfangen.

Vulpa wusste, was bevorstand. Vor drei Tagen war ihr ihre Herrin im Traum begegnet und hatte sie gewarnt. Drei Tage hätte sie Zeit gehabt, der tödlichen Gefahr zu entkommen. Dennoch war sie noch in der untergehenden Stadt, in der es Bimssteine regnete, riesige Ascheberge den Himmel verdunkelten und Blitze aus Feuer sie durch zuckten. Ihre Herrin hatte ihr einen letzten Auftrag gegeben. Sie vorgewarnt, damit sie im Inferno einen kühlen Kopf bewahren konnte. Der Auftrag war zwar nicht mehr als „eine Aufgabe musst, du noch erfüllen, bevor du Pompeii verlassen darfst, treue Priesterin. Du wirst wissen, was es ist, wenn es geschieht". Dies war überaus vage, aber Vulpa würde alles daran setzen, ihrer Schutzpatronin Dienst zu erweisen.

Es war dasselbe Gefühl wie in ihrem ersten Leben, als sie die Ricke vor dem Jäger gerettet hatte. Sie wusste, dass sie sterben würde, aber etwas in ihr trieb sie dazu an. Eine höhere Macht, als wäre es ihre Bestimmung, hier zu sterben.

Ihre Füße trugen sie wie von selbst durch die Gassen, immer weiter, als wüssten sie ganz genau, wohin Vulpa musste. Die Steine, die vom Himmel regneten, schienen eine Schneise zu bilden, wo sie lang lief, denn weder der Bims noch die Lavatropfen trafen sie. Immer wieder bebte die Erde und der Berg, der nur Stunden zuvor Sicherheit bedeutet hatte, spie immer wieder neuen Rauch und Feuer in die Luft.

Ihre Beine trugen sie zu einem der Häuser, das bereits jetzt kurz vor dem Einsturz stand. Aus dem Inneren hörte sie Schreie. Ein Mädchen rief drinnen um Hilfe.

Wie in ihrem ersten Leben rannte Vulpa auf das andere Individuum zu, die Gefahr im Nacken.

Das Innere des Hauses war von Rauch erfüllt und kleinere Teile der Decke bröckelten zu Boden. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis der Rest folgen würde.

»Hilfe! Bitte, Götter des Oly-« Das Flehen wurde von Husten und Würgen unterbrochen. Vulpa tastete sich durch den dichten Qualm auf das Mädchen zu. Der Rauch stach in den Augen und biss in ihrer Lunge, trotz der über den Mund gezogenen Tunika.

Nach Minuten des Tastens sah Vulpa den Körper des Mädchens. Ein Schrank war umgekippt und hatte sie unter sich begraben. Vulpa näherte sich langsam. Das Mädchen war nicht älter als fünfzehn. Ihre braunen Haaren, die einst eine kunstvolle Frisur gebildet haben mussten, fielen zerzaust in ihre Augen. Ihr Gesicht war von Ruß bedeckt, durch den sich Schlieren aus Tränen zogen.

»Hallo?«

Der Kopf des Mädchens schoss hoch und vertraute warme braune Augen, mit verklebten Wimpern starrten sie an.

»Die Götter haben mich erhört?« Ihre Stimme zitterte.

»Ich bin eine Priesterin der Minerva«, war Vulpas Antwort.

»Ich - ich wollte gerade fliehen, als - als der Schrank umgefallen ist... Was haben wir den Göttern getan, dass sie die Welt untergehen lassen?«

Diese Frage durchfuhr Vulpa wie ein Schlag, denn obwohl Minerva die Göttin der Weisheit war, obwohl Vulpa im Tempel der Minerva aufgezogen wurde und ihr ganzes Leben nach ihr gelebt hatte, obwohl Minerva selbst ihr im Traum erschienen war, wusste sie die Antwort nicht. Sie wusste nicht, was Pompeii dem Olymp angetan hatte, dass sich der Vesuv geöffnet hatte und nun davor stand die ganze Stadt zu verschlingen. Als Priesterin der Minerva war ihr Leben auf logisches Denken ausgerichtet, aber diese Situation besaß keine Logik.

»Ich weiß nicht, warum dies geschieht. Aber ich weiß, dass wir dich hier rausbekommen müssen«, antwortete sie ehrlich. »Glaubst du, du hast dir etwas gebrochen?«

»Ich - nein, ich d- denke ni-« Eine neue Salve an Husten und Würgen erschütterte sie. Im selben Moment stürzte ein Teil der Decke ein.

»Okay...« Sie befahl sich ruhig zu bleiben. »Wie heißt du?«

»Cap - Capreola.«

»Okay, Capreola. Ich bin Vulpa. Ich werde versuchen, den Schrank anzuheben und du kriechst darunter hervor, verstanden?«

Capreola nickte.

Wie in ihrem ersten Leben auf der Lichtung, wurde Vulpas Körper vom Adrenalin angetrieben. Unter normalen Umständen war sie eine eher schmächtige Person, die nicht dazu in der Lage wäre, einen massiven Eichenschrank samt Inhalt zu stemmen. Nun schaffte sie es problemlos. Vulpa hatte sich zwischen Boden und Schrank gezwengt und wie Atlas den Himmel trug, um die Erde vor seinem Gewicht zu schützen, trug sie den Schrank auf ihren Schultern, um den zierlichen Körper Capreolas zu befreien.

Doch bevor Capreola unter dem Holz hervorkriechen konnte, bebte der Boden und große Brocken der Decke fielen auf sie hinunter. Das Gewicht auf Vulpas Schultern vervielfachte sich und es glich einem Wunder, dass sie nicht zusammenbrach. Der Weg nach draußen war verschüttet.

Capreola sah Vulpa schmerzerfüllt an. Tränen strömten ihr junges Gesicht hinab. »Wir werden sterben.«

»Es tut mir leid«, flüsterte Vulpa. Minerva, Göttin der Weisheit, nimm meinen Körper als Opfer an, um dieses Mädchen zu retten. Meine Aufgabe ist vollbracht, betete sie in Gedanken.

Capreolas Körper verschwand unter ihr. Vulpas Kraft wich ebenfalls und sie wurde unter dem Geröll des Hauses begraben.

Als der Vesuv vollkommen ausbrach, war Vulpa schon längst nicht mehr in Pompeii. Das einzige, was die Lavamassen noch zu fressen bekamen, war der erschlagene Körper einer weiteren Einwohnerin der Stadt, die sie unerbittlich verschlangen.

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