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10 - Vergiss es

Überarbeitet

Rachel

Caydons hochgewachsene Gestalt bahnte uns den Weg aus dem überfüllten Clubgewusel. Ich nutzte ihn wie ein riesiges Schild, während wir so schweigend hintereinander zu der Küche liefen.

Als sie endlich in Sicht kam, sah ich auch schon meinen Bruder wie ein Häufchen Elend zusammengesunken auf einen Stuhl hocken, vor ihm stand ein roter Eimer.

"Zane", stieß ich hervor, beschleunigte auf den letzten paar Metern meine Schritte, umrundete Caydon und legte meine Hände auf Zanes Schultern ab.

Milde lächelnd hob er den Kopf. "Rachel", sagte er heiser. "Was machst du denn hier?"

"Schauen, ob du noch lebst", entgegnete ich trocken. 

"Ich habe ihr davon erzählt," beantworte Delia schnell seine Frage für mich. "Ich kann sie doch nicht anlügen. Und außerdem musst du von hier weg. Dein Zustand ist ja wohl mehr als super."

"Ach. Danke, dass ist natürlich super zu hören", brach Zane gereizt hervor, bevor er sich wieder krümmend über den Eimer beugte.

Hach, du Trottel. Warum musste er sich dieses Zeug auch unbedingt einwerfen? Müsste er nicht eigentlich den großen Bruder spielen und auf mich aufpassen?

Stattdessen sitzt er da wie eine zermatschte Kartoffel und reiherte sich die Seele aus dem Leib.

Caydon trat ebenfalls näher zu meinem Bruder vor, wobei sich nun unsere Arme berührten. Auch wenn es nur ganz leicht war, sandte es einen heißen Schauer über meinen Rücken.

Ich machte einen Schritt zur Seite, um von ihm wegzukommen.

Kurz spürte ich seinen flüchtigen Blick zu mir herüber. Dann drehte er sich zum Glück zu seiner Schwester. "Ich glaube, wir sollte ihn zu uns mitnehmen. Erstens wohnen wir hier mehr in der Nähe und zweitens ist das glaube ich nicht so toll, wenn ihn seine Eltern so vorfinden", meinte Caydon in einem ruhigen Tonfall.

Mich hingegen verließ nun auch das letzte Bisschen Ruhe.

Er sollte zu ihnen?

Delia nickte in diesem Moment zustimmend. "Denke ich auch." Plötzlich runzelte sie wieder ihre Stirn. "Aber wer soll uns fahren? Wir haben alle Alkohol getrunken, Rachel du auch, oder? Dein Freund an der Bar hatte dir doch etwas gemixt."

Caydon schaute fragend zu mir herüber, seine Gesichtszüge schienen etwas angespannter.

Ich ignorierte ihn und konzentrierte mich lieber auf Delia. "Das ist nicht so schlimm, er mischt da zum Glück nicht soviel herein", antwortete ich mit abwehrenden Händen. "Und wenn es wirklich nicht so weit von hier ist, dann wird schon nichts passieren."

Sie seufzte erleichtert auf. "Dann ist ja gut."

Mhm oder auch nicht. Eigentlich wollte ich gar nicht zu ihnen fahren, aber wenn es unbedingt sein musste... Ich ruckelte sanft an Zanes Schulter, da es so aussah, als würde er so eben in einer Sekunden abdriften. "Zane?"

Er rappelte sich bei seinem Namen auf und blickte mit einem dappigen Augenaufschlag zu mir hoch. "Ja?"

Mich würde langsam echt interessieren, was er sich eingeschmissen hatte. So dermaßen von der Rolle ist er schon lange nicht mehr gewesen.

"Willst du denn überhaupt von hier weg? Nicht, dass es dir im Auto noch schlechter geht..." Mit diesem Satz erinnerte ich ihn an seine allgemeine Übelkeit beim Autofahren, wenn er Beifahrer war.

Er lächelte mich schief an. "Muss schon irgendwie gehen, stimmts?"

"Stimmt."

Mit vereinter Kraft trugen wir ihn durch den Hinterausgang nach draußen zu seinem Auto und schoben ihn auf den Hintersitz.

Nach Luft ringend klemmte ich mich gleich danach hinter das Lenkrad, gleichzeitig wischte ich mir mit dem Handrücken über die Stirn.

Ich hatte ganz vergessen, dass mein Bruder mit seiner muskulösen Statur längst kein Fliegengewicht war und bei fast gar keiner Körperanspannung hatte man mit ihm alle Hände voll zu tun.

