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37 | Verbündet - Verfeindet - Part I

 „Ich nehme das, was Abernathy immer trinkt."
Resigniert lehnt Finnick sich an den Bartresen in der Lounge und lächelt der diensthabenden Avox matt zu. Sich betrinken ist nicht die beste Idee, aber die Einzige. Die stumme Dienerin weicht seinem Blick aus, als sie ihm ein Glas klarer Flüssigkeit zuschiebt.

„Ich würd dir wirklich nicht empfehlen das zu trinken, Junge", erklingt eine Stimme hinter ihm. „Das zieht dir den Boden unter den Füßen weg."
Da steht Haymitch Abernathy selber, die Hände in den Hosentaschen. Sein Haar ist gekämmt, der Bart rasiert und das Hemd richtig zugeknöpft. Kein Vergleich zu dem Haymitch von früher.

„Das braucht's nicht mehr", entgegnet Finnick, vielleicht eine Spur zu schroff.
Aber der ältere Mentor ist Heftigeres gewöhnt. Er zieht nur eine Augenbraue hoch. „So schlimm?"
Finnick bleibt ihm die Antwort schuldig, da er sein Glas in einem Zug leert. Das Zeug brennt sich seinen Weg hinab in den Magen und es schüttelt ihn.
„Ich sag's ja", grinst der ältere Mentor, „das ist was für Erwachsene."
„Bist du nur hier, um zu nerven, oder willst du was?"

Haymitch zieht seine Stirn in nachdenkliche Falten. „Ich wollt eigentlich mit dir über unser frisches Bündnis reden. Aber wenn's dir grad nicht passt, kann ich auch später wiederkommen?"
„Entschuldige. Klar können wir darüber reden. Ich würd tatsächlich gern erfahren, was da vor sich geht und warum ich nicht eingeweiht war", beschwichtigt Finnick ihn. „Es ist nur –", er schüttelt den Kopf und dreht sich zurück zum Tresen. „Geben Sie mir noch einen von den netten Drinks mit Schirmchen und so, bitte?"

Mit seinem zweiten Getränk in der Hand suchen er und Haymitch sich eine ruhige Ecke in der brechend vollen Lounge, was dadurch erschwert wird, dass sie alle paar Meter von einem Sponsoren aufgehalten werden. Nicht wegen ihm, sondern wegen Haymitch. Auf einmal scheint die gesamte Kapitol-Elite brennend daran interessiert, seine Hand zu schütteln.

Ein Mann, der letztes Jahr noch von ihm angepöbelt wurde, ist nun ganz heiß darauf, Katniss zu sponsern. Dass Haymitch zudem auch den Mageninhalt auf seine Schuhe entleert hat, scheint er völlig vergessen zu haben. Und eine kleine Frau mit tätowierten Augenbrauen und schlaff herabhängenden Mundwinkeln klebt förmlich an seinem Arm. Inbrünstig schwärmt sie davon, wie sehr sie seine Tribute liebt.

Finnick muss zweimal hinsehen, um sie als Iphigenie Wilcox wiederzuerkennen. Die Frau, die einst an seinen Lippen hing, würdigt ihn keines Blickes.
„Da gibt's nichts zu holen", raunt er seinem Begleiter ins Ohr, ehe dieser seine Zeit an sie verschwendet.
Als Haymitch sie höflich abwimmelt, bohren sich ihre Augen wütend in Finnicks und allein der Hass für sie bringt ihn dazu, ihr zuzuzwinkern. Zumindest diese kleine Rache gönnt er sich.

„War das nicht eine ehemalige Flamme von dir?", fragt Haymitch neugierig, sobald sie endlich eine kleine private Ecke ergattert haben.
„Solange sie Geld hatte. Daher weiß ich auch aus erster Quelle, dass sie eine hoffnungslose Spielerin ist. Von ihr bekommst du höchstens noch genug für ein nasses Streichholz."
Haymitch lacht. „Dann muss ich mich wohl bei dir bedanken." Sein Lachen wird zu einem Seufzen. „Ich weiß, dass ich all diese Leute kennen müsste, aber ... naja, die Erinnerung meint es nicht unbedingt gut mit mir."

Finnick nickt. „Kein Ding. Ich kenne diese Leute in- und auswendig. Manche besser, als mir lieb ist." Er nimmt einen Schluck von seinem Drink. Dieser brennt schon weit weniger in seiner Kehle, aber immerhin genug, um ihn von dem Gedanken an Annie abzulenken. Zum Glück sieht er Titania nirgends. Sie würde gerade noch fehlen.

