Kapitel 22
Pov. Luca
"Das Video, das du gestern hochgeladen hast, war so lustig! Ich musste die ganze Zeit lachen. Außerdem..." ,redet Seppl's kleine Schwester ununterbrochen weiter. Mittlerweile höre ich ihr gar nicht mehr richtig zu und denke nach. Worüber? Über Max. Schon seit Stunden kann ich an nicht's anderes mehr denken. Seppl meinte ja gestern er hätte mich sogar abonniert. Heißt das jetzt das er mich doch mag? Meine Gedanken werden von Sebastian unterbrochen, der wieder in's Wohnzimmer kommt. "Max kommt gleich mit seinem Freund." ,berichtet er mir, den Blick auf seine Schwester gerichtet. Warte mal. Freund?! "Ähm meinst du nicht vielleicht besten Freund?" ,frage ich vorsichtig nach. Bitte lass es nur seinen besten Freund sein. "Max hat geschrieben das er mit seinem Freund kommt. Für mich hört sich das nicht nach beste Freunde an." ,meint Sebastian schulterzuckend. "Freund? Steht Max auf Jungs?" ,fragt plötzlich Chiara neben mir. Oh die hab ich ja ganz vergessen. Seppl anscheinend auch, denn er sieht jetzt etwas Schuldbewusst zu Chiara. "Das ist eigentlich ein Geheimnis." ,meint er leise und beißt sich auf seine Unterlippe. "Und du meckerst immer wenn Max Geheimnisse ausplaudert, aber selbst bist du auch nicht besser." ,sagt Chiara vorwurfsvoll. "Ja ich weiß, aber sag ihm bitte nicht's!" ,meint Seppl schnell. "Mal sehen." ,meint Chiara nur und wendet sich wieder mir zu.
"Freust du dich eigentlich schon auf die Gamescom? Meine Freundin und ich gehen nämlich auch da hin. Oh und Max auch. Er muss auf uns aufpassen." ,redet sie wieder drauf los. "Jetzt hab ich noch einen Grund mehr mich zu freuen." ,sage ich und schenke ihr ein Lächeln. Chiara quietscht auf und umarmt mich stürmisch. Ich erwidere und schaue zu Seppl, der mich mitleidig ansieht. So schlimm finde ich das eigentlich gar nicht. Meine Schwester ist genauso wenn es um ihre Lieblingsyoutuber geht. Es klingelt und ich höre wie Seppl mit jemandem spricht und anschließend auf den Knopf drückt, der die Türe unten auf macht.
Ein paar Minuten später höre ich Stimmen und im nächsten Moment steht Max neben Sebastian. "Max." ,begrüßt Seppl fröhlich seinen kleinen Bruder. "Ich muss mit dir reden." ,sagt Max sofort. "Ja okay gerne, aber kannst du jetzt Luca hel-" "Erst reden wir." ,unterbricht Max seinen Bruder. Plötzlich taucht ein Junge hinter Max auf. Ist das sein Freund? "Max du weißt was wir geredet haben." ,meint der Typ jetzt. "Jaja ich weiß Alex." ,erwidert Max und läuft ihm nächsten Moment mit Seppl aus dem Raum. Max' Freund heißt also Alex. Ich mustere ihn genau. Was hat er was ich nicht habe? Wieso darf er Max' Freund sein und ich nicht? Bin ich zu groß? Zu dünn? Zu blond? Mag Max keine geünen Augen? Wobei, die Augen von diesem Alex sind blau-grün so weit ich das von hier aus erkennen kann. Plötzlich räuspert er sich und kommt näher zu mir. "Ähm Hi. Ich weiß das es jetzt sehr unpassend ist, aber ich wollte nach einem Autogramm fragen." ,meint er etwas schüchtern. Autogramm? "Bist du ein Fan?" ,frage ich verwundert. Er nickt bloß zustimmend. Max' Freund ist ein Fan von mir. Na super. Trotzdem stehe ich auf und hole einen Edding. "Wohin?" ,frage ich lächelt. Er hält mir lächelnt sein Handy hin, ich verstehe und unterschreibe auf seiner Hülle. "Hier." "Danke." ,meint er glücklich und nimmt sein Handy wieder entgegen.
Ich setzte mich wieder auf's Sofa und schaue wieder zu diesem Alex. "Du bist also Max' Freund?" ,frage ich noch bevor ich richtig über den Satz nachdenken konnte, verlässt er meinen Mund. "Woher weißt du das?" ,fragt er mich verwundert. "Ist nicht so wichtig." ,winke ich ab. Also ist er wirklich sein Freund. "Seit wann seid ihr zusammen?" ,frage ich jetzt etwas neugieriger. "Zwei Wochen. Wieso interessiert dich das?" "Naja er ist immerhin der kleine Bruder von meinem Mitbewohner." ,meine ich. Auch wenn das nicht wirklich der eigentliche Grund ist. Alex macht gerade den Mund auf und will etwas sagen, als er von einer lauten Stimme unterbrochen wird. Max.
"Nein. Nein! Das ist nicht war!" ,schreit Max. "Oh doch! Und du hast selbst gesagt du findest ihn sympathisch!" ,höre ich jetzt auch Seppl schreien. Wen findet Max Sympathisch? Und warum passt es ihm nicht? "Du lügst!" ,schreit Max weiter. Was Sebastian dazu sagt kann ich nicht hören, da er wieder in normaler Lautstärke spricht. "Nein tu ich nicht und jetzt halt deine Fresse!" ,brüllt Max wieder lauter. Ihm nächsten Moment hört man eine Türe knallen und Max kommt mit hochroten Kopf in's Wohnzimmer.
"Max. Du solltest mit deinem Bruder reden und ihn nicht anschreien." ,meint Alex vorwurfsvoll woraufhin Max nur geräuschvoll ausatmet. Max läuft jetzt zu Chiara und mir an's Sofa, doch würdigt mich keines Blickes. Irgendwie verletzt es mich, das er mich so eiskalt ignoriert. "Komm Chiara wir müssen nach Hause." ,meint Max gereizt und will Chiara von dem Sofa ziehen, doch ich halte sie fest. "Erst beruhigst du dich." ,sage ich ruhig und halte Chiara weiterhin fest. Wenn Blicke töten könnten, dann wäre ich jetzt schon mindestens drei Kilometer unter der Erde. "Hör auf dich einzumischen." ,schnauzt er mich an. "Ich hab dir nicht's getan, also sei mal nicht gleich so gemein." ,sage ich und stehe auf. Max muss jetzt zu mir hochschauen, doch es hindert ihn nicht daran mir weiterhin finstere Blicke zu zuwerfen. "Bei dir brauch ich keinen Grund um gemein zu sein. Dein Gesicht reicht schon aus um mir den Tag zu verderben." ,schnauft er wütend. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es mich nicht verletzt hat. "Chiara komm wir gehen, Luca ist kein guter Umgang für dich." ,meint er kalt und sieht mir dabei direkt in meine Augen. Warum muss er nur so gemein zu mir sein? Was hab ich ihm getan? "Nein!" ,meint Chiara jetzt entschlossen. "Wie Nein? Wir gehen jetzt!" ,sagt Max mit fester Stimme. "Nein heißt Nein. Ich bleibe hier bei Luca. Der ist nämlich im Moment tausendmal netter als du." ,meint Chiara jetzt stur und klammert sich an meinem Arm fest. "Chiara ich hab dafür gerade keinen Nerv mehr." ,presst er zwischen seinen Zähnen hervor. Ich kann genau sehen wie schwer es ihm fällt ruhig zu bleiben. "Für was hast du keinen Nerv mehr? Für mich?! Dann kann ich ja auch hier bleiben." "Chiara so hab ich das doch gar nicht gemeint!" "Ist klar! Du meinst es ja nie so wie du es sagst! Du bist ein Arschloch und weißt du was du noch bist?! Ein Egoist! Wieso willst du einen Job? Dachtest du ich sehe die Stellenanzeigen auf deinem Schreibtisch nicht? Ich brauche dich doch zuhause! Mom ist ja auch nie da und wenn du jetzt auch anfängst zu arbeiten dann hab ich niemanden mehr!" ,schreit Chiara jetzt bevor sie in Tränen ausbricht. Max sagt dazu gar nicht's sondern zieht Chiara sachte von mir weg in eine Umarmung. "Ich wollte doch nur einen Job damit Mom nicht mehr so viel arbeiten muss. Es war bestimmt nicht meine Absicht dich allein zu lassen." ,versucht Max seine Schwester zu beruhigen. Diese schluchzt nur gegen seine Schulter und klammert sich an ihm fest. "Es tut mir leid. Ich bin immer für dich da, genau wie Seppl." ,haucht er in ihre Haare und drückt sie noch einmal fest an sich bevor es sie los lässt und sie vorsichtig anlächelt. "Ich wollte nicht schreien, es ist im Moment nur so viel los und ich kann einfach nicht mehr. Kannst du mir verzeihen?" ,fragt er seine Schwester vorsichtig und ringt sich ein Lächeln ab. "Ich verzeih dir wenn du dich auch bei Luca entschuldigst. Du warst voll gemein zu ihm." ,meint sie jetzt und wischt sich dabei über die Augen. Max Blick hebt sich und er sieht mich an. Ein seufzen verlässt seinen Mund und er räuspert sich kurz. "Es...es tut mir leid Luca." ,entschuldigt er sich und lächelt mich schief an. "Ist okay." ,winke ich ab, obwohl er mich schon ziemlich verletzt hat. "Umarmen." ,meint plötzlich Chiara und sieht Max und mich auffordernd an. Max sieht Chiara flehend an, doch die bleibt stur und nickt mit ihrem Kopf in meine Richtung. Der Braunhaarige seufzt erneut, kommt aber zu mir und breitet seine Arme aus. Ich bin noch etwas überfordert, schaffe es aber seine Umarmung zu erwidern. Mein Mund ist jetzt an seinem Ohr und ich kann mir diese eine Frage, die mich schon die ganze Zeit quält, nicht verkneifen. "Wieso hasst du mich so?" ,frage ich leise, so das nur er mich hören konnte. "Tu ich doch gar nicht." ,nuschelt er gegen meine Schulter.
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