
1. Kapitel
1. Kapitel
(Sicht von Zhongli)
Am Morgen weckte mich ein lautes Geräusch. Sollte es sich dabei um Räuber handeln werden sie bloß Vasen und Gemälde finden, was Anderes was Wert hätte besitze ich nicht. Noch im Morgendunst stieg ich aus meinem Bett und ging nachsehen woher die Geräusche kamen. Denn mich so einfach bestehlen lassen will ich mich auch nicht. Leise lief ich dem Geräusch der zufallenden Schränke entgegen, was mich schlussendlich in die Küche führt. Ich musste ein paar Mal blinzeln um zu erkennen, dass es Tartaglia ist, der sich Zugang in mein Haus verschafft hatte.
"Schönen guten Morgen Sonnenschein" ,trällerte er bereits so früh am Morgen fröhlich. Dabei blickte er mich nicht mal an sondern durchstöberte weiter die Schränke.
"Du wirst nichts finden" ,entgegnete ich lediglich schlaftrunken.
Er schloss die letzte Schranktür und seufzte. "Das ist echt traurig, früher ein Gott und heute arm" Er verschränkte die Arme und blickte mich nachdenklich an. "Du siehst schlecht aus, ich lade dich heute zu einem Frühstück ein"
Da ich selbst schuld an meiner Situation bin, lehnte ich höfflich ab "Das brauchst du nicht, trotzdem danke,"
Bevor er noch irgendetwas sagen konnte machte ich kehrt. Irgendwann wird er schon von alleine gehen wenn ich ihn nicht groß beachte.
Ich machte mich für den Tag fertig, klemmte ein Buch unter meinen Arm und verließ das Haus. Dabei war mir völlig egal, dass ich Tartaglia alleine ließ. Er wird schon nichts anstellen können und Geheimnisse habe ich auch nicht die ich verbergen müsste.
Der Himmel ist mit Wolken überseht weshalb es wahrscheinlich heute noch regnen wird, doch bis dahin dauert es noch. Ich lief hoch zu dem kleinen Dorf, nördlich von Liyue, auf dem Liyu und seine Nachbarin Shuzhi leben. Liyu schwärmte oft davon wie froh ich doch sein könnte noch so jung zu sein, etwas was mich immer zum Schmunzeln brachte. Wenn er bloß wüsste. Direkt in der Nähe des Dorfes befindet sich eine Sitzgelegenheit die vor einem kleinen Teich, mit einem Stein in dessen Mitte, befand. An dem Stein befinden sich rundherum Talismane die dem Bauernhof Glück bringen sollen. In dem Teich selbst schwammen goldene Karpfen und auf der Wasseroberfläche schwammen Lotuspflanzen und Wasserlilien.
Angekommen ging ich zuerst das alte Paar besuchen, des Anstands wegen. Shuzhi stand wie immer an ihrem Laden und verkaufte ihre selbst geknüpften Teppiche, obwohl nicht viele Menschen den Weg durch diesen kleinen Ort nahmen.
Liyu selbst war damit beschäftigt den Weg zu seinem Haus vom Laub zu befreien, hörte aber auf als er mich sah. Sein Blick schweifte hoch zum Himmel.
"Mein junges Kind, was machst du hier oben, es beginnt gleich zu regnen" ,tadelte er mich sogleich ich schließlich vor im stehen blieb.
"Es dauert noch etwas mein Herr." ,erwiderte ich lediglich.
Er schnalzte mit der Zunge. "Im Regen holst du dir noch den Tot, und hör auf mich so förmlich anzusprechen, so komme ich mir noch älter vor als ich bin. Nenn mich einfach Onkel Liyu oder nur Liyu."
Ich musste leicht lächeln da wir diese Unterhaltung wirklich immer führten wenn ich kam.
"Ich werde versuchen mich dran zu halten" ,besänftigte ich den Menschen vor mir. Er seufzte bloß.
"Du bist bestimmt wieder hier hoch gekommen um zu lesen, stimmt's?" ,dabei deutete er auf das Buch unter meinem Arm.
"Ja das stimmt."
Zufrieden grinste der alte Mann.
"Fleißig, fleißig, der Rest aus deiner Klasse sollte sich ein Beispiel daran nehmen."
Ich hatte schon längst aufgegeben ihn klar zu machen, dass ich nicht in die Schule gehe. Dies ist genauso hoffnungslos, wie, dass ich ihn irgendwann mal beim Namen nennen werde.
