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1. Kapitel

Ungeduldig schlug ich meine Beine übereinander. Wann war Cara endlich fertig? Ich prüfte die Uhrzeit auf meinem Handy. Sie war jetzt schon seit genau sieben Minuten da drin.

»Cara, bist du jetzt endlich fertig?«

»Gib mir noch eine Minute!«

Ich seufzte und starrte auf den roten Vorhang, der mich von Nala, dem Hund von Caras Oma, und Cara trennte. Plötzlich streckte Cara ihren Kopf aus der Umkleidekabine heraus und grinste mich an. Ich zuckte zusammen und zog die Augenbrauen hoch.

»Ich wäre jetzt fertig.«

Langsam zog sie den Vorhang auf und Nala kam mir mit den ganzen Kleidern auf dem Rücken stürmisch entgegen. Das türkisfarbene Glitzerkleid verlor sie dabei auf dem Weg. Ich prustete los und Cara stimmte mit ein. Die Situation war einfach zu komisch. Nala bellte mich unruhig an.

»Leise, Nala!«, rief Cara halblaut und Nala legte sich auf meine Füße. Eine alte Dame ging kopfschüttelnd an uns vorbei und ich schaute sie entschuldigend an, bis mein Blick auf Cara fiel, die inzwischen ganz aus der Umkleidekabine herausgekommen war. Ich musterte sie mit einem Lächeln. Sie trug das moosgrüne Kleid, das mir so gut gefiel. Es sah perfekt an ihr aus. Es betonte ihre Figur genau richtig und obwohl es zu den schlichteren Kleidern gehörte, sah es fantastisch an ihr aus. Für die kommende Hochzeit ihrer Cousine würde es auf jeden Fall passen. Ich sah auf den Platz neben mir, wo das lilafarbene Kleid lag, das ich mir ausgesucht hatte. Es hatte einen ähnlichen Schnitt wie das von Cara, aber etwas mehr Details und glitzerte ein wenig.

»Der Hund macht mich noch fertig. Wann kapiert er endlich, dass er in Geschäften leise sein soll? Bei meiner Oma ist er das anscheinend immer, aber hier ist keine Spur davon zu sehen«, meinte Cara gespielt genervt. »Na, aber egal. Wie seh ich aus?«

»Wunderschön.«

Caras Mundwinkel zuckten nach oben und sie kam auf mich zu. Ich stand auf, drückte meine Lippen auf ihre und schloss die Augen, musste sie aber gleich wieder öffnen. Nala drängte sich zwischen uns. Ich seufzte und trat einen Schritt zur Seite. Cara sah mich vielsagend an.

»Ich sag ja, der Hund macht mich fertig.«

Ich zuckte nur mit den Schultern.

»Also nimmst du das Kleid?«

Cara nickte.

»Gute Entscheidung.«

Cara lächelte als Antwort nur und bückte sich, um die restlichen Kleider aus Nalas Fell zu fischen.

»Ich hab extra meine Jacke darunter gelegt, damit die Kleider nicht mit Nalas Fell in Berührung kommen«, erklärte sie mir und ich nickte.

»Das ist auch eine gute Entscheidung. Ich geh schon mal an die Kasse und bezahle mein Kleid. Dann warte ich mit Nala draußen am Eingang auf dich, ja? Solange kannst du die restlichen Kleider noch aufräumen und ich meiner Mutter Bescheid geben, dass sie mit dem Essen nicht auf mich warten muss, da wir ja vorhin schon gegessen haben. Das habe ich da vollkommen vergessen«, schlug ich vor.

»Mach das. Ich beeile mich«, erwiderte Cara und drückte mir Nalas Leine in die Hand. Ich bückte mich und versuchte, Nala anzuleinen, doch sie sprang immer wieder weg. Als ich sie endlich erwischt hatte, ging ich mit ihr zum Bezahlen. Dabei blieb sie die ganze Zeit, ohne einen Mucks zu machen, an meiner Seite. Ganz im Kontrast zu vorhin. Das ließ mich schmunzeln.

Nachdem ich um die fünf Minuten auf Cara gewartet hatte, kam sie mit ihrer Ledertasche in der rechten Hand und einer Papiertüte in der anderen zielstrebig zu mir.

»Gehen wir dann jetzt zu Katharina und schauen, wie weit sie ist?«, fragte sie mich auch gleich, worauf ich nickte. Wir liefen nebeneinander den Weg zur Buchhandlung. Da Katha nicht zur Hochzeit mitkam, wollte sie lieber die Zeit dort verbringen, da sie ja sowieso kein Kleid brauchte. Katha war ein noch größerer Bücherwurm als ich. Das war sie schon immer, aber ich hatte das Gefühl, dass sie momentan zu einem noch größeren wurde. Ich hatte aber auch das Gefühl, dass ich sie besser kennengelernt hatte, seit wir auf ihrer Tanzvorstellung waren. Davor hatten wir uns hauptsächlich über das Internet gekannt. Die Aufführung war unser erstes Treffen und gleichzeitig auch das, was dafür gesorgt hatte, dass wir bemerkten, dass wir sogar in der Nähe wohnten. Was sogar mich überrascht hatte, obwohl ich gewusst hatte, dass wir gar nicht so weit voneinander weg wohnten. Aber so nah beieinander, hatte ich nicht geahnt. Wir waren Nachbarn, somit auch im echten Leben ohne Internet schon befreundet gewesen.

»Darf Nala überhaupt in die Buchhandlung? Ich hab mich darüber noch nicht informiert, weil ich ja normalerweise nie in Buchhandlungen gehe«, durchbrach Cara die Stille und ich blieb stehen.

»Das ist eine gute Frage, ich weiß es nicht. Ich glaube schon, aber schau zur Sicherheit selbst schnell nach.«

Als auch Cara stehen blieb, schaute Nala uns ungeduldig aus ihren großen schwarzen Augen an. Cara holte ihr Handy aus der Hosentasche und tippte eifrig darauf herum. Es entstand ein klackerndes Geräusch, aufgrund ihrer langen Fingernägel, das sich mit dem Geschwätz der vielen Leute um uns herum und der Musik der Straßenmusikanten vermischte. Eine Gruppe von Müttern schlängelte sich fluchend an uns vorbei und ich wich erschrocken einen Schritt zurück.

»Komm, setzen wir uns zu dem Brunnen da«, forderte ich Cara auf, die nur die Augen verdrehte und weiter auf den Bildschirm vor ihr starrte. Ich wartete also.

»Solange es nicht explizit beschildert ist, dass keine Hunde rein dürfen, können wir sie mitnehmen«, meinte Cara kurz darauf.

»Gut, dann los.«

Zielstrebig machten wir uns auf den Weg und betraten schließlich die Buchhandlung. Sie war von Innen größer als sie von außen den Anschein machte.

»Gehen wir zu der New Adult Abteilung. Die Wahrscheinlichkeit ist am größten, dass sie sich da aufhält.«

»Und wo ist die?«

»Komm mit.« Ich nahm Cara am Handgelenk und zog sie mit mir die Treppe hoch in den ersten Stock. Nala war uns immer ein paar Schritte voraus und wedelte mit ihrem Schwanz, bis sie schließlich noch schneller wurde und ich sie zurückhalten musste. Suchend wanderte mein Blick über die Regale, bis ich schließlich Kathas Tasche neben einem Bücherstapel entdeckte. Von ihr selbst war aber keine Spur. Ich wollte weiter zur Tasche laufen, aber Nala fixierte eine andere Richtung an. Seufzend gab ich nach und folgte ihr. Sie mochte Katha, vielleicht wollte sie ja zu ihr. Und tatsächlich, als wir um die Ecke bogen, stand sie dort auf Zehenspitzen, darum bemüht, an ein Buch auf dem obersten Regalbrett zu kommen. Ich lächelte. Man konnte auf dem ersten Blick erkennen, dass sie Ballett tanzte. Es war nicht zu übersehen: Diese Körperspannung, diese Kraft, diese Eleganz. Und dabei sah sie auch noch so gut aus. Ich bewunderte sie dafür. Katha selbst war wahrscheinlich gar nicht bewusst, wie gut sie aussah.

»Oh, hi!« Katha hatte uns bemerkt, ließ das Buch Buch sein und drehte sich zu uns um. »Ihr seid schon da?« Ich nickte und musterte sie. Ihre Wangen waren gerötet und ihre vorhin noch offenen Haare zu einem schnellen Dutt zusammengebunden, aus dem einzelne Haare fielen. Das sah gut an ihr aus.

Nala hüpfte freudig zu ihr, um sie zu begrüßen. Katha bückte sich und streichelte Nala strahlend. Sie drehte sich immer wieder um ihre eigene Achse und verhedderte sich mit der Leine.

Cara tippte ungeduldig mit dem Fuß auf dem Boden. »Bist du jetzt fertig?«

Katha schaute schnell auf und löste sich schließlich von Nala, um aufzustehen. Diese versuchte sich selbst wieder zu entheddern, was sogar mit meiner kleinen Unterstützung funktionierte. So schnell klappte das selten.

»Gleich, ich wollte eigentlich nur noch dieses Buch da holen und dann muss ich noch meine Tasche und die anderen Bücher holen«, ratterte sie schnell herunter und verhaspelte sich dabei, worauf ihre Wangen noch ein wenig roter wurden. Katha wandte sich daraufhin schnell von uns ab und nahm sich hastig das Buch.

»Du brauchst dich nicht hetzen, wir haben ja genügend Zeit«, meinte ich, um ihr ein gutes Gefühl zu geben. Katha nickte, lief aber trotzdem mit schnellen Schritten zu ihrer Tasche. Wir folgten ihr. Ich mochte Katha. Sogar sehr gerne. Sie hatte selektiven Mutismus und somit Schwierigkeiten in bestimmten Situationen mit anderen Menschen zu sprechen. Sie befand sich zwar auf dem Weg der Besserung, allerdings merkte man es doch hin und wieder mal und in diesen Momenten war ich überfordert. Ich wusste nicht, wie ich damit am besten umgehen sollte. Aber sie war stark und schaffte es doch selbst immer wieder, sich irgendwie aus der Situation zu retten. Trotzdem versuchte ich immer mein Bestes, ihr zu helfen.

Nach dem Besuch in der Buchhandlung, holten wir uns noch je einen Crêpe vom Stand neben der Eisdiele und machten uns dann auch schon voll bepackt zum Bahnhof auf. Die Fahrt verlief spaßig. Katha taute immer mehr auf und Cara bemühte sich, sie auch mit einzubeziehen. Ich wusste, dass sie Katha nicht wirklich mochte, aber mir zuliebe zeigte sie das nicht - oder nur selten. Kurz bevor der Zug am richtigen Bahnhof hielt, verabschiedete ich mich von Cara und drückte ihr zum Abschied einen schnellen Kuss auf die Lippen. Sie musste noch eine Station weiter fahren. Als der Zug hielt, streichelte ich noch schnell Nala über ihr cremefarbenes Fell, packte meine Sachen und stieg mit Katha aus. Mit unseren Fahrrädern radelten wir die meiste Zeit schweigend nach Hause. Vor unseren Häusern verabschiedeten wir uns schließlich mit einer Umarmung voneinander und gingen dann getrennt in die beiden Häuser. Drinnen stellte ich meine Sachen ab und zog meine Jacke und die Schuhe aus. Mit meinen beiden Taschen betrat ich die Küche. Meine Mutter saß am Esstisch, las Zeitung und aß nebenbei ein Brot mit Käse.

»Hallo«, begrüßte ich sie und holte mir ein Glas Orangensaft. Sie nickte mir zur Begrüßung nur zu und konzentrierte sich dann wieder auf die Zeitung. Schulterzuckend trank ich einen Schluck, als es klingelte.

»Machst du auf?«, fragte meine Mutter abwesend, als Antwort verließ ich die Küche. Mit schnellen Schritten lief ich zur Tür und öffnete sie neugierig. Wer klingelte denn am Abend noch bei uns? Ein fremder Mann stand vor mir und musterte mich unverwandt.

»Ist Diana da?« Er hatte eine dunkle Stimme.

Nun war ich es, die ihn musterte. Er sah gepflegt aus, hatte einen Dreitagebart und war einfach, aber ordentlich gekleidet. Er musste im gleichen Alter wie meine Mutter sein. Vielleicht ein ehemaliger Mitschüler? Aber was wollte er von ihr ? Aus seinem Gesicht konnte ich nichts ablesen. Er zeigte keinerlei Emotionen. Aber in seinen blauen Augen konnte ich eine regelrechte Wucht von Gefühlen erkennen. Er versuchte, sie zu verbergen, aber ich spürte es. Nur konnte ich sie nicht deuten.

Er starrte mich immer noch an. Zeigte keine Regung. Wer war das?

»Ja«, sagte ich schließlich mit fester Stimme. »Was wollen Sie von ihr?«

Er zuckte zusammen. Hatte ich etwas Falsches gesagt?

»Darf ich reinkommen?«

Er ignorierte einfach meine Frage!

»Nein, ich hol sie her. Bleiben Sie hier.«

Er nickte, sah aber alles andere als begeistert aus. Ich ging ein paar Schritte zurück und drehte mich in Richtung Küche.

»Mama, da ist ein Mann vor der Tür und will mit dir sprechen! Kommst du?«, schrie ich und hörte ein Fluchen aus der Küche. Kurz darauf ertönten Schritte und ich wandte mich wieder dem Mann zu. Er wirkte in Gedanken versunken, bis sich sein Blick plötzlich veränderte.

»Wie heißt du?«

»Malena.«

Er lächelte. Die erste Emotion überhaupt!

»Da hat deine Mutter dir einen schönen Namen ausgesucht.«

Verwirrt schaute ich ihn an. Ich konnte nicht zuordnen, was ich davon halten sollte. Wer war dieser Mann? Woher kannte er meine Mutter? Was wollte er verdammt nochmal von ihr?

»Jens ...«

Ich drehte mich zu meiner Mutter um, der die Farbe aus dem Gesicht wich. Wer ist dieser Jens? Verwirrt schaute ich abwechselnd zu dem Mann, meiner Mutter und dann wieder zu Jens. Wer war er?

Meine Mutter wich aus ihrer Starre, ging an mir vorbei und schlug heftig die Tür vor Jens' Nase zu. Erschrocken wich ich zurück.

»Mama?«

Meine Mutter regte sich nicht, starrte stattdessen ins Leere. Sie atmete schneller. Konnte ich da gerade Panik in ihren Augen aufkommen sehen? Ich nahm die Hand meiner Mutter. Sie war nass vor Schweiß und gleichzeitig kalt.

»Alles ist gut.«

Es klingelte wieder. Meine Mutter holte tief Luft. Ich drückte ihre Hand fester und merkte, wie sehr sie zitterte.

»Das kann nicht sein«, murmelte sie kaum hörbar. So langsam verstärkte sich mein mulmiges Gefühl.

Minuten vergingen, keiner von uns sprach ein Wort. Schließlich hörten wir ein Auto wegfahren. War das dieser Jens? Meine Mutter sank auf den Boden und stützte ihren Kopf auf ihre Hände. Sie sah so zerbrechlich aus. Ich wollte ihr helfen, aber ich wusste, dass sie in Situationen, in denen es ihr schlecht ging, ihre Ruhe wollte.

»Ich schau kurz vor die Tür, ob er weg ist«, wisperte ich. Meine Mutter zeigte keine Regung. Das war kein Nein. Ich öffnete also die Tür und merkte erst jetzt, wie sehr mein Herz gegen meine Brust hämmerte. Ich blickte mich um. Niemand war mehr zu sehen. Aber da war ein Zettel auf dem Boden. Darauf ein Stein, damit dieser nicht weg wehte. Ich bückte mich und nahm den Stein weg. Vorsichtig hob ich das Blatt Papier auf. Bei näherem Hinschauen konnte ich erkennen, dass das eine ausgerissene Seite eines Magazins war, anscheinend die letzte, denn nur die Rückseite war bedruckt. Das Magazin kannte ich nicht, aber das war auch nicht wichtig. Viel mehr interessierte mich das, was darauf geschrieben wurde. Die Schrift war krakelig:

Liebe Diana,
Tut mir Leid, dass ich nach all den Jahren so plötzlich ohne Vorwarnung wieder aufgetaucht bin. Ich kann verstehen, wenn du Zeit brauchst. Die gebe ich dir. Aber bitte vergiss mich nicht und melde dich bei mir, sobald du bereit dazu bist. Ich bin mit keinen bösen Absichten gekommen. Es tut mir aufrichtig Leid, was ich damals getan habe. Ich hoffe, du bist offen für ein Gespräch mit mir, bei dem wir uns aussprechen können. Ich habe dich all die Jahre nie vergessen. Ganz im Gegenteil, ich habe so oft an dich denken müssen. Also ich fasse mich kurz: Wenn du dafür bereit bist, für ein unverbindliches (!) Gespräch, erreichst du mich unter der Nummer am Ende der Seite.

Dein Jens

Die Nummer las ich mir nicht mehr durch. Verwirrt starrte ich auf die Buchstaben. Wer ist dieser Jens? Und was war damals passiert? Unschlüssig stand ich auf und schaute zu meiner Mutter. Sie hatte sich keinen Millimeter bewegt. Sie saß noch immer in dieser Position auf dem Teppich. Langsam ging ich wieder zurück ins Haus und schloss die Tür.

»Mama«, fing ich vorsichtig an, »er hat einen Zettel da gelassen.«

Lange Zeit regte sich meine Mutter nicht, dann sah sie mich an. Ich weitete meine Augen. Waren das Tränen, die ihre Wangen so nass gemacht hatten?

»Zeig her«, sagte sie mit zittriger Stimme. Ich hatte Mitleid mit ihr, auch wenn ich nicht wusste, um was es ging. Ich gab ihr den Zettel und setzte mich neben sie auf den Boden. Meine Mutter starrte Ewigkeiten auf das Blatt. Ich war mir nicht sicher, ob sie die Worte darauf überhaupt las, bis sie auf einmal laut aufschluchzte.

»Entschuldigung, es ist gerade nur alles zu viel.« Mit diesen Worten stand sie mit dem Blatt in der Hand auf und ging. Ich starrte ihr überfordert hinterher. Ich wollte wissen, was hier gerade vorging. Aber gleichzeitig wusste ich auch, dass es besser war, meine Mutter nun allein zu lassen. Was sollte ich nur tun?

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