Newt's Perspektive:

"Hier", mit diesen Worten reichte ich Sonya ein Becher Wasser. Dann setzte ich mich neben Tommy vor Aris und Sonya. Beide sahen nicht besonders gut aus und ich konnte mir nur vorstellen, wie schlecht Johanna und Minho aussehen mussten.
"Ein Wunder das ihr uns überhaupt gefunden habt, sie haben uns immer verlegt", kam es von Sonya. Allerdings nickte ich auf ihre Worte hin nur. Es war ja auch einiges an Arbeit, dass wir es geschafft hatten den Container mit zunehmen.
"Aber was ist mit Minho und Johanna? Ich dachte sie wären da?", fragte Thomas dann das, was mich eigentlich interessierte. Sonya senkte ihren Blick, während Aris schluckte. Was ging denn hier vor?
"Minho war da, aber in einem anderen Abteil", beantwortete Aris die Frage. Allerdings sprach er nur für Minho. Was war denn mit Johanna?
Gerade wollte ich meinen Mund öffnen und danach Fragen, was mit Johanna ist, da richtete Sonya ihren Blick auf mich. In ihren Augen konnte ich Tränen erkennen, was mich enorm verunsicherte.

"Kurz nachdem wir bei Wicked angekommen sind, wurden wir alle getrennt. Johanna und ich sind zusammen auf ein Zimmer gekommen. Aris und Minho haben wir nie gesehen, dass hat Wicked verhindert. Wir haben auf unserem Zimmer alles gemacht und kamen lediglich zu Testzwecken raus. Allerdings haben sich die Leute gewehrt und das hat Johanna mitbekommen. Sie wollte etwas unternehmen, sie meinte, dass jemand den Anfang machen muss. Ich wusste von Anfang an das diese Idee nicht gut Enden wird", fing Sonya an zu erzählen, stoppte dann aber. Eine Träne lief ihr über die Wange. So sehr ich auch wollte, dass Sonya weiter reden würde, so sehr fürchtete ich mich auch davor, was sie sagen würde.
"Was ist passiert?", fragte ich also, wobei ich merkte wie sehr meine Stimme zitterte. Sonya schluckte schwer und griff nach der Hand von Aris, welche sie drückte. Erst dann fing sie wieder an zu sprechen.
"Sie wollte eines der Tabletts klauen. Wicked benutzt sie, um dort wichtige Informationen zu speichern und sie dachte, dass sie etwas findet, was uns bei der Flucht hilft. Sie hat so eins mitgenommen, da sie immer wieder alleine gelassen wurde. Jedenfalls haben wir uns dieses Tablett angesehen, als wir dann wieder auf unserem Zimmer waren. Es gab einen Ordner 'Labyrinth A' auf diesen sind wir gegangen. Und dort haben wir einiges gelesen, verdammt viel.
Newt du...du bist mein Bruder."
Wieder stoppte sie, da ihr jetzt eine Träne nach der anderen über die Wange lief. In meinem Gesicht musste die Pure Verwirrung zu sehen sein. Sonya war meine Schwester? Freude sowie Traurigkeit machten sich in mir breit. Freude darüber, dass ich eine Schwester hatte und Traurigkeit darüber, dass ich keine Erinnerung an sie als meine Schwester hatte.
"Schön das du da bist", kam es leise von mir während ich ihr ein kleines Lächeln schenkte. Dabei war mich nicht nach Lächeln, immerhin wusste ich immernoch nicht, was genau mit meinem Mädchen passiert ist.
"Johanna hat sich alles weiter angesehen und herausgefunden, dass du immun bist. Newt du bist immun. Aber nicht nur du bist es, Pfanne und Thomas sind es auch. Nur sie, sie war es nicht. Johanna war nie immun. Kurz nachdem sie das herausgefunden hatte kam Janson herein. Er war verdammt wütend auf sie und hat sie mitgenommen. Und danach hab ich sie nie wieder gesehen. Ich saß 2 Tage alleine in meinem Zimmer, bis Janson in dieses kam. Es gab kein Zeichen von Traurigkeit in seinem Gesicht. Es war monoton, keine Emotionen waren da. Und dann hat er es mir gesagt. Johanna ist tot."
Diese Worte kamen über ihre Lippen und dann brach ihre Stimme ab. Ich hingegen merkte wie das winzige Lächeln aus meinem Gesicht wich und jegliche Freude, Hoffung und sonstige Glücksgefühle meinen Körper verließen.
"Er hat sie in die Brandwüste geschickt. Irgendwo in der Nähe von anderen Cranks. Er sagte mir, dass sie jetzt da ist wo sie hingehört. Das sie in wenigen Wochen infiziert ist. Und das ist jetzt 5 Monate her Newt. Johanna läuft da draußen als Crank herum, wenn sie sich nicht vorher umgebracht hat. Es tut mir leid."

Die Worte von Sonya trafen mich wie ein Schlag ins Gesicht. Augenblicklich bemerkte ich, wie mir die Tränen über die Wange liefen.
"Das kann nicht sein", hauchte ich leise und blickte meine Schwester an. Das musste ein blöder Scherz sein.
"Sag mir, dass dies nicht stimmt", forderte ich Sonya dazu auf, doch diese tat nichts sagen. Sie tat einfach nichts sagen. Stattdessen richtete sie ihren Blick einfach auf ihre Hände.
"Es tut mir leid Newt, aber ich lüge nicht."
Diese Worte reichten mir, sofort stand ich auf und lief heraus. Dabei lief ich in Brenda, welche ich aber ignoriere und einfach weiter lief. Wieso? Wieso nur sie? Sie hatte es nicht verdient.
"Es tut mir so leid", murmelte ich und blickte dabei in den Himmel. War sie da oben? Oder lief sie irgendwo durch die Welt als verdammter Crank? Und dabei habe ich ihr versprochen, dass sie niemals so endet. Dabei ist sie jetzt genauso geendet. Sie hat ihren Verstand verloren und sie wusste nicht einmal, wie wichtig sie mir war. Sie wusste nicht, wie sehr ich sie geliebt habe. Denn das habe ich. Ja verdammt, ich hab dieses Mädchen geliebt. Wie sollte ein Leben ohne sie irgendwie Möglich sein?