Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

3. Kapitel

Katha betrachtete mich nachdenklich von der Seite.

»Wenn sie jetzt noch nicht dazu bereit ist, es dir zu sagen, solltest du ihr noch ein paar Tage Zeit geben. Sie hat ja selbst gesagt, dass sie es dir irgendwann noch erzählen wird«, meinte sie schließlich. Das war nicht die Antwort, die ich hören wollte. Trotzdem hatte ich eine ähnliche Antwort erwartet.

»Ich weiß, aber das ist jetzt schon eine Woche her. Ich bin gerade einfach nur verzweifelt und besorgt.«

»Das kann ich verstehen, wirklich. Aber ich kann auch deine Mutter verstehen, auch wenn ich nicht genau weiß, um was es geht. Ich denke, sie braucht die Zeit erstmal.«

»Aber sie blockt immer ab, wenn ich sie darauf anspreche. Den Zettel hat sie weggepackt und seitdem nicht mehr angerührt. Sie verdrängt das Ganze, das kann doch auch nicht gut sein!« In meiner Stimme schwang pure Verzweiflung mit. Ich seufzte frustriert auf und Katha rutschte näher zu mir, so dass ich riechen konnte, wie sehr ihre Haare wieder nach Vanille dufteten. Ich mochte den Geruch. Heute war er besonders intensiv.

»Versetz dich doch mal in sie rein. Wir wissen nicht, was damals passiert ist, aber anscheinend war es etwas Wichtiges oder Bedeutsames. Etwas, das nicht leicht zu verkraften ist. Also gib ihr noch ein paar Tage Zeit und wenn sie dann darauf immer noch so abweisend reagiert, kannst du das Thema nochmal ansprechen. Oder du machst es wirklich noch heute oder morgen, aber dann musst du nachsichtiger mit ihr sein. Eine Woche kann wirklich wenig sein, etwas zu verarbeiten.« Damit beendete Katha ihren Monolog.

Als ich eine Weile nicht reagierte, sah Katha mich ungeduldig an.

»Lienchen?«, fragte sie vorsichtig und in mir breitete sich eine wohlige Wärme aus. Ich liebte es, wenn sie mich so nannte. So hatte sie mich schon in der Zeit, als wir uns nur über das Internet kannten, genannt. Als wir uns nur über die Schule und als Nachbarn kannten, hatte sie mich nur Malena genannt. Dass sie mich jetzt auch so Lienchen nannte, machte mich glücklicher als es sollte. Es war ja schließlich nur ein Name.

Katha räusperte sich nun leise und ich wurde aus meinen Gedanken geschleudert.

»Danke für deine Ratschläge. Ich denke, ich werde sie heute nochmal darauf ansprechen. Ein Versuch schadet ja nicht, hoffentlich«, meinte ich mit einem unbeholfenen Lächeln.

»Berichte mir dann, wie es gelaufen ist.«

Ich nickte.

»Das mach ich, danke nochmal.« Mit diesen Worten zog ich sie in eine Umarmung, die sie erwiderte. Ich drückte meine Nase in ihr Haar und löste mich schließlich wieder von ihr.

»Machen wir dann jetzt noch etwas Fröhlicheres? Pizza bestellen und nebenbei einen Film anschauen? Oder ein Spiel spielen? Das wollten wir auch schon seit Ewigkeiten machen«, schlug ich vor.

»Wie lang willst du denn noch bleiben?«

»So lang wie möglich? Dann hat meine Mutter noch etwas Zeit für sich, das tut ihr momentan sehr gut, merke ich und ich bin ja auch gern bei dir.«

Diese Worte brachten Katha zum Lächeln.

»Dann würde ich sagen, bestellen wir jetzt Pizza, spielen so lange, bis sie kommt, ein Spiel und wechseln dann auf einen Film? Chips hab ich auch noch da, falls wir nach der Pizza noch was zu knabbern haben wollen, was bei mir definitiv so sein wird«, schlug sie vor und klang dabei kein bisschen unsicher.

»Katha, du bist toll. Ich bin stolz auf dich.«

Sie errötete und wich meinem Blick aus.

»Danke schön, also was hältst du von meinem Vorschlag?«

Sie spielte nervös mit ihrem Haar. Sanft nahm ich ihre Hand weg.

»Dein Vorschlag ist natürlich genauso toll. Also, auf welches Spiel hast du Lust? Ich wär ja für Pantomime, damit wir uns noch etwas bewegen, bevor wir die Pizza essen und es uns vor dem Fernseher gemütlich machen.«

Katha starrte mich mit großen Augen an. Ich wusste, dass ihr dieses Spiel nicht leicht fiel, aber ich wusste auch, dass es mittlerweile für sie machbar war. Vor einem halben Jahr, hätte sie es noch nicht geschafft, das vermutete ich zumindest, aber seitdem hat sie so große Fortschritte im Bezug auf ihren Mutismus gemacht. Ich wusste einfach, dass sie das jetzt hin bekam.

»Du bist fei nicht meine Therapeutin. Du musst nicht etwas spielen, bei dem du denkst, dass mir das gegen meinen Mutismus hilft. Du sollst das mit mir machen, was dir auch Spaß macht«, erklärte sie mir mit einem ernsten Unterton.

»Ich weiß, aber ich hab jetzt wirklich Lust darauf. Ich weiß auch nicht warum, irgendwie bin ich jetzt in der Stimmung dazu, auch wenn das jetzt vielleicht wohl doch eher ein ungewöhnlicheres Spiel ist«, erklärte ich mich und Katha sah mich prüfend an. Ich erwiderte ihren Blick selbstbewusst, bis sie sich schließlich endlich wieder entspannte und wegschaute.

»Dann spielen wir eben das. Was willst du? Pizza mit Mais drauf?»

Ich nickte und schon tippte Katha auf ihrem Handy, bis sie es sich ans Ohr hielt und für uns Pizzen bestellte. Und schon wieder musste ich daran denken, wie stolz ich auf sie war. Mittlerweile schaffte sie es ohne Probleme, einfach so Essen zu bestellen. Dies war früher auch fast unmöglich für sie.

Als Katha auflegte, sah sie mich auffordernd an.

»Wie genau stellst du dir das jetzt mit der Pantomime vor?«, fragte sie schließlich, als ich nicht sofort etwas sagte.

»Im Internet gibt es doch bestimmt irgendeine Seite, die so Begriffe für Pantomime generiert«, überlegte ich und Katha nickte zufrieden.

»Ich schau gleich mal nach, gib mir eine Minute.»

Ich beobachtete, wie sie schon wieder auf ihrem Handy herum tippte, bis sie es schließlich sinken ließ.

»Ich hab eine Seite gefunden. Die passt doch, oder?«

Sie streckte mir fragend das Handy vors Gesicht. Ich wich etwas zurück, um die Seite erkennen zu können und nickte dann schließlich zustimmend.

»Sieht gut aus, die nehmen wir. Wer fängt an?«

»Du.«

Sie streckte mir wieder ihr Handy entgegen. Ich drückte auf den Startbutton und das Wort ›tollpatschig‹ erschien. Das war machbar.

Ich stand vom Bett auf und stolperte gleich. Katha sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Ich schaute mich suchend um, bis ich schließlich ein Kissen vom Bett nahm, dabei nochmal stolperte, und dann das Kissen betrachtete, bis es mir aus der Hand fiel. Ich machte einen Schritt nach vorn, stolperte über das Kissen und landete auf dem Boden. Katha prustete los.

»Sorry, hast du das Wort ›tollpatschig‹?«

»Ganz genau, aber das hättest du doch auch früher bemerken können«, beschwerte ich mich im Spaß und räumte das Kissen wieder zurück auf seinen Platz.

»Hätte ich tatsächlich, aber ich fand es ganz witzig, dir dabei zuzuschauen«, meinte sie und grinste mich frech an.

»So so, so läuft das also. Ich hoffe, du bekommst dann gleich ein besonders fieses Wort«, meinte ich trocken. Katha verdrehte nur die Augen, worauf ich anfing, sie zu kitzeln.

»Hey, hör auf!«, schnaufte sie laut, kitzelte mich aber lachend zurück. Ich ignorierte sie und machte weiter, während ich versuchte, ihre Hände zurück zu halten. Wir machten beide weiter, bis ich auf japste und mich erschöpft ins Bett fallen ließ.

»Du bist jetzt mit Pantomime dran.«

»Bist du etwa jetzt schon erschöpft? Aber gut, dann mach ich mal weiter«, meinte sie gespielt unbeteiligt und fischte ihr Handy aus dem Bett. Nachdem sie kurz darauf gestarrt hatte, veränderte sich ihr Gesichtsausdruck und sie sah genervt darauf, bis sie es frustriert in die Höhe hielt und immer wieder die Position veränderte. Schließlich stand sie auf und hielt ihr Handy immer wieder in eine andere Richtung. Es klingelte und sie zuckte zusammen.

»Bestimmt die Pizzen, ich bin gleich wieder da.«

»Du hattest keinen Empfang am Handy«, sagte ich stattdessen. Sie nickte und war dann schon verschwunden.

Unentschlossen starrte ich aus dem Fenster in mein Zimmer, bis ich schließlich zum Schreibtisch ging und Kathas Laptop öffnete. Sie hatte es mir vor ein paar Monaten mal erlaubt und mir bei der Gelegenheit gleich ihr Passwort für diesen verraten. Ich öffnete Netflix. Ich war noch immer mit meinem Account dort angemeldet. Ich klickte mich durch die Filme, bis ich mich für einen entschieden hatte.

Wenige Minuten später kam sie mit zwei Pizzakartons, auf denen zwei Gläser standen, in der rechten und je einer Flasche Wasser und Orangensaft in der linken Hand zurück. Ich stand schnell auf, um ihr die Pizzakartons mit den Gläsern abzunehmen.

»Danke, soll ich gleich noch Chips holen?«

»Wenn du willst?«

Katha nickte eifrig, stellte die beiden Flaschen auf den Boden und verschwand schon wieder aus ihrem Zimmer. Ich platzierte derweil den Laptop schon mal in der richtigen Position, schenkte Wasser für Katha und Orangensaft für mich ein, stellte die beiden Gläser auf den Nachttisch und setzte mich schließlich mit den beiden Pizzakartons auf das Bett. Wenige Sekunden später kam Katha mit zwei Tüten Chips ins Zimmer und gesellte sich zu mir.

»Wir können anfangen. Welchen Film hast du dir ausgesucht?«

»Herr der Ringe. Es kann ja nicht sein, dass du nur die Bücher, aber nicht die Filme kennst. Mal schauen, wie weit wir heute kommen.«

Katha lächelte mich an. »Klingt gut, dann fangen wir gleich mal an.«

Ich nickte und startete den Film. Schweigend saßen wir nebeneinander. Einzig und allein die Geräusche des Films waren zu hören. Katha starrte dabei so gebannt auf den Bildschirm, dass sie immer wieder ihre Pizza vergaß. Ich hatte meine mittlerweile aufgegessen. Kathas Pizza musste jetzt doch schon lange kalt sein.

Gerade als meine Konzentration abschweifte, schob Katha ihren Pizzakarton zur Seite und öffnete eine Packung Chips, ohne den Blick vom Bildschirm abzuwenden. Wortlos streckte sie mir die Packung hin. Ich nahm eine Handvoll und Katha zog ihre Hand wieder zurück. Ich probierte die Chips und verschluckte mich fast.

»Mann, sind die scharf! Willst du mich etwa umbringen?« Entgeistert starrte ich Katha an, die tatsächlich mal den Blick vom Bildschirm löste und mich unschuldig ansah. Schnell trank ich ein paar große Schlucke vom Orangensaft, was die Schärfe wenigstens ein bisschen vertrieb.

»Ich finde, die sind lecker. Aber gut, ich hab auch noch weniger scharfe da. Hier, nimm die.«

Katha streckte mir die zweite Packung hin. Zögernd nahm ich sie an, riss sie auf und probierte skeptisch einen Chip. Tatsächlich war er weniger scharf, zwar noch ein bisschen, aber diesmal war die Schärfe angenehm und sogar lecker.

»Besser?«, fragte Katha abwesend.

»Viel besser«, bestätigte ich zufrieden.

»Prima«, erwiderte Katha darauf nur und lehnte sich an meine Schulter. Ich hielt kurz die Luft an, bis ich mich wieder entspannte und meinen Kopf auf Kathas legte. Ich wusste nicht, wie ich es damals übers Herz gebracht hatte, Katha zu vernachlässigen, nur weil ich nicht wusste, wie ich mit ihrer extremen Schüchternheit umgehen sollte. Momente wie solche machten mir immer wieder bewusst, wie wichtig mir die Freundschaft mit ihr war.

»Ich hab dich lieb«, murmelte ich leise. So leise, dass ich fast dachte, Katha hätte mich nicht gehört, weil sie nicht gleich reagierte. Doch einige Sekunden später wandte sie sich zu mir und lächelte mich warmherzig an.

»Ich dich auch, Lienchen«, erwiderte sie mit einem Lächeln auf den Lippen. 

***

Noch eine Info, wann es ab sofort immer neue Kapitel gibt: Die meisten von euch fanden es besser, dass alle zwei Tage ein neues Kapitel kommt. Das werde ich dann also auch so handhaben :)

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro