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I.


Zajin, 4. Juli 2164

Gedankenverloren ließ ich mit Blick gen Himmel meine Beine über die Mauer baumeln, ehe mich eine Stimme ruckartig zurück in die Realität riss. „Hey, Sie da! Was machen Sie da? Das ist gefährlich, kommen sie da runter!" Mist. Kann man denn hier nirgendwo in Ruhe die Sterne beobachten?

Gegen den blendenden Schein einer Taschenlampe hob ich schützend die Hand vor mein Gesicht. „Hände runter, wir sind bewaffnet!" Seufzend ließ ich sie wieder sinken und kniff nur die Augen zusammen, als ich meinen Blick in die Richtung der Lichtquelle wandern ließ.

Es fiel mir schwer, etwas zu erkennen, doch ich war mir sicher, dass es sich um zwei Nachtwachen handeln musste. Jede Nacht patrouillierten sie die Grenzen der Stadt, um Flüchtlinge sowie Selbstmörder zu stellen. Für was sie mich hielten, wusste ich natürlich nicht.

Gerade, als ich anmerken wollte, dass er doch bitte die Taschenlampe sinken lassen sollte, hörte ich seinen Kollegen flüstern. „Sollte es nicht eher heißen „Hände hoch"? Außerdem sind wir doch gar nicht bewaffnet?" „Aber das weiß doch niemand! Ist jetzt auch egal", schnaubte der andere bloß. Aha, die sind wohl nicht gerade von der hellen Sorte.

Ich hätte fast gelacht, doch zum Glück konnte ich mir das noch verkneifen. Wegen Beamtenbeleidigung wollte ich nicht unbedingt festgenommen werden. Netterweise wurde die Taschenlampe etwas gesenkt, wodurch ich die beiden Männer unter mir besser erkennen konnte.

Der Taschenlampentyp war ein breitschultriger Mann, gebaut wie ein Bär. Der andere wirkte im Vergleich fast zierlich, ähnelte mehr einer Bohnenstange, und schien sich hinter dem größeren verstecken zu wollen. Bestimmt wollten sie einfach nur schnell ihre Runde beenden und heim zu ihren Familien. Wahrscheinlich hatten sie auch nicht erwartet, dass sich um diese Zeit tatsächlich jemand hier herumtreiben würde.

„Runter da!", wiederholte der stämmige Typ brummend seinen Befehl. Na gut, wenn du es so willst, aber ein bisschen höflicher könntest du schon sein.

Also schwang ich meine Beine auf die Mauer, stand auf und breitete meine Flügel aus. Im ersten Moment streckte der eine Mann seine Arme aus, als würde er mich auffangen wollen -lächerlich-, doch im nächsten zog er sie rasch zurück und legte die eine an seinen Gürtel. Als würde er seine nicht vorhandene Waffe ziehen wollen.

Die Bohnenstange versteckte sich nun komplett hinter seinem Kollegen und linste nur über dessen Schulter hervor.

Ihre Reaktion konnte ich ihnen nicht verübeln, so war ich ihnen doch in vielerlei Hinsicht überlegen. Ich würde ihnen aber nichts antun, zumindest solange sie mir nichts taten.

Meine an der Innenseite hellen Flügel mussten einen schönen Kontrast zum Nachthimmel hinter mir abgeben, wobei die dunklen Flügelspitzen bestimmt nur schwer davon zu unterscheiden waren. Im Sprung krümmte ich meine Flügel leicht, damit sie wie ein Fallschirm meinen Fall bremsten und ich somit sanft am Boden direkt vor den Nachtwachen landete.

„Sie ist eine Geflügelte", flüsterte der Angsthase seinem Schutzschild ins Ohr. Als hätte der keine Augen im Kopf, doch er schien sich schon etwas mehr gefasst zu haben.

Da keiner von den beiden das erste Wort ergriff, räusperte ich mich, während ich meine Flügel wieder sorgfältig hinter meinem Rücken zusammenfaltete. „Ja, meine Herren, ich bin runtergekommen, was soll ich jetzt machen?"

Es dauerte noch ein Weilchen, bis sie auf die Frage reagierten. „Ähm, ja, gut, Miss. Was haben Sie denn dort oben gemacht?" Das Reden übernahm natürlich der Taschenlampentyp, jedoch ohne mir ins Gesicht zu scheinen und höflicher klingend als zuvor.

Mit einem Nicken bedeutete ich ihnen, nach oben zu schauen, was sie überraschenderweise auch taten. Kurz darauf schauten sie mich wieder verwirrt an. „Die Sterne beobachtet, das kann man am besten von hier", sprach ich das Offensichtliche aus. Es ist zwar immer noch zu nah an der Stadt, als dass man alle Sterne sehen könnte, aber hier ist es immer noch besser.

„Ah, schön. Dann..." Wollten sie mich einfach so gehen lassen? „...bräuchten wir noch ihre Personaldaten." Hm, zu früh gefreut, aber wenn es weiter nichts ist. „Sihana Meadow, 20 Jahre, aus Daleth, aber schon seit fast vier Jahren nicht dort gewesen. Möchten Sie noch etwas wissen?"

Der zierliche Typ hatte wohl in seiner Datenbank meine Identität überprüft, denn er nickte dem anderen bestätigend zu. „Alles in Ordnung, sie können wieder gehen -fliegen- und guten Flug noch."

Die beiden hatten es wohl eilig, denn sie drehten sich ohne ein weiteres Wort um und verschwanden in der Dunkelheit. Nur der gelegentlich aufblitzende Schein der Taschenlampe verriet, wo sie waren.

Auf Wiedersehen, oder auch nicht. Nochmal würden sie vermutlich nicht hierher kommen, wobei man das ja nie wissen konnte. Man sollte meinen, dass nach all den Jahren die Menschen sich an die Geflügelten gewöhnt hatten, doch nicht überall war dies der Fall.

Leise seufzend breitete ich abermals meine Flügel aus und katapultierte mich mit einem kräftigen Flügelschlag auf die Mauer. Dahinter befand sich nichts mehr, außer ein schmaler Streifen festen Bodens. Ein falscher Schritt und man stürzte in den Tod, sofern man nicht fliegen konnte, natürlich.

Mit angelegten Flügeln sprang ich ab, ließ mich einfach fallen, immer tiefer, immer schneller mit dem Kopf voran. Erst als die Stadt weit über mir lag, breitete ich meine Schwingen aus und bremste meinen Fall.

Weit weg von den Lichtern der Stadt konnte ich die Sterne besser sehen, wie sie glitzerten und funkelten und mit dem Mond, von dem nur ein Viertel zu sehen war, um die Wette strahlten. Hier draußen konnte ich richtig atmen.

Siehst du jetzt gerade auch zu den selben Sternen hinauf, kleiner Bruder? Bestimmt hast du deine Babyfedern schon verloren und es wird nicht mehr lange dauern, bis auch du dieses Gefühl der grenzenlosen Freiheit spüren kannst. Ich würde so gerne bei deinem ersten Flug dabei sein.

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