"Ach komm schon Lola, wir wollen vom 10 Meter Turm springen! Spring über deinen Schatten und komm mit!", bettelte mich meine Freundin Betty an, doch ich schüttelte bloß meinen Kopf. "Nein Betty, das ist absolut nichts für mich. Ich geh nochmal kurz ins Sprudelbad. Wir treffen und später einfach wieder", schon lange versuchte ich sie abzuschütteln. Doch bisher ohne Erfolg! "Aber wir gehen doch alle, dann musst du auch mit!", fing sie direkt wieder an. "Nö Betty ich hab keine Lust jetzt mit dir zu streiten. Entweder du gehst jetzt mit den anderen Springen oder du lässt es. Ich geh jetzt ins Sprudelbecken", sagte ich und drehte mich um. "Für deine 22 Jahre hast du einen richtigen Kinderdickschädel", lachte Betty und verschwand.

Es war immer so, wenn wir uns mit unserer Freundesgruppe trafen. Alle verschwanden und ich saß irgendwann alleine da. Heute waren wir ins Schwimmbad gegangen und meine Höhenangst hinderte mich einfach am Turmspringen. Da war ich anders als meine abenteuerlustigen Freunde. 

Ich machte mich auf zum warmen Sprudelbecken, als ich neben mir einen kleinen, etwa 4 Jahre alten Jungen alleine weinen sah. Schnell lief ich zu ihm hin "hey Kleiner, was ist denn passiert?", fragte ich ihn. "Wer bist du denn? Weißt du wo mein Papa ist?", sagte er in einer kleinen Weinpause. "Ich bin die Lola und ich kenne deinen Papa leider nicht, deshalb weiß ich auch nicht, wo er ist. Aber kann ich dir auch helfen?", erwiderte ich. Er sah mich mit großen Augen an: "Lola, was ist das den für ein Name? Den hab ich noch nie gehört", ein süßen Lachen verließ seinen Mund. "Hey was soll dass den heißen", fragte ich lachend, "mein Papa wollte mich Lotta nennen und meine Mutter wollte mich Lara nennen, da haben sie sich einfach auf Lola geeinigt. Und wie heißt du?" "Ich heiße Matteo und ich bin hingefallen, voll auf meine Hand. Und jetzt tut sie weh", sagte er leise, aber wenigstens hatte er aufgehört zu weinen. "Soll ich mir deine Hand mal anschauen?", fragte ich ihn. "Bist du ein Arzt?", fragte er interessiert. Ich lachte wieder: "Nein, ich bin Physiotherapeutin, also das heißt wenn sich jemand verletzt hat, kommt er zu mir und ich schau, dass es ihm bald besser geht" "Wooooow", staunte er. Ich nahm seine rechte Hand in meine Hand, sie war etwas rot, aber man merkte keine Verletzung. "Also sie ist nicht gebrochen. Vielleicht musst du mit deiner Hand mal ins kalte Wasser gehen und sie etwas kühlen, dann tut es auch bald nicht mehr weh", gab ich ihm als Antwort. "Das ist doch viel zu kalt!", sagte er lachend. "und es tut auch nicht mehr weh. Danke!" "Matteo, hier bist du! Was ist denn passiert", sagte auf einmal ein junger Mann neben mir. "Papa, mir gehts wieder gut! Dank Lola!" Ich drehte mich zur Seite und sah einen jungen, attraktiven Mann mit dunklen Haaren und Augen. "Hey ich bin Lola", sagte ich und streckte ihm meine Hand hin.