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11.1 Von Mindesthaltbarkeitsdaten ... :

Das „Palace" war ein riesiger Bau, viereckig und klotzig, wie ein überdimensionaler Backstein. Es war auf einer weiten grünen Ebene, direkt neben einem gefilterten und unnatürlich klaren Fluss, aus der Erde gestampft worden und störte das Bild dieser sanften Umgebung.
Unregelmäßige, in den Boden eingebettete Steine in der Farbe von rotbraunem Ton führten zur Haupttür, vorbei an weißen, runden, brusthohen Blumentöpfen. Im Wind wippten die bunten Blütenblätter hin und her und schienen sie willkommen zu heißen.

Auch die Eingangshalle war mit dem vorherigen Hotel nicht zu vergleichen. Ein Mann in silbrigem Anzug hielt ihnen die Tür auf, die Absätze der Frauen klapperten über polierte, schwarzweiße Marmorfliesen und die linke Wand bestand komplett aus Spiegeln, die das Wandgemälde einer bäuerlich anmutenden Szenerie, mit Weizenfeldern, alten Häuschen und glücklich im Kreis tanzenden Kindern, auf der rechten Seite kopierte. Und die Dame hinter dem schwarzen Empfangstresen, die schon mit gehobenen Mundwinkeln auf sie wartete. Ihre Iriden waren Königsblau und wiesen grüne Punkte auf, in ihren grünen Haaren funkelten blaue Blumen.
„Herzlich willkommen in Areal 9. Wir freuen uns außerordentlich, dass Sie sich für unser bescheidenes Hotel entschieden haben und werden versuchen, Ihnen jeden Wunsch von den Augen abzulesen."

Das Einchecken verlief reibungslos, nur fünf Minuten später standen sie in einem Aufzug, der mehr als genug Platz für ihre Gruppe, einen Gepäckträger und Personal bot. Mattes Gold an den Wänden reflektierte ihre Silhouetten nur verschwommen.

Taïr musste auf der Couch schlafen, wofür sich das Personal mindestens jede Minute einmal entschuldigte. Er knallte dem Angestellten, der sie zu ihrem Zimmer geführt hatte, die Tür vor der Nase zu, gerade, als dieser schon wieder tief Luft holte – zweifellos mit der Absicht, den Hotelrekord im Entschuldigen zu brechen. Gezwungene Höflichkeit schätzte er ebenso wenig wie echte Abneigung seinen Metallteilen gegenüber.

Hauptsache war, dass sie hier zu siebt schlafen konnten. Außerdem gab es drei Badezimmer und das größte davon war ausgestattet mit einem Whirlpool.
Die drei jungen Damen steuerten gerade zielstrebig darauf zu, da schob sich Taïr an ihnen vorbei. „‚tschuldigung." Die Tür knallte ins Schloss und drei paar Fäuste gegen weiß lackiertes Kunstholz.

„Das kannst du nicht machen, Blecharsch! Hast du keine Manieren? Denkst du, ich will mir deine Cyborg-Krätze einfangen?" Die Frau schnappte keuchend nach Luft und er konnte hören, wie ihr Absatz viel zu hart auf den Boden krachte.

„Ich hätte nichts gegen Gesellschaft", rief er von drinnen. „Wenn ihr wollt, könnt ihr zu mir reinkommen."

Ein letztes Mal kollidierte eine Faust mit der Holztür, dann herrschte Stille.

Er hatte schließlich so lange im Wasser gelegen, bis sich eine der Prinzessinnen mit den Worten, „Lebst du noch oder bist du ertrunken, Blechmann? Wir wollen zu Abend essen, also beeile dich!", nach seinem Wohlbefinden erkundigt hatte.

Zufrieden streckte er sich drei Stunden später auf der ausziehbaren Couch aus, bei der sich sogar der Härtegrad einstellen ließ. Seine Hände waren auf seinem Bauch gefaltet und die Erinnerung an die süße Nachspeise, irgendein Kuchen mit zentimeterdicker roter Creme, entlockte ihm ein Seufzen. Wenn er nicht aufpasste, würde er sich noch an das Premium-Essen der Premium-Bürger gewöhnen. Nur auf das Klasse S+++ Fleisch hatte er verzichten müssen. Die drei Herrinnen hatten demokratisch bestimmt, dass sie heute alle die Finger vom Fleisch lassen würden.

Taïr blieb lange wach, wartete, in der Hoffnung, Holly würde sich zu ihm ins Wohnzimmer schleichen. Vergeblich.


