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16.1 Von Aussichten ... :

Einer der in onyxgrauen Uniformen steckenden rund dreißig Grenzbeamten, die sie am Ende des Tunnels erwarteten, trat vor. Buchstaben und Zahlen schwebten über dem Bildschirm in seinen Händen – Angaben, die Mitch bei Betreten des Tunnels übermittelt hatte. Der Uniformierte lächelte ihnen zu und offenbarte perlweiße Zähne. „Mit Ihren Daten scheint alles zu stimmen, demnach offiziell: Willkommen in Areal 6", begrüßte er sie mit einer Stimme, die sich wie Samt um sie schmiegte. Ein Hologramm erschien vor dem Fahrerfenster, eine Karte, auf der ein dreieckiges, rotes Symbol ihre Position anzeigte. „Hier sind alle Informationen, die Sie brauchen. Folgen Sie einfach den Anweisungen des Assistenten und er wird Sie zu Ihrer gebuchten Unterkunft lotsen. Außerdem verfügt er über einen Touristen-Modus, in dem er Sie durch das Areal führen kann. Denken Sie aber bitte daran, dass es in Areal 6 nur ein einziges Straßensystem gibt, das lediglich kreisförmig um das Areal herumführt. Die eigentliche Stadt ist nur zu Fuß zu erreichen und erkunden. Atemmasken sind hier unten nicht nötig, dank unserer neusten Luftfiltertechnik können wir für saubere Luft garantieren. Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt."

„Danke", erwiderte Wolf kurz angebunden und fuhr wieder an.

Drei junge Damen klebten an den Scheiben und ließen ihre Blicke über den breitschultrigen Beamten gleiten. „Der sieht ja ... gut aus." Die Maskierte klang fast schon, als würde sie ihm deswegen einen Vorwurf machen. „Wieso steht da ein Model an der Grenze?"

„Vergesst nicht, dass wir hier in 6 sind. Wir konzentrieren uns darauf, nicht verloren zu gehen und nichts Dummes zu tun."

„Und nicht getötet zu werden, hm?", fügte Wolf an Mitchs Anweisung. Es war beinahe typisch Wolf, wenn seine Lippen nicht so eine angespannte Linie geformt hätten.

Ein weiteres Tor verschwand in der Decke, offenbarte einen Raum, in dem vier Citer nebeneinander ausreichend Platz finden konnten. Der junge Soldat hielt ihr Fahrzeug in der Mitte des Aufzugs an. Nachdem sich das Tor wieder geschlossen hatte, bewegte sich die Plattform sanft surrend nach unten, nicht ganz senkrecht, sondern eher, als würden sie einen steil abfallenden Berg hinabtransportiert werden. Lichter an den Betonwänden tauchten auf und verschwanden wieder, wie ein stetiger Sonnenauf- und -untergang.

Das unterirdisch gelegene Areal 6 verschluckte sie.

Wenige Meter im Berg ließ ein helles Piepsen Taïr zusammenzucken. „Code 132 – Warnung – Folgende Funktionen sind nicht mehr verfügbar", meldete sein inneres System und zeigte die Ausstattungen an, die hier verboten waren. Vorrangig wahrnehmungsunterstützende Programme. Er verschränkte die Arme, sein rechtes Knie wippte auf und ab.

Wolf warf ihm im Rückspiegel einen Blick unter gehobenen Brauen zu, den Taïr auf gleiche Art quittierte. Ein falsches Lächeln wurde ebenso falsch erwidert. Dann trennten sie die Verbindung, mit dem Ergebnis, dass sie diesen Ort beide nicht mochten.

Wieder aus dem Fahrstuhl wies ihnen der Assistent den Weg eine Rampe nach oben und zeigte an, auf welchem Level die Straße am wenigsten befahren wurde. Einige Minuten ging es im Kreis immer höher, bevor Wolf die Auffahrt zur fünften Ebene nahm und sich in den stetigen Citer-Strom auf einer der übereinander verlaufenden Hauptstraßen fädelte. Auch wenn es die empfohlene Straße war, strömte der Verkehr auf deren zwölf Spuren zäh dahin. Das Licht der weiß leuchtenden Decke spiegelte sich auf glänzendem Lack wie die ausgebleichte Schwester der Sonne auf einem unendlichen, unterirdischen Fluss.

„Das ist ja Wahnsinn hier", murmelte Wolf und übergab zu gerne die Kontrolle des Wagens an den Autopiloten des Assistenten. Mehrmals wischte er mit seinen Händen über seine Hose.

Sobald sie ihre Ausfahrt erreichten, forderte er die Kontrolle zurück und seine Hände bekamen wieder eine andere Beschäftigung.
Wolf hielt das Fahrzeug auf dem reservierten Parkplatz auf Ebene Sieben an. Seine Finger waren immer noch um das edle Lenkrad gekrallt und wollten es nicht loslassen. Als sie schließlich herunterglitten, blieben nasse Flecken zurück.

„Stell dich nicht so an." Snow warf ihm nur einen Seitenblick zu und stieg dann aus.

„Was ist?", fragte Taïr. „Du bist schon die ganze Zeit so komisch."

„Dir entgeht aber auch nichts, oder, Söldner?" Wolf warf ihm ein müdes Lächeln im Rückspiegel zu. „Ich mag den Gedanken einfach nicht, von Tonnen von Gestein umgeben zu sein. Na ja, eigentlich ist es der Gedanke, von Tonnen von Gestein zerquetscht zu werden, der mich so beunruhigt ..."

„Ah." Taïr sah ihn ungerührt an. „Stell dich nicht so an." Grinsend schwang er sich ebenfalls aus dem Citer, mit leichterem Herzen. Natürlich brachte er Mitleid für Wolf auf, aber Phobien stellten wenigstens keine direkte Gefahr für ihre Mission dar.

„Ich hab euch alle ja so unglaublich lieb, ihr verständnisvollen –"

Mehr verstand Taïr nicht, nachdem er die Tür zugeschlagen hatte.

Mit strammem Schritt folgte Wolf ihm in das gelbe Gebäude, dessen mit roten und braunen Kletterpflanzen bewachsene Fassade von Lichtstrahlern in ein Spiel aus Licht und Schatten verwandelt wurde.


Sein Unwohlsein hatte der junge Soldat im Speisesaal des Hotels bald vergessen. Hellbrauner Parkettboden; Holzimitattische mit gelben Blumen, über denen hellgelbe Lampen schwebten; weiße Wände und hellgelbe Vorhänge neben bis zur niedrigen Deck reichenden halbrunden Fenstern verliehen dem Raum etwas Gemütliches. Allerdings hatte der Soldat nur Augen für die langen, weiß eingekleideten Tische in der Mitte des Raums. „Woooaaaah, was für ein Festmahl", rief Wolf aus und wanderte das Buffet auf und ab, bis sich das Essen auf seinem Teller türmte und bei jedem seiner beschwingten Schritte leicht hin und her schaukelte. Endlich an seinem Platz machte er sich über den bunten Berg her, steckte sich in einem stetigen Rhythmus saftiges Fleisch, paniertes Gemüse und Gebäck in Regenbogenfarben in den Mund, kaute, schluckte und schon verschwand der nächste Bissen zwischen seinen Lippen.

„Ich will auch was Essen", jammerte eine der drei Maskierten. „Vielleicht sind manche hier am Tisch das ja gewohnt", fuhr sie mit einem Blick Richtung Taïr fort, „aber ich bin den trockenen Fertigfraß aus der Tüte so satt."
„Ich muss meiner Freundin zustimmen. Wir werden uns etwas zu Essen holen und uns dann in unser Zimmer zurückziehen."

„Außerdem hat der Mann an der Rezeption versprochen, dass wir einen wundervollen Ausblick auf einen Teil von 6 haben", fügte die Dritte an. „Bis jetzt haben wir nur Mauern und Hauswände gesehen, dabei soll 6 vor allem bei Nacht so schön sein."

Mitch nickte, Hände erhoben, um zu signalisieren, dass er nicht mehr Argumente brauchte. „In Ordnung, in Ordnung. Aber ich komme mit und werde vor der Tür wache halten."

Sie saßen vor dem weißen ausladenden Sofa, auf dem viele kleine rote Kissen drapiert worden waren.

„Ich weiß ja nicht, wie ihr das seht, aber ich halte das keine Minute länger aus." Hestia steckte sich eine kleine rosa Kugel in den Mund und verdrehte genüsslich die Augen. „Erdbeergeschmack, wie lecker."

„Was meinst du?", wollte Megan wissen, sich mit einer Serviette das Dressing des Salats vom Mundwinkel tupfend und mit wischenden Handbewegungen weiter durch die Kanäle des Hologeräts an einer der weißen Wände zappend.

„Na, alles. Ich brauche ein paar Minuten für mich, ein paar Minuten frische Luft, ein paar Minuten Ruhe."

Ein herausforderndes Grinsen zog Megans Mundwinkel nach oben und sie sah davon ab, sich wie sonst über den Ausdruck ‚frische Luft' lustig zu machen. „Du willst ausbrechen, wie es Willow immer tut? Du? Das Musterkind? Das traust du dich nicht."

„Provozier sie doch nicht auch noch." Holly verdrehte die Augen.

„Was weißt du schon, Megan", nuschelte Hestia um eine weitere Kugel herum. Sie erhob sich vom weichen weißen Teppich, der den dunkelbraunen Boden mit Holzoptik in der Mitte des Zimmers bedeckte, und schritt auf das Fenster zu.

Holly folgte ihr.

Glänzende rote und weiße Vorhänge wurden beiseitegeschoben, offenbarten, dass das Hotel direkt am Rand der Ebene erbaut worden war. Nur ein Anbau mit Flachdach trennte es vom Abgrund und bot damit einen Ausblick auf einen großen Hohlraum, dessen bei Nacht unbeleuchtete Decke man nicht ausmachen konnte. Tausende kleine Lichter von Häusern brannten dafür unter ihnen, ein Himmel voller Sterne auf dem Boden einer Höhle. Mochten manche bunte, tanzende Lichter vor allem in Kombination mit irgendwelchen grinsenden, winkenden, hüpfenden Figürchen mit Glubschaugen auf Geschäfte – Bars, Clubs, Kasinos und Bordelle – aufmerksam machen, waren die meisten einfach nur projizierte Dekoration. Auf eine Art erinnerte Holly der Anblick an die niedrigen, gedrängt stehenden Bauten der unteren Mittelschicht, aber hier stach kein Gebäude durch seine Größe hervor und sie nahm an, dass Reichtum an diesem Ort anders bemessen wurde. Nur zwei Arten Bauwerk schraubten sich der Höhlendecke entgegen. In regelmäßigen Abständen von etwa 500 Metern waren in einer geraden Linie schmale Türme errichtet worden, deren Spitzen jeweils eine Kugel zierte, die mattrot pulsierte. Wofür die gut waren, war ihr ein Rätsel. Und dann waren da die Schienen, die wie ein gigantisches Spinnennetz über der Stadt aufgespannt waren. Hin und wieder glitt eine 75 Meter lange silberne Schwebebahn mit getönten, silbern glänzenden Scheiben vorbei, die Personen beförderte.

Hestia zuckte zusammen, als Holly neben ihr begann zu sprechen. „Willst du wirklich verschwinden? Das ist gefährlich. Dumm."

„Ich will nicht weit weg, ich will mich nur umsehen. Einmal um das Hotel." Hestias Haare fielen vor ihr Gesicht, als sie den Kopf senkte. „Ganz ehrlich: Was war denn in den letzten Tagen nicht gefährlich? Ich nehme einfach die dämliche Maske ab und niemand wird mich erkennen."

Mit einem Ruck zog Megan das Fenster auf, kletterte auf den Sims und ließ sich dann auf das graue Flachdach keinen Meter darunter gleiten. Geduckt schlich sie zum Rand, lief daran entlang, bis sie Hestia zuwinkte. „Siehst du, da?", flüsterte sie. „Du kannst auf die Entsorgungscontainer springen und von denen dann auf den Boden. Breche nur nicht durch den Deckel, sonst landest du im Entsorgungssystem des Areals."

„Mann, Megan, hör auf sie anzustacheln. Hestia. Warte, bitte. Du –"

Ihre Freundin sah sie jetzt direkt an. „Ist das ein Befehl?"

„Was?"

„Befehlt Ihr mir, hierzubleiben, Prinzessin?", führte Hestia aus.

Aus schmalen Augen musterte Holly sie. Sie hatte ihren Freundinnen versprochen, ihnen nie wieder etwas zu befehlen, da war sie acht gewesen. „Bei den Arealen, du bist unfair. Mach doch, was du willst. Zehn Minuten lang. Dann bist du wieder hier. Nicht, weil ich es dir befehle, sondern weil wir die anderen nicht ewig vor der Tür warten lassen können. Und weil es dumm und gefährlich ist."

„Das hat dich doch auch nie von etwas abgehalten, oder?", entgegnete sie ungewohnt schnippisch, drehte ihr den Rücken zu und ließ sich vorsichtig an der Hausmauer herab.

Die Prinzessin legte den Kopf in den Nacken, aber bereute es, als ihr der Schmerz hindurchschoss. Schnaufend wandte sie sich vom Fenster ab.


Fünfzehn Minuten später war Hestia nicht zurück. Nach weiteren zehn Minuten gaben sie Mitch bescheid, der rot anlief, erfolglos versuchte Hestia per Funk zu erreichen und ihnen schwor, sie nie wieder auch nur für eine Sekunde aus den Augen zu lassen.


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Anmerkung der Autorin:
Endlich stehen auch die Rohfassungen der noch fehlenden Kapitel soweit fest, dass ich versuchen kann, wöchentlich upzudaten.
Vielen vielen Dank an alle, die diese Geschichte bis hierin verfolgt haben – das freut mich wirklich unglaublich – und noch viel Spaß weiterhin:)

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