~16~
Meeras pov.
Ich sah wie meine Flosse aufleuchtete und fühlte wie ich die Energie des Wassers aufnahm. Es tat gut einfach im Wasser zu schweben, doch ich musste weiter.
Ich schwamm sehr lange nur an der Küste, doch dann ging ich immer tiefer. Irgendwann hatte ich es satt dass immer Fische in mich rein schwammen. Fische haben ein Seitenlinienorgan und sich so durch Wellen orientieren aber wenn eine Meerjungfrau im Wasser durchsichtig ist, kann man sie weder sehen, noch an den Wellen spüren.
Ich schwamm schon sehr lange und wollte gerade was zu Essen suchen, als ich ein Licht sah. Es war an der Oberfläche, also schwamm ich darauf zu.
Plötzlich ging es aus und ich hielt an. Ich war gerade etwa 10 Meter unter der Wasseroberfläche, als etwas in das Wasser fiel. Ich konnte zuerst nicht erkennen was es war, und ging näher heran.
Ich sah wie rotes Licht der aufgehenden Sonne auf die Oberfläche auftraf und in langen Strahlen tief in das Wasser drang. Dann sah ich was es war.
Es war nur ein Mensch. Doch er kam direkt auf mich zu. Dann war er vor mir und sah mich mit grossen Augen an. Sh*t! Ich hatte vergessen mich wieder unsichtbar zu machen!
Ich betrachtete ihn genauer. Er hatte keine Sauerstoffflasche wie andere Taucher. Wahrscheinlich ein Freediver.
Was sollte ich jetzt machen? Er würde jedem erzählen was ich war und das er eine Meerjungfrau gesehen hatte! Doch die Menschen würden doch nur denken das er Halluzinationen hatte. Oder?
Ich sah wie sein Körper sich wand und er Luft brauchte. Doch er wollte mich anschauen.
Sollte ich ihn sterben lassen? Nein. Also nahm ich ihn am Arm und zog ihn langsam nach oben. Ich hielt ihn fest und schaute in seine Augen.
Als wir oben ankamen nahm er viele Züge der Kalten Luft aber ohne mir aus den Augen zu schauen. Sie sahen jetzt eher traurig aus. Das gab mir ein warmes Gefühl. Er sah nett aus und sollte nicht sterben. Ich sah in dem Licht der aufgehenden Sonne, dass sein Haar blond war und sein Körper trainiert.
,,Bitte geh nicht" sagte er mit einer Stimme die mich stocken liess.
,,Wie heisst du?" fragte ich und seine Augen wurden noch grösser als sie sonst schon waren.
,,Du kannst sprechen und mich verstehen?" fragte er ungläubig. Ich nickte.
,,Cool. Ich bin Luke. Und du? Du siehst aus wie eine Königin."
Ich lachte.
,,Ich heisse Meera. Ich bin auch eine Königin." sagte ich lächelnd. Und ich hatte schon Angst Lukes Augen würden rausfallen.
Doch dann verschwand mein Lächeln.
,,Eine Königin mit entrissenem Volk." sagte ich und er sah mich mitfühlend an.
Was wenn er mir helfen suchen konnte? Ich konnte ihn ja irgendwie verzaubern oder?
,,Willst du mir helfen mein Volk zu suchen?" fragte ich einfach mal dumm.
Doch er nickte. Jetzt wollte ich einen Zauber ausprobieren.
Ich nahm seinen Kopf in meine Hände und konzentrierte mich auf die Unterwasseratmung.
Er schrie vor Schmerz auf als ihm Kiemen wuchsen. Doch dann war es vorbei und ich lächelte. Ich war stolz. Im Unterricht durften wir es nicht wirklich ausprobieren doch ich konnte es tatsächlich noch.
Er tauchte seinen Kopf Unterwasser und es ging. Er konnte atmen! Nachdem er wieder auftauchte nahm ich seinen Kopf wieder in meine Hände und konzentrierte mich auf Unterwassersicht und seine braunen Augen leuchteten blau auf.
Dann nahm ich seine Hand und wir schwammen los.
Meine linke um Wellenbrecher geschlungen und die andere Hand mit Luke's Hand verschlossen.
Ich lächelte als wir immer tiefer schwammen und meine Augen aufleuchteten und schon sah ich alles viel besser.
Ich hatte Hunger, also ging ich auf einen Seegrasstrauch zu und riss ein paar Blätter ab. Dann gab ich Luke einen und ich biss herzhaft rein. Endlich wieder was richtiges zu Essen. An Land waren die immer getrocknet und das war ekelhaft.
Ich sah zu Luke rüber und sah wie er unsicher reinbiss. Dann verzog er das Gesicht und ich lachte.
Ich nahm ihm das Seegras weg und ass es auf, denn Luke mochte es ganz offensichtlich nicht.
Wir schwammen weiter und dann sah ich es. Eine Insel.
Ich gab Luke ein Zeichen, dass wir nach oben schwimmen sollten also machten wir das.
Es war die Insel, auf der die Statue of Liberty stand. Ich wollte sie sehr gerne besichtigen doch wir mussten wieder weiter.
Als nächstes wollten wir die Insel umrunden und schauen ob es irgendwelche Unterwasserhöhlen gab.
___-___
Wir schwammen gerade um eine Ecke, als ich was hörte. Es waren Stimmen. Viele Stimmen.
Von Frauen und Männern. Von Kinder und Jugendlichen. Sie bettelten, weinten, schrien und schlugen gegen Gitter.
Das brach mir das Herz.
Ich gab Luke ein Zeichen hinter der Ecke zu bleiben und er verstand.
Dann schwamm ich um die Ecke und was ich sah liess mich innerlich aufbrodeln.
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