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9.2 ... und von billigen Manövern:

Die Prinzessin hatte einen zweifelnden Taïr zurückgelassen.

Er musste dringend herausfinden, wie er die drei auseinander halten konnte. Wenn er immer annahm, dass die, die nett zu ihm war, Holly war, würde er nicht schlecht fahren, vermutete er. Oder ziemlich auf die Schnauze fallen.

Erst ein Klopfen lenkte ihn von seinen Grübeleien ab. Taïr sah sich schon in einer Lagebesprechung mit Mitch oder einem gezwungenen Gespräch mit Wolf.
„Ja?", fragte er, als er die Tür öffnete. Ein alberner Teil von ihm hoffte, dass es Holly war. Aber sie war es nicht. Natürlich nicht.

Eine Frau mit lila Haaren, die ihr in Wellen bis zum unteren Rippenbogen reichten, lehnte am Türrahmen. Sie hatte reine weiße Haut, ein süßes Stupsnäschen und lila Augen, in denen der Schalk blitzte. Ihre vollen roten Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. „Zimmerservice", trällerte sie, „wie Sie es wünschten."

„Hab ich nich bestellt."

„Hm, nicht? Doch, ich erinnere mich, wie du sagtest, du willst die bestmögliche Behandlung. Die kannst du haben." Mit diesen Worten drückte sie gegen seine Brust, doch er bewegte sich keinen Millimeter von der Stelle. „Also gleich hier? Auch gut." Sie schmiegte sich an ihn, vergrub ihre Finger in seinen schwarzen Haaren und presste ihre Lippen auf seine.

Die Badtür ging auf, Violet konnte über die Schulter des Cyborgs eine junge Frau ins Zimmer kommen sehen, in einem orangen Trainingsanzug steckend und maskiert. Das arme Ding erstarrte, räusperte sich.
Der Cyborg schubste Violet von sich, drehte sich halb zu der Prinzessin um.
Währenddessen konnte sich die Frau mit den lila Haaren das Grinsen nicht verkneifen, ihr salsaroter Lippenstift stand ihm wirklich vorzüglich.

Es war schwer zu sagen, aber die Kleine in Orange sah verletzt aus, so wie sie zurücktaumelte, mit hängenden Schultern und aufgerissenen Augen. Wenn auch nur für einen Moment.
„Schön, dass wenigstens einer Spaß hat." Ihre Stimme schnitt durch die dicke Luft im Zimmer, dunkel vor Verachtung und Abscheu, zitterte allerdings auch. Dann blickte die junge Frau Violet direkt an. „Ihr solltet euch aber ein anderes Zimmer suchen, dort können Sie ja von mir aus diesen Halb-Roboter befriedigen." Willows Lachen klang amüsiert, als sie sich wieder an den Cyborg wandte. „Wenn ich das den anderen Beiden erzähle ... Sie halten ja jetzt schon wenig von dir, aber ... Wie lange war ich denn im Bad? Dreißig Minuten? Armselig. Hast du es so nötig?"

Das war eher die Reaktion, mit der Violet gerechnet hatte.

Taïr wandte sich wieder ihr zu. „Du solltest jetzt besser gehen."

Gespielt enttäuscht wickelte sie sich eine Haarsträhne um den Finger. „Ist das deine Freundin?"

Die Prinzessin presste ein höhnisches Lachen heraus. „Ach du liebe Güte. Nicht annähernd. Eher wohl im Gegenteil."

„Wo liegt dann das Problem?"

„Geh", wiederholte Taïr, thronte wie eine unüberwindbare Mauer in der Türöffnung.

Schnaubend stemmte Violet die Hände in die Hüften. „Du weißt ja nicht, was du verpasst." Ihr Blick wanderte zu Willow. „Was ihr verpasst", schnurrte sie.

„Nein, danke, ich –"

Violet legte dem Cyborg ein letztes Mal die Hand auf die Brust. Das papierdünne Gerät, das auf ihrem Handteller klebte, entlud sich brutzelnd und schleuderte ihn rückwärts durchs Zimmer gegen den Schrank. Noch während dieser splitternd zusammenbrach, war sie bei der Prinzessin, fing die Faust ab, die auf ihre Nase zukam und vergrub ihrerseits die Linke in Willows Bauch. Japsend krümmte sich die Frau zusammen und Violet schubste sie ins Bad. „Hab mir das Ganze etwas schwerer vorgestellt. Das war eigentlich ziemlich billig." Kurz fragte sie sich, ob das Ding wirklich die richtige Prinzessin war. Aber von den drei Zimmern, die der Rezeptionist wie abgemacht zur Verfügung gestellt hatte, war das mit Abstand das Sicherste. Sie knallte die Badtür hinter sich zu und schloss ab.

In dem Moment, in dem von außen etwas Schweres gegen die Tür krachte, sauste ein Blumentopf auf Violets Hinterkopf zu. Sie duckte sich seitlich weg und stieß ihren Ellenbogen nach oben, sodass das Glas zerbarst. Ihre Angreiferin Willow schrie auf und wich reflexartig zurück. Innerlich ärgerte sich Violet darüber, dass der Cyborg schneller wieder auf den Beinen war als angenommen. Ungeduldig kam ihr Violet hinterher, packte ihren Arm und presste einen Schockbetäuber in Lippenstiftformat dagegen. Die Zielperson sackte zusammen. Violet fing sie auf und bettete sie sanft auf den Boden.

„Aw, du bist echt süß. Keine Sorge, das betäubt dich nur für ein Weilchen. Wenigstens bekommst du nicht mit, dass du auf einem Teppich mit wirklich fiesen Flecken liegst."

Erneut hämmerte es dumpf gegen die Stahltür. Teilweise war sie neugierig, wie lange der Cyborg brauchen würde, um hereinzukommen. Andererseits war sie sich sicher, dass sie das heute nicht herausfinden wollte.

Sie eilte zum kleinen Fenster, öffnete es und zog sich dann auf den Sims, um die präparierten Gitterstäbe vollständig zu entfernen. Mit einem dunklen Klingeln fielen sie einer nach dem anderen hinter ihr auf den Boden.

Etwas rammte Violets Rücken, sie verlor das Gleichgewicht und kippte vornüber.


„Wie billig", murmelte sie, im Gebüsch fünfzehn Meter weiter unten liegend.

„Komm zum Wagen", hörte sie Miscellaneous im Ohr. „Blue lenkt gerade die zwei Wachhunde ab."

Mitch stand mit den beiden anderen Frauen vor der Badtür, als diese aufgestoßen wurde und Holly herausschoss, direkt in den alten Soldaten hinein.

„Hat sie dir etwas getan?"

Sie schüttelte den Kopf.

„Ist alles in Ordnung?"

Sie nickte. „Sie wollte mich betäuben, Strom wahrscheinlich, aber die Kleidung hat das meiste abgehalten."

Erleichtert drückte er sie fester an sich. „Gut. Wir sammeln noch Wolf und Snow ein – die sehen sich gerade draußen um – dann fahren wir weiter." Er beugte sich zu ihr herunter, sah ihr in die Augen. „Dir wird nichts passieren. Du wirst sicher in 1 ankommen. Versprochen."

„Ich habe sie aus dem Fenster geschubst ...", murmelte sie gegen den Stoff seiner Jacke. „Denkst du, sie ist ...?"

Mitch machte sich sachte von ihr los und ging ins Badezimmer, kam wenige Sekunden später wieder zurück. „Draußen ist niemand zu sehen. Wir sollten gehen."

Sie saßen jetzt schon fünf Minuten stumm in ihrem Citer, einige Kilometer weg von der verfluchten kleinen Stadt Nearten, mit dem verfluchten Ten-Hotel, in dem sich diese verfluchte Göre befand. Violet hätte nichts dagegen gehabt, wenn sie stumm geblieben wären.

„‚Ganz einfach', hast du gesagt. Worauf ich dir dann –"

„Klappe, Sable."

„Und dann stellst du dich an, wie eine Anfängerin", presste jetzt auch Blue zwischen Gelächter hervor. „Du hättest dein Gesicht sehen sollen, als du aus dem Fenster gefallen bist. Michi hat bestimmt noch eine Aufnahme der –"

Sie zückte ihren Lippenstift, der keiner war, berührte damit seine Schulter. Blue zuckte und sackte dann zusammen.

„Ich bin nicht ‚gefallen'. Sie hat mich geschubst."

„Du hast sie unterschätzt." Ihr Boss sah sie zum ersten Mal an, seitdem sie zurückgekehrt waren. „Ich hoffe, du nimmst die Sache jetzt etwas ernster. Und hörst auf mich."

„Es war so ein schöner Plan. Der dämliche Fatzke an der Rezeption hat auch mitgespielt. Es hätte ja auch gut –"

„Violet", unterbrach er sie sanft. Das Surren seiner inneren Maschinerien war zu hören. Deutlich. „Keine Alleingänge mehr."

Während Violet ein Schauer über den Rücken lief und sie den Kopf senkte und sich entschuldigte, wusste sie ganz genau, was es war, das sein Innenleben heiß laufen ließ. Sorge. Aber das war nicht alles. Sable hatte sie darauf hingewiesen. Seit sie aufgebrochen waren, lief er hochtouriger als gewohnt. Mit irgendetwas kämpfte er, aber wenn es wichtig wäre, würde er es mit seinem Team teilen, da waren sie sich einig.

Michi sog tief die Luft ein, hielt sie in seinem Inneren gefangen und atmete dann langsam wieder aus. „Also gut. Statten wir Violets Komplizen einen kleinen Besuch ab."

Der Rezeptionist wischte über einen Screen, ein kleines Lächeln auf den Lippen. Der Tag war gut für ihn gelaufen, die nervigen Gäste waren verschwunden, ohne auch nur einen viertel Reso zurückzuverlangen. Das aufgebrochene Fenster war unschön, ließ sich aber leicht wieder reparieren.

Der künstliche Glöckchenton kündete weitere Gäste an. Was er sah: Ein Typ mit kurzen blauen Haaren, der mit wackeligem Grinsen und erhobenen Händen leise auf zwei Personen einredete. Ein Typ mit schwarzen Haaren und komplett schwarzen Augen, der spöttisch auf eine Schönheit mit langen lila Haaren herabschaute. Sie stritten sich über irgendetwas. Und ein schlaksiger Kerl mit Haaren in allen Regenbogenfarben, der ihn entschuldigend anlächelte. Etwas an diesem Kerl brachte den Rezeptionisten aus dem Konzept, aber er konnte nicht genau den Finger darauf legen. In seinen Augen war abgesehen von diesen Haaren nichts Ungewöhnliches an dem Kerl.
Der Rezeptionist hätte sie jedenfalls für Neureiche gehalten, wenn er nicht gewusst hätte, dass Violet für den Trubel heute verantwortlich war.

„Schönen Tag. Und, ist alles so gelaufen wie gewünscht, Süße?"

Michis Blick bohrte sich in Violets, die noch weiter in sich zusammensank und ihre Schuhe musterte.
Er winkte ab. „Wissen Sie, es läuft nie alles nach Plan. Wir hätten gerne ein Zimmer."

„Ich habe leider nur Dreier- und Zweierzimmer. Oder Einzelzimmer."

„Schon gut. Ein Dreierzimmer genügt."

„Das macht dann ... hm, achthundert Resos."

„Ach ja?", schaltete sich Sable ein. „Für diese Absteige?"

„Das ist der Preis, tut mir leid. Wenn Ihnen das zu teuer ist –"

Violet richtete ihre Pistole auf ihn. „Letztes Mal hat –"

Ein gedämpfter Knall ertönte, der linke Unterarm des Rezeptionisten war nur noch durch ein paar Kabel und ein paar künstliche Hautfetzen mit dem Oberarm verbunden, baumelte munter von links nach rechts. Er schrie, bis die Systeme die Notsituation erfasst und das Schmerzempfinden des künstlichen Körperteils ausgeschaltet hatten.

Das war nicht Violets Verdienst.

Michis Pistolenlauf glühte weiß. „Also wirklich. Lasst uns doch alle einmal tief durchatmen, ein paar Dinge festlegen. Wir richten keine Waffen mehr auf einander. Und versuchen auch bestimmt nicht ein zweites Mal einen Notschalter, der uns die Soldaten von 9 auf den Hals hetzt, zu betätigen." Michi stützte sich mit einem Ellenbogen auf dem Tresen, sah auf den Mann, der mittlerweile zitternd am Boden kauerte, herab. „Denn das nächste Mal bin ich nicht mehr so nett. Das nächste Mal spritzt Blut auf, verstanden?"

„J...Ja."

Mit einem Brummen richtete er sich wieder auf, drehte sich zu Violet um. „Verstanden?"

„Ja", murmelte sie und senkte ihre Waffe.

„Auch, dass du nicht mehr einfach irgendwelche Außenstehende mit hineinziehst?"

„Ich habe ihm kaum etwas gesagt! Wir haben nur vereinbart, welche Zimmer –"

„Violet."

Sie machte sich wieder daran, die Flecken auf dem Fußboden zu zählen. „Ja."

Er klatschte in die Hände und sowohl Violet als auch der Rezeptionist fuhren zusammen. „Super. Sable, hack dich in die Absteige und bring das System unter Kontrolle. Gib mir alles, was du über den Kerl hier herausfinden kannst. Tut mir leid, Herr Rezeptionist, aber ich gehe lieber auf Nummer sicher. Morgen sind wir hier weg und Sie sehen uns höchstwahrscheinlich nie wieder. Hier sind Zehntausend Resos." Mehrere Geld-Chips regneten auf den Rezeptionisten herab. „Halten Sie die Klappe, lassen Sie sich Ihre billige Prothese reparieren und denken Sie über Schutzglas nach. Ja?"

Sein Kopf wackelte ruckartig von oben nach unten, seine zum Zopf gebundenen Kabelhaare wippten träge mit.


„Hey, Michi?" Er drehte sich in seinem Bett auf die Seite, sah zu seinem Boss, der auf dem Boden an der Wand lehnte und in die holografischen Tasten haute. Das Licht ließ seine honigfarbene Haut bleich und wächsern erscheinen.

„Hmhm, was denn Blue?"

„Du wusstest, dass der Arm nur eine Prothese ist. Oder?"

Michi drehte seinen Kopf zu ihm, Mund schon geöffnet zu einer Antwort. Als er den Blick seines Freundes sah, hielt er kurz inne, um sich ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. „Aber natürlich."

Blue drehte sich wieder auf den Rücken. „Will ich wissen, woher du das ganze Geld hast?"

„Ähm", kam es von Michi. Einige Sekunden sagte er nichts weiter, dann: „Ich habe gespart?"

Der Mann auf dem Bett stieß etwas zwischen einem Lachen und Seufzen aus und beließ es dabei.

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