5 - halloween
K A P I T E L 5
HALLOWEEN
O K T O B E R 1 9 7 6
6. SCHULJAHR
Der deftige Geruch von Zwiebelsuppe und Butterbier zog am Halloween Abend durch die Schlossmauern. Dekoriert mit geschnitzten Kürbissen und echten Fledermausschwärmen, die durch die Gänge flatterten, bot Hogwarts an diesem Abend eine ganz besondere Atmosphäre. Julie liebte Halloween von ganzem Herzen. Schon als Kind hatte sie es geliebt sich jedes Jahr zu verkleiden und mit ihren Freunden durch die dämmrigen Straßen zu ziehen (Und der Teil mit den Süßigkeiten, der hatte ihr natürlich auch gefallen.) Auch wenn sie wusste, dass die Muggeltraditionen bezüglich diesen Feiertags in Hogwarts nicht existierten, war dieser Festtag noch immer ihr Liebster. Es gab zwar keine Geschenke wie an Weihnachten oder an ihrem Geburtstag, aber dafür lag diese bestimmte schaurig-schöne Stimmung in der Luft. Es war diese Art von Gefahr, die nicht besonders angsteinflößend war - weil man wusste, dass es nicht real war.
Julie nahm gerade einen großen Schluck ihres kühlen Butterbiers, als Sirius grinsend neben sie auf die Bank glitt und das Gespräch über die besten Halloweenkostüme unterbrach.
„Abstand, Sirius", quietschte Julie nervös und schob ihren Freund von sich.
„Hey, was soll das?"
„Ich will nicht wieder vergiftet werden", widersprach Julie prompt. „Und wenn du neben mir sitzt, dann werden die Gerüchte bezüglich unserer... Beziehung", - an dieser Stelle verzog sie gequält das Gesicht-, „nicht weniger."
„Ist ja gut." Beleidigt rückte Sirius von ihr ab.
„Du bist nicht derjenige, der die Pusteln abbekommt also halt den Rand!", fauchte Amata und warf Sirius einen giftigen Blick zu. Die Tatsache, dass sie ihre Aggressionen nicht an Lenora auslassen durfte (Julie hatte es ihr verboten) führte dazu, dass Sirius nun den ganzen Hass abbekam.
„Ihr Hufflepuffs seit wirklich schrecklich", stöhnte Sirius.
„Amata, es ist gut." Beruhigend legte Julie ihrer Freundin eine Hand auf die Schulter. „Es wird nicht nochmal etwas passieren."
Dann warf sie einen neugierigen Blick über den Haustisch. Letztes Jahr an Halloween hatte es eine Walnuss-Kürbis-Pie gegeben. Die war göttlich gewesen. Doch anstatt der Pie fand sie stattdessen eisige Blicke von schräg gegenüber. Eine Gruppe junger Mädchen (darunter auch Lenora Buckley, die Schoko-Attentäterin) sah zu ihnen hinüber und schienen Julie mit ihren Blicken vergiften, ertränken und erschießen zu wollen- und zwar alles gleichzeitig.
Offensichtlich nahmen sie an, dass ihr Attentat nicht funktioniert hatte und sie immer noch ein Paar waren.
Julie seufzte. Ein paar Tage noch und dann wäre dieser Albtraum bestimmt vorbei. Sie wollte, dass diese Gerüchte endlich ein Ende fanden - denn sie konnte ja nicht bis an ihr Lebensende jeden Bissen kontrollieren, den sie zu sich nahm. Augenblicklich schoss ihr Blick misstrauisch zu ihrem Teller - ein Ensemble von grünen, gesalzenen Bohnen, Bratkartoffeln und Sauerteigbrot präsentierte sich ihr in aller Unschuld.
„Denkst du, sie will mich nochmal vergiften?", wisperte Julie Sirius zu und sah verstört auf ihren Teller. Die Blicke hatten sie nun doch etwas verunsichert. Sirius schien etwas aus dem Konzept gebracht. Er sah langsam auf ihren Teller hinab, dann flog sein Blick suchend über den Haustisch der Hufflepuffs.
Als er Lenora erblickte grinste er und zwinkerte ihr zu. Das Mädchen wurde augenblicklich knallrot und schien der Ohnmacht nahe zu sein. Ihre Freundinnen neben ihr begannen aufgeregt zu tuscheln.
Julie stöhnte. „Muss das sein?"