„Siehst du ihn dadrüben?", er deutet auf einen Mann, breit wie hoch, der in einen samtenen Anzug gekleidet ist. „Everard Notting. Der alte Sack hat Geld wie das Meer Fische. Aber er hasst es, auf die Mentoren zuzugehen. Wenn du ihn allerdings nach seiner preisgekrönten Koizucht fragst, läuft die Sache wahrscheinlich schneller, als du Koi sagen kannst – oh, aber er sponsort nur weibliche Tribute."
„Da ist er nicht der Einzige", entgegnet Haymitch verdrießlich. „Alle wollen Katniss und keiner Peeta."

„Wem sagst du das. Die Jungs habens oft schwer." Erinnerungen an Edy drängen in Finnick hoch und er wechselt lieber schnell das Thema. „Aber für Peeta wüsste ich auch schon jemanden. Shania da drüben – auch eine alte Bekannte von mir – hat ein Faible für blonde, muskulöse Tribute. Sie sponsert wahrscheinlich Cato, aber du kannst ihr Peeta genauso schmackhaft machen, wenn du ihr nur genug Komplimente für ihren überragenden Intellekt machst. Nur solange Peeta bei den Karrieros ist, wird ein Teil des Geldes in die Gemeinschaftskasse wandern und dann kannst du zusehen, wie Cashmere alles ausgibt. Ich spreche da aus leidiger Erfahrung."

„Womit wir wieder beim Thema Bündnis wären."
Nickend nimmt Finnick einen weiteren Schluck. „Also, worüber wolltest du sprechen?"
Haymitch beäugt für einen Moment das Glas Alkohol, dann lehnt er sich mit verschränkten Händen zurück. „Ich glaube, unsere beiden Tribute sind nicht wirklich willkommen unter den Karrieros."
„Richtig." Abwartend schwenkt Finnick das Getränk in seinem Glas umher.

„Es war eine Schnapsidee von mir, den Jungen da rein zuschicken. Im wahrsten Sinne des Wortes. Die Entscheidung ist ihm nicht leichtgefallen. Deswegen konnt' ich dich nicht warnen. Der Deal mit Eins und Zwei stand erst in der Nacht vor den Spielen endgültig. Aber ich will ehrlich mit dir sein, Finnick. Er ist nicht da, um den Karrieros zu helfen, Katniss zu jagen. Er will sie beschützen, weil er verdammt gut weiß, dass sie auf ihrer Liste ganz oben steht. Sie ist gut, das weiß er. Aber eben auch alleine."
Überrascht ist Finnick nicht. Selbst wenn Peetas Handeln am Füllhorn ihn verwundert hat, so hat er keinen Moment geglaubt, dass Haymitch die Liebesgeschichte einfach über Bord werfen würde. Dafür ist sie viel zu meisterhaft inszeniert.

„Was mich zu dem Punkt führt: dein Mädchen ist auch nicht so übel. Sie hat den Jungen aus Fünf getötet und Peeta diese Tat erspart. Cato hat ihren Partner auf dem Gewissen. Wenn sie das erfährt, ist das Bündnis Geschichte." Haymitch legt die Fingerspitzen aneinander und holt Luft. „Wenn es so weit ist – warum dann nicht gemeinsam abhauen?"

Tief ausatmend sieht Finnick in die Ferne, über das Meer aus Mentoren und Sponsoren hinweg. Natürlich hat er letzte Nacht gesehen, wie Peeta das Mädchen aus Distrikt acht in den Tod begleitet hat. Er hat es nicht in sich, zu töten. Das ist spätestens seit gestern klar. Aber er ist fest entschlossen, Katniss zu retten.
Und wenn Thresh es nicht schafft, ist Distrikt zwölf eventuell die nächstbeste Wahl, überlegt er. Zumindest ist da etwas an ihr, dem Flammenmädchen, was ihn nicht in Ruhe lässt. Eine vage Hoffnung, aber besser als nichts.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Cordelia herausfindet, wer Edy umgebracht hat. Dann ist sie auf sich gestellt. Ihre Chancen würden sich mit einem Verbündeten erheblich verbessern.

„Aber wäre Peeta überhaupt bereit, gemeinsame Sache mit ihr zu machen? Immerhin ist sie für ihn auch nur eine weitere Karriero."
„Jetzt noch nicht, aber wenn ich ihm einen Hinweis schicke, warum nicht? Ich habe ihm versprochen, dass ich nüchtern bleibe während der Spiele und er mir, dass er auf mich hört, wenn Katniss schon so stur ist. Und an Sponsoren mangelt es mir – ausnahmsweise – einmal nicht."
Das erklärt zumindest, warum er nicht mehr nach Alkohol riecht.

„Was hältst du von einem Brötchen? Eins mit – was backt ihr noch gleich in eure fischigen Brötchen?", fragt Haymitch.
„Algen. Was willst du damit?" Skeptisch die Augenbraue erhoben, trinkt Finnick einen kleinen Schluck. Der Geschmack bleibt widerlich.
Ein durchtriebenes Grinsen erscheint auf Haymitchs Gesicht. „Eine nette Botschaft überbringen, ganz altmodisch. Wir wollen ja nicht die Regeln verletzen. Er ist nicht blöd, er wird schon wissen, was ich ihm sagen will. Wenn er nachts Wache hält, wird es keiner mitbekommen. Und andersrum für deine Tributin."

Selbstzufrieden fährt er sich über das glattrasierte Kinn. „Ja, jetzt, wo ich so drüber nachdenke, könnte diese verrückte Idee tatsächlich funktionieren. Ich dachte immer, ich wäre ein Genie, wenn ich getrunken habe, aber vielleicht hat Elfchen recht und ich bin besser, wenn ich nüchtern bin."
Finnick zuckt mit den Schultern. „Klingt zumindest nicht verrückter, als andere verzweifelte Pläne. Eine Frage habe ich trotzdem noch", er lehnt sich vor und senkt seine Stimme leicht, „Warum vertraust du ausgerechnet mir? Immerhin ist Distrikt vier doch genauso schlimm, wie die anderen Karrieredistrikte."

Haymitch sieht ihn einen langen Moment an. „Ich sehe es in den Augen eines Menschen, wenn er wirklich, wirklich gerne tötet. Weder du, noch deine Tribute sind solche Menschen. Jeder von uns versucht, das Beste rauszuholen. Und außerdem haben wir, wenn ich mich recht entsinne, das gleiche Ziel." Mit klopfendem Herzen erwartet Finnick fast, dass Haymitch es ausspricht. Rebellion. Doch er sagt bloß ernst: „Überleben."

„Hm", brummt Finnick, „es gab schon Bündnisse mit weniger Grundlage, schätze ich."
Er reicht Haymitch seine Hand. „Besiegeln wir es."
Mit einem erfreuten Lächeln schlägt dieser ein. „Und solltest du dich entscheiden mich zu verraten, kannst du dir sicher sein, dass ich dich das nicht vergessen lasse."
Freudlos lacht Finnick auf. „Keine Sorge, ich hab ohnehin gerade andere Probleme."

Haymitch, der schon aufgestanden ist, sieht ihn mit gerunzelter Stirn an und setzt sich dann wieder.
„Ich hab mitbekommen, was passiert ist." In seinen grauen Augen schimmert Verständnis. „Es tut mir leid ...", er wählt die nächsten Worte mit Bedacht. „Such dir nicht den einfachen Ausweg. Lass dir den Rat von jemandem geben, der sich mit dem Teufelszeug auskennt." Er deutet auf den Drink in Finnicks Hand.
„Ich weiß", seufzt dieser geschlagen, „der Mist schmeckt ja nichtmal." Missmutig sieht er in die letzte Pfütze seines Getränks. „Ich hatte gehofft, es hilft beim Vergessen."

Verlegen kratzt Haymitch sich am Hinterkopf. „Tut es nicht. Es betäubt, für eine Weile und dann ist alles wieder da, bis zur nächsten Flasche und zur nächsten ... und ehe du dich versiehst, kannst du nicht mehr ohne."
Stumm sehen beide für einen Moment auf den Tisch zwischen sich, ehe Haymitch leise ergänzt:
„Gib sie nicht auf. Sie ist eine Kämpferin."
Finnick spürt die Tränen in seinen Augen aufsteigen und sieht schnell fort. „Könnte ich niemals."

„Gut. Also dann –", ächzend erhebt Haymitch sich wieder, „ich werd' dich wissen lassen, wann ich die Botschaft abschicke." Die Andeutung eines Lächelns auf seinen Lippen, verabschiedet er sich und verschwindet in der Sponsorenmenge.

Mit hängenden Schultern lehnt Finnick sich in seinem Stuhl zurück. Er fragt sich, was er noch groß für Cordelia tun kann. Kraft, mit den Reichen und Schönen des Kapitols zu flirten, hat er keine. Die anderen Mentoren haben ohnehin fast alle abgeklappert.
Müde und ausgelaugt sieht er zu dem riesigen Fernseher, hoch oben an der Wand, auf dem das aktuelle Arenageschehen übertragen wird. Wenig Interessantes passiert an diesem Mittag. Die meisten Tribute durchstreifen den Wald. Entweder auf der Suche nach Nahrung, oder auf der Jagd nach Opfern. Bis auf die Karrieros haben sich keine weiteren Allianzen gebildet. Angesichts der scheinbaren Ruhe überlegt er ernsthaft, ob er nicht einfach ins Bett gehen sollte.

Aber da wechselt das Fernsehbild unvermittelt und er sieht Caesar Flickerman, der in einem klinisch weißen Raum steht, hinter sich eine Runde ebenso hell gekleideter Männer und Frauen, die sich allesamt eifrig über leuchtende Schalttafeln beugen. In der Mitte von ihnen schwebt ein blasses Hologramm der Arena.
„Heute begrüße ich Sie, werte Damen und Herren, einmal nicht aus meinem Studio, sondern vom Ort des Geschehens, dem Hauptquartier der kreativen Köpfe hinter den Spielen – die Rede ist natürlich von der Zentrale der Spielmacher! Bleiben Sie dran für einen exklusiven Einblick in die Welt hinter der Arena!"

Interessiert verfolgt Finnick, wie Caesar Flickerman den Kreis aus Spielmachern entlang schreitet. Nur selten lassen diese jemanden von außen in ihr Zentrum, aus Angst, dass ein Geheimnis der Spiele zu früh offenbart wird.
Die 34. Hungerspiele sind heute noch allen Siegern ein Begriff. Nicht wegen der Arena oder den Tributen, sondern aufgrund des Mentoren Alastair Caulder aus Distrikt sechs. Dank eines unvorsichtigen Spielmachers, der während einer Fernsehübertragung im Hintergrund zu sehen war, konnte Caulder seinen Tribut vor dessen Falle warnen. Als sein Schützling die Spiele infolgedessen gewann, verschwand Alastair Caulder für immer und das Kapitol überprüft seitdem sorgfältiger, was es sendet.

Nichtsdestotrotz ertappt Finnick sich dabei, intensiv auf den Ring aus Spielmachern zu starren. Eine einzige kleine Information könnte alles ändern. Aber natürlich ist aufgeräumt worden. Er kann nur zusehen, wie die Tribute überwacht werden, hier ein Baum umgestürzt wird oder dort ein wilder Bär ausgesetzt.

„Aber selbstverständlich ist das noch nicht alles, meine Damen und Herren. Heute Abend wird unser erste große Arenanacht stattfinden! Sein Sie dabei, wenn Mentoren, Stylisten, Sponsoren und Spielmacher aufeinandertreffen, um die ersten Tage der Hungerspiele zu besprechen. Merken Sie es sich besser gut vor!"
Ein leeres Studio mit einem großen Halbkreis aus gemütlichen Polstersesseln wird eingeblendet.

„Sie können sich auf einen absoluten Ehrengast freuen – unser oberster Spielmacher höchstpersönlich, Seneca Crane wird da sein! Und wenn Sie einer unserer fleißigsten Sponsoren sind, dann haben Sie sogar die Chance auf ein persönliches Treffen mit ihm! Spenden Sie jetzt für einen Tribut ihrer Wahl und Sie haben die Chance, ausgewählt zu werden. Je höher ihr Beitrag, desto größer die Chance!"

Überrascht hält Finnick die Luft an. Der höchstrangige Spielmacher wird ein Interview geben? Das ist ungewöhnlich. Üblicherweise sind sie nur darauf konzentriert, die Arena zu überwachen.
Aber für Seneca Crane ist es schließlich das erste Jahr. Er muss sich dem Kapitol noch beweisen. Bei den letzten Spielen war er zwar ein Assistent von Philus Ludovic, dem langjährigen Speichellecker Snows, doch dessen plötzlicher Tod beförderte ihn ungeplant schnell an die Spitze seiner Zunft. Zweifel an seinem Aufstieg sind die natürliche Folge.

Finnick hat nicht gerade Lust auf diese Scharade unter der Regie von Flickerman, aber wenn ein Treffen mit Crane in Aussicht steht, sehen die Dinge anders aus. Denjenigen kennenzulernen, der das Schicksal in seiner Hand hält, ist nie verkehrt.
Titania scheint ihm perfekt geeignet um diesen kleinen Bonus zu gewinnen. Und wo sie ist, da darf er sein ... schließlich will Snow selber es so.

Wie sagt Mags immer? „Sei gut über deine Verbündeten informiert, aber noch besser über deine Feinde."
Und der Fernsehauftritt wird ihn – zumindest für den Moment – von Annie ablenken. Sich freiwillig zu melden wird ihm auf jeden Fall Bonuspunkte bei Cece einbringen. Was er wahrlich gebrauchen kann, nach dem Fiasko bei der Eröffnungsfeier.

Wieder im Apartment, zieht Finnick sich in sein Zimmer zurück und ruft Titania direkt an. Ihre Privatnummer ist für besondere Fälle reserviert, was unzweifelhaft einer sein dürfte. Lange muss er es nicht klingeln lassen, bevor es in der Leitung klickt.

„Tita, Liebes", säuselt er, „ich weiß, wir waren erst für heute Abend verabredet, aber meine Sehnsucht nach dir ist unermesslich."
„Oh, äh, hallo", dringt ihre Stimme an sein Ohr. Das hört sich definitiv weniger freundlich an als erwartet.
„Alles in Ordnung bei dir?"
Verlegenes Lachen. „Ja, natürlich, ich bin nur gerade auf der Arbeit." Er hört förmlich, wie die Röte in ihre Wangen kriecht.

„Oh nein, verzeih, ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen. Warum musst du Arme arbeiten? Ich dachte, du hast Urlaub für die Spiele?"
„Nun, eigentlich ja. Leider ist ein Sonderfall dazwischengekommen."
Interessant, schon wieder etwas Unvorhergesehenes im Innenministerium. Ob es erneute Brandstiftungen gab, oder geht es doch um Distrikt elf?

„Schade", sagt er mit einem überdeutlichen Seufzen, „denn ich muss gerade ununterbrochen an dich denken und habe gehofft, wir könnten ein netten kleinen Ausflug machen. Du wirst es ja wahrscheinlich selbst sehen, die Tribute sind heute nicht besonders aktiv und es hier sooo langweilig, wenn man gerade frei hat." Er seufzt übertrieben. „Heute Abend muss ich an der Show von Flickerman teilnehmen, also werden wir nicht so viel Zeit zusammen haben. Sehen wir uns denn wenigstens da?"

Am anderen Ende der Leitung rauscht es, dann seufzt auch Titania.
„Ich habe ja genauso Sehnsucht", gibt sie mit leiser Stimme zu. „Ich werde sehen, dass ich hier schnell wegkomme. Ministerin Egeria wird schon ohne mich klarkommen, hoffe ich. Immerhin ist das Problem quasi schon gelöst." Sie scheint einen Moment zu überlegen. „Ist es denn in Ordnung, wenn ich dich mit dem Wagen abhole und wir ... wohin gehen?"

Zufrieden lehnt Finnick sich zurück. „Keine Sorge, ich denke, ich habe ein wenig Freigang bekommen." In schmeichelhaftem Tonfall fügt er hinzu: „Extra für dich habe ich Snow darum angefleht."
Sie kichert. „Oh, das klingt wunderbar. Irgendwelche Vorstellungen wohin wir gehen sollen? Ein Café, Shoppen oder was anderes?"

Ihm schießt der Zoo in den Kopf, dessen Videos Annie so liebt. Eigentlich will er die Erinnerungen von ihr nicht mit Titania vermischen. Doch bei dem Gedanken, dass sie diese Tiere vielleicht nie sehen wird, drängt es ihn, sie wenigstens für sie anzusehen. Damit er ihr von ihnen erzählen kann, wenn sie wieder da ist.
„Was hältst du von dem Zoo?"
„Zoo?", fragt Titania überrascht. Anscheinend hat sie selber nicht einmal an diese Möglichkeit gedacht. „Tja, warum nicht? Ich werde dich in einer Stunde ungefähr abholen kommen!"

Auch wenn Annie fort ist, muss Finnick irgendwie weiter machen. Aber ist ausgerechnet ein Treffen mit Titania Creed jetzt eine gute Idee? Und kann das mit dem Bündnis überhaupt funktionieren?

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