Am nächsten Morgen stand Becky plötzlich vor mir und hielt mir ihr Handy vor die Nase.

"Wenn du nicht für meinen Vater stimmst, dann bekommt dein Ehemann dieses Bild von mir."  drohte sie mir grinsend und ich beschloss, sie in Sicherheit zu wiegen. 

"Oh mein Gott... nein, das kannst du doch nicht tun, Becky..." tat ich ängstlich und sah, wie sie mich zufrieden betrachtete.

"Tja, dann weißt du ja, was du zu tun hast. Ihr seid so abartig... Jimin ist so ein netter Kerl..." tat sie mir ungefragt ihre Meinung kund. 

"Und du würdest ihm trotzdem weh tun und ihm das zeigen, obwohl du ihn doch so nett findest?" fragte ich lauernd.

"Na ja, vielleicht heiratet er ja dann mich, wenn er sich von dir Schlampe trennt." sagte sie überheblich und ich hätte ihr fast eine gescheuert. Doch ich musste mich bremsen. 

"Also, hab ich deine Stimme? ich muss noch zu meinen lieben Brüderchen... der muss mir auch seine Stimme geben für das Bild." fragte sie dann gelangweilt und ich nickte zähneknirschend. Als sie weg war, konnte ich mein Lachen nicht mehr zurück halten. Als ob ich mich von ihr erpressen lassen würde, sie würde ihr blaues Wunder erleben.

Eine Stunde später saßen wir alle im Sitzungssaal und Yoongis Stiefvater betrat als letzter siegessicher grinsend den Raum, mittlerweile wusste ich auch wie er hieß, Maxwell Sinclair... klang wie aus einem schlechten Liebesroman, aber Namjoon hatte nach kurzer Recherche seinen wahren Namen herausgefunden, der war dann weniger schnulzig, Robbie Keez, ja mit dem Namen bekam man nicht so leicht eine reiche Frau um den Finger gewickelt...

"Was ist hier los, Max... wieso dieses plötzliche Vorstandstreffen?" fragte mein Vater, der natürlich von nichts wusste, da er seine Stimme sowieso seinem Sohn geben würde, war an ihn niemand heran getreten, um seine Stimme zu bekommen. Mit selbstgefälligem Gesichtsausdruck, stellte Maxwell sich ans Kopfende des Tisches.

"Wie ihr ja alle wisst, hatten wir geplant, meine Tochter Becky, mit Seokjin zu verheiraten, damit die Min Familie enger an die Kims gebunden wird, da die Parks und die Kims ja schon verschwägert sind, das hätte nur gutes für die Firma gebracht." fing er an und ich schnaubte.

"Becky ist keine Min, wie hätte sie bitte die Familien verbünden können?" konnte ich mir nicht verkneifen zu sagen und erntete einen strengen Blick von ihm.

"Leider musste ich zu unser aller Bedauern herausfinden, warum Seokjin sich so sehr dagegen wehrt. Er will meine Tochter nicht heiraten, da er schwul ist und eine Affäre mit dem Managments Assistenten, Kim Namjoon hat." fuhr er fort und Jin biss wütend die Zähne zusammen.

"Das ist keine Affäre, Namjoon und ich sind verlobt... meine Sexualität ist meine Privatsache und hat nichts mit meiner Position als CEO zu tun." hielt er ihm entgegen, doch Maxwell wandte sich meinen Großeltern zu.

"Ich weiß ja, wie wichtig ihnen eigene Nachkommen sind und das die Firma in Familienhand bleibt, deswegen denke ich nicht, dass sie einen homosexuellen CEO gutheißen würden. Da die anderen Erben noch nicht soweit sind, denke ich, dass ich die beste Wahl für diesen Posten bin, bis wir einen der Erben genug ausgebildet haben." schloss er seine Rede ab und Yoongi stand auf.

"Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass dir irgend jemand hier deine Stimme gibt?" fragte er seinen Stiefvater, der nun auffordernd zu Becky schaute, die unwohl an ihrem Handy fummelte.

"Bist du dir sicher, dass du mich nicht unterstützen willst?" fragte er herausfordernd und ich stellte mich zu Yoongi.

"Das ist er und ich auch." sagte ich fest und Maxwell sah uns seufzend an.

"Becky, das Handy." meinte er genervt und streckte seine Hand aus.

"Muss das wirklich sein? Können wir nicht anders..." fragte sie zögerlich, doch er stapfte wütend auf sie zu, riss es ihr förmlich aus der Hand und sie ließ sich eingeschüchtert auf ihren Stuhl sinken.

"Ihr habt es ja nicht anders gewollt."