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5.1 Von dem goldenen Käfig ... :

Jetzt müssen wir nur noch einen Weg nach draußen finden", murmelte er. „Kann ja nicht so schwer sein. Raus ist immer einfacher als rein."

Das würde stimmen. Wenn dieses Gebäude wirklich nur dazu da wäre Menschen, Cyborgs, Tiere und Mutanten draußen zu behalten.
„Du willst nach draußen?" Gleich war ihre Stimme eine Oktave nach oben gerutscht.

Er nickte knapp, kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

Ihr Herz begann einen schnelleren Rhythmus zu schlagen. Holly zwang sich zu einem Lachen, das zittrig war vor Erwartung. „Sag das doch gleich. Komm mit." Sie winkte ihm, ihr zu folgen, blieb wenige Schritte später erneut stehen. „Du musst mir allerdings versprechen, mich wieder zurückzubringen, okay?"

„Natürlich. Ich will niemanden in Schwierigkeiten bringen. Mich eingeschlossen."

Sie verbiss sich ein: Dann sollten wir nicht die Regeln brechen und lieber hierbleiben.
Mit federnden Schritten lief sie voran, in die entgegengesetzte Richtung, die Taïr gewählt hatte.

Ein scheinbar willkürliches Muster aus Abzweigungen und endlos lange Metallflure später erreichten sie ihr Ziel. Vier polierte Türen waren vor ihnen in die Wand eingelassen. Holly fuhr über einen Screen neben der Tür ganz links und mit einem sanften Pling glitt sie zur Seite. Eine erleuchtete Kabine kam zum Vorschein, die ihre beiden Passagiere zu gerne in sich aufnahm. „Willkommen, willkommen", tönte eine helle Stimme, aus der man das Lachen heraushören konnte, „ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt."

Man merkte kaum, wie sich die Kabine nach oben in Bewegung setzte. Dafür sah man es. Taïr trat näher an das Glas heran, das den Fahrstuhl umrahmte. Sein Gesichtsausdruck verriet nichts, aber seine Augen zuckten unentwegt hin und her.
Es war schon ein ungewöhnlicher Anblick. Die Decke des Stockwerks, durch das sie gerade fuhren, war viel höher, als die Wände fast aller Räume hier reichten. Die Räume selbst hatten keine Decken, man konnte einfach in einige Zimmer blicken.

„Wie ein Puppenhaus, nicht?" Holly lächelte.

„Das passt gut", stimmte er leise zu, ohne sie anzusehen. „Wie ein leeres Puppenhaus. Oder ein Versuchslabyrinth für Ratten."

Ganz so leer war es dann doch nicht. Die Menschen hier hatten nur gelernt, diese offenen Räume zu meiden. Als wären in den Zimmern mit Decke nicht ebenfalls künstliche Augen auf sie gerichtet, die jeden ihrer Schritte verfolgten und abspeicherten. Hier lernte man schnell, sich mit dem zufriedenzugeben, was man bekam. Und wenn es sich um den Anschein von Privatsphäre handelte.

Die Aufzugtüren öffneten sich und Holly streckte einladend den Arm aus. „Warte hier kurz, ja?"

Er verließ die Kabine und nickte ihr zu, während sich die Türen schon wieder schlossen.

Um rauszukommen brauchte sie noch ein paar Kleinigkeiten aus ihren Gemächern.


Alles Nötige in ihrem Rucksack beisammen und wieder bei ihm angekommen, führte sie ihn weiter, bis sie zu einem bestimmten Fenster zwischen zwei Säulen kamen. Die Kameras waren hier schon lange defekt und zeigten nicht mehr, was wirklich geschah. Drei Gitterstäbe ließen sich leicht beiseiteschieben, sie öffnete das Fenster und stieg in die Stille der Nacht hinaus auf ein schmales Dach. Er folgte ihr, passte mit einem Ächzen zwischen den Stäben hindurch.

Geduckt huschte sie weiter, an den Fenstern entlang, bis die Wand einen scharfen Knick machte. Dann ging es die Dachschräge nach oben. Sie musste gar nicht mehr auf ihre Schritte achten, kannte jeden altmodischen Dachziegel und jede unbefugt angebrachte Tritthilfe auswendig.
Der Söldner blieb hinter ihr, als wäre ihm der Weg so bekannt wie ihr. Trotz seines Körpergewichts klapperten die Ziegel unter seinen Schritten kaum.

Ihre Fingerspitzen tanzten über die kalte, raue Außenmauer des Schlosses, bis sie die Stelle erreichte, an der ein einzelnes Fenster Lichtstrahlen nach draußen schickte. Dort ließ sie sich die Uhrzeit auf ihr Handgelenk projizieren, wartete, bis ein Soldat an dem Fenster vorbeimarschiert war, vor dem sie jetzt kauerten. „Die Wachen gehen immer im gleichen Takt durch die Gänge", flüsterte sie und lächelte ihm zu. Selbst nach all den Jahren und trotz der Routine klopfte ihr Herz vor Adrenalin. Vielleicht lag es aber auch an ihrer Begleitung.

Sie sprintete los, öffnete das Fenster und stieg wieder ein, Taïr dicht auf den Fersen. Die einfache Schiebetür in der Wand vor ihnen offenbarte Treppen, die im Zickzack nach unten und oben führten, an einer Seite immer die Metallwand, an der anderen ein Metallgeländer. Und daneben ein Abgrund, dessen Boden man nicht ausmachen konnte. Freundliches grünes Licht hatte Mühe, das Treppenhaus zu erhellen.

Taïr warf einen Blick hinunter und hob die Augenbrauen.

Sie schob sich an ihm vorbei und machte sich an der Wand zu schaffen. Man musste lediglich an einer Lasche ziehen, dann ließ sich das Metall zur Seite falten und gab den Blick frei auf einen winzigen Aufzug mit zwei Sitzen.

Der linke Mundwinkel des Cyborgs zuckte nach unten. „Ich hasse solche Dinger."

„Wenn du willst, kannst du laufen." Holly zeigte auf die Treppen und schwang sich in einen der Sitze, klappte den Sicherheitsbügel runter.

Der Cyborg zögerte, dann tat er es ihr gleich.

Sobald sie den Knopf auf der Konsole vor ihnen betätigt hatte, fiel die Zelle nach unten.

Etliche Stockwerke tiefer bremste der Aufzug ab, mit lautem Gequietsche und einem Funkenfeuerwerk. Sobald er im Erdgeschoss hielt, schwang sie sich hinaus. Jetzt standen sie einer gesicherten, breiten Nebentür gegenüber. Das hieß, Holly stand davor und wühlte in ihrem Rucksack. Taïr war nachgekommen und lehnte daneben an der Wand, blass im Gesicht.

„Ich dachte, du wärst härter im Nehmen." Ihre Stimme klang zu angestrengt unschuldig, um nicht belustigt zu wirken. Sie zog sich einen Handschuh über und legte ihre Hand auf ein ovales Feld, das grün aufleuchtete.

„Ich bin hart im Nehmen. Ich bin aber nicht lebensmüde."

„Alles wird hier immer regelmäßig gewartet. Ein Freund hat mir erzählt, dass es früher Maschinen gab, die den freien Fall simulierten. Und dass Menschen sie zum Spaß benutzt haben." Kontaktlinsen stellten den zweiten Scan zufrieden.

„Spaß." Er spuckte das Wort dem Boden entgegen. „Wenn, dann war es Training. Wie man mit todbringenden Situationen umgeht, die man nicht beeinflussen kann, zum Beispiel. Wieso sollte man so etwas zum Spaß machen? Du solltest nicht immer alles glauben, was man dir erzählt."

Fehlte nur noch der dreißigstellige Code der Woche, den ihr Aiden zugesteckt hatte.

Beide holten sie ihre Atemmasken hervor.
Ein Zischen war zu hören, das Entweichen von Luft. Dann schwang das Tor zur Freiheit von alleine auf und sie traten nebeneinander hinaus.

Mit Nachdruck schloss sie die schwere Tür hinter ihnen. Ihre Finger zitterten, als sie die weinrote Atemmaske richtete. Die Kleider klebten ihr jetzt schon am Leib und das war nur teilweise die Schuld des Klimas hier unten.

Dagegen waren von Taïr unsichtbare Ketten abgefallen, er schien sofort entspannter, fröhlicher. Hier war er schon eher zu Hause. „Was für eine Reise", sagte er. „So sicher ist der Palast dann doch nicht, hm?"

„Oh doch. Das hat sehr lange gedauert, bis ich einen Weg hinaus gefunden habe. Und auch nur, weil ich mich im Inneren befinde und an die nötigen, äh, Hilfsmittel gelangen konnte."

„Du meinst ‚Helfer', oder?"

Sie hob lediglich die Schultern. Ihr war klar, dass sie ihm nicht allzu viel anvertrauen sollte. Wenn sie das nicht schon längst hatte.

Ihre Schritte klopften dumpf auf einer der zahlreichen Kunstholzbrücken, die über den mit Wasser und Kois und Seerosen gefüllten Burggraben von dem Schloss wegführten. Dann waren nur noch seine zu hören.
„Taïr?", ließ sie sich leise vernehmen.

Er wandte sich zu ihr um.

„Ich war ... Ich bin nie weiter gegangen als bis hierher", meinte sie verhalten und zuckte mit den Schultern. „Ich wusste nicht, wohin ich sollte." Und die anderen hatten es ihr nie erlaubt.

Mit großen Augen sah er auf sie herab. Sein Künstliches zuckte im Sockel. Dann zuckten seine Lippen. „Ist das dein Ernst? Du machst dir die ganze Mühe, um vor die Haustür zu gehen?" Er hob die Brauen. „Das ist einfach nur dämlich."

„Danke. War ein schöner Ausflug." Beleidigt und mit rotglühenden Wangen wandte sie sich ab, jedoch zog er sie wieder herum.

„Hey, ich hab's nich so gemeint, aber ehrlich ..." Er sah auf zum wolkenverhangen Himmel, schüttelte den Kopf. „Egal. Dann ist dieser Ausflug umso wichtiger. Du solltest noch etwas anderes aus 10 mitnehmen als das da." Vage gestikulierte er Richtung Schloss. „Ich weiß schon, wo ich dich hinbringe. Und ich werde auf dich aufpassen. Und dich wieder zurückbringen. Keine Sorge."

Das quittierte sie mit einem schnippischen: „Ich mache mir keine Sorgen."

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