Wolf vor ihm hielt inne, Taïr, der gerade aus einem der kleineren Badezimmer kam, lief fast in ihn hinein. Er öffnete schon den Mund, um den Soldaten anzuschnauzen, da sah er es. In einer Ecke des Wohnzimmers saß Mitch, bewegte den Finger über einen Bildschirm, während seine Augen beständig von links nach rechts zuckten. Das an sich wäre nichts Spektakuläres gewesen, aber ... Die Finger seiner rechten Hand spielten gerade mit dem schwarzen Plastik einer ...

„Ist das eine Brille?", platzte es aus Taïr heraus, als wäre es das absurdeste der Welt. Was es in seinen Augen auch war.

Wolf vor ihm zuckte zusammen.

Der alte Soldat schleuderte erwähntes Gestell auf den Boden, so hastig fuhr seine Rechte nach unten und sein Körper in die Höhe. Er beugte sich herunter, um es wieder aufzusammeln und auf Schäden zu untersuchen. Dann warf er der versammelten Truppe einen Todesblick zu, bevor er sich geschmeidig durch das Zimmer bewegte und aus der Haustür verschwand.

Taïr konnte sehen, dass eine Gänsehaut Wolfs Arme überzog.
Mit gehobenen Brauen starrte der Cyborg dann auf die Tür. „Was ist denn mit dem los? Und wer trägt denn heute noch eine Brille?"

Snows Faust bohrte sich von hinten zwischen seine Rippen. Mehr Ermutigung, dem alten Soldaten hinterherzujoggen, brauchte er nicht.

Auf dem schwarzweißen Hotelflur öffnete ein anderer Gast die Zimmertür. Taïr nickte ihm zu, der Kerl riss die Augen auf und verschwand zurück hinter seiner Tür. Für die Gäste im Eck des Aufzugs hatte er nur noch ein müdes Seufzen übrig.

Der frische Morgenwind zupfte an seinem T-Shirt, als er aus der Haupttür nach draußen trat und dann vorbei an den Blumentöpfen, die den Weg zum Eingang säumten. Er hielt neben Mitch, der sein morgendliches Training auf der Rasenfläche absolvierte. Gerade waren es Liegestütze.
„Dalton? Wir wollen Frühstücken."

Mitch stand auf, sah auf Taïr herab, obwohl sie ungefähr gleich groß waren. „Wie wäre es mit einem kleinen Trainingskampf?"

Langsam verzogen sich seine Lippen zu einem Grinsen. „Ich weiß nicht. Ich will dir nicht wehtun, alter Mann."

Der alte Mann biss die Zähne zusammen, während in seine Augen ein Funkeln trat.


Der Cyborg stürmte vorwärts, duckte sich unter einem Hieb hinweg und grub seinen Stiefel in Mitchs Bauch, was ihn einige Meter durch die Luft fliegen ließ.

Schweißtropfen hatten sich auf Taïrs Stirn gebildet, die er jetzt nachlässig mit dem Unterarm wegwischte, den Blick fest auf den stöhnenden Mann am Boden gerichtet. Mitchs T-Shirt sah ebenso fleckig aus wie seins, von Gras, Erde und Schweiß. Er keuchte vor Anstrengung, als er sich auf Hände und Knie stemmte. Kurze, graue Haarsträhnen fielen ihm in die Stirn, so unordentlich bekam man ihn normalerweise nicht zu Gesicht. Es sah nicht so aus, als würden ihn seine Beine noch weiter tragen wollen und trotzdem stand er wieder auf.

„Hast du nicht endlich genug, alter Mann?", säuselte Taïr, halb im Ernst, halb, um den Soldaten anzuspornen.

Der Blick, mit dem ihn der ‚alte Mann' jetzt bedachte, war voller offener Wut. Dann knickte sein linkes Bein unter ihm weg. Resignation übernahm für einen winzigen Moment die Oberhand, aber dem Cyborg war das nicht entgangen.

„Eins zu null für mich. War ja irgendwie auch zu erwarten." Taïr kam näher, hielt ihm die Hand hin. „Für einen alten Menschen hast du dich nicht schlecht geschlagen, wenn man deine Nachteile bedenkt."

„Meine Nachteile", wiederholte Mitch und Taïr war sich nicht sicher, ob das eine Frage war oder nicht. Der Soldat ergriff die ihm gebotene Hand und ließ sich hochziehen.

„Ja. Schlechte Augen, abnehmende Reaktionsfähigkeit, man wird langsamer und schwächer und –"

„Ich hab es begriffen, Söldner." Er riss seine Hand zurück.

„Lass dir doch ein paar Modifikationen einbauen. Es gibt Dinge, die sieht man noch nicht einmal und –"

„Niemals. Ich werde mich niemals ..."

Taïr hob die Schultern, als Mitch nicht weitersprach. „Deine Entscheidung. Du bist schon über deinem Mindesthaltbarkeitsdatum, aber mit ein paar Modifikationen könntest du dein Verfallsdatum noch etwas nach hinten schieben."

„Mein ... was? Ich bin kein Produkt, ich bin ein Mensch und ich bin gerne ein Mensch."

‚Ich bin auch kein Produkt', hätte Taïr gerne gesagt. Aber weder wollte dieser Satz über seine Lippen kommen, noch hatte er die Gelegenheit dazu, etwas zu erwidern.

„Oh, das war ja so aufregend." Eine sommersprossige Frau, die die silbrig glänzende Uniform des Hotels trug und dazu ein kleines, rundes, pinkfarbenes Hütchen, klatschte in die Hände und sprang lachend auf und ab. „So aufregend sind auch nur Gäste, die aus 10 kommen. So ein prächtiger Cyborg. Eine richtige Kampfmaschine. Und er hatte recht: Auch Ihre Leistung war beeindruckend, trotz Ihres Alters."

„Ja. Danke." Mitch beäugte sie finster.

„Sie beide haben sich ein Glas Limonade redlich verdient." Sie nahm das Tablett vom Rand eines Blumentopfes. Zwei Gläser standen darauf bereit, Eiswürfel schwammen in der gelblichen Flüssigkeit und Taïr leckte sich unwillkürlich über die Lippen. Dankend nahmen sie die Getränke an und die Frau verschwand wieder im Inneren des Hotels.

Doch beide zögerten, etwas zu trinken.

„Der ewige Kreislauf", murmelte Mitch und kippte die Limonade in den nächsten Blumentopf.

„Der ewige Kreislauf", stimmte Taïr lachend zu, hob das Glas, prostete ihm zu und tat es ihm gleich.

Sie trotteten wieder über die Wiese, zu Mitchs abgelegter Jacke, und ließen sich von der Sonne trocknen.

„Vergiss deine Brille nicht."

„Witzig. Ich würde keines meiner Augen durch ein künstliches ersetzen lassen."

Taïr seufzte. „Mein linkes Auge war nicht mehr zu retten, als ich als Kind verletzt wurde. Das bestand aus mehr Splittern als Auge. Man hat nicht immer eine Wahl, Dalton. Vielleicht würde es bei dir ja auch schon eine Laserbehandlung tun."

Der alte Soldat sah ihn an. „Ich weiß, dass das Leben hart sein kann. Ich würde es trotzdem nicht tun."

Stumm standen sie noch einige Minuten da, bevor sie einander zunickten und den Rückweg antraten.

„Dalton?" Taïr war stehen geblieben und deutete auf den Blumentopf, dessen Inhalt sie die Limonaden-Dusche gegönnt hatten.

„Hm?"

Wo vorher schöne blaue Blumen ihre zarten Blätter gen Himmel gereckt hatten, war jetzt nur noch ein bräunlicher verschrumpelter Haufen zu sehen. Sie sahen sich an.

Mitch legte einen Finger ans Ohr. „Rührt auf keinen Fall das Essen an!" Er runzelte die Stirn. „Snow? Wolf? Bitte um Bestätigung."

Fast gleichzeitig rannten sie nach drinnen. An Gästen und Angestellten vorbei, die sie mit verwunderten bis giftigen Blicken verfolgten. Die Marmortreppen nach oben. Den Flur entlang, ihre verschwitzten Gesichter sich in den Scherbenmosaiken spiegelnd.

Der alte Soldat hielt sein Handgelenk an den Scanner und ihre Zimmertür schwang auf.

„Da seid ihr ja. Wisst ihr, wie lange wir schon warten?" Wolf hob sein mit rotem Gelee bestrichenes Brot an die Lippen.

Mitch schlug es ihm aus der Hand und es klatschte mit der Geleeseite nach unten auf den Tisch.

„Verdammte –!" Wolf starrte auf seine Finger, auf den Tisch, dann auf zu Mitch. „Au?"

„Nichts ... essen", keuchte sein Vorgesetzter.

„Könnte sein, dass sie uns vergiften wollen. Entweder das oder wir sollten uns größere Sorgen um unsere Nahrungsmittel machen, als angenommen." Taïr hob die Schultern. „Hat jemand etwas gegessen? Oder getrunken? Zeug, das sie uns heute Morgen gegeben haben?"

Einmütiges Kopfschütteln.

„Wir sollten gehen."

„Ugh, ihr hättet ja euch wenigstens noch duschen können", murmelte eine der Prinzessinnen und öffnete ein Fenster.

Eine andere Doppelgängerin beugte sich vor. „Das war ziemlich mutig von 9. Sollten wir das melden?"

„Ich habe es schon gemeldet", kam es gepresst von Mitch. „Ungeschoren kommen diese miesen Affenschweine nicht davon."

„Ja ja, verbrennt sie und ihre Kinder und ihre Kindeskinder." Taïr verdrehte die Augen. „Kein Wunder, dass alle 10er so hassen."

Niemand ihrer Aufpasser bemerkte, wie die drei jungen Frauen bei seinen harschen Worten zusammenzuckten.

Taïr beugte sich vor. „Was, wenn man es 9 lediglich in die Schuhe schieben will? Um für Unruhe zu sorgen?"

„Das wird sich zeigen, Kleiner."

„Sicher, Alter."

„Hey, hey, seht ihr das?" Alarmiert fuhren alle nach oben, suchten den Himmel ab, in der Richtung, in die Wolf deutete. „Dieses Stück Blau sieht aus wie ein Hase, oder?"

„Snow", knurrte Mitch.

Snows Hand kollidierte mit Wolfs Hinterkopf.

„Danke, Soldatin."

„Sehr gerne, Chef."


Der Tag verging langsam, die Zeit kroch dahin wie eine Schnecke, die auch genauso gut ein Stein sein konnte.
Nach einem Blick auf die Route war ihnen allen klar, dass sie wieder im Fahrzeug würden schlafen müssen. In gemütlichem Tempo kamen sie an einen Punkt, an dem sich der Citer wie ein Gefängnis anfühlte.

„Und es hat sich wirklich eine von uns auf diese Reise gefreut?" Megan sah vielsagend in die Runde. „Ich freue mich auf das Ziel."

„Na ja, eine von uns wird an diesem Ziel mit einem Fremden verheiratet." Hestia verschränkte die Arme. „Und es tut uns allen gut, etwas von dieser Welt zu sehen. Willst du dein Leben nur in Palästen verbringen?"

„Äh, ja. Was für eine Frage. Das, was mir von meinem Leben bleibt, will ich genießen. Was soll ich mir das Elend der Anderen ansehen?"

„Du bist manchmal so ..." Hestia schüttelte nur den Kopf. „Macht es dir denn überhaupt nichts aus?"

Megan begutachtete ihre Fingernägel. „Ich kann es doch sowieso nicht ändern. Wir können gar nichts ändern. Wir sollten uns auf uns konzentrieren."

Diese Worte löschten das Feuer in Hestias Augen, sie sank in ihrem Sitz zurück.

Dafür verwandelte sich der Himmel in ein orangerotes Flammenmeer. Man konnte sich fast darin verlieren. Ertrinken oder verbrennen.

„In 1 soll es sehr schön sein. Wenn wir dort sind, gehen wir erst einmal shoppen. Und dann klappern wir die Sehenswürdigkeiten ab. Es soll dort heiße Quellen geben. Und die größte Sammlung von Fundstücken aus der Welt Davor." Das war ein kläglicher Versuch von Holly ihre beiden Freundinnen aufzuheitern, aber sie nickten ihr dennoch zu.

„Außerdem gibt es da doch diesen dummen Kult. Wie war das ... Alphaisten?"

„Omegisten", verbesserte Hestia Megan. „Hast du wirklich immer im Unterricht geschlafen, M...meine Liebe?"

„Ist doch egal ... Moment. Müssen wir uns denen anschließen?"

„Die Herrscherfamilie macht das doch auch nur zum Schein", erklärte Holly und winkte ab. „Was ist schon dabei. Huldige ich eben einmal im Monat der ‚großen, allmächtigen Maschine'." Sie umfasste mit der rechten Hand ihren linken Handrücken, so, dass die Finger aufeinanderlagen und sie die Daumen nach links und rechts wegspreizen konnte. „Omega", murmelte sie ehrfürchtig.

„Omega", stimmten die beiden Frauen mit ein. Dann brachen die drei in Gelächter aus.

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