Spannung im Team
„Ich kann nicht glauben, dass ausgerechnet du für das Abkommen bist“, sagte Clint später zu mir, als ich nach draußen gegangen war, um frische Luft zu schnappen.
„Hast du eine Ahnung was mit Leuten wie mir passiert, wenn ich aus der Reihe tanze?“, erwiderte ich. „Ich nämlich auch nicht. Wenn sie nicht dieses BL03 haben, werden sie mich wohl kaum aufhalten können, außer mich zu töten.“
Ich musste mich irgendwie abregen, wenn ich nicht gleich ein Brett zerschlagen wollte. Es war schwer sich für eine Seite zu entscheiden, wenn beide Seiten ihre Mängel hatten und definitiv nicht richtig sind.
Tony und Steve hatten ja schon viele Meinungsverschiedenheiten gehabt – während der Sache mit Mom, während der Sache mit Ultron, und tausend andere, die ich aktiv nicht mitbekommen, aber von Clint gehört hatte, alleine im letzten Jahr. Doch jetzt zogen sie zum ersten Mal den Rest des Teams ebenfalls auf ihre Seiten und das gefiel mir ganz bestimmt nicht.
Und dazu schien es so, als hätte ausgerechnet Clint da eine völlig andere Auffassung, als ich.
„Ich verstehe, wieso du denkst, du könntest es gegen die Regierungen aufnehmen – wenn ich du wäre, würde ich das auch machen.“
„Was hält dich dann ab?“, wollte er wissen – nicht sauer, nicht angepisst, einfach interessiert.
Ich war ihm so dankbar, dass er das alles hier richtig aufnahm und nicht auch noch eine Krise in unserer Beziehung anfing.
„Du bist technisch gesehen immer noch ein normaler Mensch, der nur sehr gut in etwas ist. Wenn du dich gegen sie auflehnst, nehmen sie dir dein Spielzeug weg und geben dir eine Fußfessel, mit der sie dich überwachen können. Ansonsten kannst du ein normales Leben führen“, erklärte ich. „Aber wenn jemand wie ich, mit Superkräften wie meinen, etwas macht, was der Regierung ein Dorn im Auge ist, werde ich in dem am besten gesicherten Gefängnis der Welt für den Rest meiner Tage eingesperrt werden – mit dem ganzen Schnickschnack an mir geschnallt, der alle meine Aktivitäten genauestens überwacht. Glaub‘ mir, ich würde lieber nur ein wenig Freiheit genießen, als gar keine.“
„Was ist, wenn sie dich als ihre Waffe benutzen?“ Clint legte ruhig seinen Arm um mich, zog mich damit näher zu ihm.
„Was würde sich dann groß von jetzt verändern?“
Nach meiner Auffassung war ich schon lange eine Waffe – ich war eine Waffe, seit ich SHIELD beigetreten war. Meine Kräfte waren von Nutzen gewesen, ich hatte eine schnelle Auffassungsgabe im Erlernen von Kampfkünsten erwiesen, war in der Lage Leute glanzlos anzulügen, und das war auch schon das, was gebraucht wurde. Es war eben so – ich hatte mich damit abgefunden.
Er erwiderte nichts, doch ich verlangte auch nicht von ihm, dass er etwas erwiderte.
Wir hatten vielleicht Meinungsverschiedenheiten, doch das war egal – wir waren schließlich beide frei denkende Menschen.
Ein paar unterschiedliche Meinungen hatten noch niemandem geschadet. Das einzige, was in nächster Zukunft spannend werden könnte, war die generelle Spannung im Team.
Und das würde bestimmt noch so viel schlimmer werden, als ich befürchtete.
Schon am nächsten Tag hatte sich Steve in den Flieger gesetzt – Peggy Carter, Gründerin von SHIELD und seine frühere Freundin in den 40ern, war gestorben und er wollte in London bei der Beerdigung dabei sein. Sam begleitete ihn als guter Freund.
Wenigstens ging er mal nicht alleine auf eine Beerdigung einer seiner alten Freunde.
Natasha dagegen hatte beschlossen, der Sitzung der UN beizuwohnen und machte sich bereit nach Wien zu fliegen. Ich war mir nicht sicher, ob ich mitkommen sollte – schließlich war ich bestimmt nicht gerne bei einer öffentlichen Veranstaltung gesehen.
Und bei dem Rest herrschte schon ziemlich miese Stimmung. Tony hatte irgendetwas geplant – ich sah es ihm an – und Vision schien involviert zu sein, denn die beiden hatten etwas beredet, als sie dachten, dass ich nicht im Raum wäre.
Die wohl ziemlich einzigen, die noch harmonisch miteinander redeten wie vorher, waren wohl Clint und ich, was nach diesen Monaten von Stimmungsschwankungen und Abwesenheit meinerseits ein ziemlicher Fortschritt war.
Den Tag verbrachten sowohl Clint als auch ich damit, uns das ganze Abkommen durchzulesen, damit ich überhaupt wusste, was ich da unterschrieb. Eine alte Regel meines Vaters – niemals einen Vertrag unterschreiben, wenn man nicht gelesen hat, was drin steht.
Gut, eigentlich hatte er das auf Jobs bezogen, aber ich beschloss, dass die Regel auch bei diesem Fall gelten sollte.
Um den Inhalt der langweiligsten Lektüre seit Shakespeare zusammenzufassen: betroffene Leute mit „besonderen Eigenschaften“ mussten eine Art Armband tragen, das den Standort der betroffenen Person konstant an eine Zentrale sendet. Urlaube mussten vorher vom Staat genehmigt werden, und wenn man sich nicht an die Regeln hielt, wurde einem ein kostenloser Aufenthalt in einem Unterwassergefängnis namens RAFT mitten im Atlantik geschenkt.
Nett, aber das war nur für Leute mit dem Gefährlichkeitslevel 2, Leute wie Clint, Natasha, Tony, Rhodey oder Sam – Leute ohne wirkliche Superkräfte.
Für die wirklichen potentiellen Gefahren gab es diese Regelung: Personen der Gefährlichkeitsstufe 3 bis 5 – also die wirklich gefährlichen Leute – durften zwar auch ein hübsches Armband und jeden Urlaub vorher beantragen, doch sie bekamen auch noch einmal im Monat einen Kontrollbesuch von einem willkürlichen Geheimdienst, der sich dazu bereiterklärt hatte, den Fall von jemandem wie mir zu übernehmen. Mir wurde übrigens nach Anfrage sofort erklärt, dass ich nach dieser Gefährlichkeitsstufen-Skala eine glatte 5 sei. Super, ich wollte auf dem Index schon immer ganz oben stehen.
Alles in allem hörte sich diese Zukunft nicht gerade rosig an – doch auf der Flucht vor ganzen 117 Regierungen zu sein hörte sich schlimmer an, also hatte ich am Ende unterschrieben.
Clint weigerte sich immer noch, was ich nicht schlimm fand. Sollte es am Ende zu dem Worst Case-Szenario kommen, dass er auf der Flucht war und ich in Amerika festsaß, würden wir schon einen Weg finden, wie das weiter funktionieren konnte. Unsere Beziehung hatte schon weitaus schlimmeres überstanden, als das.
Und wenn alles gut werden würde – umso besser – doch davon ging ich nicht aus. So etwas wie Optimismus war mir schon lange verwehrt.
AN: Guten Tag, ratet mal, wer schon wieder flach liegt. Ich frage mich, ob es daran liegt, dass ich andauernd eine Maske trage und kaum noch Keimen und sowas ausgesetzt bin. Whatever, in meiner letzten Bio Arbeit hatte ich ne 3- also was weiß ich.
Da ich jetzt schon wieder seit Montag zuhause bin und seit Dienstag fertig mit meinem Glee Binge-Watching fertig geworden bin (6 Staffeln in 2 Wochen ist vielleicht nicht gesund), drehe ich so langsam durch und rewatche meine Lieblingsfolgen von Glee, als hätte ich sie vor einer Woche nicht schon gesehen. Hilfe.
Und wenn wir gerade bei Serien sind, wie fandet ihr Moon Knight bisher? Ganz ehrlich, der Style des Humors erinnert mich ein wenig an Deadpool, ohne das ganze schimpfen, und ich LIEBE es. Kann es nicht erwarten, bis ich mehr davon sehe.
Und das wars von mir. Ciao.
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