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"Und du bist dir ganz sicher?", fragte Sonya mich, während sie mich ganz genau ansah.
"Ich bin mir sicher", erwiderte ich auf ihre Worte hin. Wir waren jetzt schon gut einen Monat hier, jeden Tag wurde uns Blut abgenommen und manchmal andere Test durchgeführt, sonst waren wir immer nur auf unserem Zimmer. Nur Sonya und ich den lieben langen Tag. Mittlerweile waren wir gute Freundinnen geworden, weswegen ich ihr von meiner Idee erzählt hatte. Immer wieder wurde ich alleine gelassen und da lag dieses Tablett. Auf diesem befanden sich ganz bestimmt irgendwelche Informationen, welche uns helfen könnten, von hier zu verschwinden. Denn wenn wir uns nicht selbst helfen würden, dann würden wir hier irgendwann sterben. Und das konnte ich einfach nicht zu lassen. Vorallem, da ich ja mitbekam, wie die anderen sich immer wieder zu Wehr setzten. Sie hatten alle noch genug Kraft, nur musste einer den Anfang machen und diese Person würde ich sein. Ich nehme dieses Tablett mit mir und dann sind wir schon einen Schritt weiter.
"A16, aufstehen", vernahm ich die nervige Stimme, eines Kerls, nach dem sich die Tür öffnete. A16. So nannten sie mich hier die ganze Zeit, was mir ziemlich auf den Geist ging. Würde Sonya mich nicht bei Namen nennen, dann hätte ich diesen vermutlich schon vergessen.
Genauso wie der Kerl es wollte, tat ich mich langsam von meinem Bett erheben und verließ dann auch schon das Zimmer. Allerdings nicht, bevor ich Sonya noch ein letztes grinsen zugeworfen hatte. Dann richtete ich meinen Blick wieder nach vorne. Der Kerl griff nach meinem Arm und zog mich mit sich durch die weißen Gänge. Immer wieder tat ich ausschau halten nach Minho. Aber ich hatte ihn noch nie gesehen, nicht seitdem wir nach der Landung getrennt wurden. Ich konnte nur hoffen, dass es ihm noch einigermaßen okay ging. Wobei es auch sein konnte, dass er sich nicht einmal mehr in diesem Gebäude befand. Wir waren in irgendeinem Wicked Gebäude, allerdings brachten sie immer wieder Personen wo anders hin. Das alles ging so schnell, man bekam es nicht einmal wirklich mit. Sonya und ich hatten das Glück, dass wir noch nie, an einen anderen Platz gebracht wurden. Wobei dies bestimmt auch nicht mehr lange dauern würde. Genau deswegen brauchten wir dieses Tablett.
Dieses fiel mir dann auch schon direkt in den Blick, als wir in das Zimmer kamen. Es war ziemlich einfach gehalten. Weiß, mit einer Liege in der Mitte und ein paar Schränken am Rand. Nichts besonderes eben.
"Hier ist A16", sagte der Kerl noch, welcher mich hier her gebacht hatte, bevor er dann auch schon aus dem Raum verschwand. Ohne auf eine Anweisung zu warten, setzte ich mich auf die Liege. Es war ja sowieso immer das selbe. Mir wurde ziemich halbherzig Blut abgenommen, so als würden sie es nur tun, damit sie irgendeinen Schein bewahren.
"In letzter Zeit bist du ziemlich ruhig", kam es dann von meinem behandelnden Arzt, während er sich daran machte, mir etwas von meinem Blut abzunehmen.
"Ich spare mir meine Kräfte jetzt lieber für Teresa", erwiderte ich auf seine Worte hin nur und schenkte ihm ein falsches Lächeln. Bis ich letzte Woche damit aufgehört hatte, hatte ich immer wieder Streiterein mit dem Personal. Das ein oder andere Mal kam es auch zu einer Prügelei, weswegen mein Körper einige Narben und blaue Flecke besaß. Aber das war mir egal.
"Sie ist schon lange nicht mehr hier", kam es wieder von meinem Arzt, bevor er dann auch schon die Nadel aus meinem Arm zog. Was meinte er damit? Wie konnte sie nicht hier sein? Wobei, dass war ja klar. Natürlich ist sie nicht hier, sie ist wahrscheinlich irgendwo und macht ein auf Weltretter.
Ohne auf die Worte einzugehen nickte ich einfach nur, gleich wäre es soweit.
Genauso wie jedes mal füllte der Kerl mein Blut in einen Behälter, bevor er sich dann auch schon zu mir drehte.
"Ich bringe das weg, gleich müsste jemand hier sein und dich auf dein Zimmer bringen. Bis Morgen A16", mit diesen Worten verabschiedete er sich dann auch schon von mir. Kaum schloss er die Tür hinter sich, stand ich auf, schnappte das Tablett, versteckte es unter mein Shirt, und setzte mich wieder hin. Es war nicht besonders viel Zeit, aber ich schaffte es, bevor dann auch schon jemand hereinkam.
Damit ich nicht unnötig angefasst werde, stand ich langsam auf und ging rüber zu der Person. Diese packte wieder meinen Arm und führte mich durch die Gänge in mein Zimmer. Dabei hielt ich fast die ganze Zeit die Luft an, nicht das ich dieses Teil verlieren würde.
Kurz nachdem ich in meinem Zimmer angekommen war, wurde auch Sonya von ihrer Behandlung zurückgebracht. Gespannt blickte sie mich an. Sie hielt zwar von Anfang an nicht viel von dem Plan, aber jetzt war sie doch genauso gespannt wie ich.
Grinsend zog ich das geklaute Tablett unter meinem Shirt hervor, wobei ihre Augen nur noch größer wurden.
"Unglaublich", mit diesen Worten ließ sie sich dann auch schon neben mir, auf meiner Matratze nieder.
"Dann sehen wir mal, was wir so nützliches herausfinden", murmelte ich, bevor ich das Tablett entsperrte. Ich war nicht dämlich, natürlich hatte ich zuvor immer darauf geachtet, welcher Pin benutzt wurde, um das Gerät zu öffnen. Und scheinbar war ich ziemlich gut darin, solche Dinge zu sehen und sie mir zu merken, denn kurze Zeit später war ich auch schon drinne. Eine riesige Menge an Ordnern zeigte sich mir, wobei ich keine Ahnung hatte, auf welchen ich zu erst gehen sollte. Letztendlich entschied ich mich für einen mit der Beschriftung 'Labyrinth A'. Da ich A16 genannt werde, ging ich mal davon aus, dass dies mein Labyrinth ist. Und dies war es auch. Sofort öffneten sich Bilder von den Lichtern, wobei mir das von Newt als erstes ins Auge sprang. Da war er noch ein kleiner Junge, vielleicht 7 oder 8, jedenfalls sah er zuckersüß aus. Wieder tauchte dieser Schmerz in mir auf und das Bild von ihm, wie wir uns das letzte Mal gesehen haben.
Schnell schüttelte ich diesen Gedanken ab und richtete meinen Blick auf etwas ganz anderes.
"Kaum zu glauben", kam es erstaunt über meine Lippen, bevor ich meinen Blick auf Sonya richtete.
"Newt ist dein Bruder."
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