Kapitel 1, Parkplatz
Ein Parkplatz. Weiträumig, doch begrenzt von einem Einkaufszentrum und einer Polizeidienststelle. Vielleicht in deiner Nachbarstadt? Mitten auf dem Parkplatz, wo das Licht der Straßenlaternen nur begrenzt hinfällt stehen sie: drei Jungs und zwei Mädchen. Der Alkohol hat die gedämpfte Stimmung bereits etwas gelockert. Plötzlich tönt ein lautes Lachen durch die Luft. Dicht gefolgt von einem einstimmigen "PSST!".
Jack, der größere, gröbere der Jungen reagiert genervt: "Mann, bleibt locker! Die Bulln werdn uns nich einknastn nur weil wir 'n bisschen lachen!"
"Du müsstest es doch besser wissen! Wer wurde denn schon zweimal verwarnt? Bei der dritten kommst du in den Knast!", bemerkt Ben, der heimliche Rivale von Jack. Er war mehr der schmächtige, aber doch trainierte Typ. Trotzdem macht er vorsichtshalber einen Schritt zurück, als Jack drohend auf ihn zu kommt. Bevor aber einer der beiden einen folgenschweren Fehler begehen kann, nimmt sich Stella ein Herz und geht dazwischen. "Stopp, Jungs! Ich muss mit euch reden, also auch mit euch zwei, Luke, Miley."
Da steht sie nun. In Ripped Jeans und der alten Lederjacke. Ihr blondes Haar sticht aus der schwarzen Masse der Kappen und kurz geschorenen Haare und sie spürt die neugierigen und misstrauischen Blicke ihrer Freunde.
"Also, ich, das heißt meine Mam, also wir, nein,..." Sie atmet noch einmal tief durch, dann kommt es wie ein Wasserfall aus ihr heraus: "Meine Mam will nicht mehr, dass ich mit euch abhänge. Also zumindest nicht länger als bis zehn. Das heißt, ich muss jetzt weg!"
Zuerst entsetztes Staunen, dann meldet sich eine Stimme: "Stella, das kann die doch nicht machen! Da is' doch überhaupt kein Grund nich' dazu!"
Bevor Stella etwas einwenden kann, ruft Jack dazwischen: "WTF diese Bitch!"
Langsamer als nötig dreht sich Stella nun zu ihm um. Wenn Blicke töten könnten, läge Jack nun durchlöchert auf dem Boden. "Beleidige meine Mam noch einmal..."
Kleinlaut und mit erhobenen Händen zieht sich Jack zurück.
An Miley gewandt meint Stella jedoch: "Doch Ly, sie hat nen Grund. Papa ist tot. Deswegen hängt sie jetzt umso mehr an mir"
"Boah, Stel, dss wusst ich ja gar nich'! Tut mir echt leid!", murmelt Miley in eine Umarmung. Auch die anderen umarmen sie herzlich.
Wobei Jack Luke vorher zuraunt: "Hat se ihn wenigstns los den Alten".
Worauf Luke mit Kennerblick feststellt: "Wenn du ihr das sagst, bist du tot"
"Danke" erwidert Jack mit saurem Grinsen.
"Gut, dann werd ich gehen! Bye, ach und hier Ben, nimm meine Flasche" und drückt ihm die Bierflasche in die Hand.
"Hey Babe, soll ich dich heimbringen?"
"Nein Jack, und schon gar nicht in diesem Ton!"
"Okay, du Model", spottet er, als er verärgert die Hände in die Höhe wirft.
Gerade als sich Stella noch einmal umdrehen wollte, klingelte ihr Handy: " Ja, Mam, Hi. Ja, bin schon auf dem Weg. Ich soll was??!?! Ich bin grade mal fünfzehn geworden! Wie soll mir bitte wer Wodka verkaufen? Klar. Nee. Schon gut, ich versuch's!", mit ein wütenden Schnauben legt sie auf.
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