Nach einer kurzen Unterhaltung verabschiedet ich mich von ihm, wobei ich seiner Nachbarin winkte. Endlich komplett alleine, setz ich mich auf die Bank und lies mein Blick über dem Teich und den Fischen schweifen, bis ich mein Buch in die Hand nahm und es aufschlug.
Völlig im Lesen versunken bekam ich so auch nicht mit wie lange ich dort saß, bis ein lautes Donnern die Stille durchbrach. Erschrocken fuhr ich zusammen und blickte hoch zu dem nun dunklen Himmel. Innerlich fluchte ich und schlug mein Buch zu bevor ich aufstand und mich schnellen Schrittes auf dem Weg zurück machte. Auf dem Meer sah ich bereits die Regenfront die sich gefährlich schnell näherte, ebenfalls bildeten sich durch den Wind meterhohe Wellen, die an den Steinen am Ufer zerschellten. Ich wechselte von laufen zu rennen, und rannte nun nach Hause. Meine Schritte wurden aber langsam als ich an der Insel vorbei lief auf der Tartaglia und ich gestern noch saßen. Was meine Aufmerksamkeit aber auf sich zog war die Person die auf Dieser stand. Nach etwas genauerem Hinschauen erkannte ich, dass es sich bei der Person um Tartaglia handelt. Eigentlich wollte ich weiter laufen, aber Etwas hielt mich davon ab und das Verlangen stieg in mir auf dem Jüngeren zu helfen. Etwas, was ich wahrscheinlich noch meinem früheren Ich zu verdanken habe, der alle Menschen in Sicherheit wissen will. Ohne es überhaupt groß zu bemerken rannte ich nun den Weg zu der Insel entlang. Die Regenfront derweil hat nun auch das Festland erreicht und mehrere Tonnen Wasser, ergossen sich auf mir.
"Du Narr" ,rief ich laut über das Gewitter hinweg sodass ich seine Aufmerksamkeit auf mich zog. Ich war aber sogleich verwirrt als ich sah, dass er anscheinend geweint haben musste oder immer noch weint, da seine Augen gerötete sind. Mit dem Handrücken fuhr er sich über Diese und versuchte seine Fassade gleich wieder hochzuziehen.
"Ah, Zhongli was führt dich hier her?"
"Es stürmt und dabei ist diese Insel nicht der sicherste Ort der Stadt. Also komm jetzt, ich bitte dich nicht nochmal!"
Er blickte überrascht drein, lief mir nach. Einer meiner ehemaligen Götter Kameraden meinte es aber nicht wirklich gut mit mir, denn gerade als wir den tiefliegenden Teil des Weges überquerten traf uns eine Welle von der Seite die mich von den Füßen riss und mit sich zerrte.
Verzweifelt versucht ich noch nach irgendwas oder wem zu greifen, fand aber nichts. Meinem Anhängsel wird aber das gleiche Schicksal wiederfahren sein, da ich ihn kurz aufschreien hörte bevor die Wellen mich verschluckten. Hätte ich noch meine Kräfte würde ich mich aus der Situation befreien können, doch aufgrund meiner neu erworbenen Menschlichkeit und meines geschwächten Körper war ich vollkommen machtlos. Zum ersten Mal in meinem Leben empfand ich Panik und versuchte irgendwie an die Oberfläche zu gelangen. Doch leider drückte mich die Strömungen immer wieder nach unten.
In Gedanken dem Tode nahe ließ ich mich nach kurzer Zeit nur noch treiben und schloss meine Augen. Dabei ließ ich das letzte bisschen Luft aus meinen Lungen entweichen.
Ich riss meine Augen gleich aber wieder auf als ich plötzlich an einer Hand gepackt und nach oben gezogen wurde. Verschwommen sah ich nur eine Person die ich aber nicht erkennen konnte.
Kaum durchbrach ich die Wasseroberfläche begann ich nach Luft zu schnappen, wobei mir erst jetzt auffiel das meine Lungen schmerzten. Ich klammerte mich an meinen Retter, mir war dabei völlig egal wie doof ich wahrscheinlich rüber komme. Schwer atmete ich, immer noch voller Furcht da wir uns immer noch im Wasser befanden und die Gefahr so noch nicht gebannt war. Mit einem erheblichen Kraftaufwand schwamm mein Retter mit mir zum Festland, dass wir zum Glück schnell erreichten.
Meine Kleidung haftet an Körper und so langsam spürte ich die Kälte die bis zu meinen Knochen dran und mich bewegungsunfähig machte, sodass ich nichts weiter tun konnte als liegen zu bleiben. Auch hörte ich die Stimme nicht die zu mir sprach.
