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11. Kapitel

Nervös drückte ich auf die Klingel. Wenige Sekunden später machte Helga mir die Tür auf, als hätte sie mich bereits erwartet.

»Komm doch rein, Schätzchen!«

Nala stürmte auf die Tür zu und wedelte freudig mit ihrem Schwanz. Ich beugte mich zu ihr runter und streichelte sie.

»Ihr geht es jetzt schon wieder fast so gut wie vorher. Nur selten ist sie noch etwas schlapp, aber das ist zum Glück nicht weiter schlimm«, erzählte mir Helga. Ich stand wieder auf.

»Das sind gute Nachrichten. Das freut mich.«

Nala stand mit den Pfoten auf meinem Schuh. Ich lachte und schob sie liebevoll weg. Dann betrat ich das Haus.

»Cara ist noch nicht da. Sie müsste bald kommen«, erklärte Helga mir und ich nickte. Cara ließ heute Bilder für ihren Personalausweis machen, da dieser bald ablaufen würde. »Willst du so lange noch bei mir bleiben? Vor einer Stunde habe ich einen frischen Johannisbeerkuchen gemacht. Den magst du doch so gerne.«

»Gerne.« Ich zog meine Schuhe aus, mittlerweile war es endlich warm genug, auch ohne Jacke aus dem Haus zu gehen, und ging nicht die Treppen hoch zu dem Bereich, wo Cara mit ihren Eltern wohnte, sondern direkt in die Tür im Eingangsbereich. Hier lebten Helga und Nala. Ich folgte den beiden in die Küche und setzte mich an den altmodischen Tisch. Helga hantierte an den Schränken herum und kurze Zeit später stand der Kuchen vor mir.

»Danke.«

»Aber gerne doch.«

Helga lächelte mich herzlich an und ich probierte einen Bissen. Er war noch warm, so mochte ich ihn am liebsten.

»Schmeckt super«, bemerkte ich. Nun bedankte sich Helga. Dann klingelte es.

»Ich mach schon auf, iss du den Kuchen weiter. Ich gebe Cara Bescheid, dass du da bist.«

Ich nickte nur, da ich gerade einen Bissen im Mund hatte. Helga konnte wirklich gut backen. Sie verschwand aus dem Zimmer und Nala rannte ihr hinterher. Kurz danach hörte ich Caras gedämpfte Stimme. Dann kam Helga mit Nala wieder zurück in die Küche. Verwundert sah ich sie an.

»Wo ist Cara?«

»Sie ist gleich hoch gegangen. Du sollst nachkommen, wenn du fertig bist.«

»Ach so«, erwiderte ich nur. Für einen kurzen Moment breitete sich Enttäuschung in mir aus, die ich aber schnell wieder verdrängte.

»Wie läuft es denn gerade in der Schule?«, erkundigte sich Helga interessiert und setzte sich zu mir an den Tisch.

»Ganz gut. Die meisten Klausuren sind jetzt zum Glück auch schon geschrieben, also ist es momentan auch nicht ganz so stressig«, erzählte ich und Helga gab mir noch ein Stück vom Kuchen, wofür ich mich gleich bedankte.

»Das freut mich«, erwiderte Helga auf meine Aussage zuvor. Ich lächelte leicht und aß das zweite Kuchenstück.

»Hat wie immer wirklich gut geschmeckt«, lobte ich Helga danach noch einmal und sie lächelte glücklich.

»Willst du Cara auch ein Stück mit hoch bringen?«, fragte sie.

»Kann ich gerne machen. Darüber wird sie sich bestimmt freuen.«

»Prima.«

Somit stand Helga auf, nahm meinen Teller und wandte sich der Küchentheke zu. Ich ließ derweil meinen Blick schweifen.

»Ist der Schrank neu lackiert?«

Helga nickte.

»Sieht schön aus.«

»Danke, da hat mir ein Freund bei geholfen«, erzählte sie.

»Das klingt doch schön.«

Helga kam mit zwei Tupperware-Schüsseln zu mir und legte sie auf den Tisch.

»Ich habe dir auch nochmal einen Kuchen eingepackt.«

»Oh, danke schön. Das ist lieb von dir«, sagte ich erfreut und nahm die beiden Boxen. Auf beiden klebte ein Post-it. Auf dem einen stand Caras und auf dem anderen mein Name. Helga lächelte nur zufrieden.

»So, dann geh jetzt hoch zu Cara. Sie wartet bestimmt schon auf dich.«

»Mach ich.«

Ich stand auf und Helga begleitete mich noch bis vor die Tür. Dann verabschiedete ich mich und ging die Treppen nach oben. Oben angekommen schaute ich als erstes in Caras Zimmer. Da war sie nicht. Ich lief weiter zum Wohnzimmer, wo sie auch nicht war und in der Küche sah ich sie dann endlich am Kühlschrank stehen.

»Hey«, machte ich mich bemerkbar.

»Oh, hallo Malena.« Sie sah erfreut aus. Sie kam zu mir und drückte mir einen Begrüßungskuss auf die Lippen. Als sie sich wieder von mir löste, betrachtete ich sie. Sie hatte eine Bluse und Jeans an. Die Haare fielen ihr offen über die Schultern.

»Hübsch siehst du aus«, bemerkte ich und sie strahlte mich an.

»Danke, du auch!«

»Auch danke. Deine Oma hat mir übrigens für dich einen Johannisbeerkuchen mitgegeben.«

Ich legte die beiden Schüsseln auf den Küchentisch.

»Oh, prima. Den esse ich dann später. Ich habe gerade für uns Pizza in den Ofen getan - mit Mais, das magst du doch so gerne.«

Ich lächelte Cara liebevoll an und umarmte sie dann.

»Danke«, hauchte ich.

»Gerne.«

Sie gab mir einen Kuss auf die Stirn und ich schloss die Augen. Warum konnte sie nicht immer so sein, wie sie jetzt war? Wäre da nur die Sache mit Jens nicht. Ich seufzte. Und ich hatte auch noch vor, das Thema heute wieder mal aufzugreifen. Ich setzte mich an den Tisch.

»Wie war es beim Fotografen?«, erkundigte ich mich und Cara machte den Kühlschrank zu, da er nun anfing, zu piepen.

»Recht gut. Ich hoffe mal, die Bilder werden auch was.«

»Das werden sie bestimmt, du siehst doch immer gut aus.«

Cara lächelte mich an und holte zwei Teller. Ich stand auf und holte das Besteck. Zusammen richteten wir den Tisch her und saßen wenige Minuten später vor der dampfenden Pizza.

»Cara?«, fragte ich in die Stille und bekam ein flaues Gefühl in meiner Magengegend.

»Ja?«

Sie klang angespannt. Sie merkte, dass ich jetzt kein gutes Thema ansprach, zumindest kein gutes Thema ihrer Meinung nach.

»Ich fahre in der ersten Woche der Pfingstferien in den Urlaub.«

Cara sah mich überrascht an.

»Aber das ist doch toll?«

Ich sagte nichts, plötzlich blitzte Erkenntnis in ihrem Gesichtsausdruck auf und ihr Messer fiel klirrend auf ihren Teller.

»Doch nicht etwa zusammen mit Jens?«, fragte sie entsetzt und plötzlich brachte ich keinen weiteren Bissen mehr runter, so gut die Pizza auch schmeckte.

»Doch, aber bevor du jetzt durchdrehst: Ich weiß, was du davon hältst, aber ich darf über mein Leben selbst entscheiden.«

Cara atmete tief durch und sah mich mit einem enttäuschten Gesichtsausdruck an.

»Du wirst es früher oder später bereuen, glaub mir.«

Mit diesen Worten stand sie auf und drehte sich von mir weg.

»Ich glaube, es wäre besser, wenn wir jetzt erstmal den Kontakt zueinander etwas zurückstellen, bis sich das beruhigt hat«, sagte Cara emotionslos.

»Das ist doch jetzt nicht dein Ernst!?« Entsetzt sah ich sie an. In mir zog sich alles zusammen und mir wurde schlecht. Das durfte jetzt doch nicht wirklich wahr sein!

»Doch. Und es wäre auch besser, wenn du jetzt gehst.«

Ich ging zu Cara und sie drehte sich zu mir um, starrte mich an.

»Du siehst ein Problem in etwas, wo gar kein Problem ist.«

»Da ist sehr wohl ein Problem. Ein riesiges Problem, das man nicht einfach ignorieren kann.«

Ich schüttelte den Kopf.

»Gut, dann geh ich jetzt. Aber du machst hier gerade den Fehler, nicht ich.«

Wortlos drehte ich mich um und verschwand aus der Küche. Den Kuchen wollte ich nicht mehr mitnehmen. Es hätte sich falsch angefühlt. Sollte Cara ihn doch essen. Als ich aus dem Haus ging, verabschiedete ich mich nicht einmal mehr von Helga und Nala. Ich war einfach wütend. Ich setzte mich auf mein Fahrrad und fuhr schneller zurück, als es gut für mich war. Die Bäume und Wiesen flogen nur so an mir vorbei. Immer fester trat ich in die Pedale. Das konnte doch wirklich nicht wahr sein! Warum war es für Cara nur so schwer, zu akzeptieren, dass mein Vater eine zweite Chance verdient hatte? Ja, ich selbst zweifelte hin und wieder selbst mal daran, aber wenn ich logisch darüber nachdachte, musste ich eigentlich nicht wirklich deswegen zweifeln. Wollte Cara deshalb wirklich unsere Beziehung aufs Spiel setzen? Das konnte sie doch wirklich nicht ernst meinen.

Als ich endlich das Ortsschild erreichte, wurde ich langsamer. Ich hatte genug Dampf abgelassen. Jetzt musste ich mich zusammenreißen. Vielleicht sollte ich mit Cara auch einfach nochmal vernünftig darüber reden, damit ich wusste, was genau sie daran so störte. Aber ob das funktionierte? Ich seufzte und bog nicht nach rechts ab. Nach Hause wollte ich jetzt noch nicht. Ich wollte meine Mutter deswegen nicht noch mehr verunsichern. Ich fuhr also den Weg zur Café Couch und hielt schließlich vor dem älteren Gebäude an. Drinnen schien recht wenig los zu sein. Kein Wunder für diese Uhrzeit. Lina hatte heute ihren Arbeitstag. Ich stieg vom Rad an und stellte es in den dafür vorgesehenen Fahrradständer. Ich hoffte, sie konnte fünf Minuten Pause machen. Als ich das Café betrat, wehte mir der vertraute Geruch von Kaffee und Kuchen entgegen. Ich nahm einen tiefen Luftzug und setzte mich an einen freien Tisch am Fenster. Ich betrachtete die Speisekarte. Ich kannte sie zwar schon in und auswendig und wusste genau, was ich mir bestellen wollte, aber ich musste irgendetwas tun.

Wenige Minuten später kam auch tatsächlich Lina zu mir an den Tisch.

»Hey«, ertönte ihre zarte Stimme.

»Hey«, erwiderte ich.

»Na, was willst du bestellen?«

»Einen Latte Macchiato bitte«, sagte ich.

»Kein Kuchen?«

»Kein Kuchen.«

»Das passiert aber selten. Ist was passiert?«

Lina sah mich prüfend an. Mittlerweile sah man den Ansatz von ihren eigentlich braunen Haaren deutlich. Aber in Kombination mit rot fand ich das schön.

»Mehr oder weniger, ja.«

»Warte, ich bring dir gleich deinen Kaffee und mach dann eine kurze Pause. Grad ist sowieso nicht viel los. Bin gleich wieder da.«

Ich musste nicht lange auf Lina warten. Wenige Minuten später kam sie mit zwei Tassen in der Hand zu mir und setzte sich.

»Erzähl«, forderte sie mich auf. Ich mochte ihre direkte Art.

»Es geht um meinen Vater, mal wieder«, sagte ich kurz. Lina stellte mir eine der Tassen hin und nippte selbst an der anderen.

»Was ist denn mit ihm?«

Ich prüfte erst Linas Gesichtsausdruck. Sie wollte es wirklich wissen, das merkte man. Also erzählte ich ihr die ganze Geschichte mit Cara und Jens. Ich beendete meinen Monolog, indem ich ihr von der Idee meiner Mutter erzählte, Cara in den Urlaub mitzunehmen. Ich hatte zwar Bedenken gehabt, es aber trotzdem in Erwägung gezogen, Cara danach zu fragen. Heute hatte ich das tun wollen, aber Caras Auftritt hatte mich davon überzeugt, dass das wirklich keine gute Idee war.

Erst erwiderte Lina nichts und rührte den Inhalt ihrer Tasse um. Dann sah sie mich direkt an. In diesem Moment wusste ich, dass sie mir gleich ihre schonungslose Meinung darüber sagen würde. Und genau das tat sie auch.

»Ganz ehrlich? Deine Freundin hat ziemliche Stimmungsschwankungen. Größere als für sie und dich gut ist. An deiner Stelle wäre es mir schon lange zu blöd gewesen. Klar, kein Mensch ist perfekt, aber man muss sich nicht alles gefallen lassen. Und wenn eine Beziehung einen mehr oder weniger ständig runterzieht, was bei dir ja ganz offensichtlich der Fall ist, ist es an der Zeit, Abstand davon zu bekommen, auch wenn es einem vielleicht in dem Moment schwer fällt. Aber trotzdem ist es die richtige Entscheidung. Vielleicht ist es momentan auch einfach der falsche Zeitpunkt und zu einem späteren klappt es mit euch. Aber jetzt sollte ein klarer Schlussstrich das Beste für dich sein. Wahrscheinlich auch für beide von euch.«

Unbefangen sah mich Lina an. Sie hatte das mit so einer Überzeugung gesagt, dass ich das erst einmal verarbeiten musste.

»Danke. Ich glaube, genau das hab ich gebraucht. Eine ehrliche Meinung ohne Beschönigungen.«

»Aber gerne doch.« Lina lächelte mich ehrlich an. »Ich hoffe, es hat dir auch etwas weitergeholfen.«

»Das hat es definitiv. Ich werde wohl nochmal darüber schlafen müssen, aber es war auf jeden Fall ein guter Denkanstoß.«

»Das freut mich.«

Lina und ich unterhielten uns noch über ein paar belanglose Sachen, bis sie schließlich weiter arbeiten musste und ich mich auf den Heimweg machte. Als ich unsere Küche betrat, zuckte ich erschrocken zusammen. Jens saß alleine am Küchentisch und starrte konzentriert auf den Laptop vor ihm.

»Oh, hallo«, brachte ich heraus und Jens blickte zu mir.

»Hallo, Malena!« Er klang erfreut. Ich wusste allerdings nicht, was ich von dem hier halten sollte. Er wohnte hier nicht. Was machte er hier also? Er war erst gestern da gewesen. Und das mehrere Stunden. Normalerweise lag immer mindestens ein Tag zwischen seinen Besuchen.

»Ist meine Mutter noch beim Arbeiten?«, fragte ich direkt.

»Ja, aber sie wollte bald heimkommen«, erklärte er.

»Aha. Und warum bist du schon wieder hier? Und wie bist du hier überhaupt rein gekommen?«

Ich klang ziemlich skeptisch, aber Jens ließ sich davon nichts in seinem Gesichtsausdruck anmerken. Er wirkte noch immer fröhlich.

»Diana hat mir vor ein paar Tagen den Ersatzschlüssel gegeben«, erklärte er nur und ich sah ihn so an, als hätte er sich auf einmal in einen Geist verwandelt.

»Sie hat dir unseren Ersatzschlüssel überlassen?«, hakte ich langsam nach. Er nickte. Nun aber unsicherer als davor.

»Okay«, sagte ich überrascht. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte.

»Nicht für immer, nur für die nächsten Tage mal«, fügte Jens noch schnell hinzu. Ich nickte nur.

»Wie war dein Tag heute?«

»Geht so«, erwiderte ich kurz angebunden.

»Hast du mit Cara schon geredet?«

Ich nickte.

»Und?«

»Sie kommt nicht mit.«

»Das ist schade.«

Wieder nickte ich. Dann herrschte für ein paar Augenblicke Stille.

»Katharina könnte stattdessen mitkommen«, schlug Jens schließlich vor. Mein Blick schnellte zu ihm.

»Wirklich? Meinst du das ernst?«, fragte ich begeistert. Meine niedergeschlagene Stimmung war von dem ein auf den anderen Moment verflogen.

»Natürlich, sonst würde ich es ja nicht vorschlagen. Außerdem hätten wir Cara mitgenommen, wieso also nicht auch Katharina?«

Nun strahlte ich ihn an.

»Das wäre super. Ich frag sie gleich, ja?«

Jens nickte und lächelte wieder. Ich hatte das Gefühl, er freute sich immer total, wenn er mir eine Freude machte. Das war irgendwie schön.

Ich ging ein paar Schritte aus der Küche und rief dann Katha an. Sie ging nicht gleich dran. Wahrscheinlich war ihr Handy wieder stummgeschaltet. Ich seufzte. Diese Funktion benutzte sie für meinen Geschmack etwas zu oft. Ich legte auf und ging wieder zu Jens in die Küche.

»Geh doch schnell zu ihr rüber«, meinte er, doch ich schüttelte nur den Kopf und stellte mich zu ihm. Von dieser Position aus, konnte ich erkennen, woran er gerade arbeitete. Das sah stark nach einem Cover für ein Fantasybuch aus. Zwar noch nicht fertig, aber schon jetzt ziemlich beeindruckend.

»Sie ruft wahrscheinlich gleich zurück - so wie immer«, erklärte ich schließlich und tatsächlich klingelte genau in dem Moment mein Handy. Ich ging ran und Kathas fröhliche Stimme begrüßte mich.

»Na, schon was für die Pfingstferien vor?«, fragte ich direkt und bewegte mich wieder ein paar Schritte von Jens weg.

»Nein, warum?«

»Hättest du eventuell Lust, mit mir, meiner Mutter und Jens für eine Woche nach Italien zu fahren?«

Am anderen Ende der Leitung wurde es still. Auf einmal bekam ich Bedenken. Ich wollte nicht, dass sie sich dazu gezwungen fühlte, wenn sie keine Lust dazu hatte.