„Ich dachte du willst, dass die Leute wissen, dass wir kein Paar sind."
„Natürlich will ich das", sagte Julie etwas zu heftig, „Aber ich will nicht, dass sie denken, dass du gerade mit mir zusammen bist und währenddessen mit Anderen flirtest - und genau das denken sie gerade. Das ist demütigend."
„Aber es ist doch egal was sie denken", sagte Sirius verwundert, „Sie halten sich so oder so für etwas Besseres. Und solange wir beide wissen, dass das nicht stimmt, ist doch alles gut, oder?"
Er warf ihr ein charmantes Lächeln zu und Julie verdrehte die Augen.
„Du bist manchmal echt altklug, weißt du das?"
„Schlimmer als du kann ich nicht sein", sagte Sirius und klaute eine Kartoffel von ihrem Teller. „Aber um zum Punkt zu kommen. Heute Abend ist im Gryffindor-Gemeinschaftsraum eine kleine Halloweenfeier. Kommt ihr?"
„Was genau verstehst du unter klein?", fragte Julie misstrauisch. Das letzte Mal als eine kleine Party stattgefunden hatte, war sie am Morgen danach zu spät gekommen, was ihr fast eine Strafarbeit und das Schoko-Schlamassel eingehandelt hatte.
„Es wird kleiner als letztes Mal", versprach Sirius mit todernster Miene . „Nur die Jungs, Lily, Mary, Dorcas und Marlene, wenn James sie nicht schon wieder anschreit und vollkommen verstört", zählte er auf. „Und ihr, wenn ihr wollt."
„Und weniger Alkohol?", vergewisserte sich Julie.
„Definitiv!", stimmte Sirius ihr zu und seine Mundwinkel zuckten verdächtig.
„Wir wären auch bei mehr Alkohol dabei", grinste Amata und ihr Groll auf Sirius war wie von Zauberhand verschwunden. Bei Partys konnte sie einfach nicht widerstehen.
„Oder viel mehr", ergänzte Andrew.
Julie verdrehte die Augen. „Weniger Alkohol", wiederholte sie streng, „Wir haben morgen zur Ersten!"
„Okay, Mum", sagte Sirius und warf seiner besten Freundin einen Luftkuss zu.
„Gott, Sirius, manchmal würde ich dir gerne einen Fluch an den Hals hexen."
„Wir wissen beide, dass das nicht stimmt."
───── ❁ ❁ ─────
Nach dem Abendessen bestand Amata darauf, sich mehrmals umzuziehen. Wie erwähnt: sie nahm Partys immer sehr ernst. Als sie dann einige Zeit später bereit waren (Amata in ihrem neusten Kleid, dass sie noch Rockstar-mäßiger aussehen ließ als sowieso schon) mussten sie sich fast schon beeilen, um noch vor der Sperrstunde zu den Gryffindors zu gelangen.
„Wenn James sich wieder so komisch Lily gegenüber verhält, dann gehen wir aber bitte, das ist so peinlich, dass das nicht mal mein Selbstbewusstsein aushält", verkündete Amata dramatisch.
„Er ist wirklich kaum auszuhalten, wenn Lily in der Nähe ist", stimmte Andrew ihr zu und verzog das Gesicht.
„Aber er hat sich wirklich gebessert. So langsam glaube ich, dass sogar Lily einsieht, dass er kein vollkommener Idiot ist." Julie hatte das Gefühl ihn verteidigen zu müssen. Mittlerweile konnte James einem wirklich nur noch Leid tun.
„Stellt euch mal vor, wenn die am Ende noch heiraten und Kinder kriegen", sagte Andrew und ein Schmunzeln huscht über seine Lippen.
„Das glaube ich erst, wenn ich es mit eigenen Augen sehe", höhnte Amata.
„Was glaubst du erst, wenn du es siehst?", fragte Remus, der vor dem Portrait der fetten Dame offensichtlich auf sie gewartet hatte und nervös mit seiner Armbanduhr spielte.
„Lily und James Hochzeit inklusive vieler rothaariger Babys mit großen Brillen", antwortete Andrew an Amatas Stelle und grinste Remus verschwörerisch zu.
Remus erwiderte das Grinsen: „Da schließe ich mir dir an. Aber James macht sich dieses Jahr schon besser - also wer weiß?"
„Genau das Gleiche habe ich gerade auch gesagt", schmunzelte Julie.
„Na, dann kommt rein und bewundert das Traumpaar mit eigenen Augen", sagte Remus trocken. Er wandte sich von ihnen ab und sah zu dem Portrait auf. „Mimbelus Mimbeltonia."
Schwungvoll glitt das Portrait beiseite und offenbarte den Blick in einen engen Steingang. Julie war schon oft im Gemeinschaftsraum der Gryffindors gewesen und doch jedes Mal war sie aufs Neue von der Gemütlichkeit überrascht. Was das betraf, kam der Gryffindor Gemeinschaftsraum am ehesten an den der Hufflepuffs heran. Aber natürlich nur fast.
Die Anderen saßen verteilt im Gemeinschaftsraum und hatten ihn wohl an diesem Abend beinahe für sich beansprucht. Lily, Mary, Marlene und Dorcas hatten sich auf den Sesseln rund um den Kamin verteilt, während Sirius das ganze Sofa besetzte, indem er sich daraufgelegt hatte.
Peter und James hingegen saßen auf dem Boden, mit jeweils einer Flasche Butterbier in der Hand. Das Traumpaar war ausnahmsweise mal nicht in eine Kabbelei vertieft, sondern existierte Seite an Seite, beinahe friedlich. Zumindest wenn man James gelegentliches Hinüberstarren ignorierte. Ob es gruselig oder auf eine seltsame Art romantisch war, wusste Julie noch nicht.
„Die Hufflepuffs!", rief James begeistert, als er sie erblickte, „Jetzt geht der Spaß erst so richtig los."
„Also ganz ehrlich, aus deinem Mund klingt das eher wie 'ne Drohung", warf Amata ein und quetschte sich zwischen James und Peter auf den Perserteppich.
Julie hingegen nahm es nicht hin, dass Sirius mindestens drei Sitzplätze auf dem Sofa blockierte und hob mit spitzen Fingern seine Füße hoch, um sich dort hinzusetzen. Sirius gewährte ihr diesen Platz nur widerwillig und nur unter der Bedingung seine Füße auf ihrem Schoß abzulegen. Ein unfaires Abkommen, dass sie angesichts seiner löchrigen Socken nur gezwungenermaßen in Kauf nahm. Während sich die Gruppe in belanglosen Gesprächen über den Alltag verlor, wanderte der Mond immer weiter über den Himmel. Die wenigen Schüler, die sich sonst noch im Gemeinschaftsraum befanden, gingen schlafen und irgendwann war es halb eins und die Gruppe von Gryffindors und Hufflepuffs, war die letzte im Gemeinschaftsraum.
„Wir gehen schlafen, glaube ich", sagte Marlene und warf Dorcas einen fragenden Blick zu. Ihre Freundin nickte und ein ausgiebiges Gähnen unterstrich Marlenes Aussage.
„Aber die Nacht hat doch gerade erst begonnen!", rief Sirius und griff sich gespielt getroffen an die Brust.
„Nächstes Mal, Black", sagte Marlene und stand auf, „Im Gegensatz zu euch haben wir dieses Jahr nämlich Abschlussprüfungen und können uns sowas hier nicht mehr leisten."
„Dank meiner natürlichen Begabungen in eigentlichen Allem, werde ich mir das sicherlich leisten können. Selbst kurz vor den Prüfungen", widersprach Sirius Marlene vehement und Julie konnte nicht anders, als ihrem besten Freund einen Schlag zu verpassen. Nur einen leichten, selbstverständlich. Diese Arroganz musste irgendwie gezügelt werden.
Marlene nahm Dorcas' Hand, zog sie hoch und mit einem Blick in die Runde verabschiedeten sich die beiden Mädchen. Als Marlene am Treppenaufgang zum Mädchenschlafsaal stand, sah sie nochmal zurück und zwinkerte Sirius zu.
„Ich weiß genau, wo deine natürlichen Begabungen liegen, Black", rief sie mit einem breiten Grinsen durch den Raum. „Und ich bin mir sicher, sie sind nicht akademischer Natur."
Sirius grinste und am liebsten hätte Julie ihm nochmal einen Tritt verpasst.
James und Peter giggelten bei dieser Bemerkung wie Zwölfjährige und als Julies Blick auf Lilys traf, teilten die beiden Mädchen nur ein amüsiertes Kopfschütteln.
„Ich glaube, ich sollte auch-", begann Lily zögerlich.
