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24.1 Vom Kennenlernen ... :

Triggerwarnung: Androhung von sexueller Gewalt


Der Bedienstete, der sie schon in den Thronsaal geführt hatte, hatte ihr auch dieses Mal den Weg gewiesen und ein paar Informationen über Gemälde und Verzierungen zum besten gegeben. Sie hatte nicht zugehört. Sie wusste nicht mal mehr, wie sie überhaupt hierhergekommen war.

Ihr Schlafzimmer besaß drei Türen aus Holz. Eine führte in ein mit dunkelgrauen Steinen ausgekleidetes Bad. Whirlpool und Dusche wurden durch ein Aquarium voller bunter Roboterfische von Sauna und Massageliege getrennt. Hinter der zweiten Tür verbarg sich ihr bereits gefüllter, begehbarer Kleiderschrank, dessen Decke wie ein Sternenhimmel leuchtete, und die dritte war der zweiflügelige Eingang.

Momentan saß Holly auf dem ausladenden, mit Kirschblütenmuster verzierten Bett. Die himmelblaue Tapete mit den sanft wiegenden Kirschbäumen verschwamm vor ihren Augen. Sie blinzelte, um die Tränen loszuwerden. Passend zu den Wänden hingen Äste von Halterungen hoch oben, an denen rosaweiße Blüten sprossen. Der dunkelbraune Holzboden war bedeckt mit grünen, weichen Teppichen. Anders als schön, freundlich und lebendig konnte man das Zimmer nicht beschreiben. Es schien sie zu verhöhnen. Über ihr befand sich eine gläserne Kuppel, die den bewölkten Himmel zeigte, der schon eher ihre Verfassung wiederspiegelte.

Ihre Gedanken drehten sich um ihre Freunde und um sich wiederholende Fragen. Wie ging es Megan? Konnte sie ihre Hinrichtung verhindern? Würde man dann andere Unschuldige opfern? Hatte sie überhaupt Mitspracherecht? Würde es ihre Position schwächen, wenn sie ihre Diener verteidigte? Sie wünschte sich jemanden herbei, mit dem sie sich beraten konnte.

Just in diesem Moment schwang die zweiflügelige Eingangstür nach außen auf und offenbarte eine lächelnde Etain.
Hastig hob Holly wieder ihre Maske vor ihr Gesicht.

„Das ist doch nicht nötig, Schwesterchen." Die Prinzessin von 1 trat ein, das mit goldenen Blumen verzierte Kleid schwang um ihre Beine. Nach einem Wink ihrer linken Hand schlossen die Diener die Tür hinter ihr. Etains andere Hand balancierte ein Tablett. „Ich habe dich bei unserem Abendessen vermisst. Deswegen dachte ich, ich bringe dir etwas vorbei." Elegant stellte sie die silberne Platte auf dem Bett ab und ließ sich mit angewinkelten Beinen auf dem Teppich davor nieder.

„Entschuldige bitte meine Abwesenheit, ich bin sehr müde. Und danke." Einen Moment musterte sie das Essen. „Ich bin aber nicht hungrig."

„Falls du fürchtest, dass es vergiftet ist, kann ich dich beruhigen." Seufzend, aber mit einem kleinen Grinsen, positionierte sie sich um und glättete ihr Kleid. Sie spielte mit dem schmalen Ring an ihrer rechten Hand. Wenn Holly es nicht besser wüsste, sie würde meinen, Etain wäre unsicher. „Es tut mir ehrlich leid, Willow. Es muss schwer für dich sein ... Keine Sorge. Wir Frauen hier am Hof passen aufeinander auf. Wir wissen alle, wie es ist, eine Maske tragen zu müssen. Selbst wenn es bei uns eher eine metaphorische ist. Du musst lediglich herausfinden, wo dein Platz ist und was du willst." Eine runde Beere vom Tablett wanderte in Etains Mund. Als Holly sie nur weiter stumm ansah, entwich ihr erneut ein Seufzen, bevor sie sich abwandte und hoch zur Glaskuppel blickte. „Solltest du jemals Hilfe brauchen, wende dich an mich. Mein Vater und mein Bruder können manchmal sehr ... anstrengend sein. Und meine liebe Mutter ... ebenfalls. Wenn auch auf andere Art."

„Gibt es eine Möglichkeit, meine Diener zu behalten?" Holly biss sich auf die Zunge.

Langsam wanderte Etains Blick zu ihr zurück. „Sieh an. Du bist also wirklich keine kalte Maschine, hm? Wie schön."

„Ich vertraue ihnen. Und ich habe keine Lust, neue Diener einzulernen."

„Verständlich. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, sie zu verschonen." Sie hielt inne, ihr Lächeln wurde breiter. „Vielleicht gibt es sogar einen Weg, dass du meinen Bruder nicht heiraten musst und trotzdem der Friede zwischen 1 und 10 gewahrt werden kann. Ihr müsstet vor der Hochzeit nur einfach alle verschwinden und für tot gehalten werden. Denk mal darüber nach."

Mit einem Ruck saß Holly gerade. „Das ist ein unerhörter und äußerst lächerlicher Gedanke. Wieso sollte ich all das hier aufgeben? Ich könnte in keiner besseren Position sein."

„Du hast ja keine Ahnung, Schwester. Überall ist es besser als hier. Übermorgen Früh, einen Tag vor der Hochzeit, werde ich dich ein letztes Mal darum bitten, darüber nachzudenken." Etain stand auf, hob die Schultern und bewegte sich auf die Tür zu. „Ach, und wundere dich nicht, ich lasse ein paar meiner Diener vor deiner Tür stehen. Nicht, dass irgendjemand hier auf dumme Gedanken kommt."

Als sich die Tür geöffnet und wieder geschlossen hatte, starrte Holly eine Weile auf ihr weißes Holz. Ganz konnte sie Etains Worte, diesen Vorschlag aus bewölktem Himmel nicht einordnen. Alleine die Unterbreitung war riskant für beide Prinzessinnen, was entweder ein Indiz für Etains starken Willen und Selbstvertrauen oder für ihre Verzweiflung war. Immerhin betrug ihr Zeitfenster nur noch etwas mehr als einen Tag. Wieso hatte sie ihr diesen indirekten Vorschlag gemacht? Ganz abgesehen von den Motiven der Prinzessin von 1 hatte sie in einer Sache recht: Holly musste sich für einen Weg entscheiden. Weglaufen oder kämpfen.

Sie wusste nicht, wie viel Zeit sie in ihren Gedanken verbracht hatte, überfordert mit der Situation, als Stimmen laut wurden. Die Tür bebte ihn ihren Angeln, öffnete sich einen Spalt, um gleich darauf wieder zuzuschlagen.

„Ich will nur zu meiner Verlobten! Ist das denn zu viel verlangt? Ich bin der Kronprinz, ihr habt zu tun, was ich euch sage!"

Die Maske blieb auf dem Bett liegen. Mit schnellen Schritten näherte sich Holly der Tür, stieß sie nach außen auf, sodass sowohl die Wachen als auch der Prinz zurücktaumeln mussten, um dem Holz zu entgehen. „Hat man in diesem Schloss denn niemals seine Ruhe? Was ist denn? Na?"

Kirans Mundwinkel zuckten nach unten, doch dann grinste er sie an. Wenn er lächelte, erkannte man seine Schwester in ihm. „Ich mag es, wenn sie Krallen haben. Es hat seinen Reiz, sie erst einmal zähmen zu müssen."

Sie verdrehte nur die Augen und wartete mit verschränkten Armen ab.

„Ich wollte dir das Schloss, dein zukünftiges Zuhause zeigen", gab er schließlich leise zu.

„Danke, aber kann das nicht warten? Ich bin müde. Und –"

„Ich will es dir aber jetzt zeigen." Er klang so trotzig, Holly erwartete fast, dass er gleich mit dem Fuß aufstampfte. „Ich bin extra zu dir gekommen. Das solltest du zu schätzen wissen."

„Na schön." Denn sie war tatsächlich neugierig, mehr vom Schloss zu sehen. Mal davon abgesehen, dass es einen strategischen Vorteil brachte, sich so schnell wie möglich an fremden Orten zurechtzufinden.

Galant bot er ihr seinen Arm an und sie hakte sich bei ihm unter.
Auf dem Fuße folgten ihnen Etains Wachen, ihre schweren Stiefel trafen im Gleichschritt auf den weißen Marmor.

„Ich weiß gar nicht, was das soll", murmelte er. „Darf ein Mann nicht alleine mit seiner Zukünftigen sein?"
Ein Stück der Wand schob sich neben ihnen zur Seite und bevor irgendjemand reagieren konnte, hatte Kiran sie schon in die kleine Aufzugkabine hineingezogen. Hinter ihnen schloss sich die Tür sofort und der vollständig verspiegelte Aufzug fuhr ohne weitere offensichtliche Anweisungen nach oben.
Lachend lehnte er sich vor ihr an die Wand. „Dass der Trick mit dem Notaufzug immer noch funktioniert ..."
Er schmiegte sich an sie, drängte sie weiter zurück, bis ihr Rücken auf kaltes Glas traf. Nach Minze riechender Atem streifte ihr Gesicht. Mit einer Hand an seinem Brustkorb hielt sie ihn davon ab, näher zu kommen.
Kiran betätigte einen roten Knopf an der Wand und der Fahrstuhl stoppte. Die Tür öffnete sich nicht.

„Was wird das?", wollte Holly wissen.

„Na, ich will etwas Zeit mit meiner Verlobten verbringen. Hier wird uns nichts und niemand stören. Du solltest dich geehrt fühlen."

„Geehrt?"

Erneut versuchte er, sie zu küssen, doch sie stieß ihn zurück. Überrascht taumelte er gegen die geschlossene Tür.
„Ja, geehrt", zischte er, fuhr dann wieder ruhiger fort. „Weißt du, wie viele Frauen mit dir tauschen würden? Alle. Alle in diesem Areal und in allen anderen. Ich wurde reichlich von Omega beschenkt. Alle verzehren sich nach nur einem Blick von mir. Und du hast die Nerven, meine Berührungen zu verschmähen?"

Holly drückte auf den roten Knopf und schon ging es weiter nach oben. „Gut erkannt. Wir könnten uns ja zuerst kennenlernen. Und dann –"

„Ich will dich aber jetzt, du flachbrüstige Schlange." Mit einem Schritt war er wieder bei ihr. Seine Lippen erstarrten auf ihren, ebenso eine Hand auf ihrer Brust und die andere einen Zentimeter über dem roten Knopf schwebend.

Holly übte etwas mehr Druck auf seine Kronjuwelen aus, sodass er wimmernd zusammenzuckte. „Und ich will", wisperte sie gegen seine Lippen, „dich erst einmal kennenlernen, du perlenbesetzter Affe."

Als sie ihn losließ, wich er von alleine zurück. Die Tür des Aufzugs glitt auf und entließ sie in einen hell erleuchteten Gang, in dem Etains Wachen längst bereitstanden.

„Warte nur ab!", brüllte er zittrig hinter ihr her. „Ich werde dich schon noch zähmen. Und wenn nicht ich, dann Vater."

Der kalte Klumpen in ihrem Hals ließ sich nur schwer herunterschlucken. Sie erinnerte sich an den Anblick der Königin und ihr kam in den Sinn, dass es schlauer sein könnte, sich mit dem Prinzen gutzustellen. Und mit Etain. „Wenn mir auch nur ein Haar gekrümmt wird, wenn meine Eltern auch nur einen blauen Fleck an mir sehen, wird es zu einem Krieg mit 10 kommen", drohte sie dennoch.

„Kommen Sie." Eine Wächterin legte sanft eine Hand auf ihr Schulterblatt. Sie führte sie an runden Wandlampen, die ihr Licht trapezförmig nach unten und oben verbreiteten, und Gemälden, die alte Schlachten mit Pferden, Schwertern oder altmodischen Schusswaffen zeigten, vorbei. Der Prunk verdeutlichte nur, wie leer das Schloss war. Schon während der ersten Führung zu ihrem Zimmer hatte sie niemand anderen gesehen. Zugegeben, besonders aufmerksam war sie nicht gewesen. Aber auch jetzt: Egal in wie viele Gänge sie sah oder wie angestrengt sie lauschte, nirgendwo war nur ein Anzeichen von einer Menschenseele wahrzunehmen. Es ging zu einem weiteren, diesmal mit Holz ausgekleideten Aufzug. An den vier Wänden stellten Schnitzereien das Symbol der Familie, den Löwenkopf mit Flammenmähne in einem Kreis, dar. Wie verschwenderisch sie mit diesem Rohstoff umgingen, außer acht lassend, wie wenig gesunde Bäume es noch gab.

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