Schnaufend startete ich schließlich den Wagen, nachdem Delia den Autoschlüssel aus Zanes Hosentasche herausfischte. Im Rückspiegel konnte ich beobachten, wie sie Zane beim Anschnallen half. Wie ein nasser Sack hing er da so hilflos in dem Gurt drin, dass er jetzt schon jeden Augenblick Anstalten dazu machte mit der Stirn auf der Mittelkonsole einzurasten.

Herrgott nochmal.

Als wäre das noch nicht alles, war ich von dem Anblick von meinem Bruder so abgelenkt, dass ich erst jetzt bemerkte, wie Caydon um den Wagen herumging.

Moment.

Um den Wagen herumging?!

Tief holte ich Luft, als er sich neben mir auf den Beifahrersitz niederließ. Meine Finger umschlossen das Lenkrad automatisch fester.

"Können wir?", fragte Delia auffordernd von hinten.

Nichts lieber als das. Ich musste ihn nur schnell dorthin bringen und dann würde ich mich so flink wie möglich auf den Weg nach Hause begeben.

"Klar", antwortete ich ihr mit etwas dünnerer Stimme und lenkte das schlechtgeparkte Auto von dem Hinterhof herunter.

Während der Fahrt herrschte eine angespannte Stille im Auto, nichtmal die Musik lockerte die Stimmung ein wenig auf. Und besonders wenig hilfreich  war es, dass Caydon mich die ganze Zeit über hin und wieder intensiv von der Seite musterte.

Ich spannte meinen Kiefer so extrem an, dass ich später definitiv mit Zahnschmerzen zu kämpfen hatte.

Ein paar Minuten und Anweisungen später, hielten wir endlich vor einem kleinen Haus inmitten einer Siedlung.

"Ihr habt ein eigenes Haus?", fragte ich erstaunt, während ich langsam ausstieg.

Caydon lachte rau. "Unsere Eltern sind reich und haben wenig Zeit. Deswegen versuchen sie diese komischen Konstellationen zwischen uns mit Geschenken auszubügeln."

"Verstehe", murmelte ich.

Ächzend halfen wir beide schließlich Delia Zane zu ihrem Haus herüberzutragen. Nebenbei versuchte Caydon das Ganze immer noch aufzuklären. "Ich hätte das ja alles gar nicht angenommen, weil eine Studentenwohung viel lustiger ist, aber meine Schwester-"

"Aber ich wollte nicht in so einem schmutzigen Appartment leben", unterbrach Delia ihn grinsend. Mittlerweile hatten wir ihre Haustür erreicht, die Caydon zügig aufschloss.

Weil wir so mit meinem Bruder beschäftigt waren, bekam ich nicht alles hundertprozentig vom Haus mit - aber das, was ich mitbekam, brannte sich sofort in mein Gedächtnis.

Überall roch es hier nach Caydon. Die ganzen Räume schienen mit diesem Duft ausgefüllt zu sein und einen in jeden erdenklichen Winkel zu folgen.

Auf dem Weg nach oben zu einem offentsichtlich schlicht gestalteten Gästezimmer fiel mir auf, dass die Wohnung mit ziemlich teuren Hightech-Möbeln ausgestattet war. Alles war sehr modern eingerichtet und wirkte hier und da etwas... spacig.

Zu guter Letzt kamen wir endlich an dem Bett an und schoben meinen im Halbschlaf vor sich hin brubbelnden Bruder auf die weich aussehende Matratze.

"Hier kann er sich erstmal ausruhen", sagte Delia leise, ehe sie ein Dachfenster öffnete.

Kühle Nachtluft umstrich meine Arme. "Hmm", machte ich nur, unschlüssig darüber, ob ich jetzt einfach so gehen sollte.

Caydons Schwester schien meine Unsicherheit glücklicherweise zu merken. "Wenn du willst, kannst du auch gerne hier übernachten. Ich habe auch so Schlafzeug und so weiter für dich, komm mit."

Na ach du Schande, das war eigentlich nicht so geplant. Das wollte ich ihr auch erst sagen, doch so langsam suchte sich die plötzlich einsetzende Müdigkeit einen Weg durch meine Knochen.

Egal, es wäre nur eine Nacht und wie es schien, hatte dieses Haus mehr als genug Gästezimmer. Dann konnte ich morgen wenigstens gleich meinen Bruder einsammeln und musste nicht erst wieder extra hierher fahren. Außerdem schaute mich Delia so nett und zuvorkommend an, dass ich da einfach nicht nein sagen konnte.

Verdammt sei mein Gewissen.

"Ja gut", gab ich schließlich von mir. "Wenn euch das wirklich nichts weiter ausmacht..."

Caydon enthielt sich - wie erwartet - und lehnte sich mit verschränkten Armen an den Türrahmen.

Delia hingegen schüttelte ihren Kopf. "Natürlich macht uns das nichts aus." Ehe ich mich versah, suchte sie schnell alles zusammen, sodass ich wenig später auf dem Weg zum Bad war, während sie zwischenzeitlich unten in der Küche Tee kochen wollte.

Gerade, als ich meine Hand nach der Türklinke ausstrecken wollte, knackte eine Bodendiele hinter mir. Mit einer unguten Vorahnung wandte ich mich um und blickte in zwei funkelnde Smaragde.

Caydon.

Aus Reflex wich ich zurück und machte Bekanntschaft mit der Wand hinter mir. "Was ist?", fragte ich ihn. Obwohl ich genervt klang, hörte sich meine Stimme noch lange nicht so fest wie sonst an. Das lag einzig alleine daran, dass er mich schlichtweg mit seiner undefinierbaren Ausstrahlung einschüchterte und ich mich mit aller Kraft dagegen zu wehren versuchte. "Willst du mir zeigen, wo die neuen Zahnbürsten liegen?"

Er zog einen Mundwinkel hoch. "Kann ich gerne machen." Darauf machte er einen Schritt zur Badtür, nur war ich schneller und versperrte ihm den Zutritt. "Vergiss es. Die finde ich selbst."

"Sicher?", hakte er nach, seine Augen blitzten belustigt von meiner hysterischen Art auf. Und als wäre das schon nicht genug, beugte er sich nun vor und stützte sich mit seinen Händen links und rechts von mir am Türrahmen ab.

Er war so dicht, so höllisch dicht...

Meine Augen zuckten ungewollt zu seinen Lippen und als ich schnell wieder aufschaute, hatte er meinen Mund immer noch fest im Visier.

Mein Herz begann zu rasen und meine Handflächen fühlten sich allmählich schwitzig an. Sein großer Körper, der sich vor mir aufgebaut hatte, diese trainierten Arme links und rechts von mir und sein Gesicht auf der Höhe mit meinem machte mich schon etwas nervös.

Ein bisschen sehr.

Ich meine, ein Stück näher und wir würden uns einfach so aus dem Nichts küssen...

Was nahm er sich bitte nur für Rechte heraus? Dachte er echt, dass ich ihm nun mit weichen Knien wortwörtlich entgegensinken würde? So stark die Anziehung zu ihm auch war, diesen Gefallen tat ich ihm mit Sicherheit nicht.

"Denk gar nicht erst daran", rutschte es mir über die Lippen.

Seine grünen Augen zuckten zu mir nach oben. Erst schien er über meinen Tonfall ehrlich überrascht, dann wurde sein Lächeln aufeinmal von Sekunde zu Sekunde herausfordernder. "Etwa an das Gleiche wie du?"

Ertappt.

Meine Wangen wurden heiß und ich ballte meine Hände zu Fäusten. "Geh. Ich habe dir schon gesagt, dass ich alles bestens alleine finden werde."

Er lachte leise auf und wandte den Blick von mir ab, dabei biss er sich kurz auf die Lippe.

Mein Herz schmolz weiter schwärmerisch vor sich hin, doch mein Verstand war unermüdlich weiter am Kämpfen.

"Ach Rachel", sagte er, seine Augen hatte er auf den Flur nach rechts gerichtet, dann guckten sie mich wieder direkt an, um mir erneut ungewollt den Atem zu rauben. Dicht lehnte er sich zu meinem Ohr vor. "Tu nicht so, als ob du es nicht auch merkst", hörte ich ihn mir zuraunen. Sein heißer Atem strich über meine Haut und ließ mich, trotz um Kraft zum Widerstand ringend, unwillkürlich erschaudern.

Die Zeit schien scheinbar stehen zu blieben.

Ich schloss meine Augen und spürte nur seine Wärme, die er ausstrahlte und wie sie sich unbarmherzig in meine Haut fraß. Sein Atem an meinem Hals. Die zum zerreißen drohende Anspannung zwischen uns. Wie sie sich immer weiter aufbaute und mir schleichend langsam die Luft zum Atmen nahm.

"Will irgendjemand auch noch Tee trinken? Der komische Tee gegen Übelkeit ist einfach nur reudig, daher würde ich den Strawberry-Cheescake-Tee empfehlen. Ein Genuss", drang Delias helle aufgeweckte Stimme vom unteren Teil der Holztreppe hinauf zu uns.

Ich riss meine Augen auf, während Caydon tief Luft holte, ehe er sich von mir unerwartet zurückzog. Bevor er die Treppe herunterging, warf er mir noch einen langen, sehr undeutbaren Blick zu.

Ich schluckte und holte nun ebenfalls tief Luft, während ich ihm hinterherschaute.

Ja, ich merke es auch. Aber wollte ich es merken?










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