Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Christmas Eve

Heilig Abend

„Bist Du bereit?"
Milly van Hovelen sieht ihren Sohn besorgt an, der umso blasser geworden ist, je mehr sie sich dem Haus genähert haben, vor dessen Tür sie jetzt stehen. Es ist das größte Haus der Stadt und wirkt eher protzig als einladend, aber ohne den übertriebenen Weihnachtsschmuck zeigt der prunkvolle Stil zumindest einen gewissen Geschmack, nur halt nicht den von Blue, der sich dicht hinter ihn gestellt hat. Nah genug, um ihn seine Wärme spüren zu lassen und ihm seinen Halt anzubieten, aber ohne ihn zu bedrängen. Doch Daniel fühlt sich sowieso niemals bedrängt von Tyler Blue, seinem Freund, seinem Lebenspartner, seinem Santa. Er nimmt das Angebot nur zu gerne an und lehnt sich zurück gegen den muskulösen Körper.
„Du schaffst das, Chrissy!", murmelt Tyler ihm ins Ohr und umschlingt ihn von hinten mit seinen starken Armen, als ob er ihm einen Sicherheitsgurt anlegt. So, wie er es vor genau einem Jahr schon einmal in diesem Haus getan hat. Damals hat Daniel den Lockvogel gespielt, um einen Vergewaltiger dingfest zu machen und wäre fast zum zweiten Mal dessen Opfer geworden.

Daniels Hände greifen nach dem Unterarm, der über seiner Brust liegt, und drücken sanft und dankbar zu. Kurz schließt er die Augen, dann strafft er sich und wird augenblicklich von seinem Beschützer freigegeben. Ein Blick in das markante Gesicht mit ordentlich in Form gezupften, schwarzen Augenbrauen, strahlend blauen Augen und langen schwarzen Wimpern genügt, um ihm Kraft zu geben. Hier droht ihm keine Gefahr mehr und er ist diesmal nicht hier, um den Lockvogel zu spielen. Sie sind hier, um einen Frieden auszuhandeln, zwischen zwei Familien, die sich aufgrund von widrigen Umständen so zerstritten haben, dass ein regelrechter Krieg zwischen ihnen entbrannt ist. Daniel stiehlt sich noch einen letzten Kuss von den vollen weichen Lippen, die von einem schwarzen, sorgsam gestutzten Bart eingerahmt werden, der auch das kantige Kinn umschmeichelt. Dann nickt er zustimmend.

Tyler Blue kann es kaum glauben, dass er ein Teil der Familie geworden ist, die er bislang zur Kategorie 'snobistische Berufssöhne, -töchter und -enkel' gezählt hat, die nie in ihrem Leben etwas Sinnvolles zu Gemeinschaft beigetragen haben und sich dennoch für die Krönung der Schöpfung halten. Als er seinen Chrissy auf den Tag genau vor zwei Jahren kennenlernte, war er ein Berufsmodel für Pin-Up-Kalender und Herrenunterwäsche, den man zum Jahresende als sexy Weihnachtsmann für seine Weihnachtsfeiern buchen konnte und Daniel seine Konkurrenz. Der schlanke, weiblich wirkende Engel mit den grünen Augen war als europäisches Christkind für dieselbe Christmas Eve Festivität des Labels va'Ho gebucht. Eine weltberühmte Party, die Milly van Hovelen bis dahin jährlich veranstaltet hat, um ihrem Ruf als Lebefrau gerecht zu werden. Die horrenden Eintrittsgelder spendete sie aus dem selben Grund nur heimlich an gute Zwecke. Zu einem gemeinsamen Striptease von der Gastgeberin auf die Bühne geschickt, zeigte sich schnell die unglaubliche Anziehungskraft zwischen den beiden Männern. Doch das Liebesglück zerbrach bereits nach wenigen Monaten und konnte erst im Winter letzten Jahres, erneut an Christmas Eve, wieder gekittet werden.

Die Meyers haben ihren Anteil an dem Drama und einen hohen Preis dafür zahlen müssen. Auch wenn es eigentlich nur einer der Meyers-Brüder war, der ein Leben aus Lug, Betrug und Vergewaltigung lebte, so blieb der Skandal um ihn und seine Verbrechnen, die unter anderem dank seines vorlauten Mundwerks aufgedeckt werden konnten, nicht ohne Schaden für den Rest der Familie. Aktien sanken, Freundschaften zerbrachen, selbst die jüngsten Kinder der Meyers wurden in Mitleidenschaft gezogen. Daran war vor allem die spektakuläre Art und Weise schuld, in der Milly Godric Meyers zu Fall gebracht hat. Vor den Augen aller anwesenden Freunde, Gäste, Reporter und somit auch der Welt wurde er abgeführt und der Vergewaltigung bezichtigt. Gut, letzteres hat er selbst ausposaunt, aber das hat die Meyers nicht davon abgehalten, einen Feldzug gegen das van Hovelen-Imperium einzuleiten. Nicht für den Bruder, der längst alle Unterstützung der Familie verloren hat, sondern für den Ruf der restlichen Familie; um ihn zu schützen, sich zu wehren und vielleicht auch für den erlittenen Schaden zu rächen.

Und die van Hovelens haben genug eigene Leichen in ihrem Keller. Die Urahnen der Familie sind 1935 mitsamt ihres Vermögens und auf ihrem eigenen Schiff nach Amerika ausgewandert, weil sie der Chance auf Neutralität ihres kleinen Landes nicht getraut haben. Die Juden, die sie dabei mitgenommen und so gerettet haben, gaben ihnen von Anfang an einen guten Leumund in der neuen Welt. Dass sie die Flüchtlinge teuer für die Überfahrt bezahlen ließen, war eines der Geheimnisse, die die Meyers ausgruben und im Kampf verwendeten. Dieser nahm immer gemeinere Ausmaße an und irgendwann konnten beide Familien nur noch verlieren.

Das war der Moment, an dem Daniel sich einschaltete. Dass er der Sohn von Milly und der Erbe des Familienimperiums ist, ist bislang ein gut gehütetes Geheimnis, das neben Mutter und Sohn nur zwei weitere Menschen auf der Welt kennen. Der eine ist ein befreundeter Rechtsanwalt von Milly, der andere ist Tyler Blue. Er erfuhr erst letztes Jahr davon, als er wieder mit Daniel zusammen kam, unter dem Eid, keine Geheimnisse mehr voreinander zu haben. Für die Welt war Daniel vor allem das Opfer von Godric Meyer. Selbst als herauskam, dass er in Millys einziger gemeinnütziger Einrichtung für mittellose Kinder als eines der Waisenkinder aufgewachsen ist, brachte ihm das nur weitere Sympathie ein. Doch genau das ist jetzt das größte Problem für Milly. Wie soll sie, in der momentanen Stimmungslage, der Welt ihren Sohn und Erben vorstellen? Nicht nur, dass sie ihm die schlechte Publicity nicht zumuten will, die Einstellung der Öffentlichkeit zu ihrem Sohn kann mit einem Schlag kippen, wenn diese Verbindung bekannt wird. Auch deshalb nutzte Daniel eine Interview-Anfrage am Independence Day dafür, beide Familien zu Friedensverhandlungen an einen runden Tisch zu bitten.
„Schaut euch die Opfer dieses Medienkrieges an, das sind weder Milly noch Godric, es sind die Kinder und Enkel und ja, auch ich. Das muss doch ein Ende haben!"

