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21

  Im Vergleich zu den Adeligen, die sich auf der Feier im Thronsaal befanden, war mein Kleid ziemlich schlicht.

Überall funkelten Perlen, Juwelen und anderer Schmuck. Silberne, schwarze und goldene Stickereien überzogen blaue, pinke und weiße Kleider. Elegante Hochsteckfrisuren wurden von wertvollen Haarspangen und Diademen vollendet, Masken aus Federn, Kunststoff und sogar elementarem Eis verbargen Gesichter vor den Blicken der anderen.

Der rhythmische Klang der Musik verband sich mit den Geräuschen der Gespräche, die auf dem Veranstaltung geführt wurden. Hier und da schnappte ich Fetzen auf, aber ich hielt mich im Hintergrund und unterhielt mich mit niemandem.

Das Risiko, dass mich jemand erkannte, war zu hoch. Also blieb ich, sofern es mir möglich war, ganz und gar unsichtbar.

Plötzlich schlich sich ein anderer Gedanke in meinen Kopf.

Was, wenn heute nichts passierte? Was, wenn dies nicht die Spitze der Verschwörung war? Was, wenn heute nicht der Tag wäre, an dem sich die Vision bewahrheitete?

Alles wäre umsonst gewesen.

Dennoch sagte mir etwas in meinem Herzen, dass es wichtig war, heute hier zu sein.

Vielleicht war es einfach die Tatsache, dass ich einen Abschluss brauchte. Ein letztes Mal den Palast zu sehen. Ein letztes Mal all die Adeligen zu sehen. Ein letztes Mal meine Freunde zu sehen.

Ich wünschte mir mit aller Kraft, dass wir diesen Abschied überlebten.

Der Thronsaal von Neun Rosen sah prunkvoller aus denn je. Der gesamte Raum war von eisernen Rüstungen umstellt, die mit ihren Waffen stolz demonstrierten, dass sie bereit zum Kampf wären, wenn jemand angriff. Ich schätzte die Zahl der Ritter auf insgesamt etwa fünfzig, wenn man nur diejenigen betrachtete, die sich im Erdgeschoss befanden. Die Galerien im ersten, zweiten und dritten Stock wurden ebenfalls von Rüstungen gesäumt.

Ein riesiger Kronleuchter hing von der Decke und warf ein angenehm goldenes Licht auf den Saal, der mit Menschen gefüllt war.

Kellner trugen Champagner und teuren Wein auf Tabletts durch das Gemenge, oben auf einem Podium spielte die Band. Auf der Tanzfläche befanden sich aktuell nur wenige Menschen, da der Rest weiterhin mit höflichen Gesprächen beschäftigt war. Falsches Lächeln, übertriebenes Lachen, unehrliche Komplimente.

In der Menge erkannte ich auch bekannte Gesichter hinter den Masken.

Saraphina Snow befand sich am Rand des Saals und unterhielt sich mit einem Mann, der eine schwarze Tunika trug und die Hand am Schwertgriff hatte: Nero. Die Eismeisterin trug ein hellblaues Kleid, das von weißen Schneeflocken überzogen wurde. Silberne Fäden schmückten ihren weiten Reifrock und an ihrer Hüfte glitzerte ein dünnes Band, das als Gürtel diente. Saraphina hatte ihre Haare zu einem hohen Dutt zusammengesteckt und trug eine hellblaue Maske, welche ebenfalls mit echten Schneeflocken verziert war.

Hayley Dilan griff in einem anderen Winkel des Raumes gerade nach einem Champagnerglas und nahm einen kleinen Schluck. Die Pflanzenmeisterin sah umwerfend aus. Der satte Pinkton ihres Kleides betonte die kaffeebraune Haut und die grünen Augen. Ein seltsames Muster aus Spitze und Glitzer zog sich über den figurbetonten Rock und verband sich schließlich zu einem ärmellosen Oberteil, das einen tiefen Ausschnitt hatte. Die Adelige wusste, wie sie ihren Körper am besten in Szene setzte. Ihre braunen Haare hatte auch sie zu einer Frisur gesteckt, aus der einzelne Haarlocken bewusst gelöst waren. Abgerundet wurde das ganze durch eine pinke Maske und einige Verschnörkelungen.

Hayley nahm nun die knallroten Lippen vom Glas und wandte sich einem Mann zu, den ich nicht kannte. Vermutlich war er einer der unbedeutenderen Adeligen, die hier im Palast ihr Unwesen trieben.

Blair und Cassandra konnte ich zusammen am Rand der Tanzfläche erkennen. Die Metallmeisterin trug eine blau-violett-grau-gemusterte Tunika, die hinten eine lange Schleppe hatte. An ihrer Hüfte glänzte ein Gürtel aus Silber. Im Gegensatz zu den meisten anderen im Raum trug Prinzessin Blair keinen Kopfschmuck, sondern hatte ihre Haare zu einer einfachen Frisur gebunden. Mir fiel jedoch auf, dass sich blaue und violette Strähnen durch die blonden Haare zogen. Die Prinzessin lächelte strahlend, als einer der Tanzenden ihr seine Hand anbot.

Ich lenkte den Blick jetzt auf Cassandra. Auch die Seherin hatte ihre violetten Haare nach oben gesteckt und trug ein gemustertes Kleid. Der Rock bestand aus weitläufigem weißen und schwarzem Stoff, der bewirkte, dass die beiden Farben ineinander zu verlaufen schienen. An der Taille verbanden sie sich kurz zu einem dunklen Grauton. Auf ihrer Brust erkannte ich eine aufwendige schwarze Stickerei, die in heftigem Kontrast zu dem weißen Stoff war, aus dem das Oberteil bestand. Die Fäden verbanden sich zu einem seltsamen Auge.
Ich schluckte. Cas sah umwerfend aus.

Bei dem Gedanken daran, dass das auch Spencer auffallen musste, lächelte ich schlagartig. Die Seherin war schließlich immer noch in den Eismagier verliebt.

Ich erkannte weder Dom noch Spence in der Menge. Der Kronprinz hatte vermutlich einiges an Gesprächen zu führen und war deshalb ständig von Leuten umgeben. Vielleicht war es sogar besser, wenn ich ihn heute nicht so schnell zu Gesicht bekam.

Nach einer halben Stunde wurde ich es dann aber allmählich leid, ständig nur durch die Menge zu schlendern, ohne dass irgendetwas passierte.

Jasmine, Savannah und ich liefen uns ein paar Mal über den Weg, aber niemandem war etwas aufgefallen. Alle verhielten sich normal, niemand war auffällig oder besonders unauffällig. Jeder trug seine Maske so perfekt, dass wir nicht dahinter blicken konnten.

Jeder von ihnen hütete sein Geheimnis so makellos, dass wir es nicht lüften konnten. Jeder verbarg etwas, doch niemand ließ zu, dass irgendjemand davon Wind bekam.

Wir hatten keinerlei Hinweise, dass überhaupt eine Verschwörung am Laufen war.

Frustration stieg in mir auf und umhüllte mein Herz, legte einen bitteren Geschmack auf meine Zunge, den ich einfach nicht loswurde.

Aber je länger nichts passierte, desto mehr mischte sich ein anderes Gefühl zu dem Frust.

Angst.

Angst, dass das alles hier ein verdammt schlechtes Zeichen war. Jemand spielte mit uns. Ich wurde mir immer sicherer, dass heute etwas passierte. Etwas Großes. Gefährliches.

Tödliches.

Heute war das Ende. Die Spitze der Verschwörung. Das Zentrum des verdrehten Netzes, in dem wir alle gefangen waren.

Heute war der Tag, an dem das Schicksal sich erfüllte und sich herausstellen würde, wer hinter allem steckte.

Heute würden all die verdammten Masken endlich fallen.

Oh, ich war verdammt bereit, die schuldige Person zu finden.

Und dieser Person ein Messer in die Kehle zu rammen. Dafür, dass sie Helena getötet hatte, dass sie es bei Blair versucht hatte und dass sie es auch bei Dominic versuchen würde.

Da verstummte urplötzlich die Musik.

Gespräche fanden schlagartig ihr Ende.

Stille nahm den Saal ein, als Dominic und Blair aus der Menge traten. Die Geschwister stiegen auf das Podium, das sich dort befand, wo eigentlich der Thron hätte stehen müssen. Ich befand mich in der Mitte des Raumes, in gesundem Abstand zum Kronprinzen und der Prinzessin.

Trotzdem erkannte ich seine Gestalt.

Dominic trug einen schwarzen Anzug, der überall von blauen Flammen überzogen war. Seine muskulöse Brust wurde dadurch sehr stark hervorgehoben.

Oh man, Aria, konzentrier' dich verdammt nochmal, ermahnte ich mich. Ich durfte mich jetzt nicht ablenken lassen.

Auch nicht, wenn diese Ablenkung aus einem heißen Prinzen bestand, in den ich mich verliebt hatte.

Es tat gut, mir endlich alles einzugestehen. Ich hatte Gefühle für Dominic entwickelt, obwohl ich es selbst nicht glauben wollte. Ich hatte mich in der letzten Woche in den Prinzen verliebt.

Aber das war jetzt nicht von Belang. Alles, was zählte, war, dass wir den Abend überlebten. Danach konnte ich ihm meine Gefühle immer noch gestehen.

Blair trat nach vorne und klatschte einmal laut in die Hände, um die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zu richten. Dann winkte sie ihren Bruder zu sich und machte einen Schritt zur Seite.

Dominic ließ seinen Blick über die Menge schweifen.

Ich hätte schwören können, dass seine Augen für den Bruchteil einer Sekunde an meinen eigenen hängenblieben. Dunkelblau traf Magenta.

Doch der Moment war so schnell vergangen, dass ich mich fragte, ob es nur Einbildung gewesen war.

Jasmine trat neben mich. „Pass auf. Wenn ich mit meiner Theorie richtig liege, schlagen unsere Täter jeden Moment zu."

Ich nickte. Die Schattenmeisterin hatte mir ihre Gedankengänge nicht erläutert, aber ich vertraute ihr. Jasmine hatte das Rätsel schon lange gelöst, das in meinem Kopf nach wie vor ein undurchdringbarer Knoten war.

Dominic fing an, seine Rede zu halten.

„Liebe Mavarier. Es ist mir eine Ehre, dass so viele von euch heute hier erschienen sind, um meine Krönung zu feiern. Ich muss ehrlich sein. Ich bin emotional noch nicht darauf vorbereitet, die Verantwortung über ein ganzes Königreich zu übernehmen, nachdem meine Mutter erst vor wenigen Tagen verstorben ist. Aber ich werde mein bestes tun, um die Interessen meiner Bürger umzusetzen und uns mächtige Bündnisse einzuhandeln. Zum einen wäre dies das Bündnis zu Vinder, welches ich morgen mit Ana Smith besiegeln werde." Er wies mit der Hand auf eine braunhaarige Frau, die sich am Rand des Podiums befand. „Aufgrund einiger... Unannehmlichkeiten konnte der Friedensvertrag bisher leider nicht unterzeichnet werden. Außerdem schulden wir der vindrischen Königin großen Dank dafür, dass sie beschlossen hat, dieses Bündnis immer noch einzugehen, obwohl eine mavarische Bürgerin die Frechheit besaß, die königliche Kutsche zu überfallen und ihre Botschafterin deshalb eine ganze Woche in einem Hochsicherheitsgefängnis verbringen musste. Hiermit möchte ich auch nochmals mit all meinen Mitteln um Verzeihung bitten."

Jetzt sah Dominic mir direkt in die Augen. Ich fluchte innerlich. Er hatte mich vermutlich an der Augenfarbe erkannt. Schmerz und Vorwürfe waren in seinem halb verdeckten Gesicht zu erkennen, aber er sagte nichts weiter zu diesem Thema. Er wusste, dass ich hier war. Aber er enttarnte mich nicht vor allen anderen, wie ich es erwartet hatte.

Dankbarkeit erfüllte mich und ein kribbeliges Gefühl stieg in meiner Brust an.

„Er weiß es", flüsterte ich Jasmine zu. „Er weiß, dass ich hier bin."

Jasmines linke Augenbraue wanderte nach oben, sodass sie sogar trotz Maske zu erkennen war. „Deine Augen sind nicht von der Maske verdeckt. Nicht viele Menschen haben eine so seltene Augenfarbe", meinte sie nur unbeeindruckt.
Ich nickte. Die Schattenmeisterin hatte Recht.

Etwa fünf Minuten später vollendete der künftige König seine Rede und verließ das Podium, um seiner Schwester das Wort zu überlassen.

Blair klatschte ein weiteres Mal in die Hände, um erneut die Aufmerksamkeit zu erhalten, dann räusperte sie sich. Der abebbende Applaus verstummte nun vollständig und angespanntes Schweigen legte sich erneut über den Saal.

Ich starrte gebannt nach vorne.

„Dankeschön", meinte sie lächelnd, als alle wieder still zuhörten.

Jasmine neben mir richtete ihre schwarzen Augen an den Rand der kleinen Bühne. Dort standen Nero, Arin und Rafael.

Ich kniff die Augen zusammen. Irgendetwas stimmte hier gewaltig nicht. Alles wirkte so geplant, so inszeniert.

So falsch.

Ein Schauder lief mir den Rücken hinunter.

Blair begann mit ihrer Rede.

„Sehr geehrte Mavarier. Es hat mich heute sehr erfreut, dass so viele dem Begräbnis meiner Mutter beigewohnt haben. Das bedeutet vor allem mir viel, denn ich habe sie von ganzem Herzen geliebt. Sie sterben zu sehen war das schlimmste, was ich jemals in meinem Leben ertragen musste."

Ich verdrehte die Augen. Also hatte Dominic die feierliche Rede gehalten und jetzt musste Blair die Trauerrede halten.

Ich musste mir jedoch eingestehen, dass ich es an seiner Stelle genauso gehandhabt hätte. Den schmerzhaften Teil auf meine kleine Schwester schieben und selbst die schönere Hälfte übernehmen.

Blair verzog das Gesicht und wischte sich eine Träne von der Wange. Dann räusperte sie sich, als hätte sie ihre Stimme verloren. Sie schenkte der Menge ein leicht angedeutetes Lächeln.

„Aber es war nunmal ein nötiger Kollateralschaden, oder nicht?"

Was?

Blair lächelte immer noch strahlend, aber ich erkannte nun etwas Raubtierhaftes darin. Etwas Sadistisches. Gefährliches. Tödliches.

„Ich hatte also doch Recht", murmelte Jasmine.

Verdammt!

„Es war wirklich nicht einfach gewesen, sie zu töten."

Ein entsetztes Keuchen ging durch die Menge. Ich spürte eine Welle der Luftmagie durch den Raum gleiten.

Dominic sah entgeistert zu seiner Schwester. Schmerz, Verwirrung und Hass standen in seinem Gesicht.

„Oh, ihr müsst mir bitte glauben", fuhr die Prinzessin fort. „Es war die absolute Hölle, dieses Gift in die Flasche zu füllen, ohne dass jemand es merken würde. Aber wisst ihr, was noch schlimmer war?"

Jetzt verschwand das falsche Lächeln aus ihrem Gesicht und sie starrte Dominic nur höhnisch in die Augen.

„Die ganze verdammte Zeit über so zu tun, als würde ich trauern", sagte sie. „Es war schwer genug, meinen herzallerliebsten Bruder nicht auszulachen, als er an jenem Tag am Boden zerstört war. Aber ich musste jede verdammte Stunde so tun, als würde es mir Schmerzen zufügen, wenn ich an den Tod meiner Mutter denke."

Im ganzen Raum war es entsetzlich still geworden.

„Aber es freute mich."

Blair lächelte wieder. „Es war eine Freude, endlich aus ihrem Griff befreit zu sein. Sie war eine schreckliche Königin. Und mein Bruder da drüben wird genauso schrecklich sein!", rief sie.

Ein Ball aus elementarem Eis flog auf die Prinzessin zu, doch er erreichte sie nicht. Ein unsichtbarer Schutz aus Luft hatte sich um das Podest geschlossen und wehrte alles und jeden ab, der auch nur einen Schritt in die Nähe der Prinzessin machen wollte.

Rafael stand hinter ihr, die Hände erhoben.

„Wieso tust du das alles?", fragte Dominic. Seine Stimme war so leise, dass ich ihn fast nicht mehr verstand. Er hörte sich an, als würde er zusammenbrechen, wenn man ihn nur zu lange anblickte.

„Wieso?", fragte Blair. „Ist es nicht offensichtlich? Ich hätte Königin sein sollen, nicht sie! Nicht du! Ich! Keiner von euch beiden war skrupellos genug, um dieses Königreich zu regieren. Und es macht viel Spaß, den Schmerz in deinen Augen zu sehen, Bruderherz. Verdammt viel."

Dominic starrte sie weiterhin verletzt an. Gebrochen.

„Zu meinem Glück konnte ich einen mächtigen Verbündeten finden, der bereit war, mir zu meinem Traum zu verhelfen. Team up to win und der ganze Scheiß. Wieso erklärst du ihnen das nicht selbst, Samuel?"

Rafael trat nach vorne. Durch seine pechschwarzen Haare zogen sich nun blonde Strähnen. Seine Nase wurde kantiger und auch die Wangenknochen bildeten sich stärker.

Natürlich! Rafael konnte Nachrichten innerhalb von fünf Minuten durch den Palast bringen, oder nicht? Wieso war ich nur so blind gewesen? Es war für einen Luftmeister ein Leichtes, sich zu teleportieren.

„Was Prinzessin Blair sagen möchte ist, dass sie in der ascalinischen Königin eine mächtige Verbündete sieht. Sie war bereit, ein Bündnis mit den Zyndars einzugehen, um die Krone zu erlangen und so endlich das Königreich zu erhalten, das sie sich schon so lange wünscht", erklärte Rafael, der jetzt Samuel war.

Blair hatte sich mit Asaylle verbündet?

„Es ist eigentlich ziemlich einfach", meinte die Metallmeisterin. „Königin Asaylle und ich teilen unsere Weltansichten. Jedes Land, das nicht nach unseren Prinzipien lebt, lebt nach den falschen Prinzipien. Und diese Prinzipien müssen ausgelöscht werden. Koste es, was es wolle."

Ich wusste, was sie als nächstes sagen würde, bevor sie es aussprach.

„Leider fällt Mavar aktuell in diese Kategorie."

Aktuell?

Jetzt ergriff Hayley das Wort. „Es war für euch das leichteste auf der Welt, diese Flöte zu stehlen, weil du die verdammten Wachen kennst. Weil du die verdammte Prinzessin bist." Die Stimme der Naturmeisterin war kälter als Eis.

Blair lächelte strahlend. „Zehn Punkte für die Bitch aus der ersten Reihe. Wenn du jetzt noch darauf kommst, wie ich an das Gift aus deinem Labor gelangt bin, verdopple ich sogar noch."

Hayleys Augen verengten sich zu Schlitzen. „Dieses Arschloch kann sich teleportieren. Kein Wunder, dass ihn meine Magiebarriere an der Tür nicht getötet hat."

Sie spuckte die Worte förmlich aus, so sauer war sie.

„Es war außerdem keine große Schwierigkeit, unbemerkt den Palast zu verlassen und diese Kinder zu entführen. Ihr konntet euch einfach teleportieren", knurrte Spencer.

„Und du hattest die verdammte Chance, Arias Schuhe aus ihrer Suite zu stehlen", meinte Cassandra anklagend.

Meine Freunde lösten das ganze Rätsel auf. Sie legten jedes Puzzleteil an die richtige Stelle und bauten sich selbst das Bild, nach dem wir seit Tagen gesucht hatten.

„Luft- und Metallmacht", murmelte Dominic.

Meine Augenbrauen schossen nach oben. Blair und Rafael hatten nie das Kreischgift benutzen müssen, um an die Metallmagie zu gelangen.

Jetzt ergriff Jasmine das Wort. „Es war verdammt nochmal einfach für dich, die Gilde des schwarzen Adlers zu bezahlen. Du hättest nicht davor zurückgeschreckt, uns alle zu töten."

Die Schattenmagierin machte eine kurze Pausde. "Aber sag mir eins, Prinzessin."

Blair lächelte nur breit.

„Hast du den Assassinen gesagt, dass sie alle bei dem Täuschungsmanöver draufgehen würden?"

Der Anschlag während des Trainings war alles nur Show gewesen? Nichts davon war echt?

„Ich weiß nicht, wovon du sprichst", antwortete Blair. „Welche Täuschung? Der Anschlag war von Anfang an darauf ausgerichtet gewesen, sie zu entführen."

Blair zeigte mit dem Finger auf Cassandra.

„Mich?"

„Natürlich dich!", blaffte die Metallmeisterin. „Deine Magie ist Teil unseres Plans."

„Wofür könntet ihr meine Magie brauchen?"

„Idioten!", rief Blair. „Habt ihr es immer noch nicht verstanden? Ihr werdet alle sterben! Hier! Heute!"

Niemand wagte eine Bewegung. Niemand wagte ein Wort. Niemand wagte einen verdammten Atemzug.

„Und wenn ihr endlich alle tot seid", fuhr sie fort. „Dann braucht Neun Rosen neue Adelige. Adelige, die mich verehren."

Ich riss die Augen auf. 

Ich wusste plötzlich, wofür Blair Cassandras Macht benötigte.

„Die Kinder", sagte ich.

Mir war egal, dass sich entsetzte Blicke auf mich richteten, weil ich hier war. Weil ich nicht auf den Straßen war, sondern hier im Palast.

Ich hob die Hand und umfasste die Maske mit beiden Händen. Langsam schob ich sie nach hinten und riss sie schließlich ganz von meinem Gesicht. Ich warf sie einfach auf den Boden.

Schluss mit Plänen. Schluss mit Intrigen. Schluss mit tödlichen Netzen.

Schluss mit verdammten Masken.

„Du willst Cassandras Magie verwenden, um diese unschuldigen Kinder zu deinen Adeligen zu machen. Um sie älter zu machen. Mit Zeitmagie."

Blair zwinkerte mir zu. „Sieh an, sieh an. Die Straßendiebin hat ein Gehirn. Nicht schlecht."

Blair war absolut verrückt. Sadistisch. Wahnsinnig.

Niemals würde ihr verdrehter Plan aufgehen.

Ana starrte mich aus hasserfüllten Augen an. Ich zuckte nur entschuldigend die Schultern und schenkte ihr ein schwaches Lächeln. Später hatte ich hoffentlich die Chance, mich zu erklären.

Wenn wir heute nicht alle hier starben.

„Gibt es sonst noch offene Fragen?" Blair lächelte strahlend in die Menge. Wahnsinn und Befriedigung standen ihr ins Gesicht geschrieben. "Ich habe genug Zeit, sie alle zu beantworten, bevor ich euch alle töte."

Sadistisches Miststück!

Als niemand etwas sagte, hob die Meisterin ihre Hand und schnippte mit den Fingern. Rafael ließ seine magischen Barrieren fallen und ein Machtball bildete sich in seiner Handfläche.

Ich wollte noch eine Warnung schreien, sobald ich das Gefühl der Metallmagie wahrnahm, doch es war zu spät.

Die Rüstungen erwachten zum Leben.

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