#38 𝑪𝒂𝒑𝒕𝒂𝒊𝒏 𝑨𝒎𝒆𝒓𝒊𝒄𝒂 ✨
„Schaut mal, was ich hier habe" Du hörst Sharon lachen, doch den Gefallen, in ihre Richtung zu schauen, tust du ihr nicht. Nichts, was sie tut, interessiert dich. „Leg das weg." Ertönt auf einmal Nats Stimme, und sie klingt so gefährlich ruhig, dass du langsam den Kopf in ihre Richtung drehst. Doch in dem Moment hebt Sharon auch schon die Stimme. „Liebes Tagebuch." Und auf einen Schlag ist dir bewusst, was sie da in der Hand hält. „Leg das sofort weg." Du springst über die Couch und willst nach deinem Tagebuch greifen, doch als hätte sie es geahnt, bringt sie sich in Sicherheit. Jedoch unterbricht sie keine Sekunde ihr vorlesen, sodass sämtliche Avengers erfahren, was in den letzten Tagen und Wochen in deinem Kopf vorgegangen ist. „Das reicht." Mischt sich nun auch Bucky ein, doch nichts und niemand kann sie stoppen. Mittlerweile laufen dir Tränen der Verzweiflung über die Wangen, kann es noch schlimmer werden? Es kann. Gerade, als sie an dem Part angekommen ist, an dem du dir deiner Gefühle sicher geworden bist, betritt Steve den Raum. „Was schaut ihr so entsetzt?" Er hat von allem nichts mitbekommen. „Deine tolle Freundin liest grade aus (y/n)s Tagebuch vor." Nats Stimme trieft nur so vor Verachtung. „Ist das wahr?" Steve wendet sich nun Sharon zu, die noch immer zufrieden grinst. „Weißt du, was sie über dich geschrieben hat? Du bist der Held ihrer Träume, und... Au! Was soll das?" Steve hat grob ihren Arm gepackt und reißt ihr das kleine Buch aus der Hand. „Du gehst jetzt besser, bevor ich mich vergesse. (Y/N)?" Er streckt dir das Buch hin, doch du schaust ihn nicht einmal an, als du an ihm vorbei stürmst und das kleine Buch an deine Brust presst. Wie von allein tragen dich deine Füße hoch auf das Dach des Anwesens, wo du Tränenblind in Richtung Kamin kletterst, um dich dort vor der Welt zu verstecken. Deine Hände zittern, und du kannst keinen einzigen klaren Gedanken mehr fassen, außer dem, dass du nie wieder dorthin zurück kehren willst. Nicht, nachdem alle deine tiefsten Geheimnisse kennen. Nicht, dass du ihnen nicht vertraust, doch...
„Hier bist du..." Ausgerechnet Steve ist es, der sich langsam neben dir auf die Dachkante setzt. Er sagt nicht groß etwas, sondern zieht dich einfach in seine Arme rein, und legt seine Lippen sanft auf deine Stirn. „Es wird alles gut. Sie ist weg, und wird auch nie wieder kommen." „Warum hat sie das getan?" Noch immer hältst du das kleine Buch fest umklammert, und mit einem seufzen schaut Steve dich nun an. „Sie hat dich als Konkurrentin gesehen, schon immer. Nicht, dass das ihre Taten rechtfertigen würde, aber..." „Ich? Konkurrenz?" Du lachst spöttisch, doch Steve nickt. „Wieso auch nicht? Du bist eine tolle, toughe junge Frau, die jeden um den Finger wickelt. Und dafür musst du nichts tun außer zu lächeln." Er zieht dich wieder zurück in seine Arme. „Sie hat all meine Geheimnisse verraten. Alles, was mir wichtig war, und..." „Das da unten sind deine Freunde. Sie haben quasi sofort wieder vergessen, was Sharon gesagt hat. Niemand wird dich darauf ansprechen, wenn du es nicht willst. Und ich weiß, das Natasha schon ihre Messer wetzt, um Sharon das deutlich zu machen, sollten sich ihre Wege je wieder kreuzen."