„Nein, Evans, bitte!", unterbrach James sie hastig, „Ich wollte gerade vorschlagen - das Muggelspiel von dem du erzählt hast?"
„Muggelspiel?"
„Wahrheit oder Lüge?", fragte James ebenso verwirrt zurück.
„Oh, du meinst Wahrheit oder Pflicht", sagte Lily und lachte, „Bevor ich das mit dir spiele, müsste schon die Welt untergehen."
„Naja", wandte Remus altklug ein, „Eigentlich könnte man sagen, dass die Welt gerade untergeht. Ich habe erst heute morgen von einem weiteren Angriff auf eine Muggelstämmige-"
„Ist ja gut", Lily schmunzelte, „Aber nur eine Runde - dann gehe ich wirklich schlafen."
„Okay und wie funktioniert das?", fragte James eifrig. Es hätte Julie nicht überrascht, wenn er sich Pergament und Feder geschnappt hätte, um jedes von Lilys Worten mitzuschreiben, während sie kurz die Regeln erläuterte.
„Okay, ich fange an", verkündete Sirius energisch und setzte sich abrupt auf (was überraschend war, wenn man bedachte, dass er eigentlich den ganzen Abend liegend verbracht hatte.)
„Hast du mir nicht zugehört, Black?", Lily seufzte, „Es wird zufällig ausgewählt wer beginnt, durch das Drehen einer Flasche."
Resigniert ließ Sirius sich in die Sofakissen zurücksinken. „Dann eben so."
„Also gut", strahlte Amata und schnappte sich energisch die nächstbeste, leere Butterbier-Flasche.
„Warte", warf Lily ein, „Wenn wir die Flasche verzaubern, dann können wir so sicherstellen, dass jeder drankommt."
Bevor irgendjemand widersprechen konnte, hatte Lily sich nun die Flasche geschnappt und schwang ihren Zauberstab. Stumm und mit einer eleganten Bewegung stupste sie die Flasche an. Sie glühte kurz golden auf, dann war der Moment vorüber.
„Das ist so eine gute Idee", sagte James und schien vollkommen verzaubert zu sein. Allerdings nicht von der Flasche, sondern von Lily.
„Danke, Potter." Ein kleines Lächeln lag auf Lilys Lippen, als sie sich etwas zurückzog, und verlegen die Knie an die Brust zog.
Kurz war es ganz still im Gemeinschaftsraum und nur das Knistern des Kaminfeuers verriet, dass sie sich gerade nicht in einem Stummfilm befanden. Julie warf Sirius einen Blick zu. Er wackelte mit den Augenbrauen. Sie grinste.
Es war das erste Mal, dass diese Worte in einem zusammenhängenden Satz Lilys Lippen verlassen hatten - ein Rekord - und vielleicht ein Anzeichen dafür, dass rothaarige Babys mit Riesenbrillen gar nicht mehr so unwahrscheinlich waren, wie sie nur wenige Stunden zuvor noch vermutet hatten.
„Okay", sagte Julie und brach die Stille, die von Sekunde zu Sekunde unangenehmer wurde, „Wenn ich jetzt an der Flasche drehe, dann darf derjenige nochmal drehen und der ausgewählten Person eine Frage oder Aufgabe stellen, richtig?"
Julie wusste natürlich, wie Wahrheit oder Pflicht funktionierte - auch die magische Version - aber es war ihr nichts Besseres eingefallen, um die unangenehme Situation schnell zu entschärfen.
„Richtig", sagte Lily und räusperte sich. Sie empfand die Situation offensichtlich als genauso unangenehm, wie der Rest der Gruppe.
Mit einem Schlenker ihres Zauberstabs gab Julie der Flasche einen Stups. Sie drehte sich und kam langsam pendelnd zum Stillstand. Der Flaschenhals zeigte auf James.
Mit einem zufriedenen Grinsen rückte er vor und verpasste der Flasche einen Stupser. Wieder taumelte die Flasche über den Teppichboden und kam immer langsamer in die Nähe von Sirius und Julie. Der Flaschenhals glitt an Sirius vorbei, so langsam, dass Julie wusste, dass sie nun ausgewählt werden würde. Aber zu ihrer Überraschung blieb die Flasche genau zwischen ihnen stehen.
„Oh", machte James enttäuscht, „Soll ich nochmal? Das ist ja genau in der Mitte."
„Mein Zauber muss fehlerhaft gewesen sein", sagte Lily betroffen.
„Egal. James soll sich einfach aussuchen, wen er lieber drannehmen will", schlug Amata vor, „Oder?"
Nachdenklich sah James zu Sirius, dann zu Julie. Dann - als ob er einen Geistesblitz gehabt hätte, erhellte sich sein Gesichtsausdruck schlagartig.
„Ich habe eine Idee - ich nehm' einfach beide."
„Aber das geht nicht", protestierte Julie, „Die Regeln-"
„Regeln?", James machte eine abwinkende Handbewegung, „Regeln sind was für Hufflepuffs."
„James, ich bin eine Hufflepuff!"
„Tja, Pech", sagte James, „Sirius, Julie - wählt ihr Wahrheit oder Pflicht?"
Weil niemand sonst einen Einwand hatte, gab auch Julie auf. „Wahrheit ist immer besser als Pflicht", sagte Julie fachmännisch.
„Aber ich habe dunkle Geheimnisse - dunkle, dunkle Geheimnisse!", widersprach Sirius eindringlich.
„Sirius - jeder hier kennt deine Geheimnisse", sagte Julie kopfschüttelnd, „Du bist nur halb so mysteriös wie du denkst."
„Ich nehme das persönlich, Rutherford."
„Sag' mal, habt ihr es bald?", mischte Remus sich ein.
„Gleich", fauchte Sirius, „Ich bin für Pflicht!"
„Ich bin für Wahrheit", entgegnete Julie bockig. Sie hatte keine Lust eine Runde nackt über das Quidditchfeld zu fliegen oder dergleichen Unsinn. Und wie sie James kannte, würde ihre Pflicht ganz genau so aussehen.
„Oh, das war eine so dumme Idee beide gleichzeitig dranzunehmen", seufzte Andrew, „Das hättest du wissen müssen, James."
„Sirius, sei ein Gentleman und lass Julie Wahrheit wählen. Du kannst ja nächste Runde Pflicht nehmen", warf James versöhnlich ein.
„Verrat!" Theatralisch griff Sirius sich an die Brust, „Verrat auf höchster Ebene! Brudermord!"
„Sirius!", warf James scharf ein, „Ich habe nur gesagt, dass du nächste Runde nochmal drankommst."
„Kain und Abel, Romulus und Remus, Seth und Osiris - und jetzt auch Sirius und James", fuhr Sirius völlig unbeeindruckt dramatisch fort, „Die Weiden schlucken den Wind, der draußen über dem Strom immer geht."
„Sag' mal, geht's ihm gut?", wisperte Amata Julie zu.
Julie zuckte mit den Schultern: „Kann es jemanden gut gehen, dessen Eltern Cousins sind?"
„Das ist der Einfluss der Reinbluterziehung", fügte James schulterzuckend hinzu, „Griechische Mythologie, römische Sagen, biblische Erzählungen."
„Cousins zweiten Grades", sagte Sirius und war etwas aus dem Konzept gebracht, „Sie sind Cousins zweiten Grades und das weißt du auch." Er warf Julie einen bitterbösen Blick zu. Sie grinste.
„Naja, auf jeden Fall nehmen wir jetzt Wahrheit, wenn Mr Black sich wieder abgeregt hat", sagte Julie und tätschelte Sirius Oberschenkel versöhnlich.
„Wir nehmen Wahrheit", bestätigte Sirius mit Grabesmiene.
„Gut", James wirkte zufrieden, „Bei Merlin, ihr werdet mir nicht glauben, wie lange ich schon auf diesen Moment hinfiebere."
Julie warf Sirius einen besorgten Blick zu. Dieser zog die Augenbrauen hoch, ganz so als ob er sagen wollte 'Selber schuld, dass hast du uns jetzt eingebrockt'.
„Also... Sirius, Julie", begann James feierlich, „Erzählt uns die wahre Geschichte eurer Freundschaft. Was ist in diesem Sommer vor drei Jahren passiert, dass ihr danach so unzertrennlich wart?"
───── ❁ ❁ ─────
Anmerkungen:
2661 Wörter! Es wird endlich das Geheimnis enthüllt, dass sich um die widersprüchliche Freundschaft von Sirius und Julie rankt. Ich bin sehr gespannt, wie ihr sie finden werdet. Und wie immer: Wenn euch das Kapitel gefallen hat, würde es mir viel bedeuten, wenn ihr mir das durch entsprechende Kommentare oder Votes zeigt :)
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro