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Aus reiner Routine blickte ich also diese verdammten Mauern von Wicked an. Dabei wurde ich immer wieder von Personen angestoßen, welche sich durch die Maße drängten. Und das ging mir wirklich enorm auf die Nerven, vorallem da ich sowieso kein Unterschied erkennen tat. Das hier war also reine Zeitverschwendung. Denn im Gegensatz zum Labyrinth, welches sich jede Nacht verändert hatte, veränderte sich an den Mauern nichts.
"Da Gally siehst du das?", kam es dann von mir während ich auf eine Stelle zeigte. Sofort richtete auch Gally seinen Blick auf diese Stelle.
"Ich sehe nichts. Was meinst du?", fragte er mich dann und blickte nun mich verwirrt an. Langsam nahm ich meinen Arm wieder herunter.
"Ich sehe auch nichts. Keinen Unterschied. Das ist Zeitverschwendung und diese Leute gehen mir auf die Nerven. Sie nehmen keine Rücksicht", beantwortete ich seine Frage mit einem kleinen Grinsen auf den Lippen. Gally schmunzelte und verdrehte dann amüsiert seine Augen.
"Na schön, dann gehen wir eben durch die Tunnel."
Endlich. Zum Glück tat er nachgeben, ich würde ungern auch nur eine Minute länger an diese Mauern starren. Vorallem da sie auch verdammt frustrierend waren.
Zusammen mit Gally lief ich also wieder eine halbe Stunde zurück in unsere 'Zentrale', denn dort befand sich der Eingang zu den Tunneln, welche uns direkt in die Stadt führten.
"Wir müssen noch kurz zu Lawrence", meinte Gally und bog dann auch schon zu seinem Zimmer ab. In meinen Augen war auch dieser Teil der Routine mehr als unnötig, immerhin wusste Lawrence doch bestimmt schon, dass die Mauer nicht plötzlich ein riesiges Loch besitzt. Aber nein, natürlich, die Routine war das wichtigste.
"Ihr seid schon zurück?", kam es fragend von Lawrence, als wir in seinen Raum kamen. Überall standen Pflanzen herum, was wohl das einzige Leben hier bildete.
"Ja, es gab keine Veränderung. Wir wollen als nächstes durch den Tunnel", kam es von mir, bevor Gally irgendwas sagen konnte. Er würde nur wieder unnötig lang irgendwas sagen, was letztendlich doch nur das hieß, was ich gerade selber sagte.
"Und du glaubst, dass es da plötzlich einen Eingang gibt?"
"Naja, nein. Aber es ist viel realistischer von dort aus zu suchen, als von den Mauern aus. Immerhin sind wir durch die Tunnel wenigstens schon in der Stadt."
Lawrence kam jetzt langsam auf mich zu und blieb genau vor mir stehen. Einen Moment blickte er mich einfach nur an, dass tat er immer, bevor er irgendwas auszusetzen hatte.
"Jeder geht seiner Aufgabe genauso nach, wie es sein soll. Nur ihr beiden scheint mir ziemlich stur. Wärt ihr nicht so wichtig, hätte ich euch schon längst rausgeworfen. Haltet euch einfach an die verdammte Routine. Jetzt verschwindet, die Tunnel warten. Aber Morgen könnt ihr eher aufstehen. Die Küche gehört Morgen ganz euch", kam es von Lawrence. Genervt seufzte ich. Hatte er ein Problem mit seinen Leuten oder warum wollte er nicht, dass sie etwas zwischen die Zähne bekommen.
"Geht klar", sagte Gally, bevor ich etwas dazu sagen konnte. 'Geht klar', hier ging nichts klar. Aber ich wollte keinen unnötigen ärger anfangen, daher lief ich Gally einfach hinterher.
Bei dem Tunnel, oder besser gesagt bei dem, was uns in den Tunnel bringt, angekommen, hob Gally die Platte hoch. Jedesmal erinnerte mich diese an die Platte welche Brenda hochgehoben hatte, wodurch wir später bei den Cranks gelandet waren. Die Tunnel da unten waren mindestens genau so schlimm, nur eben ohne Cranks.
"Dann mal los."
Schon begann Gally mit dem Abstieg und ich folgte ihm. Ungefähr 5 vielleicht auch 10 Meter ging es eine Leiter herunter, bis wir dann in dem Tunnelsymstem landeten. Sofort stieg mir dieser widerliche Geruch in die Nase.
"Hier stinkt es fast so schlimm wie du, wenn du auf dem Klo warst", kam es von mir. Von Gally kassierte ich dafür nur einen bösen Blick. Allerdings konnte ich sehen, wie sich dieses in ein Lächeln veränderte.
"Das mit der Küche Morgen hast du ja wieder gut hinbekommen", meinte Gally. Diesmal hörte ich auch, dass er einwenig genervt war. Ja das mit der Küche war meine Schuld, aber was soll's. Zumindest konnten wir es zusammen machen, dass würde doch defenetiv einwenig witzig werden.
"Du bist nur so schlecht gelaunt, weil du das letzte Mal gegen mich verloren hast", erwiderte ich nur. Dann kamen wir an einer bestimmten Stelle an. Gleich mussten wir über die Gleise, dabei mussten wir verdammt schnell sein. Denn sonst wären wir ganz schnell erledigt, was aber zum Glück noch nie passiert ist.
"Du meinst die Schlacht mit dem Mehl? Du kannst froh sein, dass wir nicht noch einen Küchentag bekommen haben."
Oh ja. Die Mehlschlacht, dass war defenetiv eins der lustigsten Erlebnisse hier. Newt hätte daran wahrscheinlich genauso viel Freude gehabt wie ich.
"Okay. Konzentriere dich, wir müssen gleich rennen", sagte Gally. Dieser hielt schon seine Hand hoch, um mir gleich das Zeichen zu geben. Der Zug fuhr vorbei und danach lief er auch schon los. Ich sprang direkt nach ihm auf die Gleise und rann so schnell wie es mir möglich war. Wir liefen bis zu einer Leiter, welche uns aus den Tunneln führte, geradewegs in die Stadt. Und genau da standen wir jetzt. Mitten in der riesigen Stadt.
"Komm, wir müssen weiter", kurz klopfte er mir auf die Schulter, bevor er dann auch schon los lief. Ich folgte ihm einfach wieder. Diesmal sprachen wir kein einziges Wort miteinander. In der Stadt war alles enorm riskant, aber dennoch war ich lieber in der Stadt, als außerhalb von dieser.
Wir liefen eine halbe Stunde durch die beklonkte Stadt, bis wir den Aussichtspunkt erreichten. Von dort aus konnte man immer perfekt in die Wicked Labore schauen. Oder zumindest einen Teil davon. Nur war da nie etwas besonderes. Meistens einfach nur die Strünke, wie sie versuchten ein Heilmittel zu finden. Daher ließ ich auch Gally durch das Fernrohr sehen.
"Das ist ja kaum zu glauben", kam es sichtlich überrascht von ihm, während er von dem Fernrohr zurück trat. Verwirrt blickte ich ihn an, nur schien Gally nicht darauf zu reagieren.
"Sieh selbst nach."
Langsam trat ich also vor das Fernrohr und blickte durch dieses. Zunächst einmal sah ich nichts, doch dann erkannte auch ich es.
"Diese Bitch."
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