»Also du musst nicht«, schob ich schnell noch hinterher. Doch ich hoffte, dass Katha mitfahren wollte. Es würde so schön mit ihr werden. Schon allein bei dem Gedanken, verspürte ich pure Vorfreude in mir - ganz anders, als vorgeschlagen wurde, dass Cara mitkommen durfte. Dieser Gedanke ließ mich schlecht fühlen. Nicht nur Cara machte etwas falsch, ich wohl auch.

»Meinst du das jetzt ernst?«, fragte Katha schließlich unsicher und ich bereute es, dass ich nicht einfach zu ihr rüber gegangen war. So hätte ich wenigstens ihre Reaktion gesehen. Ihre Körpersprache. Ihre Mimik. Hier hörte ich nur ihre Stimme und das war zu wenig, viel zu wenig.

»Natürlich. Ich würde dich gerne dabei haben wollen.«

»Wirklich?«

Ich merkte an ihrer Stimme, wie sie innerlich mit sich kämpfte.

»Ich würde niemanden mehr dabei haben wollen als dich, glaub mir das.«

In dem Moment, in dem ich das aussprach, spürte ich, wie ernst ich das meinte. Ich würde Katha Cara immer vorziehen.

»Oh, dankeschön.« Ich konnte erahnen, dass Katha gerade errötete. »Vor hab ich nichts und ich würde liebend gerne mitkommen. Ich muss aber meine Mutter fragen, ob das in Ordnung geht.«

Ich grinste.

»Mach das.«

»Ich ruf dich gleich zurück, ja?«

»Ja, bis gleich.«

»Bis gleich, danke.«

Dann legte Katha auf und ich setzte mich ungeduldig auf einen der Küchenstühle. Ich hoffte so sehr, dass Katha mit durfte. Ich stellte mir den Urlaub mit ihr wunderschön vor.

Derweil sah ich Jens weiter bei der Arbeit zu. Er ließ sich davon nicht beirren und machte wie gewohnt weiter. Es war interessant zu sehen, wie viel Arbeit hinter einem Cover steckte. Er verwendete so viele Bilder. Eine Frau war in der Mitte des Covers platziert. Gerade verpasste er ihr komplett andere Haare. Zuvor hatte er ihr einen Umhang hinzugefügt. Ich versank in seiner Arbeit und merkte gar nicht, wie die Zeit verstrich. Er schien genau zu wissen, was er da gerade tat. Plötzlich ertönte mein Klingelton und ich kam aus meiner Starre heraus. Schnell nahm ich den Anruf an.

»Ich darf mitkommen!«, verkündete Katha aufgeregt.

»Oh, das ist ja super! Ich freu mich schon total!«, antwortete ich fröhlich. In dem Moment hörte ich einen Schlüssel im Schloss und im nächsten Moment die Haustüre sich öffnen.

»Danke nochmal, dass ich überhaupt mitkommen darf!«

»Danke, dass du mitkommst.«

Nun betrat meine Mutter die Küche und sah mich komisch an.

»Was hast du denn für gute Neuigkeiten, Malena? Oder warum schaust du so erfreut?«, fragte sie auch gleich und ich murmelte schnell ins Handy, dass meine Mutter gerade gekommen war.

»Katha fährt mit nach Italien«, erzählte ich begeistert und meine Mutter zog die Augenbrauen hoch.

»Und Cara?«, fragte sie und auf einmal spürte ich eine schwere Last auf mir.

»Die nicht«, sagte ich resigniert.

»Aha«, sagte meine Mutter nur und wand sich dann dem Bildschirm von Jens' Laptop zu.

Ich verließ den Raum und ging hoch in mein Zimmer.

»So, ich bin jetzt alleine«, erklärte ich währenddessen. »Willst du schnell ans Fenster kommen? Dann könnten wir noch über ein paar Einzelheiten reden.«

»Gerne. Gib mir drei Minuten.«

Ich stimmte zu und wenige Minuten später tauchte Katha mit einem strahlenden Lächeln an ihrem Fenster auf. Wir öffneten das jeweils eigene.

»Na, bei euch sind Urlaubspläne wohl immer etwas kurzfristig?«

»Die spontansten sind doch immer die besten«, erwiderte ich, worauf sie nur nickte.

»Freust du dich schon?«, fragte ich schließlich.

»Natürlich«, sagte sie sofort und ich lächelte. Wir besprachen noch einige Kleinigkeiten und verabschiedeten uns schließlich voneinander. 

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