Rettung eines Fisches
Kapitel 2 - Rettung eines Fisches
Erzähler POV.
"Kalt...." murmelte Katsuki zu sich selbst, als das Meerwasser seine sandigen Füße umspielte.
Seine Blick glitt über die Wasseroberfläche, als suche er unterbewusst nach etwas, von dem er selbst keine Ahnung hatte, was es überhaupt war.
Die Sonne brachte das Wasser so sehr zum Glitzern, dass es Katsuki beinahe blendete. Seine Beine wateten weiter in das kühle Nass, während er seinen Blick nicht davon abwenden konnte.
Ein Platschen zog seine Aufmerksamkeit auf sich und er hatte das Gefühl, etwas wieder unter der Oberfläche verschwinden zu sehen. Etwas, das aussah, wie eine Schwanzflosse.
"Sicher nur eingebildet...." kam ihm über die Lippen und er wand seinen Blick ab.
Sich war es nur ein Fisch gewesen. Auch wenn es ein ziemlich großer Fisch gewesen sein musste.
Katsuki schloss die Augen, als er sich in das Wasser gleiten ließ und ihn die Wellen umschlossen, als würde er zur Familie gehören. Das Wasser schmeckte salzig und auch wenn Katsuki normalerweise kein Fan von Salzwasser war, genoss er die Abkühlung, da die letzten Monate nur aus kalten Duschen bestanden hatten, wenn er spät abends aus dem Krankenhaus kam.
Sicher würde es heute nicht das letzte Mal sein, dass er schwimmen würde.
Es war, als würde das Wasser alle schlechten Gedanken aus seinem Kopf spülen und Katsuki liebte dieses Gefühl jetzt schon. Viel zu viel Zeit hatte er in der letzten Zeit mir diesen üblen Gedanken zu tun gehabt.
Und schließlich war er genau dafür hierher gekommen; um zu entspannen und keinen Gedanken an diese Trennung zu verschwenden.
Katsuki ließ sich an der Oberfläche treiben und sah in den wolkenlosen Himmel.
Der Gedanke, irgendwann ein normales Leben ohne Eijiro zu leben, machte ihm immer noch Angst. Sechs Jahre.... Sechs Jahre hatte sein Ex-Freund einfach hingeschmissen und Katsuki mit gebrochenem Herzen stehen lassen.
Für Katsuki hatte es nie jemand anderen als ihn gegeben. Also wie sollte er jemals jemanden anderes finden? Jemanden, der in ihm dieselben Gefühle hervor rufen konnte, wie er.... Jemanden, mit dem er sich sein Leben vorstellen konnte....
Schnell schüttelte er den Kopf, um diese Gedanken zu vertreiben und schwamm noch ein paar Minuten, bevor er das Meer wieder verließ.
Er rubbelte sich mit einem Handtuch trocken und checkte kurz sein Handy. Er hatte es die meiste Zeit ausgeschaltet, damit er nicht von irgendwelchen Anrufen genervt wurde, aber sollte seine Mutter anrufen, musste er zurückrufen, wenn ihm etwas an seinem Leben lag.
Danach cremte er sich ein und legte sich in einen Stuhl auf die Treasse, um die Sonne etwas zu genießen. Wie lange war er nicht mehr im Urlaub gewesen? Wieso hatte er sich soetwas entgehen lassen?
Katsuki seufzte zufrieden und verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf.
Ach, so konnte man doch leben!
-
Einige Zeit konnte Katsuki seine idyllische Ruhe genießen, bevor ihn etwas störte. Ein großes Fischerboot fuhr in einiger Entfernung an den Strand. Die Leute auf dem Schiff waren offensichtlich in ausgelassener Laune und schienen irgendetwas zu feiern. Ihre Freudenrufe und ihr Gelächter wurden bis zu Katsuki über die Wellen getragen und störten seinen entspannten Urlaub.
Genervt versuchte er sie zu ignorieren, doch als sie selbst nach 10 Minuten keine Anstalten machten, aufzuhören oder gar wegzufahren, reichte es ihm.
Wütend stand er auf. Sicher würden sie ihn nicht hören, wenn er rufen würde, weshalb er kurzerhand ins Wasser lief. Er wusste noch nicht, wie er im Wasser auf sich aufmerksam machen wollte, doch das war ihm relativ egal.
Es dauerte keine zwei Minuten, bis Katsuki am Schiff angekommen war. Er schwamm ganz nah an die Bottswand heran. Das Boot war relativ groß und die Leute würden ihn so nicht ausversehen entdecken können. Nun konnte er ihre Stimmen deutlicher verstehen.
"Dieser Fang ist was besonderes, Männer!" rief eine männliche Stimme.
Ein Stimmengewirr bestätigte dies und man hörte Gläser aneinander schlagen. Warscheinlich tranken sie ersteinmal auf ihren Fang.
"Was machen wir als erstes mit ihm?" fragte eine zweite Stimme.
"Na wir rufen erstmal die Presse! Wir werden berühmt werden!" triumphierte eine dritte Stimme.
"Was wir als erstes machen, können wir auch später noch besprechen. Es wird noch etwas dauern, bis wir im Hafen sind." erklärte die erste Stimme wieder. "Denn jetzt feiern wir unseren ersten Fang einer Meerjungfrau!"
Katsuki runzelte die Stirn. Eine Meerjungfrau? War diesen Männern bewusst, dass es keine Meerjungfrauen gab?
Erst jetzt fiel ihm das Netz auf, das das Boot hinter sich her zog. Er konnte nicht sehen, was in dem Netz war, da der meiste Teil unter Wasser lag, aber jetzt war er neugierig geworden.
Es konnte sich nur um einen schlechten Witz handeln, doch nachsehen kostete ja nichts.
Katsuki holte tief Luft und tauchte unter. Mit ein paar Armzügen war er bei dem Netz angekommen. Eine Gestalt saß inzwischen der schwarzen Maschen und Katsuki konnte seinen Augen nicht trauen.
Träumte er?
Dort saß ein junger Mann, vielleicht in seinem Alter. Er hatte weißes und rotes Haar, das sich in der Strömung des Wasser bewegte, als würde Wind ihm durch die Haare fahren.
Er hatte einen ganz normalen Oberkörper, wie jeder andere Mann, doch ab der Hüfte abwärts..... hatte er einen Fischschwanz! Tausende- Millionen glitzernder Schuppen in den Farben rot und weiß besetzten den Schwanz wie bei dem eines Fisches.
Katsuki war sich sicher, dass er gerade träumte! Meerjungfrauen, oder in dem Fall eher Meermänner, existierten nicht!
Als der Mann Katsuki entdeckte, riss er seine Augen auf. Katsuki blickte in zwei Augen, das eine grau, das andere eisblau, die sein Herz für einen Moment aussetzen ließen.
"Du musst mir helfen! Bitte!" rief die verzweifelte Stimme des Mannes und er griff an die Maschen des Netzes.
Katsuki hätte ihn gerne gefragt, wer oder was er war oder wie er hieß, doch er konnte ja schlecht sprechen.
"Diese Männer werden wer weiß was mit mir anstellen, du musste mich hier rausholen!"
Flehend sah er Katsuki an, dem in diesem Moment auffiel, dass er wieder Luft brauchte. Schnell gab er diesem sonderbaren Wesen ein Zeichen, zu warten, ehe er schnell an die Oberfläche schwamm, um nach Luft zu schnappen.
"Ich muss mir einen Sonnenstich geholt haben..."
Das war die einzige logische Erklärung, die Katsuki für seine Situation finden konnte. Trotzdem entschied er sich, erneut nach unten zu tauchen. Die Männer schienen nichts von seiner Anwesenheit bemerkt zu haben...
Als er das Netz wieder erreichte, saß dort immer noch der Mann und sah sich unruhig um.
"Du musst irgendetwas finden, um das Netz zu öffnen."
Da Katsuki nichts anderes übrig blieb, als ihm zu helfen, tauchte er an den Grund des Meeres, was hier noch nicht allzu tief war, und sucht fieberhaft nach etwas Scharfem.
Dabei spürte er immer den Blick des (angeblichen) Meermannes im Rücken.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte er eindlich die eine Hälfte einer Muschel gefunden, die er als scharf genug empfand.
Kurz musste er erneut auftauchen, um seine Lungen mit Luft und seinen Körper mit Sauerstoff zu füllen. Auf dem Schiff war immer noch eine fröhliche Stimmung und niemand schien mitbekommen zu haben, was hier vor sich ging.
Ein tiefer Atemzug und Katsuki tauchte wieder unter.
"Beeil dich!" flehte der Mann und könnte Katsuki sprechen, hätte er ihm definitiv eine Beleidung an den Kopf geworfen.
Was dachte er, was er hier tat?
Er machte sich daran, das Netz mit der Kante der Muschel zu zerschneiden, was sich aber als schwieriger als gedacht herausstellte.
Langsam geriet Katsuki wieder in Luftnot, aber er konnte gerade nicht auftauchen. Ihnen blieb nicht viel Zeit und er hatte es ja auch schon fast geschafft....!
Die erste Masche war durchtrennt und Katsuki machte sich direkt an die nächste.
Er wusste, dass er nicht mehr lange die Luft anhalten konnte, aber was tat man alles, um einen Fisch aus einem Netz zu befreien?
Langsam sah er leuchtende Punkt vor Augen, als er endlich ein Loch in das Netz geschnitten hatte, sodass der Mann entfliehen konnte.
Er würde es nicht mehr an die Oberfläche schaffen, bevor ihm die Luft ausgehen würde....
Katsuki spürte zwei starke Arme, die ihn empfingen, bevor er das Bewusstsein verlor.
1336 Wörter
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