(Sicht von Tartaglia)
Kaum war die Welle weg, bemerkte ich die Abwesenheit von Zhongli. Da ich vom Typ Hydro bin, konnte ich mich zum Glück am Land halten. Sofort blickte ich mich suchend nach dem ehemaligen Gott um, fand aber keine Spur von ihm. Ich wollte aber nicht aufgeben, immerhin ist er wegen mir in dieser Situation. Lange dauert es zum Glück nicht bis ich ihn kurz im Wasser erblickte, bevor er wieder herunter in die Tiefe der See gezogen wurde. Sein Ausdruck war voller Panik, eine Reaktion die ich noch nie bei ihm gesehen hatte. Eifrig sprang ich selbst in das eisige Wasser, durch die Kälte in Snezhnaya bin ich das gewöhnt.
Als er wieder an die Wasseroberfläche kam schwamm ich schnell an die Stelle und packte ihn am Arm ehe er komplett in der Tiefe verschwand. Voller Panik und am ganzen Leib zitternd klammerte sich der Größere an mich, was es schwieriger für mich machte ans Land zu gelangen.
Schwerfällig hievte ich Zhongli an Land wo ich ihn im Gras liegen ließ. Ich musste erstmal zu Atem kommen bevor ich mich um mein Anhängsel kümmern konnte.
Zhongli bewegte sich derweilen aber kein Stück, er war Kreide bleich, obwohl seine natürliche Hautfarbe an Bleichheit nicht zu toppen war, wurde dies nun übertroffen.
"Hey Zhongli, lass uns dich Nachhause bringen" ,versuchte ich seine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Seine Sinne schienen aber durch das Adrenalin und der Angst verschleiert zu sein, so muss ich ihn wohl oder übel tragen.
Mit etwas Kraftaufwand und schmerzenden Gelenken durch die Kälte, trug ich den mittlerweile vollkommen weggetreten Zhongli zu seinem Haus, wo ich direkt eintrat und ihn in sein Badezimmer brachte wo ich warmes Wasser in die Ofuro Badewanne ließ. Jetzt kam aber der unangenehme Teil, ich musste nämlich Zhongli komplett aus seiner nassen Kleidung befreien um ihn in das Ofuro zusetzen um seine Temperatur hoch zu bekommen.
Ich wendete mich dem mittlerweile wieder wach geworden, am Boden sitzenden zu, der mich aber nur müde beobachtet, dennoch konnte er so dabei helfen seine Kleidung auszuziehen. Dies war dennoch eine schwierige Angelegenheit, da der nasse Stoff regelrecht an seiner Haut klebte und so die Sache um einiges schwieriger gestaltete. Ich meisterte diese Hürde trotzdem, versuchte aber, als er nichts mehr trug, meinen Blick von seinem Schritte abzuwenden. Trotzdem stieg die Wärme in mein Gesicht, was Zhongli zum Glück nicht mit bekam. Ich verfrachtet den mageren und jeglicher Muskeln beraubten Körper in die Wanne, sodass ein zufriedenes Seufzen über seine Lippen kam. Meine Aufgabe war aber leider noch nicht erledigt. Ich musste nun nach trockner Kleidung suchen, denn nackt bleiben kann er auch nicht.
Meine Ausbeute war echt enttäuschend, der Mann wusste echt nicht was bequem Kleidung ist und eine große Auswahl hat er nicht, es gab nur ein paar Hämden, Sakkos und Hosen die alle im Stil seiner normalen Kleidung sind. So entschied ich mich für eine einfache Boxershorts und ein Hemd, da es sonst nichts anderes an Oberteilen gab. Da ich selbst nicht krank werden wollte durch meine nasse Kleidung suchte ich mir das Gleiche heraus und zog mich um. Meine nasse Kleidung hing ich in der Nähe des Kamins im Wohnzimmer, etwas was ich auch mit Zhonglis Kleidung tat. Erst dann kehrte ich mit der frischen trockenen Wäsche zurück in das Badezimmer, wo ich das Wasser abließ, Zhongli etwas abtrocknete und ihm sie frische Wäsche anzog. Erst dann legte ich ihn in sein Bett. Am liebsten würde ich die Nacht bei ihm im Bett verbringen, selbstverständlich der Bequemlichkeit wegen, trotz allem entschied ich mich aber für das Sofa im Wohnzimmer, wo dank des Kamins eine wohlige Wärme herrschte.
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