Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

16.2 ... und Erinnerungsfesten:

Eine Blase aus Gesprächen umschloss sie. Wo Hestia auch hinsah, versuchten Händler die Leute von ihren Souvenirs zu überzeugen. Steine, Schmuck, Skulpturen, Schals, Magnete und Citeraufkleber. Bei den Wandteppichen musste sie an Großmutter denken. Vielleicht konnten sie ihr wirklich einen zukommen lassen. Alles war in Szene gesetzt von den bunt blinkenden Ständen aus mit Stoff überzogenem Metall.

Sie beugte sich vor, strich mit dem Zeigefinger über eine weiße Perlenkette.

„Na, gefällt sie dir, Mädchen? Würde perfekt zu deinen schönen Haaren passen! Ist seltene Ware aus 2, jede Perle von einem mutigen Taucher dem Rachen einer Seeschlange entrungen. Ich mache dir aber einen Sonderpreis: 20 Resos. Was sagst du?" Der Standbesitzer stützte sich schwerer auf seinen Stock, lehnte sich zu ihr vor. Schlohweiße Haare fielen ihm über die Schulter. Sein Lächeln entblößte Zähne, die selbst wie Perlen schimmerten.

Zu ihm würde die Kette viel besser passen, dachte sie. „Ach, nein, ich –"

„Komm schon, Mädchen. 18 Resos, weiter kann ich nicht runter gehen. Ich habe Frau und Kinder zu ernähren."

„Ich –"

Sie wollte weitergehen, doch seine Hand schnellte vor. Bevor er ihren Arm packen konnte, packte jemand seinen.

„Versuchst du wieder unschuldigen Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen, Talker?" Der Zeigefinger des Fremden wackelte vor dem Gesicht des Standbesitzers hin und her. „Ts, ts, ts, das ist aber nicht nett." Er wandte sich an Hestia. „Glaub dem rostigen Halunken ja kein Wort. Die Kette ist vielleicht zwei Resos wert, wenn überhaupt. Und er hat keine Kinder, geschweige denn eine Frau. Dazu ist er viel zu geizig."

„Verschwinde und vermiese jemand anderem das Geschäft!"

„Ich ... Ich habe gar kein Geld bei mir", gab Hestia zu.

Talkers Miene wurde leidend. „Was begrabschst du dann meine Ware. Husch, weg mit euch!"

Mit einem sanften Lachen lief der Fremde weiter.

„Warte." Sie holte zu ihm auf. „Vielen Dank."

„Immer wieder gerne." Er zuckte mit den Schultern, musterte sie von oben bis unten. „Mein Name ist übrigens –"

„Oil", vervollständigte ein weiterer Neuankömmling. In seinen grauen Augen blitzte die pure Lebensfreude, aber gerade hinderte er sie mit verschränkten Armen am Weitergehen und hatte eine spielerisch strenge Miene aufgesetzt. „Seine Eltern wussten schon, dass er einmal ein schmieriger Typ werden würde. Was willst du mit ihr?"

Leute drückten sich an ihnen vorbei, waren mit ihren genervten Blicken nicht knauserig.

„Je nachdem, was sie will." Oil schnalzte mit der Zunge. „Geld hat sie jedenfalls nicht."

„Entschuldigt", mischte sich Hestia ein. „Ich hätte gerne eine Auskunft. Wie komme ich zurück zum One Season Hotel?"

Ein erneutes mit der Zunge Schnalzen von Oil. „Kein Geld, keine Auskunft. Allerdings kann man mit mir verhandeln. Wir könnten uns ein Zimmer suchen und –"

„Ich helfe dir. Umsonst. Verschwinde, Oil."

„Spielverderber." Er streckte ihm die Zunge heraus und tauchte in der Menge unter.

Unsicher sah Hestia zu ihrem zweiten Retter auf. Ihre Finger griffen nach einer Haarsträhne, die da nicht mehr war.

Er winkte ihr, ihm zu folgen und setzte sich in Bewegung. „Mein Name ist übrigens Dust", sagte er über seine Schulter.

„Warte, ich bin mir sicher, dass ich aus der anderen Richtung gekommen bin."

„Du musst erst den richtigen Markt sehen, vor allem nach diesen schauerlichen Erfahrungen." Dust drehte sich zu ihr um, lächelte und breitete die Arme aus. „Ich sehe es als meine Pflicht, dir eine andere Seite von meinem zu Hause zu zeigen." Mit erhobenem Zeigefinger beugte er sich zu ihr vor. „Nur ganz kurz, versprochen."

Sie griff erneut zu ihren Haaren.

„Ich kann dich aber auch sofort zurückbringen, ich will dich nicht bedrängen." Sein Auftreten war gedämpfter, aber nicht weniger freundlich. Nur weicher.

„Du könntest mir auch einfach den Weg beschreiben und –"

Mit einer Handbewegung schnitt er ihr das Wort ab. „So eine wunderschöne, traurige Frau sollte hier nicht alleine unterwegs sein."

„Traurig?", wiederholte Hestia leise.

„Ja. Wie du gehst, wie du stehst, wie du mich anblickst. Als wärst du schon tot."

Sie stolperte zurück, prallte gegen jemanden, der ihr seine Hand in den Rücken bohrte und sie vorwärtsschob. Dust fing sie auf. Er roch nach frittiertem Essen. Und nach Blumen.

War sie tot?
Ja.
Nein. Noch nicht.
Es war die Angst vor dem Ende, die ihr die Angst vor dem Moment raubte.
„Zeigst du mir diesen Markt?"

Holly lief vor dem Hotel auf und ab und schüttelte immer wieder den Kopf. „So dumm ... so so dumm ..."

„Hallo", keuchte Hestia und ihre Freundin fuhr zu ihr herum. Hestia stützte eine ihrer Hände auf ein Knie und schnappte nach Luft, als wäre sie gerade einen Marathon gelaufen. Mit der anderen hielt sie sich ihre Maske vors Gesicht. „Tut mir leid, dass ich so lange weg war. Wir haben die Zeit vergessen."

‚Wir' bezog sich dabei auf sie und den jungen Mann, der sich langsam näherte und gar nicht außer Atem war.

„Hal-lo? Wer ist das denn, Hestia?" Das Feixen konnte man aus Megans Stimme heraushören, man musste gar nicht ihr Gesicht sehen. Sie hatte ruhig an der gelben glatten Hauswand gelehnt und abgewartete, wirkte gerade weder besorgt noch wütend. Nur neugierig, als sie jetzt näher kam.

„Das ist Dust. Ich ... hatte mich verirrt." Sie räusperte sich. „Dust hat mich aufgegabelt."

Dust hob eine Hand zum Gruß. Er war in etwa so groß wie Hestia, hatte graue Augen und verwuschelte graue Haare, passend zu seinem Namen. Rote volle Lippen und ein Grinsen, als könnte ihn nichts aus der Ruhe bringen. Er sah gut aus, wie alle hier in 6.

„Und dann?", bohrte Megan weiter.

„Dann hat er mir den Markt in der Nähe gezeigt. Nicht den für Touristen, sondern den richtigen Markt. 6 ist so unglaublich. Hier gibt es so viele Dinge, die ich noch nie gesehen habe. E-Books, gefüllt mit den wildesten Legenden, fremdartiges Essen, komische sechsbeinige kleine Haustiere – die Nachfahren von Katzen! Feder- und Perlenschmuck. Und ... Dust hat mir das hier geschenkt." Sie hob ihren Arm, an dem ein schmaler blauer Armreif hing.

„Uh, was ist das für ein Edelstein?" Megan nahm den Reif zwischen Daumen und Zeigefinger und drehte ihn hin und her. Licht verfing sich in dem Material des Schmuckstücks und ließ ihn leuchten.

Dust fuhr sich über seinen Nacken. „Gar keiner. Es ist ein Glücksbringer."

„Mir gefällt er", stellte Hestia klar und warf Megan einen warnenden Blick zu.

„Wo bei den Arealen warst du?!" Nach wie vor oder schon wieder rot im Gesicht, kam Mitch auf sie zu. Mit einem Finger am Gerät an seinem Ohr informierte er die anderen über Hestias Auftauchen.

„I...Ich hab mich nur etwas ... umgesehen?"

„Umgesehen? Umgesehen?! Hast du den Verstand verloren?!"

„Beruhige dich." Holly legte ihm eine Hand auf den Arm. „Ist doch alles gut gegangen."

„Ihr hätte sonst etwas passieren können, ganz allein in diesem fremden Areal!"

Dust schob sich vor. Mumm hatte er ja, das musste Holly ihm lassen. „Sie war nicht alleine. Ich war bei ihr. Ich bin hier aufgewachsen, bei mir ist sie sicher."

Mitchs Blick lag weiterhin auf Hestia, seine Stimme war ruhiger, als er sagte: „Danke, Junge, dass du sie zurückgebracht hast."

„Aber natürlich, Sir."

„Du kannst jetzt gehen."

„Natürlich, Sir."

Bevor er sich abwenden konnte, packte Hestia sein Handgelenk. „Dust hat mir vom Fest der Erinnerungen erzählt." Sie räusperte sich, sah von Mitch zu Holly. „Es findet alle drei Monate am ersten Sata – also morgen – statt. Können wir hingehen? Es ist eine der Hauptattraktionen von 6, wir haben so ein Glück."

„Das Fest der Erinnerungen?", wiederholte Megan.

„Ja", schaltete sich Dust ein. „Das ist allle drei Monate ein riesen Spektakel! Die wollen sich mit ihren Shows immer aufs Neue übertrumpfen und schleudern dafür Unmengen Resos aus dem Fenster. Na ja, sie verdienen natürlich auch ordentlich was. Man singt, tanzt, isst und schaut sich alles an."

Bevor Mitch etwas sagen konnte, trat Holly vor. „Ja. Natürlich kommen wir. Das klingt lustig und etwas Spaß könnten wir alle gut vertragen."

„Sicher? Euer Vater sieht aus, als würde er gleich spektakulär explodieren."

Holly und Hestia schoben ihn hastig weg von Mitch. „Wir werden kommen, versprochen", versicherte Holly mit Nachdruck. „Aber jetzt musst du wirklich gehen."

„Ich hole euch ab. Morgen früh um zehn." Er winkte ihnen zum Abschied zu und verschwand dann grinsend zwischen den Häusern.

Die Aufmerksamkeit des alten Soldaten lag jetzt wieder auf Hestia. „Glaub nicht, dass du ungestraft davonkommst. Ich weiß gar nicht, für wen du dich hältst. Du –"

„Komm schon", unterbrach Megan gedehnt, ihre Augen schmale Schlitze. „In 10 hast du zumindest einer von uns öfter mal erlaubt, etwas frische Luft zu schnappen."

„Das ist etwas anderes", keifte Mitch zurück.

„Ja, ich weiß. Wir sind ja auch nicht deine Lieblinge."

Holly war sich sicher, dass Megans Maske ihr Grinsen verbarg, das etwas die Spitzen ihrer Worte abflachte, allerdings zuckte Mitch bei dieser Anschuldigung leicht zurück.

„Wir sind hier nicht in 10." Mitch sah ihr jetzt ebenso kalt entgegen. „Und Hestia war alleine. Wenn ihr etwas zugestoßen wäre, wegen so einer Dummheit, hätte ich ihr das niemals verziehen. Und mir auch nicht."

„Ach ja? Versteh mich nicht falsch: Will hat Priorität und Hestias Aktion war eine Gefährdung des Ablaufs. Das weiß ich. Allerdings sind wir, Hestia und ich, immer noch lebende Wesen mit Träumen und Wünschen und Zielen. Auch wenn nicht viel Zeit ist, um sie auszuleben, zu erfüllen, erreichen ..."

Bevor sie mehr sagen konnte, packte Hestia ihren Arm und zog sie hinter sich Richtung Hoteleingang.

„Hey", beschwerte sich Megan, „ich hatte ihm fast ein ausreichendes Maß an schlechtem Gewissen eingeredet!"

„Ich will das nicht hören." Leise verließen diese Worte Hestias Mund.


Mitch ließ die drei Frauen in den kommenden Stunden keinen Moment aus den Augen. Eine Strafpredigt blieb aus. Die wäre ihnen allerdings weitaus lieber gewesen, als Misstrauen und stumme Enttäuschung, die wie schwarzer, giftiger Nebel um ihn herumwaberte.

Die Türklingel schaffte etwas, das die momentan laufende Holo-Quizshow nicht vollbracht hatte: Sie brachte alle auf andere Gedanken. Mit einem Satz war der alte Soldat vom Wohnzimmersessel aufgesprungen. In Erwartung eines erneuten Angriffs verteilten sie sich auf die Zimmer, die vom Flur abgingen, und spähten zur Haustür am Ende des kurzen Ganges. Mitch öffnete die Tür, vor der ein kleiner Mann in blauer Hotelkluft stand.

„G...Guten Abend, werte Damen, werte Herren." Unsicher zuckte der Blick des Angestellten von dem alten Soldaten mit den Fingern an einer Schusswaffe vor sich, zu den anderen Personen, die aus den Zimmern lugten und ihn eingehend musterten. Mit einem grauen, halb durchnässten Tuch tupfte sich der kleine Mann den Schweiß von der Stirn. Als er es wieder sinken ließ, starrte er in die Mündung eines Blasters. „Du liebe Güte!" Seine Hände zuckten zum Zeichen der Kapitulation nach oben. „Z...Zu unserem Bedauern m...müssen wir Ihnen mitteilen ... dass unser Gästeparkplatz Opfer von Schrottsammlern wurde. Leider ist auch Ihr Citer von dem Schaden betroffen." Immer schneller brachte er seine Worte hervor. „Natürlich werden wir Sie dafür entschädigen. Wir lassen Ihren Citer reparieren und bringen ihn dann in einer unserer VIP-Garagen unter. Des Weiteren verlängern wir Ihren Aufenthalt von einer Übernachtung auf sechs Übernachtungen, inklusive eines Upgrades Ihres Gästestatus. Sie bekommen ein neues Zimmer, Zugang zu –"

Tief durchatmend hob Mitch die rechte Hand, in der mittlerweile keine Waffe mehr lag, und der Angestellte verstummte. „Wir wollen kein Upgrade." Erneutes Durchatmen. „Wie lange wird das mit dem Citer dauern?"

„Nun, heute ist es schon zu spät, die Schicht der Mechaniker ist um. Morgen ist Feiertag, da arbeitet niemand, ausgenommen Verkäufer. Übermorgen nehmen sich die Leute frei, um sich von dem Trubel zu erholen. Und es ist ein Soli – am letzten Wochentag würden Sie auch sonst kaum einen Mechaniker –"

„Wir brauchen keinen Mechaniker, wir brauchen nur die fehlenden Teile", fuhr Mitch dazwischen.

„Oh, wenn das so ist, haben Sie Glück! Ich könnte Ihnen eine Liste der Teile zusammenstellen lassen. Auf dem Fest der Erinnerungen erhalten Sie in den meisten Geschäften Rabatte, ich könnte Ihnen einen Autoteile-Händler –"

„Tun Sie das."

Die Haustür fiel ins Schloss.

Holly trat in den Flur. „Super! Dann können wir ja morgen erst recht –"

„Kein Wort mehr", presste Mitch mit erhobenem Finger hervor und lief an ihr vorbei zurück ins Wohnzimmer.

Taïr hatte nicht erwartet, dass der alte Soldat die Drillinge zu dem Fest würde mitgehen lassen, nach der hirnrissigen Aktion am Vortag. Aber hier waren sie nun, auch wenn Mitch noch immer dreinschaute, als hätte er an einer ausgelaufenen Batterie geleckt. Entweder wollte er ihnen trotz allem den Spaß gönnen, verstand wie Taïr den Wunsch nach Freiheit, der manchmal jeden Gedanken an Gefahr überstrahlte, oder die Prinzessin hatte auf den Privilegien ihres Standes beharrt und es ihm befohlen.

Jedenfalls war der Cyborg froh, am Morgen einen Arzt aufgesucht zu haben, der sein Bein wieder gerichtet hatte, denn heute würde er viel laufen müssen. Das Bild der fremden jungen Frau im Warteraum der Praxis schob sich ungebeten vor sein inneres Auge.

Eine Hand presste sie auf ihren Nacken, die andere hing blutverschmiert und leblos herab. „Es ist so schrecklich", flüsterte sie, Augen weit aufgerissen und doch auf nichts fokussiert. Tränen sammelten sich und rollten dann und wann herunter. „Es ist so schrecklich. So furchtbar schrecklich." Ein kleiner Fluss aus Blut bahnte sich seinen Weg an ihrer Hand im Nacken vorbei, über ihren Hals und verschwand unter ihrem geblümten Shirt.

In 6 lebten seltsame, lebensferne Menschen. Er schüttelte den Kopf, sah sich Ablenkung suchend um.
Während er den Blick schweifen ließ, biss er von dem Blätterteig-Gebäck ab, das er sich gekauft hatte. Blauer Puderzucker stob vor seinen Augen auf und süßes Gelee füllte seinen Mund. Hatte der vorherige Bissen noch nach Pfirsich geschmeckt, war es jetzt Pflaumenaroma, das sich ausbreitete.

Schrecklich", echote es in seinem Kopf.

Die Straßen hatten sich über Nacht verwandelt. Bunte Lampen schickten ihre warmen Strahlen von der Höhlendecke gen Boden. Die Häuser blinkten in Neontönen und Hologramme sorgten für die unterschiedlichsten Szenen. In einer Straße lag Schnee in allen Farben, die andere war gefüllt mit einem farbenfrohen Meer, in dem Fische schwammen und wieder eine andere zeigte einen Dschungel. Wolken und Vögel und weitere Tiere, riesige Menschen, Lava, Zahnräder. Sie wussten nicht, wo sie zuerst hinsehen, geschweige denn, welchen Weg sie wählen sollten. Die Musik kam von überall gleichzeitig und bunte Lichter glitten immer wieder über sie hinweg. Dazu roch es in jeder Gasse anders, nach Erde oder salzig oder nach Obst oder undefinierbar, aber stets passend zu der Szenerie. Lediglich die aufpoppende Werbung – von Haushaltsgeräten bis zu Potenzmitteln – trübte das Bild ein wenig.
Es war die totale Reizüberflutung.

Schrecklich."

Verkleidete Menschen, die Tiere oder übernatürliche Wesen mit Flügeln oder Hörnern oder Schuppen repräsentierten, tanzten durch die Straßen. Manche Leute mit grell leuchtenden geschwungenen Schriften ihrer Geschäfte über den Köpfen boten Waren wie Schmuck, Essen oder bunte Souvenirs an, andere führten Kunststücke vor.
Und von Minute zu Minute wurde es überdrehter, wie auch das Pochen in Taïrs Kopf schlimmer wurde, als würden Krallen an seiner Schädeldecke kratzen.

Schrecklich."

Seiner Schätzung nach war höchstens eine Stunde vergangen, aber der Blick auf seine innere Uhr offenbarte dem Cyborg, dass mehr als drei Stunden an ihm vorbeigestrichen waren.
„Hey, vielleicht sollten wir eine Pause machen. Ich will ja nicht der Spielverderber sein, aber diese Kopfschmerzen bringen mich gleich um." Er sah hinter sich. Da war niemand mehr. Zumindest niemand, den er kannte. Seine linke Hand massierte seine Schläfe, während er sich im Kreis drehte und sich fragte, wie das hatte passieren können.
In einer Gasse meinte er zu sehen, wie ein Mann mit kybernetischen Gliedmaßen am Boden lag, umringt von Menschen, die auf ihn eintraten. Doch dann blinzelte er und von der Schlägerei war keine Spur mehr.

Er schüttelte den Kopf, sehnte seine Ad-Blocker herbei und spielte mit dem Gedanken, sich seine gesamte Elektronik einfach herauszureißen.

Kein Funkkontakt.

Menschen wirbelten im Kreis, immer schneller, bis sie verschwammen. Gelächter füllte seinen Kopf aus, glückliche Rufe. Dazu der süßliche Geruch der Speisen.
Er stolperte in die Richtung, aus der er vermutete, gekommen zu sein. So einfach zu sagen war das gar nicht, da sich die Szenerien änderten, in immer kürzeren Abständen.
Die Lichter brannten zu hell, die Farben verliefen vor seinen Augen, alles drehte sich, die gesamte verdammte Höhle schien um ihre eigene Achse zu kreiseln.
Sein Mund war trocken, ihm zu heiß. Irgendetwas belastete seine Systeme, aber er brauchte mehr Zeit, um festzustellen, woher dieser Datenstrom kam. Mehr und mehr Informationen prasselten auf ihn ein, grüne Codezeilen glitten vor seinem Auge nach oben.
Ein roter Herzschlag pulsierte weit über ihm.
Code 999 – Warnung – ..." Der Cyborg sackte zusammen, das letzte, was er hörte, die monotone, mitleidlose Stimme seines Systems: „Maßnahme 999a."
So furchtbar schrecklich."

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro