15
Der kühle Wind verschwand und langsam öffnete ich meine Augen. Ich sah die Schienen vor mir, auf welchen ich immernoch lag, lebendig.
"Wie ist das Möglich?", kam es leise über meine Lippen. Ich hätte doch schon längst tot sein müssen.
"Dein Schutzengel war da", mit diesen Worten entfernte sich das Gewicht von meinem Körper. Und dann stand auch schon Gally vor mir, welcher mir seine Hand entgegen streckte. Ein Lächeln lag auf meinen Lippen. Unglaublich. Er war doch wirklich verrückt, er hätte sterben können, aber er hat keine Sekunde gezögert.
"Danke", kam es leise von mir und dann griff ich auch schon nach seiner Hand, um mich mit seiner Hilfe auf die Beine zu ziehen. Gally sagte nichts mehr, sondern schenkte mir nur ein kleines Lächeln. Dann liefen wir auch schon wieder zurück zu den anderen beiden. In dem Gesicht von Newt sah ich die Erleichterung und kaum stand ich in seiner Nähe, zog er mich auch schon an sich. Seine Nähe beruhigte mich augenblicklich, es war unglaublich zu sehen, wie eine einzige Person auf einen wirkte.
"Wir müssen weiter", sagte Gally, welcher dann auch schon die Treppe hochkletterte. Newt und ich lösten uns voneinander, bevor wir Thomas und Gally dann auch schon folgten.
"Das ist ja mal was anderes als die Lichtung", verließ es mit einem staunen Newts Lippen, als wir in der Stadt standen. Ja dieser Ort war defenetiv etwas anderes, als die Lichtung. Allerdings würde ich die Lichtung diesem verdammten Ort immer wieder vorziehen.
"Wir müssen runter von der Straße. Es sieht schwer aus, aber guckt nicht zu verwundert."
Schon lief Gally los und wieder folgten wir ihm einfach nur. Dabei mussten wir echt aufpassen, dass uns niemand sehen würde. Vorallem heute Nacht waren viel mehr Wicked Autos unterwegs, als es sonst immer der Fall war. Logisch das es mit Thomas und den anderen zu tun hatte.
"Die Sicherheitsmaßnahmen wurden erhöht. Wicked weiß defenetiv das ihr Strünke hier seid", kam es von Gally. Newt und Thomas sahen verwirrt aus.
"Wicked hat uns makiert, sie können uns finden, wenn wir in der Nähe sind", erklärte ich und deutete einmal auf meinen Nacken. Gally und ich hatten schon oft überlegt uns dieses Teil einfach heraus zuschneiden. Allerdings hätten wir uns dabei nur mehr selbst verletzt, als wirklich geholfen.
Das Auto fuhr an uns vorbei, weswegen die Straße wieder frei wurde. Schnell liefen wir von einem Versteck ins andere, was wir auch immer schafften ohne das uns jemand sah.
Als wir dann an einem Vorsprung ankamen, welchen wir hoch mussten, halt Newt mir da hoch, bevor Gally ihm dann half. Jeder nahm die Hilfe des anderen an, nur Thomas nicht. Dieser sprang einfach so hoch, ebenso wie Gally. Dieser Strunk, er konnte Gally vertrauen, egal wie surreale es schien.
Zusammen liefen wir dann weiter, bis wir an einem bestimmten Punkt ankamen. Unser Aussichtspunkt und hier würde Thomas erfahren, warum genau ausgerechnet er wichtig ist, um bei Wicked reinzukommen und Minho zu retten.
Gally stellte sich vor das Fernrohr und sah durch dieses, dabei richtete er es auf eine ganz bestimmte Stelle. Dann trat er zurück und sah Thomas auffordernd an. Dieser tat verstehen und sah ebenfalls durch das Rohr.
"Ich habe gesagt, dass ich einen Weg rein kenne, aber nicht das er dir gefällt."
Bei den Worten von Gally musste ich mich echt zusammenreißen. Natürlich würde es Thomas gefallen, die kleine Bitch hat ihn doch genauso verraten. Allerdings lag in seinem Gesichtsausdruck etwas ganz anderes. Es wirkte irgendwie so, als wäre er unsicher, was er tun sollte. Wofür ich null Verständnis hatte. Ich hätte sie schon längst über den Tisch gezogen, wenn ich Thomas gewesen wäre. Immerhin hat sie ja auch nicht gezögert.
"Teresa?", fragte Newt und ich nickte bestätigend. Er musste nicht einmal durch das Fernrohr gucken und wusste schon wer da war. Was ganz bestimmt mit der Reaktion von Thomas zu tun hatte, welche mir irgendwo Angst machte. Aber das würden wir später besprechen, wenn wir den anderen davon erzählt haben.
Der Weg zurück in die Zentrale verlief deutlich schneller und ohne das es irgendeinen weiteren Schienen Zwischenfall gab. Pfanne war sichtlich erleichter, als er seine Freunde sah. Allerdings hatte niemand von ihnen Zeit für diese Freude, wir brauchten einen Plan.
"Thomas kann Teresa anlocken. Sie wird ganz bestimmt auf ihn eingehen und dann schnappen wir sie uns. Wir bringen sie hier her und dann entfernt sie uns die Markierungen. Thomas geht dann mit Teresa rein. Sie wird wissen, wo sie die immunen untergebracht haben. Auf dem Weg dahin, werden Newt, Johanna und ich zu den beiden stoßen. Bei der ersten Möglichkeit die sich mir bietet bringe ich Lawrence und seine Leute in das System. Und dann schnappen wir uns Minho, die anderen immunen und das Serum. Bevor ihr Fragt. Wir werden mit einem Bus fliehen. Dafür wird Brenda zuständig sein. Ich erkläre dir nachher ganz genau, wo die Busse stehen. Du wirst einen bereit machen und dann kommen wir dahin. Wir verschwinden aus der verdammten Stadt und schreiben Wicked damit ab. Sie werden uns nicht bekommen. Denn Pfanne wird einen Kran betätigen, sobald du das Zeichen durch eine Leuchtpistole bekommst, lässt du den Haken herunter. Der wird an dem Bus befestigt und schon sind wir außerhalb der Mauern", erklärte Gally den Plan. Es gab schon so einen genauen Plan, da Gally und ich ihn uns ausgedacht hatten. Allerdings haben wir ihn nie durchgeführt, da uns Thomas gefehlt hat. Aber dieser war jetzt hier, uns stand nichts mehr im Weg. Zumindest ging ich davon aus.
"Nein. Es muss einen anderen Weg geben."
Bitte was? Das konnte nicht sein Ernst sein? Verblüfft sah ich Thomas an. Es ging hier um Minho und woran dachte er? An Teresa, dass konnte er nicht Ernst meinen.
"Und welchen? Du hast es selbst gesehen, es gibt keinen anderen Weg rein. Glaubst du nicht, dass wir ihn nicht schon gefunden hätten, wenn es ihn geben würde?", fragte Gally Thomas. Dieser senkte nur seinen Blick. Scheinbar tat er überlegen, ob es wirklich so aussichtslos war.
"Was läuft denn hier? Das ist doch die, die uns alle verraten hat. Die selbe Bitch."
Danke Brenda. Es war die selbe Bitch, nur schien Thomas es nicht zu verstehen.
"Sie gefällt mir", kam es von Gally welcher dabei auf Brenda deutete. Mein Blick lag allerdings die ganze Zeit auf Thomas. Er machte nicht den Eindruck, als hätte er vor die Idee gut zuheißen.
"Ist das dein Ernst Thomas? Du kommst hier her, willst Minho retten. Wir geben dir den perfekten Plan und was? Jetzt willst du es nicht mehr? Und das wegen Teresa?", kam jetzt auch mal etwas von mir. Dabei war mein Tonfall schärfer, als ich eigentlich wollte.
"Johanna, was? So ist das nicht", versuchte Thomas sich zu verteidigen, was zugegebenermaßen ziemlich idiotisch war.
"Wie so ist das nicht? Natürlich ist das so, du willst ihn nicht retten, wegen ihr. Weißt du überhaupt wie sehr Minho da drinne leidet? Ich war einen Monat da und es war schon die verdammte Hölle. Minho ist jetzt schon seit 6 Monaten da, wahrscheinlich ist er nur noch gerade so am leben. Und du interessierst dich nur für Teresa. Sie hat sich gegen dich entschieden, aber Minho stand immer hinter dir", mit jedem Wort wurde ich lauter, kam auf Thomas zu, welcher nun an der Wand stand.
"So ist das-", fing er an zu reden. Allerdings unterbrach ich ihn, in dem ich ihn gegen die Wand drückte.
"Lüg mich nicht an", mein Tonfall hatte jetzt seine hochlage erreicht. Und da merkte ich, was ich gerade getan hatte. Ich drückte einen meiner besten Freunde gegen die Wand, meckerte ihn wie eine verrückte an.
Langsam ließ ich von ihm ab, drehte mich zu den anderen um. Und das was ich sah war verdammt verletzend. Sie hatten Angst vor mir oder vor meinem Verhalten.
"Es tut mir leid", kam es leise von mir, bevor ich auch schon aus dem Raum lief. Meine Hand landete wieder bei meinem Arm. Es wird immer schlimmer.
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