Voller Gedanken und Erinnerungen folgen die beiden Jungs Milly, die von einer Hausangestellten durch die Eingangshalle geführt wird. Statt geradeaus in den großen Festsaal führt sie die Besucher links in einen weiteren langen Gang und dann in einen kleinen, fensterlosen Besprechungsraum, wo sie auf unerwartete Gesichter und neugierige Blicke treffen. Godric sitzt zum Glück hinter Gittern und wurde von der eigenen Familie enterbt und verstoßen. Ihn hat man hier also nicht erwartet. Doch statt einer Versammlung all seiner Brüder ist nur einer der Patriarchen anwesend, zusammen mit einer unbekannten jungen Frau.
„Du kommst mit dem Opfer und was? Einem deiner Party-Attraktionen? Was hast du vor, Weib? Sieht nicht aus, als ob du das hier ernst nimmst!"
Meyers ist sofort auf hundertachtzig, doch Milly zuckt nur mit den Schultern und grinst ihn unschuldig an.
„Wir haben uns verabredet, um uns einander anzuvertrauen, offen und ehrlich, und anschließend am gleichen Strang zu ziehen. Aber vorher müssen wir wissen, ob ihr es auch ehrlich mit uns meint."
Ihre passiv-aggressive Art ist nicht besser für die Verhandlungen als der wutschnaubende Unterton von Meyers, doch bevor die beiden sich gegenseitig an die Gurgel gehen können, werden sie von ihren Familienmitgliedern zur Ordnung gerufen.
„Onkel Haimon, Daniel ist der Grund, warum wir diesen Krieg endlich begraben wollen! Er ist ein unschuldiges Opfer und kein van Hovelen", schimpft die junge Frau und stellt sich dann als Lea vor, älteste Tochter des ältesten Bruders der Meyers.
Daniel hingegen weist Milly zurecht.
„Die restliche Familie Meyers wusste nichts von den kriminellen Machenschaften, die Godric zu Recht ins Gefängnis gebracht haben, und sie zweifelt dieses Recht auch nicht an."

Die ganze Begrüßung wird genauestens von Blue beobachtet, der sich selbst zurückhält. Dass Milly zusammenzuckt, als Lea über Daniel spricht, wundert ihn nicht. Doch ihm fällt auf, dass der alte Meyers genauso reagiert, als Daniel dessen Familie verteidigt. Oh, das wird lustig. Kurz schaut er sich in dem Raum um und beglückwünscht die Gastgeber insgeheim zur Wahl eines innenliegenden Raumes für dieses Treffen. Fenster mit Ausblick sind sicher schöner, aber durch sie lässt es sich auch immer herein spähen. In Zeiten von Kameradrohnen und Teleobjektiven geht Sicherheit vor Schönheit, denn nur ein einziges, verschwommenes Bild von den Geschehnissen hier könnte den ganzen Plan, für den man hergekommen ist, zerstören. Ansonsten ist der Raum aber eher nett als prunkvoll eingerichtet. der schalldämpfende Teppich, die Bilder an der cremefarbenen Wand, die als Fensterersatz dienen und die warme Beleuchtung zeigen, dass hier jemand bei der Einrichtung auf Gastfreundschaft statt Angeberei gesetzt hat.

Blue beschließt, sich als Mediator einzubringen, obwohl er eigentlich nur hier ist, um Daniel den Rücken zu stärken. Doch mit all dem Misstrauen wird keiner der beiden Familienoberhäupter mit der Wahrheit rausrücken, die sie einander näherbringen soll.
„Wie wäre es, wenn wir uns setzen und uns zunächst mal darauf einigen, dass wir nicht mehr gegeneinander, sondern miteinander arbeiten?"
Daniel und Lea nicken und gehen mit gutem Beispiel voran und die beiden Zankäpfel fügen sich schnell. Auf dem Teppich sorgen die brüsk zurechtgerückten Stühle nicht für die kreischenden Geräusche, die auf einem harten Untergrund entstehen würden und die eher zur Szene passen würden, als die Ruhe, die tatsächlich vorherrscht. Blue schließt den Kreis auf einer Seite, in dem er sich auf einen der gepolsterten und überraschend bequemen Stühle zwischen Lea und Daniel an den tatsächlich runden Hartholz-Tisch setzt und den Platz gegenüber bewusst frei lässt. Sollten Milly und Haimon aufeinander losgehen, möchte er lieber nicht dazwischen sitzen. Auch wenn er den beiden körperlich um Längen überlegen ist, so sind sie ihm doch einfach zu unberechenbar.

