Thorki ~ Lost In Reality
"Träume sind nur Gedankenspiele. Dort werden deine Wünsche zu Bildern die du sehen kannst. An die du dich klammern kannst. Du musst nur anfangen zu träumen, dann kannst du für kurze Zeit alles sein, was du willst. Du kannst Dinge, Gefühle entdecken, von denen du nie erwartet hättest, dass es sie gibt. Dieser Tanz deines Unterbewusstseins ist der Schlüssel zu allem. "
Oja, Loki träumte. Er träumte hauptsächlich von Thors Händen die über seinen Körper glitten. Von den Lippen des älteren, die sich auf die seinen pressten.
Er träumte von einer verbotenen Leidenschaft.
In der kurzen Zeit, in der er sich diese Bilder gestalten konnten, entglitt er der Realität, die er so hasste.
Den diese bestand für Loki daraus, im Schatten seines perfekten Bruders zu stehen.
Und obwohl er den Donnergott hasste, weil er schon immer Odins Liebling, der perfekte Sohn und Prinz, gewesen war, liebte er ihn auch. Auf eine Weise, die nicht sein sollte.
Es war verdammt nochmal sein Bruder! Er sollte nicht einmal über diese Gefühle nachdenken!
Und dennoch tat er es. Das Verbotene reizte ihn. Hatte es schon immer getan.
Er stieß einen verzweifelten Seufzer aus und wälzte sich in seinem Bett umher. Es war hoffnungslos. Er würde heute Nacht nicht mehr einschlafen. Nicht solange Thor in seinen Kopf herumspukte. Und Loki war sich sicher, dass dies immer der Fall sein würde.
Er blickte zur dunklen Zimmerdecke.
Was sein Bruder wohl sagen würde, wenn jetzt zu ihm ginge um Thor über seine Gefühle zu unterrichten?
Wenn er es nicht für eine Scherz hielte, dann würde er Loki höchstwahrscheinlich davonjagen. Diese Liebe war verboten und krank.
Und doch existierte sie.
Der Gott der Lügen fragte sich warum es so etwas falsches geben konnte. Vielleicht war es letzten Endes doch gar nicht so falsch.
Der Gedanke gefiel ihm.
Er könnte es versuchen. Vielleicht würde man ihn dann einsperren oder gar töten, aber Loki war sich bewusst, dass er seinen Gefühlen nicht mehr viel länger standhalten könnte.
Er setzte sich in seinem Bett auf.
Er durfte nicht noch länger warten. Es würde ihn zerreißen.
Schnell zog Loki sich an. Mit eiligen Schritten begab er sich zur Tür. Als er die Gänge des Palastes entlang lief fragte er sich, was er sagen könnte. Sein Herz schlug schnell wie nie zuvor.
Dann stand er vor der Tür zu Thors Gemächern.
Loki holte tief Luft, ehe er vorsichtig anklopfte. Ein Murren ertönte auf der anderen Seite.
Einen Augenblick später blickte er in das müde Gesicht seines Bruders.
"Loki?", brummte der Blonde verschlafen. "Was willst du? Ich bin zu müde für deine Scherze."
Am liebsten wäre der Jüngere wieder weggerannt. Ohne ein Wort zu sagen drängte er sich an seinem Bruder vorbei. Besagter drehte sich verwirrt um.
"Wir müssen reden", meinte der Schwarzhaarige leise. Thor suchte nach Schalk oder dergleichen in den blauen Augen, doch er konnte nur pure Ernsthaftigkeit erkennen. Und vielleicht eine Spur Unsicherheit. Dies war kein Scherz.
Loki holte tief Luft.
"Ich bin nicht krank."
Fragend zog Thor eine Augenbraue hoch.
"Wo ist das Problem?"
Der kleinere wollte schon zu einer Antwort ansetzen als sein Bruder ihn unterbrach.
"Hör mal Loki, wenn du nichts wichtigeres zu sagen hast, geh wieder. Es ist mitten in der Nacht und ich will eigentlich weiter schlafen."
Nun senkte der Jüngere den Blick.
"Ich bin verliebt", nuschelte er in Richtung Boden.
"Und weiter?"
"Es ist verboten..." Loki blickte wieder auf. "Wenn du mich verrätst bin ich tot." Er erntete einen perplexen Blick des Donnergottes.
"Wer ist die Unglückliche?" Der Gott des Unfugs sah sich nervös um.
"Er ist die schönste Person die ich je gesehen habe. Er ist stark und mutig. Manchmal auch etwas dumm. Er findet immer einen Weg Probleme zu lösen und...", Loki hielt kurz inne, "Und er wird Odin auf den Thron folgen."
Eine Weile sagte niemand etwas. Ein unangenehmes Schweigen breitete sich aus. Die beiden Brüder starrten einander an.
"Es tut mir leid." Lokis Stimme war heiser. Tränen glänzten in seinen Augen.
Doch anstatt ihn fortzujagen machte Thor einen Schritt auf den Schwarzhaarigen zu und schloss ihn in die Arme.
Lokis Schultern beten. Sein gesamter Körper zitterte. Der Donnergott hielt ihn einfach weiter fest.
"Ich habe schon so oft von dir geträumt", flüsterte der Blonde. "Und ich habe mich immer gefragt was das zu bedeuten hat. Ich habe mich verloren gefühlt sobald ich nicht wusste wo du bist." Seine Stimme brach. Loki drückt sich enger an die Brust des Älteren. "Ich habe auch geträumt", gesteht er leise. "Aber wir, diese Liebe, ist verloren. Verloren in der Grausamkeit der Realität."
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