kapitel 52 • enttäuschung pur
Max POV
"Max Kransen."
Ich stand auf und nahm den lauten Applaus wahr. Unsicher lächelte ich und ging nach vorne auf die Bühne die in der Aula stand. Unser Direktor lächelte mich an und schüttelte meine Hand. Danach hielt er mir eine Mappe hin. Mein Zeugnis.
Geschafft. 12 Jahre Schule endlich hinter mich gebracht.
Dankend und erleichtert nahm ich es an. Ich drehte mich um und sah auf die vielen Leute vor mir. Ganze Familien hatten sich versammelt. Auch ich ließ meinen Blick kurz über meine schweifen und sah Mia wie sie mich niedlich anlächelte. Danach setzte ich mich wieder in Bewegung. Ich sollte mich hinsetzten, was ich wenige Sekunden später auch tat.
An meinem Platz angekommen, war dieses Glücksgefühl weggeblasen.
Ich hätte jetzt zwar mein Abi in der Tasche, das Zeugnis in der Hand, die Erleichterung ins Gesicht geschrieben und meine Familie um mich herum.
Doch eins fehlte. Luca.
Ständig sah ich mich wie ein Irrer um, aber nirgends sah ich meinen Freund. Er schien wirklich nicht gekommen zu sein.
Je mehr ich mich darum sorgte, umso mehr wütender wurde ich. "Hör doch wenigstens einmal auf an ihn zu denken", flüsterte mir Mia zu. Sie hatte Recht. Heute war meine Abiverleihung. Ich hatte es sowas von verdient, glücklich zu sein.
Es wurden weitere Abiturienten vorgelesen, bis wir zum Schluss kamen und alle sich im Schulhof zum Sekt trinken trafen. Ziemlich unnötige Aktion, meiner Meinung nach.
Also standen wir eine halbe Stunde später auf dem überfüllten Hof und um mich herum meine Familie. Während alle glücklich miteinander redeten, meine Freunde mich stürmisch umarmten und generell eine gute Laune herrschte, war ich jedoch nur halb gut gelaunt. Das Luca immer noch nicht da war, beunruhigte mich. Aber was noch viel schlimmer war, war die Enttäuschung die sich wie eine riesige Gewitterwolke über mich zog. "Er ist noch nicht da oder?", fragte Mia relativ leise. Ich schüttelte nachdenklich den Kopf, ohne weiterhin Ausschau zu halten. "Er wird wahrscheinlich nicht kommen", murmelte ich und mein Blick senkte sich bis zum Boden. Ich starrte die Pflastersteine an und wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte. Sollte ich zu ihm fahren? Sollte ich ihn einfach lassen? Sollte ich mich überhaupt darum kümmern?
Ich entschied mich nach kurzem Zögern für das erste. Mia sah mich fragend an, nachdem ich ihr mein Glas hinhielt und sie es verwirrt annahm. "Ich komme später nachhause, ja?", sagte ich und schlängelte mich kurz daraufhin durch die Menschenmenge.
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Ich bog geradewegs in Luca's Straße ein, dass ich schon von weitem sein Haus erkennen konnte. Mit jedem Schritt mit dem ich mich näherte, wurde ich nervöser. Was wollte ich überhaupt sagen? Wollte ich ihm Vorwürfe machen? Wollte ich dass alles wieder gut wird? Mein Kopf schien nicht mehr klar denken zu können.
Aufgeregt stand ich vor seiner Haustür und senkte meinen Arm, nachdem ich die Klingel betätigt hatte. Wenige Sekunden später wurde die Tür von Lulu aufgerissen. "Max?", Verwundert sah sie mich an. "Dir auch 'nen schönen Tag", murmelte ich und trat ein. Lulu ging einen Schritt zur Seite und musterte mich. "Luca ist in seinem Zimmer", sie schloss die Tür und nachdem sie mir nochmal einen fragwürdigen Blick zugeworfen hatte, war sie schon im Wohnzimmer verschwunden.
Leise tapste ich die Treppen hoch und versuchte so leise wie möglich zu sein. Vor seiner Zimmertür blieb ich stehen, als ich jedoch bemerkte dass diese einen Spalt offen stand. Ich versuchte durch zu gucken, aber außer seinem Schreibtisch erkannte ich nichts. "Hören Sie mir bitte zu, es ist wirklich wichtig", hörte ich ihn auf einmal reden, weswegen ich mich unheimlich erschreckte. Nun hatte mich die Neugier gepackt und ich lauschte, da er scheinbar diskutierte. "Luisa wird sich Mühe geben, da bin ich mir ganz sicher. Bitte geben Sie ihr eine Chance, bitte", er klang verzweifelt. "Ja Dankeschön, Ihnen auch", rief er wütend und danach hörte man nurnoch ein seufzen und sein knarrendes Bett.
Anscheinend war ich zu einem verdammt falschen Zeitpunkt aufgekreuzt.
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ES TUT MIR SO LEID FÜR DEN DRECK DA OBEN, HOLY.
Morgen geht's weiter.
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