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21.1 Von Aquarien ... :

Auch wenn Wolf in der Lage gewesen wäre, den Autopiloten auf der wie mit einem Lineal gezogenen geraden Straße bis zu ihrem nächsten Etappenziel zu nutzen, verlangsamte er gegen Mittag. Weit in der Ferne zu ihrer Rechten wuchsen in Abständen von einem Kilometer riesige Fabriken aus dem Boden. Eine Röhre durchbrach vor jedem Industriewerk den Grund, fraß sich durch dieses hindurch und verschwand auf der anderen Seite wieder in der Erde, wie ein Wurm. Ein überdimensionaler Wurm, neben dem ein Citer wie ein Floh im Vergleich zu einem Gartenschlauch wirkte. Und wie bei einem solchen wurde durch diese Röhre ebenfalls Wasser gepumpt und dann in den Fabriken schrittweise gereinigt und aufbereitet.

Areal 3 erreichte man Einheimischen zufolge erst, wenn man beim Süßwasserbehälter, auch bekannt als Aquarium, ankam. War das inoffiziell von 10 beherrschte Areal 9 für die Nahrungsmittelversorgung verantwortlich, kam dem ebenso inoffiziell zu 1 gehörenden Areal 3 die Rolle des Wasserspeichers zu. Dabei war sowohl Behälter als auch Aquarium eine Untertreibung: Das Becken war so groß, dass Schiffe darauf fuhren; dass man nur mit Sauerstoffflasche zum Grund tauchen konnte; dass es darin mehrere Hafenstädte auf Stelzen gab, die so weit auseinanderlagen, dass man von einer keine andere Stadt erkennen konnte.


Röhren verschwanden in regelmäßigen Abständen in einer riesigen Betonwand. Es war für keinen Insassen des Citers begreifbar, welche Ausmaße der Behälter hatte.

Ein verglaster Aufzug brachte sie mitsamt ihrem Fahrzeug nach oben und bescherte ihnen dabei einen atemberaubenden Ausblick. Wie ein grüner Teppich breitete sich die Natur unter ihnen aus. Einzig und allein die Röhren und Fabriken störten das Bild, Nähte auf einer sonst makellosen Haut.

„Ist das Areal 6?" Eine der Maskierten deutete nach vorne, wo ein riesiger unnatürlich kuppelförmiger Berg aufragte.

„Hm, ja", bestätigte Mitch. „Darunter liegt 6 und reicht noch weit in den Boden hinein."

„Und dahinter ist die Mauer von 7", flüsterte eine andere Maskierte ehrfürchtig. Im Vergleich zu dieser Abgrenzung wirkte die Kuppel von 6 nahezu winzig.

Erneut summte Mitch zustimmend. „Und die Mauer von 5, direkt gegenüber von uns. Wir haben Glück, heute ist es ungewöhnlich klar. Zu unserer Rechten könnt ihr außerdem Areal 2 sehen. Ausgedörrtes, verödetes Land, selbst nach jahrelangen Bemühungen von Areal 1, dies zu ändern."

Sanft kam die Kabine zum Stehen und fing dann an, langsam zu rotieren, bis sich der Eingang auf der gegenüberliegenden Seite befand. Ein leiser Gong ertönte und die Türen glitten auseinander.

Taïr blieb abwartend an den Citer gelehnt stehen und auch Mitch schien es nicht eilig zu haben. Mit leicht gehobenen Mundwinkeln beobachtete der alte Soldat, wie die Anderen langsam nach draußen über die Straße und dann auf die Kunstholzplanken traten. In den Gesichtern der drei Frauen, aber genauso der beiden jungen Soldaten konnte man ein fast schon kindliches Staunen erkennen. Vor ihnen dehnte sich ein Sandstrand aus, hier und da durchsetzt von ein paar grünen Gräsern. Palmen wuchsen in den Himmel, zwischen denen ein hölzerner Steg verlief, der über den Sand führte und weit hinaus auf den künstlichen See reichte. Auf dem Wasser glitzerte die Sonne. Rauschende Wellen leckten immer wieder kurz am Sand, nur um sich dann erneut zurückzuziehen. In der Ferne ragte kaum sichtbar eine Glaswand in die Höhe, als einziger kleiner Hinweis, dass das hier nicht das eigentliche Süßwasserbecken von Areal 3 war.

„Ich glaube, ich sitze immer noch in einer Simulation in 6 fest", murmelte Wolf ehrfürchtig.

„Dürfen wir da rein? Nur etwas mit den Füßen." Eine Maskierte schaute über die Schulter zu Mitch zurück.

Der alte Soldat hob die Schultern und nickte. „Warum nicht. Wir haben noch etwas Zeit, bis –"

„Der letzte im Wasser ist eine lahme Kriechratte!", rief da Wolf schon und rannte los. Er streifte sich Hemd, Hose und Schuhe ab und sprang gleich ganz ins Wasser. Dabei offenbarte er, neben Hämatomen in verschiedenen Stadien von rot bis braun, ein weißes handtellergroßes Wundpflaster an seinem Bauch und einen Verband um seinen Oberarm – Taïr rügte sich, dass ihm der Zustand seines Kollegen nicht schon früher aufgefallen war. Im Folgenden versuchte der junge Soldat Snow ebenfalls ins Wasser zu bugsieren, doch sie entwischte ihrem lädierten Partner immer wieder geschickt und schaffte es eher, ihn das Gleichgewicht verlieren zu lassen. Ihren Kiefer zierte eine kleine Verbrennung, ebenso eine Stelle an ihrem linken Unterarm, wo sich Kleidungsfetzen in das Gewebe gebrannt hatten. Sie schonte ihn, hielt ihn dicht am Körper, sonst bewegte sie sich geschmeidig.

Die Maskierten begnügten sich damit, lediglich am Rand zu bleiben, wobei zwei den Wellengang unterschätzten. Eine wurde bis zu den Knien durchnässt, die andere, die sich nach etwas gebückt hatte, warf die Welle um. Lautes Gelächter hallte über den Platz, als ihre Freundinnen sie hochzogen und sie sich zu dritt im Sand niederließen. Sie schienen unverletzt und unbekümmert. Alle drei.

Taïrs Pflicht ließ ihn aus der Ferne weiter über sie wachen. Seine Psyche verlangte danach, sie endgültig aus seiner Wahrnehmung zu streichen. Oder sie zur Rede zu stellen; herauszufinden, ob die junge Frau, die er kennengelernt hatte, wirklich nur eine Rauchgestalt war.
Taïr schüttelte den Kopf, rang mit sich, Mitch anzusprechen und gab schließlich dem Drang nach, das Wasser zu testen. „Wir sind gerade so aus 6 entkommen, nur um dann in einen Hinterhalt zu geraten. Woher nehmen sie diese Energie? Und wie können sie überhaupt so gedankenlos im Wasser herumtollen?"

„Lass ihnen den Spaß, Kleiner. Sie müssen das alles erst verarbeiten, aber gerade schieben sie ihre Todesängste noch erfolgreich beiseite. Man weiß nie, was die Zukunft bringt und sollte alles genießen, was einem geschenkt wird." Mit neutralem Gesichtsausdruck sah er ihn an. „Willst du nicht auch ins Wasser?"

Der Cyborg setzte sich auf die Holzimitatplanken. „Wasser zwischen Metallteilen geht ja noch. So lange alles dicht ist. Aber Sand?" Er verzog angewidert den Mund.

Glucksend machte es sich Mitch neben ihm bequem, vergrub die bloßen Füße in der unzählbaren Menge feiner Körnchen. Seine rechte Hand wanderte in seinen Nacken.

„Das macht dich echt fertig, oder?", wunderte sich Taïr und konnte die Belustigung nicht aus seiner Stimme heraushalten.

„Das und die Tatsache, dass ich es nicht wusste. Hast du auch so ein Ding?"

„Klar."

„Warum warst du dann nicht von diesem Hokuspokus in 6 betroffen?"

„Dem was?" Er lachte so laut, es brachte sogar die drei Maskierten dazu, sich zu ihnen umzudrehen. „Nein, schon gut, ich wollte unseren Moment nicht zerstören. Stopp. Scheiße – versuchen wir ebenfalls gerade, uns vor dem Verarbeiten von unangenehmen Dingen zu drücken?" Erneut lachte er auf, deutlich humorloser, und ließ sich nach hinten fallen. Der warme Duft von Holz und Sand in der Sonne lullte ihn ein, allerdings fehlte ihm der Zusatz von Salz und Algen. „Die Metallschwingen hatten gerne die Kontrolle. Ihre besten Hacker haben sich mit den Implantaten befasst. Ein Ziel war, die Sicherheit zu erhöhen, damit so was wie in 6 nicht passieren kann. Oh, und ein Kill Switch wurde eingebaut. Damit wir ihnen nicht einfach davon rennen."

„Es gibt also Personen, die die Dinger für immer unbrauchbar machen könnten?"

Sein Brummen vibrierte durch Taïrs Brustkorb, er legte einen Arm über seine Augen. „64%."

„64%?"

„64% haben diese Modifikationen überlebt. Die anderen haben die Modifikationsversuche umgebracht. Mach dir keinen Kopf. Dust hatte recht: Die Dinger sind inaktiv, ausgenommen bei Verbrechern und ein paar Nachfahren und Leuten in 6."

Mitch war danach still, was das Karussell in Taïrs Kopf wieder in Ruhe seine Runden drehen ließ.
Willow Jupiter Krea'ne Saphire Rose Amalia Holly. Willow Holly. Die Prinzessin von 10. Die Frau, die selbst unter ihrer Maske eine Maske trug. Willow oder Holly oder beide oder keine von beiden.

Als er das nächste Mal aufsah, lagen vier stumm im Sand und starrten hoch zum Himmel, wie er es getan hatte. Nur Snow war noch auf den Beinen und verband Wolfs Wunden neu.

Seine Augen fielen wieder zu.

Gähnend blinzelte er in die Sonne. Etwas Rotes schwebte über ihm. Noch bevor er sich aus seinen Gedanken reißen konnte, kam ein Wasserschwall auf ihn herab. Taïr fuhr in die Höhe und auch Mitch war fluchend auf den Beinen, während Wolf schon mit einem irren Lachen davonrannte.

„Ist das dein Ernst?", brüllte Taïr ihm hinterher und nahm die Verfolgung auf. „Wenn ich dich in die Finger kriege, verarbeite ich dich zu Oktopsidenfutter!"

„Und ich werde ihm dabei gerne behilflich sein, du Schraubenmutter!", fügte Mitch an, bevor er es Taïr gleich tat.


Mit dem Citer ging es eine halbe Stunde später weiter zum nächsten Aufzug, der sie nach unten zu einer der Rand-Hafenstädte brachte. Wenige Häuser verteilten sich auf dem Metall, dafür ein Geflecht von Straßen, die zu den Anlegestellen führten.

Wie Pilze wuchsen Strandplattformen über ihnen aus der Wand und wurden immer kleiner. Jedoch hatte keiner Augen dafür, nein, die jetzt sichtbare unendliche blaue Weite hatte es ihnen mehr angetan.

„Das ist so viel Wasser", hauchte Wolf. Seine Haare waren immer noch feucht von der unfreiwilligen Dusche. „Ich meine ... So viel! Wie ist das überhaupt möglich?" Kopfschüttelnd presste er sich ans Glas, ließ den Blick schweifen.

Nachdem der Gong ertönt war und sich die Türen geöffnet hatten, fuhr der Autopilot in einen Kreisel, nahm die Ausfahrt, über der der Name ihres Schiffs – ‚Swimming Dancer' – stand, und reihte den Citer in die Schlange ein.

Eine Bestätigung ihrer Reiseunterlagen später parkten sie auf einem für sie vorgesehenen Abschnitt eines leicht erhöhten Plateaus, auf dem schon andere Fahrzeuge warteten. Hier konnten sie wieder aussteigen. Nur ein Geländer und mehrere hundert Meter Höhenunterschied trennten sie jetzt noch vom Wasser.

Zügig näherte sich ein Schiff dem Hafen. An nur drei Stellen berührte es das Wasser: ganz vorne und hinten links und rechts. Damit hatte die Grundform etwas von einem dürren, nach oben gewölbten Dreieck. Die Decks lagen darauf auf, vorne schmal schmiegten sie sich an die Form und neigten wie ein Schnabel abwärts Richtung Wasser, hinten immer breiter und in die Höhe wachsend. Langsam zogen Seilwinden das Wasserfahrzeug nach oben zum Hafen, bis es schließlich weiß und verglast vor ihnen aufragte. Nur der geschwungene rote Schriftzug vorne am Bug stach hervor.

Während das Schiff eine Plattform voller Citer auswarf, die in die Verankerung rechts neben ihnen rutschte, wurde ihre Plattform angehoben und auf die ausgefahrenen Schienen gesetzt, die ins Innere des Wasserfahrzeugs führten.
Kaum waren sie im Bauch des Ungetüms, schlossen sich die Tore hinter ihnen. Die Fahrt ging noch etwas weiter, durch die angenehm warm erleuchteten Eingeweide. Bildschirme an den Wänden zeigten Crewmitglieder bei der Arbeit, lächelnd und sie willkommen heißend.

Geräuschlos rastete die Plattform ein. Vor und hinter ihnen verschwanden die Geländer im Boden und Tore öffneten sich, die den Blick freigaben auf einen großen Festsaal. Mit weißen Tüchern verhüllte Tische standen auf mehreren Ebenen in regelmäßigen Abständen auf dunkelbraunem Parkett. Das Besteck funkelte im Licht der Kronleuchter, die von der hohen Decke hingen, aber auch in den Sonnenstrahlen, die die vollkommen verglasten Seiten hereinließen.

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