kapitel 16 • tränen
Max POV
Ich lag im Bett. Ganz am Rand, damit Luca nicht mal auf die Idee kommt mich nur anzufassen.
Seit wann bist du so gemein, Max? Du liebst ihn?
Tränen liefen schon die ganze Zeit über mein Gesicht. Ja, ich liebe ihn. Wieso war ich jetzt so giftig? Mein Herz war einfach gebrochen und schien so als könnte es kein Mensch mehr reparieren. Oder irgendeine Geste. Oder eine Handlung. Egal was, es fühlte sich in diesem Moment einfach nur kaputt an.
War es überhaupt gerechtfertigt dass ich weinte? Immerhin habe ich doch gerade "Schluss" gemacht. Okay, meiner Meinung waren wir kein richtiges Paar. Eher war es so in der Art eine Freundschaft mit rumknutschen. Ich liebe Luca wirklich. Aber liebt er mich? Das frage ich mich schon ständig. Seit wir überhaupt hier sind. Luca tat mir leid. Er musste jetzt das gleiche wie ich durch machen, und das wünsche ich nichtmal meinem größten Feind. Aber wieso tat er mir Leid? Er konnte doch nicht seine scheiss Gefühle aussprechen.
Sei du mal schön Leise, Max. Du traust dich genauso wenig.
Na gut. Ich traute mich auch nicht. Aber er wollte es nur nicht zugeben und ich würde es sofort tun. Glaube ich.
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Wie dumm, wieso ist er eigentlich so eifersüchtig? Melina ist lesbisch. Und ich schwul. Wir waren also beide Homosexuell. Als ob wir dann Interesse aneinander hatten..
Heißt es nicht, wenn der Partner eifersüchtig ist, dass er sich Sorgen um die Beziehung macht? Eigentlich war dass doch bloß ein positives Zeichen- wären da die Vorwürfe nicht gewesen die er mir an den Kopf geworfen hat. Gut, ich habe gekontert- dazu war ich auch gerechtfertigt. Aber nicht dazu, ihm ebenfalls Vorwürfe zu machen.
Ich wischte mir die Tränen weg und im selben Moment wurde die Tür aufgemacht. Zum Glück musste ich ihn jetzt nicht sehen, da ich mit dem Rücken zur Tür lag. Ich versuchte mir ein schluchzen zu unterdrücken, was mir ein Glück auch gelang. Ich zweifelte daran, dass er mich überhaupt bemerkt hat, da er laut schluchzte. Luca würde sowas nie machen. Also vor anderen Leuten weinen. Egal wie lange er diesen Menschen kennt, ob er diesen Menschen liebt oder sonst was. Er würde es einfach nicht tun, dafür kannte ich ihn zu lange. Und zu gut.
Jetzt oder nie.
Ich setzte mich ein wenig auf und sah Luca wie er am Boden, mit dem Rücken an der Tür abgelehnt da saß, sein Gesicht mit seinen Händen versteckte und sich die Seele aus dem Leib heulte.
Hier, Max. Da siehst du es. Er weint wegen dir. Er bedeutet dir was und du ihm. Ihr liebt euch.
Ich wollte gerade aufstehen, als mein Verstand sich wieder zu Wort meldete.
Nein. Lass ihn leiden.
Ich will aber nicht dass er leidet.
Denk' doch einmal an dich, verdammt.
Und mein Verstand hatte Recht. Normalerweise hörte ich zu gern auf mein Herz aber ich legte mich wieder hin, verweilte in dieser Position. Ich spürte wie neben mir das Bett nachgab und sich Luca hinlegte. Wir lagen jetzt Rücken an Rücken mit einem Riesen Abstand zwischen uns. Er weinte immer noch laut. Irgendwann wurden seine Schluchzer langsamer und leiser bis ich wusste dass er eingeschlafen war. Und dann fiel ich auch in einen traumlosen schlaf.
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Ich wachte mitten in der Nacht auf. Ich hatte mich ständig nur rumgewälzt und konnte einfach nicht gescheit auch nur ein Auge zudrücken. Langsam setzte ich mich auf und setzte mich in einen Schneidersitz. Ich sah zu Luca und schaute ihn verträumt an. Seine Augenlider waren stark geschwollen und rot.
Ich deckte ihn liebevoll zu, doch Luca hat immer einen so leichten Schlaf weshalb er sofort aufschreckte. "Max..?" er sah mich verwundert an. Ich wich seinem Blick aus. Auch er setzte sich ein Stück auf. "Seit wann liegst du hier?" fragte er schüchtern. "Lang genug", sagte ich kalt. Es war ganz still im Raum und außer unseren Atemzügen hörte man nichts. Mir schossen Tränen in die Augen doch ich hielt sie zurück.
Du bist so eine Heulsuse, Max.
"Es tut mir leid", flüsterte Luca kaum hörbar. Ich hatte es gehört. Ich legte mich einfach wieder mit dem Rücken gerichtet zu ihm und kniff meine Augen zusammen.
Schlaf doch endlich ein, Max.
Doch unter Druck einzuschlafen klappt nicht sehr gut.
Ich spürte einen sanften, leichten Kuss von Luca in meinem Nacken. Überall am ganzen Körper bekam ich Gänsehaut.
Ich rutschte ein kleines Stückchen weiter weg von Luca.
Ich wollte seine Lippen auf meinen spüren, ihn in meinem Arm haben, mit seinen flauschigen Haaren spielen, ihn lachen sehen, mit ihm kuscheln, ihn umarmen.
Und wie als hätte Luca Gedanken lesen können, legte er seinen Arm um mich und kuschelte sich an mich. Mein Körper erstarrte doch als er nach meiner Hand griff und vorsichtig mit seinem Daumen über meinen Handrücken strich entspannte sich mein Körper.
Gib nicht wieder nach, klar?
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