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11 | Eiseskälte - Part II

In den kommenden Wochen verbringen wir Sieger viel Zeit im Krankenhaus. Mags erwacht zum Glück wieder, doch der Schaden ist groß. Sie kann sich kaum bewegen, denn Arme und Beine sind gelähmt. Sprechen kann sie auch nicht mehr. Wenn wir sie besuchen schläft sie oft oder blickt uns bloß stumm an. Vor allem Finnick und Amber weichen kaum von ihrer Seite. Abwechselnd schlafen sie im Krankenhaus, um immer an ihrer Seite zu sein. Die Ärzte operieren Mags noch zwei Mal, ehe sie sich sicher sind, dass die Blutgerinnsel beseitigt sind.

Im Kapitol haben sie wahrscheinlich eine viel einfachere und sichere Methode um derartige Erkrankungen zu heilen, wenn ich daran denke, wie einfach sie meine Wunden nach der Arena geheilt haben. Doch niemand bietet an Mags dort zu behandeln. Stattdessen müssen wir es ertragen, dass Mags nach all dem nur noch ein Schatten ihrer Selbst ist. Aber mit einem hatte Trexler recht: Sie ist eine Kämpferin. Ihre Mission scheint noch nicht erfüllt. Ihre Fortschritte sind klein, aber wenn man den Ärzten Glauben schenken darf, ist sie auf einem guten Weg. 

Ich ertrage es immer noch nur schwer im Krankenhaus zu sein, doch ich muss glücklicherweise nicht alleine hingehen. Meist begleiten mich gleich mehrere der anderen Sieger und auch Isla kommt oft mit. Selbst wenn sie keine Siegerin ist, so ist sie doch ein Teil unserer verqueren kleinen Familie. Nur Riven, unsere neue Siegerin, lässt sich nicht wirklich blicken. Einmal erscheint sie für kurze Zeit ohne mit jemandem zu sprechen, doch dann ist sie wieder verschwunden.

Die anderen kommen überein, dass wir sie vorerst in Ruhe lassen. Im Gegensatz zu uns hat sie noch ihre Familie, die bei ihr im Siegerdorf lebt. Eine Mutter, einen Vater, zwei ältere Geschwister. Sie kennen sie besser und können ihr hoffentlich eine gute Stütze sein. Isla schaut zwischendurch manchmal bei ihnen vorbei. Tatsächlich scheint es Riven soweit gut zu gehen, zumindest erzählt Isla, dass sie sich bereits auf ihre Siegestour vorbereitet und überlegt welches Hobby sie aufnehmen will. 

Wir Sieger müssen ja alle ein individuelles Hobby haben, dass wir im Kapitol präsentieren sollen. Nach meinem Sieg bekam auch ich diese Aufforderung, also habe ich halbherzig versucht, Cece mit meinen Blumenflechtkünsten zu beeindrucken. Das hat immerhin ausgereicht, um sie mir künftig vom Hals zu halten. Alle paar Monate kommen sie aus dem Kapitol und wollen ein paar neue Kunstwerke sehen, die ich ihnen meist auch liefern kann. Es ist eine gute Therapie aus bunten Blumen und feinen Bändern Kränze zu binden. Früher habe ich dies immer mit den wild wachsenden Blumen von den Salzwiesen getan, doch heute bekomme ich ganze Wagenladungen an feinsten Zuchtblumen direkt aus dem Kapitol geliefert, ebenso wie seidene Bänder und allerlei dekorativen Plastikkitsch. Bei jeder Lieferung sind auch ein paar schneeweiße Rosen dabei. Direkt aus Snows Zuchtgärten. Ich schmeiße sie jedes Mal ins Meer. 

Bis zur jährlichen Siegertour und damit verbundenen Präsentationen ist jedoch noch viel Zeit. Wir konzentrieren uns lieber ganz auf Mags. Zunächst muss sie wieder die Grundlagen, wie zum Beispiel Schlucken, lernen. Es gibt längst nicht genug Ärzte im Krankenhaus, deshalb helfen wir und erarbeiten ein Trainingsprogramm für Mags. Viel zu tun haben wir als Sieger ja ohnehin nicht.
Wir mögen keine Experten sein, doch langsam kommt das Leben zurück in Mags. Sie lächelt uns an, nickt wenn wir ihr etwas erzählen und bekommt wieder etwas Farbe. Doch noch darf sie das Krankenhaus nicht verlassen, denn sie muss immer noch rund um die Uhr Medikamente einnehmen.

Derweil rückt in Distrikt vier der Herbst vor. Die See wird rauer und immer wieder werden wir von Regenschauern überrascht. Ich mag den Herbst nicht sonderlich, wenn die Tage kürzer werden und es draußen nur noch dunkel ist. In diesen Tagen ist die Überfahrt nach Emerald Isle zu gefährlich. Seit Mags ihren Schlaganfall hatte, sind Finnick und ich nicht mehr dort gewesen. Ich vermisse die Abgeschiedenheit auf der Insel. Aber selbstverständlich ist Mags jetzt wichtiger.

Der Herbst ist bereits weit fortgeschritten, als ich eines Tages gemeinsam mit Finnick und Isla bei Mags bin. Mittlerweile ist sie zurück in ihrem Haus im Dorf der Sieger. Wir haben ein Bett in ihrem Wohnzimmer eingerichtet, wo wir sie gut umsorgen können. Alle paar Tage schaut ein Arzt aus dem Krankenhaus nach ihr, doch abgesehen davon sind wir jetzt ganz alleine für sie verantwortlich.

Regen peitscht gegen die Fensterscheibe. Ab und an zuckt ein Blitz über den Himmel. Ich sitze an Mags Bett und mache Fingerübungen mit ihr, während Isla vor dem Kamin sitzt und für die Kinder im Waisenhaus strickt. Jetzt wo es kälter wird, brauchen die Kinder dort alle warme Schals. Von Trexlers Geld lässt Isla sich feine Wolle direkt aus Distrikt 8 importieren, die in wunderschönen Farben eingefärbt ist. Ihr jetziger Schal, gelb-weiß gestreift, hängt bereits bis auf den Boden herab. Finnick hat sich am Vormittag um Mags gekümmert und klappert jetzt in der angrenzenden Küche mit den Töpfen. Es reicht schon wunderbar nach gebratenem Fisch. Ich höre, dass Mags Magen knurrt. 

Lächelnd sage ich: „Riecht ganz schön lecker, was Finnick uns da kocht, oder?"
Mags nickt und schenkt mir zur Bestätigung ein Lächeln. Zum Glück hat sie das Schlucken recht schnell wieder erlernt, nur Füttern müssen wir sie immer noch.
Das Klappern von Islas Stricknadeln verstummt, als Finnick den Raum betritt, einen Teller für jeden von uns balancierend. Er reicht Isla und mir jeweils einen, ehe er sich mit dem letzten an Mags wendet.
„Dein Lieblingsessen, Mags, Kabeljau mit Rosmarinkartoffeln und Bohnen." Er lächelt zufrieden und lässt sich auf die andere Seite von Mags Bett fallen. „Alles direkt aus dem Kapitol, bis auf den Fisch. Den habe ich heute morgen selber gefangen, mit einem deiner Haken."

Ich bin froh, dass Finnick heute morgen fischen war, als das Meer noch ruhiger war. Wann immer er einen Moment Ruhe braucht, zieht er los, um fischen zu gehen. Damit ist er der Einzige von uns Siegern. Manchmal geht er nur mit einem Netz und Speer bewaffnet los, um auf die klassische Art zu fischen, seltener fährt er mit seinem Boot raus, dass er sich vom Siegergeld gekauft hat.

Ich überlasse ihm das Fischen gerne, denn jeder von uns braucht auch einmal Zeit alleine. Sorgfältig zerteilt er das Stück Fisch für Mags in mundgerechte Bissen, genauso wie die Kartoffeln und Bohnen. Am Anfang war es ein wenig gewöhnungsbedürftig, Mags füttern zu müssen wie ein kleines Kind. Immerhin war es bis jetzt eher so, dass sie mir eine Mentorin war und sich um mich gekümmert hat. Aber so können wir Mags jetzt wo sie uns braucht zumindest etwas davon zurück geben.
Finnick sieht müde aus, doch er lässt sich Mags gegenüber nichts anmerken.

In diesem Moment schlägt urplötzlich die Tür laut krachend auf. Zu unserer aller Verwunderung steht Riven im Flur. Regenwasser läuft von ihrer Jacke herab und bildet Pfützen auf dem Boden.
„Hätte ich es mir doch denken können, natürlich seid ihr hier", sagt sie, als sie tropfend das Wohnzimmer betritt. „Ich wurde losgeschickt, um Bescheid zu sagen, dass die Eskorte aus dem Kapitol da ist", führt sie an Finnick gewandt fort, „sie wollen euch jetzt gleich sehen. Sie warten in Floogs Haus."

Mich und Isla ignoriert sie, ebenso wie Mags, die sie mit krauser Stirn mustert.
Finnick springt fluchend auf, Mags Essen noch in der Hand.
„Heute schon? Verdammt, das habe ich ganz vergessen. Verfluchte Siegertour!"
Riven grinst säuerlich.
„Nicht nur du sollst kommen, sie auch", sagt sie und deutet auf mich. Ihr Blick trifft meinen. Ist das etwa Neid? Ich lasse die Gabel mit Essen sinken, die ich gerade zum Mund führen wollte.
„Warum ich?", frage ich irritiert. Ich bin kein Teil von Rivens Mentorenteam. Dementsprechend habe ich auf ihrer Siegestour nichts zu suchen.
Isla sieht ebenfalls beunruhigt aus. Sie stellt den Teller mit Essen neben sich ab.
„Wirklich, das weißt du nicht?", erwidert Riven in einem ätzenden Tonfall, „Natürlich weil ein Platz frei geworden ist. Die arme Mags können sie ja wohl kaum auf die Bühne stellen, also bist du ihr Ersatz."

Etwas regt sich in meiner Brust. Mags Finger neben mir zucken und ich ergreife ihre Hand. Wir tauschen einen kurzen Blick. Ihre Augen, so grau wie die stürmische See, scheinen mich zu ermahnen ruhig zu bleiben. Isla erhebt sich elegant und geht zu Riven.
„Ist Trex schon da? Wenn nicht sei doch bitte so gut und hole ihn. So wie ich ihn kenne hat er sich bei dem Mistwetter wieder in seinem Atelier eingeschlossen." Sie lächelt Riven freundlich an, doch diese will scheinbar nicht so recht gehen.
„Ihr solltet euch besser nicht verspäten", ermahnt sie uns unnötig harsch. Sie dreht sich auf dem Absatz um und lässt die Tür hinter sich zuschlagen.
Kaum ist sie weg, dreht Isla sich mit einem Aufseufzen um.

„Nun, Manieren sind nicht Rivens Stärke." Sie wirft erst Finnick und dann mir einen langen Blick zu. „Ihr beiden schafft das, oder? Ich glaube nicht, dass ich zu eurer Versammlung eingeladen bin."
Wir sehen einander über Mags hinweg an. Schaffe ich das? Ich atme tief ein und aus. Es ist nur eine Siegertour. Wie schlimm kann es schon werden? Jeden Tag ein großes Bankett mit den Siegern der anderen Distrikte. Dieses Mal keine Familien von Tributen, die ich kannte. Sorge zeichnet sich in Finnicks Gesicht ab.
„Ich schaffe das schon", sage ich, mehr zu mir selbst als zu ihnen. „Es ist nur die Tour, nicht die Spiele."
Wehmütig blickt Isla mich an. „Richtig, es sind nicht die Spiele."

Sie umarmt mich und Finnick zum Abschied jeweils kurz. Mir ist, als würde sie mich fester drücken als sonst. Ich beuge mich zu Mags hinunter und drücke kurz zum Abschied ihre Hände. Finnick gibt ihr einen Kuss auf die Stirn, dann treten wir hinaus in den strömenden Regen. Für einen Moment bleiben wir stehen, die Gesichter zum tiefgrauen Himmel gerichtet. Wasser läuft mir über die Wangen und ich schließe die Augen kurz. Als ich sie wieder öffne, sehe ich Finnick vor mir stehen, eine Hand nach mir ausgestreckt.
„Wir sollten sie nicht warten lassen."

Tja... Annie ist nur wenig Ruhe gegönnt. Ob die Siegestour wohl alte Wunden aufreißen wird?

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