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Merry Christmas

Bildnachweis Cover:
<a href='https://de.freepik.com/fotos/hintergrund'>Hintergrund Foto erstellt von senivpetro - de.freepik.com</a>

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Der rote Ferrari prescht die lange Auffahrt zur luxuriösesten Villa der Stadt hinauf und kommt mit quietschenden Reifen direkt vor der Treppe zum Stehen. Sie führt hinauf zum riesigen Eingangsportal, welches trotz der Kälte weit offen steht. Die Fahrertür schwingt nach oben und ein Weihnachtsmann hievt zunächst sich selbst und dann einen dicken roten Sack hinter sich aus dem Wagen. Auf der Treppe und im Eingangsbereich stehen überall Gäste mit ihren Heißgetränken bereit und pfeifen ihm anzüglich entgegen. Sie sehen schon jetzt, dass hier nicht der übliche, dickbäuchige Mann mit rundem Gesicht, leuchtenden Wangen und langem, weißen Bart erscheint, um kleine Kinder auf den Schoß zu nehmen und nach ihren Wünschen zu fragen.

Dieser Santa ist groß, seine rote Hose ist aus Leder und eng genug, um die kräftigen Beinmuskeln darunter erkennbar zu machen. Sein ebenso roter, kurzer Mantel mit dem weißen Pelzbesatz macht einen deutlich besseren Job dabei, das darunter Liegende zu verbergen. Dennoch ist unter dem schwarzen Gürtel und der dicken Rentier-Schnalle, die durch einen offenen Spalt am unteren Ende des Mantels hervorblitzt, nicht der geringste Bauchansatz zu entdecken. Durch den Ausschnitt am muskulösen Hals und die Wölbung des Stoffes an entsprechender Stelle lässt sich außerdem eine ansehnliche Brustmuskulatur erahnen. Unter der klassischen Weihnachtsmütze steckt ein markantes Gesicht mit ordentlich in Form gezupften, schwarzen Augenbrauen, strahlend blauen Augen und langen schwarzen Wimpern. Er hat eine gerade, eher spitze als knubbelige Nase und volle, weiche Lippen, die von einem schwarzen, sorgsam gestutzten Bart eingerahmt werden. Dieser umschmeichelt auch das kantige Kinn und wandert am Kiefer entlang bis hin zu den Kotletten, die unter der Mütze hervorschauen.

Er setzt sein charmantestes Lächeln für den jungen Mann auf, der gleich das edle Gefährt einparken darf. Dessen Augen können sich kaum entscheiden worauf sie verharren sollen, dem sexy Weihnachtsmann oder dem edlen Gefährt. Allerdings ist er kein Gast und wird daher seine Hände kaum auf die Showeinlage des heutigen Abends legen können. Also begnügt er sich damit, seinen Hintern in den edlen Ledersitz hinter dem Lenkrad und seine Hände über die Armaturen gleiten zu lassen. Das leise Stöhnen, was ihm dabei entkommt, beweist, dass der Ferrari nicht unbedingt nur seine zweite Wahl ist.

Santa lässt die glänzenden Augen hinter sich zurück und eilt mit einem breiten Grinsen die Treppen hinauf. Da hat er schon den ersten glücklich gemacht, hey, das macht Spaß. Eigentlich ist er ein Model und vor allem bekannt für seine freizügigen Hochglanzbilder in den jährlichen Sexy-Men-Kalendern sowie seine Laufstegarbeit für namhafte Designer von Unterwäsche und Bademode. Er wird nicht nur wegen seines guten Aussehens gebucht. Fotografen wie Designer arbeiten vor allem deshalb gerne mit ihm zusammen, weil er sich ohne jede Scheu, ja sogar gerne zeigt und keinerlei Berührungsängste mit Kameras und Publikum hat.

Diese Kombination hat ihn vor einem Jahr auch mit Milly van Hovelen zusammengebracht. Ja genau, die Milly, jüngste Erbin der van Hovelen Dynastie; wobei der Begriff jung hier einen falschen Eindruck hinterlässt, denn Milly ist immerhin auch schon über fünfzig. Doch wie jeder weiß ist ist sie die letzte, mit diesem Namen Geborene, der mit ihr aussterben wird, zeigt sie doch keinerlei Ambitionen, sich einen Mann zu suchen, geschweige denn Kinder zur Welt zu bringen, die eine Ära fortsetzen könnten, die jetzt seit Generationen besteht.

"Santa Claus, es ist so schön dich hier zu haben. Komm herein, ich zeige Dir wo du deinen Sack abstellen kannst, dann führe ich dich ein wenig herum." Millys fröhliche Stimmung ist ansteckend und Santa beugt sich zu ihr herab um ihr links und rechts ein Küsschen auf die Wangen zu setzen. Das Seufzen der Zuschauer um sie herum, die Milly um ihr Begrüßungsritual beneiden, sorgt für ein belustigtes Funkeln in beiden Augenpaaren. Zielstrebig ergreift Milly seine freie Hand und zieht ihn zu einer kleinen Bühne, auf dem eine perfekte weihnachtliche Wohnzimmer-Szene für seinen späteren Auftritt bereitsteht. Ein Kamin, groß genug um über eine geheime Tür später durch diesen aufzutreten. Ein bequemer Ohrensessel auf einem gemütlichen Teppich und ein geschmückten Tannenbaum in der Ecke vervollständigen das Bild. Sogar ein Fenster mit Eisblumen darauf ist Teil der Dekoration.

Santa lässt seinen Sack an der vorgesehenen Stelle hinter dem Sessel zurück und folgt artig der Gastgeberin der Veranstaltung, die schon mit einem Mittagessen begann und sich vermutlich bis in die frühen Morgenstunden des nächsten Tages ziehen wird. Es ist Christmas Eve, eigentlich der traditionelle Tag um in die Kirche zu gehen, oder sich zum gemeinsamen Abendessen in geselliger Runde zu treffen. Doch hier auf dieser Party sind nur Leute geladen, die in Geld hineingeboren wurden oder entsprechende Beziehungen zu eben diesen haben. Und natürlich derer Begleitungen, die nicht selten kleine, aufsteigende Sternchen am Himmel des Showbizz sind. Wer hipp und in sein will muss zumindest einmal im Jahr auf einer Party von Milly va'Ho gesehen werden.

Santa ist kein Fan dieser snobistischen Versammlungen von Berufssöhnen, - töchtern und -enkeln die nie in ihrem Leben etwas Sinnvolles zu Gemeinschaft beigetragen haben und sich dennoch für die Krönung der Schöpfung halten, während sie das Geld mit vollen Händen ausgeben, was ihre Vorfahren angehäuft haben. Deshalb hatte er auch erst gezögert, als Milly ihn das erste Mal für eine ihrer Partys am Anfang dieses Jahres engagieren wollte. Doch das Geld, das er hier in einer Nacht verdienen kann, verdoppelt mal eben seinen Jahresverdienst als Laufstegmodel und die Rahmenbedingungen sind nicht nur phänomenal, wie zum Beispiel die Spritztour mit dem Ferrari, sie gewähren ihm auch eine gewisse Sicherheit.

Milly, Lebefrau in der dritten Generation, deren Urgroßvater der letzte, wirklich arbeitende van Hovelen war, ist die Königin der Partys für Ihresgleichen und ihre gebuchten Showeinlagen sind berühmt und berüchtigt zugleich. Es hat einen Grund, wieso man mindestens 21 sein muss, um auf einer dieser Party sein zu dürfen, egal ob als angeheuertes Personal oder als Gast. Ein Grund der auch dafür sorgt, dass es verpönt ist, sich hier volllaufen zu lassen, obwohl durchaus reichlich Alkohol kredenzt wird.

Santas Aufgabe heute besteht zunächst mal darin, mit den Gästen zu flirten und Küsschen sowie kleine Berührungen auszutauschen. Nichts zu übergriffiges, aber genug, um ihm den einen oder anderen Schauer über den Rücken zu jagen. Mal vor Erregung, mal voller Horror, denn nicht jeder Partner dieses Austauschs entspricht seinem Geschmack. Er ist nur froh, dass er ein kleines bisschen bi ist, was den Kontakt mit beiden Geschlechtern für ihn erträglicher macht.

Kurz vor Mitternacht gibt es ein Ritual, welches diejenigen aussortiert und vor die Türe setzt, die zu betrunken oder high sind, um sich noch am Riemen zu reißen oder bekannt dafür, in ihrem aktuellen Zustand unangenehm aufzufallen. Die Säuberungsaktion ist jedes Mal das Highlight für die Paparazzi vor der Tür, die nur auf das perfekte Bild zu einem neuen Skandal warten, welches dann die Titelseiten am nächsten Morgen zieren wird. Bei seinem ersten Gig war unser Model noch nervös, doch heute bewegt er sich bereits selbstsicher durch die Menge, die sich zum größten Teil anständig benehmen wird, um seine große Show um Mitternacht nicht durch einen Rauswurf zu verpassen.

Bei der Feier im Januar stellte er überrascht fest, dass es tatsächlich auch Gäste gab, deren angestrebtes Ziel es war, bei dieser Säuberung mit großem Tamtam und wild rumpöbelnd rausgeschmissen zu werden. Doch auch sie blieben bis zu diesem Moment relativ zahm. Galt es doch zu vermeiden, dass man zu früh und still und heimlich dem Kreise der ilusteren Gäste entzogen und so den spektakulären und imageträchtig Rauswurf verpassen würde. Zumal man in diesem Fall nicht nur für den Rest dieser Party sondern auch gleich für alle weiteren ausgeladen wird. Es ist eben ein Unterschied, ob es nur um eine Show oder doch um einen echten Störenfried geht. Auch eine Art, den Ruf zu wahren, den man sich schwer erarbeitet hat, um in den Schlagzeilen zu bleiben.

"Es gab seit deinem Auftritt zu St. Patricks viele Anfragen zu dir. Man war sich einig, dich wiedersehen zu wollen", erklärt Milly ihrem Star, bevor sie ihn dem ersten dieser besonders an ihm interessierten Gäste des Abends vorstellt. Mehr als einmal gebucht zu werden ist schon eine besondere Auszeichnung, denn diese Leute sind schnell gelangweilt und wollen immer wieder etwas Neues, Unbekanntes. Daher überrascht es Santa nicht, als er plötzlich am anderen Ende des Raumes Konkurrenz entdeckt.
"Ein Engelchen?"
Milly lacht nur über seine Frage.
"Der Weihnachtsmann bekommt dieses Jahr Unterstützung vom Christkind", kichert sie nur, bevor sie sich verschwörerisch zu ihm rüberlehnt.
"Ihr beiden werdet heute Nacht gemeinsam auf der Bühne stehen."

Bevor er seiner Entrüstung Ausdruck verleihen und weitere Fragen stellen kann, zieht sie ihn zur nächsten Gruppe von Fans und ehe er es sich versieht wird er von der Menge verschluckt und so in Beschlag genommen, dass er überrascht ist, als die Säuberungsaktion beginnt und ein Kellner ihn auffordert, ihm hinter die Bühne zu folgen.

(Text überarbeitet: 19.11.23)


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