„Gehört dieses Haus nicht Godric", beginnt er dann eine Unterhaltung, um die Gespräche ans Laufen zu bringen. Lea seufzt und ihr Onkel schüttelt nur den Kopf. Blue ist nicht sicher, ob seine Frage die neue Verärgerung ausgelöst hat, oder allein die Erwähnung des Bruders für den angewiderten Gesichtsausdruck sorgt. Als Meyers nicht reagiert und eine unangenehme Stille aufkommt, seufzt Lea noch einmal auf, bevor sie das Wort ergreift, statt es Haimon wie geplant zu überlassen.
„Das Haus gehört meinem Vater. Onkel Godric hatte hier aber ein Büro und ein Schlafzimmer, durfte einige der Kellerräume nutzen und bekam die Erlaubnis, seine Weihnachtsfeier hier abzuhalten. Meine Familie wohnt die meiste Zeit nicht hier und so war es eine Win-Win-Situation für beide. Dad hatte jemanden, der hier nach dem Rechten gesehen hat und Godric?" Sie muss nicht weiter sprechen, denn seine weiteren Verbrechen kamen bei den Ermittlungen rund um den Vergewaltigungsvorwurf zu Tage.

Tyler Blue war erleichtert, als herauskam, dass Milly letztes Jahr eng mit der Polizei zusammenarbeitete und weder Bestechung noch Status hinter den Privilegien lagen, die man ihr in jener Nacht gewährte. Man hatte schon lange ein Auge auf Godric geworfen, der in Verdacht stand, im großen Stil mit illegalen und gepanschten Medikamenten zu handeln. Godric hatte jedoch geschickterweise alle Beweise für seine Verbrechen im Haus seines Bruders versteckt. Da waren sie sicher, denn was immer man ihm vorwarf, einen Durchsuchungsbefehl für das Haus seines unbescholtenen Bruders konnten die Ermittler niemals bekommen und der würde sie auch nicht freiwillig hereinbitten. Die Weihnachtsfeier in diesem Haus weckte daher das gesteigerte Interesse der Polizei, die über die Falle für den Vergewaltiger endlich einen Fuß in das Haus bekam. Für das Verbrechen an Daniel alleine, selbst im Zusammenhang mit dem Namen van Hovelen, hätte man nie im Leben diesen Aufriss gemacht. Als Godric ihnen bei seiner Verhaftung auch noch den Grund für den ersehnten Durchsuchungsbefehl auf dem Silbertablett servierte, indem er die Existenz der Kameras im Zusammenhang mit dem erneuten Vergewaltigungsvorwurf herausposaunte, wurden die Hoffnungen der Polizei bei weitem übertroffen. Millys Medienspektakel zu dieser Verhaftung spielte ihnen ebenfalls in die Hand, denn der wahre Besitzer des Hauses war dadurch nur zu bereit, mit ihnen zusammenzuarbeiten, statt Godric weiter zu schützen. Jetzt ging es darum, den eigenen Hals zu retten.

„Schon okay", beruhigt Daniel sie.
„Dein Vater hat davon nichts gewusst und die Ermittler freiwillig alles durchsuchen lassen, nachdem erste Beweise für seine Verbrechen gefunden wurden."
Wieder zuckt Haimon zusammen und Blue ist sich nun sicher, dass hier das Geheimnis zu finden ist, welches man ihnen als Zeichen für eine ehrliche Zusammenarbeit versprochen hat.
„Ihr wart nicht so unwissend, wie ihr tut, oder?", fragt er schließlich direkt und starrt dabei Meyers an.
„Sind wir mal ehrlich", resümiert er weiter.
„Als man mich letztes Jahr auf dem Osterfest um meine Gage betrügen wollte, war es nicht nur Godric, der mich ausbooten wollte."

Der Angesprochene zieht lautstark die Luft ein. So direkt mit seinen Fehlern konfrontiert zu werden ist hart, doch Lea legt einfach nur ihre Hand auf seinen Unterarm und stellt ihn damit so effektiv ruhig, als ob sie ihm einen Knebel verpasst hätte. Sie ist eine große, aber schlanke Frau mit einem starken Willen, der sich in ihrem Auftreten zeigt. Damit beeindruckt sie ihre Gäste sehr.
„Es hat einen Grund, warum ich heute hier dabei bin", erklärt sie selbstbewusst.
„Mein Vater und seine Brüder waren schon immer ein eingeschworener Verein und sind nicht nur füreinander eingestanden, sie haben sich auch gegenseitig den Rücken gedeckt und - wenn nötig - auch mal weggesehen."
Ihre Blicke ruhen auf ihrem Onkel, aber es liegt nur wenig Anklage darin und viel Verständnis.
„Godric hat das ganz bewusst ausgenutzt und seinen Brüdern sogar ihre blinde Unterstützung als Schwäche vorgehalten, als sie ihn wegen seiner Taten zur Rede gestellt haben. Er hat das, wofür diese Familie stand und immer noch steht, mit Füßen getreten. Deshalb wurde er verbannt und nicht, weil jemand seinen Kopf aus der Schlinge ziehen wollte."

Nach einer kleinen Kunstpause, ein paar ausgetauschten Blicken und einem Nicken ihres Onkels fährt sie schließlich fort.
„Meine Onkel haben Godric vertraut, als er behauptete, dass du den Vertrag nicht erfüllt hättest, und sind für ihn in den Kampf gezogen.
Mein Dad hat weggesehen, obwohl er wusste, dass hier im Haus etwas passiert, das nicht koscher ist. Und Onkel Haimon?"
Der Angesprochene schnaubt abweisend, gibt sich dann aber geschlagen. Wie es aussieht, wollen auch die Meyers das Kriegsbeil unbedingt begraben, auch wenn es die Brüder etwas von ihrem Stolz kostet, und Lea hat die Zügel ihres Onkels fest im Griff.
„Ich habe gehört, was er dir damals vorwarf und wusste, dass er Daniel nachstellen würde. Er hat sowas auch nicht zum ersten Mal gemacht. Aber es ging immer nur darum, dass er sich ihre Gefügigkeit erkaufte. Wenn ich gewusst hätte, dass er ...", er bricht ab und wieder nickt die Familie van Hovelen nur. Den Satz weiterzuführen, würde vermutlich nur in einer neuen Lüge enden. Auch wenn er sich damit vor allem selbst belügt, denn bei dem Gerichtsverfahren gegen Godric bezüglich der Vergewaltigung haben sich einige Zeugen gemeldet, die von ihm bedroht und zu sexuellen Gegenleistungen erpresst wurden. Godric war niemand, der ein Nein akzeptiert hätte und sein Bruder hätte das sehen können.

Blues Blicke ruhen nun ebenso auf Daniel wie eine Hand auf dessen Knie. Der kämpft sichtlich mit seiner Beherrschung, aber es sind Tränen, gegen die er ankämpft, keine Wut. Das kurze Gefühl von 'was wäre wenn' ist verführerisch, doch Godrics Opfer tappt nicht in diese Falle.
„Selbst wenn, du hättest nichts tun können, oder?"
Er sieht Haimon direkt in die Augen.
„Du hattest keine Beweise, hättest ihn wohl kaum einsperren oder die Tat sonstwie verhindern können."
Dann strafft er wieder seine Schultern und spricht lauter und fordernder, aber noch immer freundlich.
„Es ist genug. Keiner von uns ist für die Taten verantwortlich, die Familienangehörige begangen haben, egal ob es um euren Bruder oder unsere Ahnen geht. Sie liegen alle in der Vergangenheit und Wiedergutmachungen wurden in allen Fällen geleistet. Das alles sollte endlich verschlossen und der Schlüssel weggeworfen werden."

Die Blicke, die Milly zwischen ihrem Sohn und den Gastgebern hin und her wirft, lassen ihren inneren Tumult erahnen. Sie zeigen Vorwürfe und Stolz, je nach Richtung. Alle halten den Atem an, doch sie kann jetzt schlecht etwas anderes sagen, nachdem Daniel, das eigentliche Opfer von Godrics Übergriffen, der Familie seine Absolution erteilt hat. Daher macht sie den Meyers endlich den Vorschlag, für den sie hergekommen sind. Ein Vorschlag, der dafür sorgt, dass die Familie Meyers ihren Ruf verbessern kann, in dem sie den der van Hovelens wieder herstellt. Ein Vorschlag, der es am Ende möglich machen wird, dass Daniel endlich sein Erbe als jüngster Sohn der Familie annehmen kann. Und er beginnt mit der Offenlegung eines gut gehüteten Geheimnisses.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro