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Mein erster Gedanke, als ich den Thronsaal der mavarischen Königsfamilie betrat, war ein erstauntes Wow.
Ich hatte ja bereits das Krankenzimmer, den gläsernen Aufzug und den Säulenflur für majestätisch gehalten, aber dieser Raum übertraf sie alle. Ich hatte in meinem Leben noch nichts derartiges gesehen und ich war mir ziemlich sicher, dass das hier nur noch von den anderen Palästen der Regenten geschlagen werden konnte.
Die komplette Wand gegenüber der Tür bestand aus glänzendem Gold, über das sich Spiralen und Kreise aus Tausenden von Rubinen zogen. Alles an dieser Wand glänzte und auch der Thron bestand aus purem Gold. An den anderen Wänden zogen sich Galerien im ersten und zweiten Stock entlang. Goldene Geländer hielten die Leute, die sich daran lehnten, davon ab, hinunterzufallen und die Decke bestand aus einer gläsernen Kuppel. Auch im Erdgeschoss befanden sich Dutzende von Menschen in teuren römischen Tuniken und aufwendig gestalteten Abendkleidern. Der komplette Raum sprach von Luxus, Reichtum und Einfluss.
Überall funkelte, glitzerte und schimmerte es, an jedem weiblichen Körper waren unzählige Smaragde, Saphire und Topase angebracht. Hier und da stach mir auch ein glänzender Diamant ins Auge. Jeder Mann hatte Gel in den Haaren und nicht wenige hatten sich rasiert.
All das konnten sich die armen Leute auf den Straßen nicht einmal ansatzweise leisten und hier gab es davon mehr, als man tragen konnte. Hätte ich eine Luxus-Allergie, wäre ich bereits im Krankenzimmer gestorben.
Doch ich hatte keine Allergie gegen all die verwöhnten Prinzen, Ladys und sogar Zofen, die hier in Neun Rosen lebten.
Nein, das was ich empfand glich in keiner Hinsicht einer allergischen Reaktion. Es war vielmehr eine eiskalte, alles einnehmende Wut.
Wut auf die Menschen, die hier ihr Leben lebten und sich um nichts weiter scherten, als um ihren eigenen Arsch, während sich die Leute in den dreckigen Vierteln mit letzter Kraft an ihr Essen klammerten, das sie aus den Mülleimern eines Restaurants gestohlen hatten, damit sie nicht verhungerten.
Eine vage Erinnerung stieg in mir auf, doch ich wusste, dass gerade nicht der richtige Zeitpunkt war, um emotional zu werden. Keine Träne, kein Schniefen und kein frustriertes Schnaufen konnte ich mir erlauben. Ich durfte mir nicht anmerken lassen, dass ich wütend und gleichzeitig traurig war, dass es in der Welt immer so ungerecht zuging. Keiner meiner Gesichtszüge veränderte sich und ich legte auch meine undurchdringliche Maske nicht ab. Meine Augen blieben ausdruckslos und ich schüttelte den Gedanken an Vergangenes ab.
Stattdessen konzentrierte ich mich wieder auf das Hier und Jetzt.
Obwohl der ganze Raum mit Adeligen gefüllt war, stachen einige Personen viel deutlicher hervor als andere.
Im ersten Stock der Galerie erkannte ich eine Frau, von der eine seltsam ergreifende Macht ausging. Es war keine Elementarmagie, aber ihre Aura hatte deutlich mehr Präsenz als die aller anderen im Raum. Sie trug ein hellblaues, mit Diamanten besetztes Abendkleid und hatte ihre blonden Haare zu einem strengen Knoten hochgesteckt. Ich wusste sofort, dass sie mir gefährlich werden konnte, auch ohne Begabung.
Wer mir noch auffiel, war der Mann neben dem goldenen Thron, der anscheinend der Hauptmann der mavarischen Wache war. Sein eisernes Schwert glänzte an seinem Gürtel und auf seine schwarze Tunika war das Logo des Königreichs eingestickt: Eine einzelne rote Rose, die von acht weiteren umkreist wurde. Seine kurzen, schwarzen Haare waren ordentlich gekämmt und ich erkannte, dass er zu den Wenigen gehörte, die kein Haargel verwendeten.
Außerdem blieb mein Blick etwas länger an einem Kerl hängen, dessen Klamotten von oben bis unten durchnässt waren. Er war relativ groß und hatte kurzgeschorenes, ebenholzschwarzes Haar. Seine dunkle Haut glänzte aufgrund des Wassers wie ein nasses Stück Kohle und ich konnte auch sehen, dass ein deutliches Stück seines Ärmels verbrannt war. Dabei handelte es sich dann wahrscheinlich um diesen Arin, von dem Finn vorhin geredet hatte. Der Wassermagier.
Doch keiner der Adeligen im ganzen Saal konnte die Frau überbieten, die auf dem Thron saß. Von ihr stieg ein Gefühl der extremen inneren Stärke auf, die sich hinter ihrem Aussehen verbarg. Ich konnte spüren, dass sie eindeutig die mächtigste Person im Saal war und ich wusste auch, um wen es sich handelte.
Endlich begegnete ich der Königin.
Sie war gerade dabei, vor den Anwesenden eine harsche Rede zu halten. Ihre Worte waren ehrlich, hart und vor allem verletzend. Ich nahm wahr, dass manche ein- oder zweimal bedrückt zu Boden starrten, weil sie sich angesprochen fühlten.
Meinen Respekt hatte sie sich mit dieser Rede eindeutig verdient. Sie sprach die kalte Wahrheit einfach gerade heraus, verzichtete auf die Spielchen, das Intrigieren und das falsche Lächeln. In ihren eisengrauen Augen stand nicht die leiseste Spur von Freundlichkeit. Nur eisige Gefühlskälte hatte den Ausdruck in ihrem Gesicht erfasst und ließ die Leute unter ihrem Blick einknicken. Nur wenige Adelige wandten den Kopf nicht in eine andere Richtung und starrten ihr in die Augen, bis diese zu einem anderen Opfer weiterglitten. Eine dieser Personen war die blonde Frau auf der Galerie.
Ihre eisblauen Augen waren mindestens genauso hart. Sie verzog keine Miene, bei keinem der Worte und ihre Maske blieb bestehen. Ich konnte nicht das kleinste Gefühl von ihren Gesichtszügen ablesen. Und das machte mir ehrlich gesagt mehr Angst als jegliche elementare Macht es jemals gekonnt hätte. Dieses emotionale Eis würde mir mehr Schwierigkeiten bereiten, als ich haben wollte. Deutlich mehr.
Außerdem fiel mir auf, dass ihr Blick weder Arin, noch den Wachmann traf. Wahrscheinlich, weil sich die Predigt ausschließlich auf die Herzöge, Grafen und was-weiß-ichs bezog, die im Moment nicht halb verbrannt oder halb ertränkt waren.
Als Dominic, Finn und ich uns durch den schmalen Gang zwischen den Stühlen bewegten, wandten sich all die Augenpaare aber vom Thron ab und starrten zu der Stelle, an der wir uns im Moment befanden.
Unbehagen stieg in mir auf, als wir das so offensichtliche Zentrum der Aufmerksamkeit waren. Ich hielt absolut nichts davon, neugierig gemustert zu werden und genauso wenig wollte ich, dass sich zu viele Personen an mich erinnerten. Ich senkte den Blick. Alle Leute sahen auf mich herab, hielten sich für etwas Besseres als mich – waren etwas Besseres als ich.
Aber jetzt aufzugeben, wer ich war – oder eher wer ich nicht war – würde weder mir noch irgendjemand anderem helfen.
Deswegen musste ich meinen Blick wieder nach vorne richten und mich auf das anstehende Gespräch vorbereiten.
Das Gespräch mit der Frau auf dem Thron.
Königin Helena Rays hatte mittlerweile ihre Worte verstummen lassen und ebenfalls ihre Augen auf unser Trio gerichtet. Der Blick aller anderen Personen in diesem Raum war nicht halb so anstrengend wie der, mit dem Helena mich musterte. Ich wollte wegschauen, aber das wäre ein Zeichen von Schwäche gewesen und ich wusste, dass die Königin meine Stärke testen wollte. Alles in diesem Palast war ein verdammter Test.
Doch ich musste mich irgendwie von dem kalten Blick ablenken, der mich von oben bis unten musterte.
Daher entschied ich mich, Gleiches mit Gleichem zu vergelten und sie zu analysieren. Jedes noch so kleine Detail.
Die Frau hatte eine sehr schlanke und hochgewachsene, aber dennoch kräftige Figur, was darauf hinwies, dass sie mit Sicherheit keine schlechte Kriegerin war. Ich wandte mich von den herzförmigen Lippen ab, obwohl der hellgraue Lipgloss sie sehr betonte, und richtete meine Augen auf den Rest ihres Gesichts. Ihre Haut war ziemlich blass und dass an ihrer rechten Augenbraue eine schmale Narbe hervorstach, verleugnete nicht, dass sie jahrelanges Kampftraining und viele extreme Schlachten hinter sich hatte. Im Gegenteil: sie verstärkte Helenas Krieger-Look nur umso mehr.
Auch die hellgrauen Augen sprachen von Kampfgeist, innerer Stärke und Durchsetzungsvermögen. Sie war eine Frau, mit der sich nicht einmal Scerus angelegt hätte. Die braunen Haare hatte sie zu einem hohen, strengen Pferdeschwanz gebunden, der ihr in lockeren Wellen über den Rücken fiel. Ihre Krone war nur ein dünnes, silbernes Band, das überall mit Amethysten verziert war. Die Edelsteine passten farblich zum Kleid der Königin, das vollständig aus purpurner Seide bestand und sich elegant um ihre langen Beine wickelte. Sie war eine echte Erscheinung.
In Helena verband sich die grazile Eleganz einer Prinzessin mit der kämpferischen Natur der Kriegerin, die in ihr lebte. In diesem Moment bewunderte ich sie fast für das, wofür sie stand: Mut, Schönheit und Entschlossenheit. Vereint.
Doch dieser Moment verging schnell wieder, als ich merkte, dass sie mich immer noch kritisch ansah.
Nach einer Zeit wandte sie sich endlich Finn und Dominic zu.
Für einen kurzen Augenblick verzogen sich ihre Lippen zu einem Lächeln, doch dieser Moment war so schnell wieder vorbei, dass ich mir nicht mehr sicher war, ob ich es mir eingebildet hatte oder nicht.
Wir schritten aufrecht durch den Gang zwischen den Menschen und erreichten nach drei gefühlten Ewigkeiten endlich die freie Fläche am Fuß des goldenen Throns.
Und mein schlechtes Gefühl wurde mit jedem Schritt, den wir machten, stärker. Als wir jedoch in der Mitte des Raumes angekommen waren, spürte ich wirklich alle Augen in meinem Nacken. Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn und meine Knie wurden weich.
„Ich möchte, dass alle von euch augenblicklich diesen Raum verlassen. Alle außer Nero", kündigte Helena mit eisiger Stimme an. Kein Funken der Freude oder der Gnade war in ihrem Blick zu erkennen. Es herrschte nur diese eisige Kälte, die jeden verstummen ließ.
Die Adeligen warfen uns zwar weiterhin neugierige Blicke zu, allerdings erhoben sie sich alle von ihren Plätzen und reihten sich in den Strom ein, der aus dem großen Raum heraus und in den dahinter liegenden Flur führte. Die Sitzung war offiziell abgebrochen worden. Die Adeligen sollten mir danken.
Einerseits war es eine große Ehre und auch ein kleiner Erfolg, dass Helena ihre Untertanen für mich aus dem Raum schickte, aber andererseits erfüllte mich noch eine weitere Emotion.
Angst.
Ich hatte Angst, dass ich im Königshaus zu wichtig wurde. Und noch mehr Angst hatte ich, dass der Palast mir zu wichtig wurde. Ich wollte nicht die Kontrolle verlieren. Was, wenn ich nicht mehr loslassen konnte?
Doch etwas unterbrach meine Gedanken.
Genauer gesagt war es kein Etwas sondern ein Jemand:
Finn machte eine traditionelle mavarische Verbeugung und murmelte die Worte: „Königin Helena"
Also tat ich es ihm gleich, versuchte mich an einem ungeschickten Knicks und begrüßte sie mit einem lauten „Eure Majestät".
Doch jetzt, wo alle Leute den Saal verlassen hatten – zumindest alle außer dem Wachmann neben dem Thron – wirkte sie viel freundlicher. Ein leichtes Lächeln zierte ihr hübsches Gesicht und auch der Klang ihrer Stimme war viel weicher als gerade eben noch.
„Finn, wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du mich einfach Helena nennen sollst? Dasselbe gilt natürlich für die Botschafterin der Vinder." Die Königin sah mich an. Ihr kritischer Blick war verschwunden und durch einen warmen, einladenden Ausdruck ersetzt worden. Sie wirkte viel zerbrechlicher als vor ein paar Minuten und auch die Strenge war völlig aus ihrem Gesicht gewichen.
Ich schenkte ihr ebenfalls ein breites Grinsen: „Danke... Helena." Ich zwinkerte ihr zu.
Ein erschöpftes Lächeln schlich sich in ihr Gesicht. Langsam hob sie die Hände und setzte das dünne Silberband ab, das immer noch auf ihrem Kopf lag. „Manchmal ist es eine unglaubliche Last, eine Krone zu tragen", seufzte sie leise. Ich glaubte ihr. Es musste sehr anstrengend sein, alleine ein Königreich zu regieren. Seit der mavarische König verstorben war, lag all die Verantwortung in Helenas Hand.
„Also... Du bist Ana, richtig?", fragte sie mich mit einem neugierigen Blick.
„Aria", korrigierte ich schmunzelnd, „Ich bin Aria Pencur, Anas Schwester."
„Lady Ana hat eine schlimme Grippe und musste leider in Vinder bleiben", erklärte Dominic mich. Ich war dankbar, dass ich die ganze Lügengeschichte nicht ein weiteres Mal erzählen musste. Wer weiß, wie lange ich das noch durchhalten würde? Zwei Wochen?
Wohl kaum.
Die Königin nickte verständnisvoll. „Richte ihr gute Besserung von uns allen aus, sobald du zuhause bist"
„Werde ich."
Meine Sympathie für Helena wuchs mit jedem Wort, das sie sagte mehr, weil sie so eine starke Person war, die sich in dieser Situation aber vollkommen benahm, wie jeder andere es auch getan hätte. Sie zeigte weder ihre Macht, noch ihren Reichtum oder ihren Einfluss, sondern war einfach eine normale Frau. Sie gab mir das Gefühl, auch etwas besonderes zu sein, obwohl in mir kein adeliges Blut floss.
Und dieses Gefühl bewirkte, dass ich mich tatsächlich besonders fühlte.
„Meine Königin?", unterbrach uns der Mann mit der schwarzen Tunika, der sich bisher sehr bedeckt gehalten hatte. Der schwarzhaarige Kerl stellte sich zu uns und führte eine perfekte Verbeugung aus. „Ich habe mich gefragt, weshalb Sie mich hierbehalten wollten."
Seine Stimme war tief und hatte einen erfrischenden Klang. Sie passte perfekt zu seinem Wachmann-Look und den tiefschwarzen Augen.
Augen, in denen auch Magie loderte.
Ich erkannte die heiße, brennende Macht des Feuers in den Tiefen der Schwärze. Brennende Entschlossenheit, seine Königin zu beschützen, begleitet von hoher Begabung. Der Kerl besaß keine schwache Begabung. Im Gegenteil: Er war ein extrem mächtiger Herr des Feuers. Seine Macht übertraf Anas um ein Vielfaches und ich konnte sie trotz meiner leichten Trägheit in der Luft spüren. Ich fühlte die leichten Nadelstiche, die mir die heiße Energie immer zufügte, wenn sie angewendet wurde.
Ich runzelte plötzlich die Stirn. Wieso sollte der Mann jetzt Magie anwenden? Was stellte er mit dem elementaren Feuer an?
Aber auch wenn ich noch so viel nachdachte, ich kam nicht darauf.
Aber ich hatte auch nicht wirklich viel Zeit, um darüber nachzudenken, weil Helena auf seine offensichtliche Frage antwortete: „Ich wollte einfach nicht, dass du gehst. Du bist mein Hauptmann und gleichzeitig einer meiner engsten Vertrauten hier. Ich fand es einfach falsch, dich mit den anderen vor die Tür zu schicken, Nero... verstehst du?"
Nero nickte ihr dankbar zu. Diese Antwort hatte ihn offenbar sehr berührt und ich konnte spüren, wie wichtig ihm die gute Beziehung zu seiner Königin war.
Immer noch leicht lächelnd begab Nero sich dann aber wieder zu seinem Platz an der Wand. Er wollte keinem wichtigen Gespräch im Weg stehen.
„Dominic, ich weiß noch nicht, wann -"
Helena,versuchte, irgendetwas zu sagen, aber Dominic unterbrach sie mitten im Satz: „Ist schon okay, Mom"
„Moment mal", warf ich leicht verdattert ein. „Mom? Mom?! Dann bist du also der... der Prinz?"
Leicht verlegen kratzte er sich am Nacken. „Technisch gesehen bin ich wohl sogar der Kronprinz." Dominics Gesicht verzog sich zu einer Grimasse, als er daran dachte, eines Tages König zu werden, wenn Helena tot war. Ich hörte Schuldgefühle aus seiner Stimme heraus. Er hätte mir das nicht verschweigen dürfen und das wusste er genauso gut wie ich.
Andererseits war er mir ja gleich so bekannt vorgekommen. Eigentlich hätte ich wissen müssen, dass ich mit dem verdammten Kronprinzen von Mavar sprach, gleich nachdem ich sein Gesicht gesehen hatte.
Jetzt, wo ich es wusste, fiel mir auch endlich die Ähnlichkeit auf, die zwischen Helena und Dominic bestand. Braune Haare, hochgewachsene Figur, ähnliche Gesichtszüge. Nur die tiefblauen Augen hatte er offenbar von seinem Vater geerbt.
Ich sank in einen erneuten Knicks, aber wieder war er bestenfalls akzeptabel. „Eure Hoheit", murmelte ich so leise wie möglich, weil mir diese ganze Situation so unglaublich peinlich war.
Aber Dominic schien seiner Mutter auch in dieser Hinsicht ähnlich, denn er schlug mich nur lachend gegen die Schulter und beschwerte sich, dass er nicht mit Hoheit, Majestät oder irgendeinem anderen Adelstitel angesprochen werden wollte, weil er sich sonst so alt fühlte.
Ich stieg in das leichte Lachen mit ein und stimmte schließlich widerspenstig zu.
Aber so schön der kleine Spaß auch gewesen war, ich war hier um Königin Helena davon zu überzeugen, dass ich die echte Friedensbotschafterin war. Also musste ich wohl früher oder später vor den Adeligen auftreten und mit ihr über den Vertrag verhandeln, von dem ich eigentlich überhaupt keine Ahnung hatte.
„Ich bin heute allerdings zu erschöpft, um mich auch noch um den Friedensvertrag zu kümmern... es tut mir Leid, Aria", seufzte sie kraftlos.
„Ich muss sagen, mir wäre es auch lieber, wenn ich die politischen Angelegenheiten nicht direkt nach einem Dornröschenschlaf klären müsste", gestand ich. Meine Gehirnzellen wollten einfach ein paar Stunden Ruhe vor dem Sturm. Ich stand seit vier Tagen dauerhaft unter Stress oder war bewusstlos, da hatte ich einen freien Abend wirklich nötig.
Und wenn es der Königin heute auch zu viel war, erschien mir die Gelegenheit genau richtig, um den Termin auf morgen zu verlegen.
Wie sagte man so schön? Was du heute kannst besorgen, das solltest du eindeutig auf übernächste Woche verschieben.
Oder zumindest etwas in diese Richtung...
„Gut, dann wäre mein Vorschlag, dass wir uns morgen alle zum Abendessen treffen und dort die Kleinigkeiten klären. Dann könnt ihr drei euch heute einen gemütlichen Abend machen ohne viel Stress, was haltet ihr davon?"
„Perfekt", Finn grinste bis über beide Ohren. „Kommt schon, Leute! Let's go!"
Ich konnte nur noch einen verdutzten Gesichtsausdruck aufsetzen, da wurde ich auch schon am Arm gepackt und aus dem Thronsaal gezogen.
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