Vor Erleichterung- und auch Erschöpfung fängst du an zu zittern. Du fühlst dich ausgelaugt und völlig fertig. „Lass uns rein gehen..." Steve lässt dich los, und kommt leichtfüßig zurück auf die Beine, bevor er dir eine Hand hinhält, um dich ebenfalls auf die Füße zu ziehen. „Du musst niemanden sehen, und mit niemandem reden, wenn du das nicht willst."
Die ganze Zeit, während ihr über das Dach balanciert, lässt Steve deine Hand nicht los. Deine Gefühle für ihn erwähnt er mit keinem Wort, obwohl er diesen Teil mit Sicherheit nicht vergessen hat, doch du bist ihm dankbar. Schließlich möchtest du nicht, dass sich zwischen euch etwas ändert...
Steve begleitet dich zu deiner Zimmertür, und deckt dich sogar zu, als du mitsamt deiner Kleidung komplett unter der Decke verschwindest. „Brauchst du irgendwas?" „Nein..." Flüsterst du, und schiebst dein Tagebuch wieder unter dein Kopfkissen. Dorthin, wo es die letzten Jahre immer sicher war. Als Steve sicher ist, dass er dich alleine lassen kann, verlässt er leise dein Zimmer. Du rollst dich ein und weinst stumm in dein Kissen, obwohl du dich ausgetrocknet fühlst wie eine ganze Wüste. Doch zu etwas anderem bist du nicht in der Lage...
Einige Minuten später klopft es wieder an deiner Tür. Du sagst nichts, trotzdem betritt jemand leise den Raum, und du schaust erst auf, als der Duft von deinem Lieblingstee dir in die Nase steigt. Steve ist wieder da. Und er hat nicht nur den Tee dabei. „Hast du Lust, einen Film zu schauen? Ich hab hier..." Er schaut auf die DVDs in seiner Hand, und grinst dann leicht. „Eine kleine Auswahl. Oder möchtest du lieber alleine sein?" „Du musst nicht bei mir sein. Ich komm schon klar." „Ich bin auch nicht hier weil ich es muss, sondern weil ich es möchte (y/n). Also?" „Ich würde mich freuen..." Verlegen machst du ihm Platz in deinem Bett, und mit einem Lächeln macht er es sich neben dir bequem. „Da ich keinen dieser Filme kenne liegt die Entscheidung voll und ganz bei dir!"
Steve weicht den gesamten restlichen Tag nicht mehr von deiner Seite. Ihr schaut vier Filme hintereinander, und tatsächlich gelingt es ihm, dich auf andere Gedanken zu bringen. Das ist ein weiterer Grund, warum du dich vor langem in Steve verliebt hast. Bei ihm fühlst du dich einfach gut.
„Stoppst du kurz den Film? Ich geh mir eine Decke holen." Steve richtet sich auf, doch allein der Gedanke, dass er gehen könnte, lässt dich wieder trauriger werden. Also wagst du einen Versuch. „Du kannst mit unter meine kommen wenn du möchtest." „Gerne." Sofort lässt er sich zurück in die Kissen sinken, und schlüpft mit unter deine Decke. Jetzt liegt er so, dass du dich bequem an ihn kuscheln könntest... Und genau das tust du auch, nachdem er vorsichtig seinen Arm um dich legt. Mit Steve zu kuscheln fühlt sich so richtig an, so vertraut, und einfach... Geborgen, und spätestens jetzt verschwinden all die blöden Gedanken aus deinem Kopf. Stattdessen wirst du geflutet von Wärme...- und Müdigkeit, weshalb du irgendwann tatsächlich in seinen Armen einschläfst.
Und als du am nächsten Morgen aufwachst, liegt Steve noch immer bei dir. Er hat seine Arme fest um dich geschlungen und murmelt leise deinen Namen als du dich regst, und so lässt du dich einfach zurück in die Umarmung sinken und schliesst erneut die Augen. Die kleine Box, die Tony dir gebaut hat- in die dein Tagebuch perfekt passt, bemerkst du nicht. Doch für den Moment ist nur wichtig, dass Steve noch immer bei dir liegt und dir dieses wohlige Gefühl schenkst, welches dich alles schlechte vergessen lässt.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro