24
Keiner von uns zögerte auch nur einen Moment. Sofort liefen wir hinter Gally her. Überall in der Stadt wimmelte es von den Wicked Parasiten, aber wir konnten es schaffen. Ich war überzeugt davon, dass wir es schaffen würden.
Gally hockte sich hinter den nächsten Schutz, welcher uns gegeben wurde. Und auch wir anderen tat es ihm gleich. Erschöpft lehnte ich meinen Kopf nach hinten. Wieder tauchten diese dunklen Flecken in meinem Sichtfeld auf. Genauso wie der Schmerz, welcher durch meinen Körper fuhr, wurden auch die Flecken immer stärker.
"Jetzt sind sie wirklich wütend", vernahm ich die Stimme von Gally. Ich wollte irgendwas darauf antworten, irgendwas lustiges, wie, dass es bestimmt nur an seinem klonk Gestank lag. Aber es ging nicht, stattdessen kam einfach nur ein husten von mir und eine damit verbundene Flüssigkeit. Mit meinem Handrücken wischte ich mir einmal über meinen Mund und sah dann dieses lilia farbende Zeug. Die Vorstellung, dass dies gerade aus meinem Körper kam, war verdammt beängstigend.
"Hey, Johanna, wie geht es dir?", tauchte dann Minho in meinem Sichtfeld auf. Dieser musterte mich mit einem besorgten Blick. Und mittlerweile wurde mir klar, dass ich nichts mehr gegen diese besorgten Blicke tun könnte.
"Furchtbar, aber es tut gut dich zu sehen", beantwortete ich seine Frage ehrlich. Mir ging es schlimmer als die Minuten zuvor und dennoch wusste ich, dass es mir besser ging, als die Minute, welche folgen würde.
Minho griff vorsichtig nach meinem Arm und zog dann meinen Ärmel einen Stück hoch. Sein Blick richtete sich auf meinen Arm und ich konnte sehen, wie sich die Tränen in seinen Augen bildeten. Ja, ich sah die Tränen in den Augen, des unerschrockenen, sakastischen Läufers.
Langsam bewegte ich meinen Kopf so, dass auch ich auf meinen Arm blicken konnte. Schwer schluckte ich. Mein ganzer Arm war dunkel, umzogen von den dunklen Adern. Ich konnte nichts menschliches an meinem Arm erkennen, nichts, was mir verriet das ich einer bin.
"Ich habe Angst", kam es dann leise über meine Lippen, bevor ich meinen Blick wieder auf Minho richtete. Zwar wusste ich, dass mein Arm am schlimmsten aussah, da es dort angefangen hat. Aber ich wusste auch, dass mein ganzer Körper so ähnlich aussah. Minho griff nach meiner Hand, welche er leicht drückte.
"Wir werden es schaffen", das war alles was er zu mir sagte, bevor er meine Hand dann auch schon wieder losließ und zu Gally, Thomas und Newt ging.
"Wie lange geht es ihr schon so schlecht?", fragte er die Jungen. Vermutlich dachte er, dass ich es nicht hörte, aber ich tat es.
"Wir werden es schaffen. Wir müssen nur bis zu den Tunneln, da wartet Brenda. Sie hat das Serum", kam es von Newt auf die Frage hin. Dieser tauchte kurz darauf auch schon wieder in meinem Sichtfeld auf. Auf seinen Lippen lag wieder dieses lächeln, welches er nur aufgesetzt hatte, um mir nicht die Hoffnung zu nehmen. Aber so langsam machte es mich wütend, aus irgendeinem unerklärlichen Grund machte es mich wütend. Tief atmete ich wieder durch, um mich zu beruhigen.
"Komm Johanna, wir müssen weiter."
Schon versuchte ich aufzustehen, allerdings boten mir meine Beine keinen halt mehr. Ich konnte sie spüren, aber es war so, als würden sie aus Pudding oder so bestehen. Daher stolperte ich zur Seite und wäre wieder zu Boden gefallen, allerdings schlang Newt seine Arme um meinen Körper.
Auf der anderen Seite von mir tauchte Gally auf. Dieser legte sich einen Arm von mir um seinen Nacken, genauso wie Newt. So liefen wir oder in meinem Fall stolperten wir, weiter durch die Stadt. Ich bin den Weg schon etliche Male gelaufen, da würde ich es auch noch ein letztes Mal durchstehen.
Wir konnten nur nicht sonderlich lange laufen, da mussten wir uns schon wieder verstecken. Newt und Gally setzten mich auf dem Boden ab. Thomas blickte um die Ecke, nur um festzustellen, dass die Wicked Parasiten genau bei uns waren. Wie konnte es denn so viele Menschen geben, die das was Wicked tut gutheißen können? Vorallem nach einer so langen Zeit. Sie hatten die letzten Jahre kein Heilmittel gefunden und dies würde sich auch die nächsten Jahre nicht ändern. Nichts würde sich ändern. Egal wie viele Labyrinthe sie noch bauen. Egal wie viele Leben sie noch beenden.
"Worauf warten sie denn?", fragte Minho dann. Erst jetzt merkte ich, wie es ganz plötzlich verdammt ruhig wurde. Diese unangenehme, beängstigende Ruhe vor dem Sturm. Und dann ertönte eine Explosion, kurz darauf kamen etlich viele Leute angelaufen. Diese Schossen auf Wicked und Wicked schoss zurück.
"Runter", rief Thomas und dies taten wir dann auch alle. Wir legten uns flach auf dem Boden, in der Hoffnung, so nichts abzubekommen.
"Wir müssen hier weg", rief Gally dann. Er hatte Recht. Hier würden wir nur in einer beklonkten Schießerei sterben.
Mit all meiner Kraft richtete ich mich soweit auf, dass ich zumindest wieder auf dem Boden saß. Dann spürte ich auch schon wieder Hände an meinem Körper. Diesmal waren es Newt und Minho. Zusammen folgten wir Thomas und Gally, welche uns durch diese Schießerei führten. Das was hier abging, fühlte sich defenetiv wie das Ende der Welt an.
Wieder ertönte eine laute Explosion, weswegen wir stehen blieben. Eine Gebäude fiel in sich zusammen und ich kannte den Grund dafür nur zu gut.
"Sie wollten Wicked zerstören, nicht die ganze verdammte Stadt", kam es von Gally. Obwohl ich nicht neben ihm stand, hörte ich heraus wie traurig er war. Und das war ich auch. Die Leute mit welchen wir die letzten Monate verbracht haben, taten ohne mit der Wimper zu zucken unschuldige Leben auslöschen. Und in diesem Moment wurde es mir klar. Ich war mit daran Schuld. Erst war ich an Wicked beteiligt, welche so viele unschuldige Leben vernichtet hatte. Und dann habe Ich Lawrence geholfen, welcher jetzt genau das selbe tat. Ich war ein Monster, ein beklonktes Monster.
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