Magische Technik
»Tony, was wird das?« Das Genie dreht sich grinsend um. »Wer weiß, wer weiß. Ich bin mir noch nicht sicher. Entweder ein langweiliger Tisch, oder ein Brett mit Beinen, such dir was aus.« Das schiefe Grinsen auf den Lippen des Playboys geht mühelos auf die Lippen des Doktors über. »Das ist das selbe, nur einmal wird der Gegenstand beim Namen genannt und einmal umschreibst du den Gegenstand«, macht Stephen ihn lächelnd aufmerksam. Tony wirft ihm einen vielsagendem Blick zu. »Oh Strange. Irgendwann verstehst du noch, dass ich in 99% der Fälle bloß Witze mache.« Der Mann mit dem roten Mantel lehnt sich an die Wand. »Darf ich fragen, warum du einen Tisch baust?«, unterbricht der Zauberer Tonys Arbeit erneut. »Es ist nicht nur irgendein Tisch, Strange. In der Mitte ist ein Band, das sich automatisch dreht, wenn man auf einen Knopf drückt. Du musst zum Essen bloß die Sachen auf das Band stellen. Beim Frühstück musst du dann zum Beispiel nicht mehr nach der Butter fragen«, erklärt der Superheld enthusiastisch. Strange mustert ihn misstrauisch von hinten. Tonys Körperhaltung zeigt, dass er betrübt ist und er weiß auch genau warum. Pepper hat vor einigen Tagen mit Tony Schluss gemacht. So hat der Playboy es zumindest Wong erzählt uns Stephen hat es zufällig mitbekommen. Dem Zauberer kommt das ganz gelegen, denn er hat vor wenigen Wochen erst festgestellt, dass er für den Ironman schwärmt.
»Tony? Du machst das, damit du keinen Gedanken an Pepper verschwendest, oder?«, hinterfragt der Doktor sanft und besorgt. Tony stützt seine Hände am Tisch ab und lässt seinen Kopf hängen. Leise seufzt er. Sanft legt Strange eine Hand auf Tonys Schulter. »Alles okay?« Stark schüttelt den Kopf. Er schließt die Augen und atmet zittrig aus. »Ich habe Wong erzählt, dass Pepper Schluss gemacht hat«, erklärt der Playboy dem Zauberer. Stephen nickt. »Ich habe es auch gehört.« Tony sieht Strange mit seinen braunen Hundeaugen an. »Weißt du was? Ich koche uns was und du bringst das Ding hoch«, schlägt er vor, während er auf Tonys neuste Erfindung deutet. Tony sieht den Zauberer unsicher an, nickt dann aber doch. Stephen und Tony gehen also hoch, während der Mantelträger aber in der Küche verschwindet, räumt der Anzugsträger den alten Tisch raus, damit der neue Tisch hingestellt werden kann. »Worauf hast du Hunger?«, fragt Strange aus der Küche. Kurz grübelt der Held. »Mach was einfaches. Und irgendwas mit Blaubeeren. Oder Cheeseburger. Oder beides.« Der Doktor lacht in der Küche und Tony läuft ein Schauer über den Rücken. Denn, eigentlich hat er mit Pepper Schluss gemacht. Wegen Stephen. »Wie wäre es mit Cheeseburger und Pommes und zum Nachtisch gibts Blaubeerpudding«, schlägt der Doktor vor. »Klingt wirklich gut«, lächelt Tony. Er deckt den Tisch, während Strange kocht. Stark stellt Kerzen, Blumen und teure Weingläser auf den Tisch.
Als Strange fertig ist, stellt er die Cheeseburger und die Pommes auf das Band. »Der Tisch ist aber elegant geschmückt«, stellt Stephen unsicher fest. Für ihn sieht es fast wie ein Date aus und er möchte nur ungern verletzt werden. Dennoch setzt er sich, gegenüber von ihm nimmt Tony platz. Die Augen des Genies strahlen, als er voller Vorfreude den Knopf betätigt. Umso enttäuschter ist das Genie, als das Band sich langsamer als eine Schnecke bewegt. Seine Augen zeigen, wie enttäuscht er ist. Doch Stephen lächelt sanft. Mit ein wenig Magie lässt er das Band sich schneller bewegen. Tonys Augen werden groß. »Wow«, haucht er beeindruckt, als er sieht, wie das Tempo zunimmt. Stephen nimmt eine Flasche Wein und öffnet sie, schüttet sich und Tony etwas ein. Die beiden stoßen an.
Nach mehreren Gläsern von Tonys Seite ist er ziemlich betrunken, doch Strange hat sich zurückgehalten. Er hört dem Betrunkenem lächelnd zu, wie er von seinem Leben erzählt. »Weißt du Strange, eigentlich hat Pepper garnicht Schluss gemacht, sondern ich«, lallt er nun. Stephen wird hellhörig. »Wie bitte?«, fragt der Doktor nach. Er kann nicht glauben, was er gehört hat. »Ich habe mit Pepper Schluss gemacht«, meint Tony nun lauter. Der Doktor schmunzelt leicht. »Aber warum, Tony?« Das Genie spielt verlegen mit seinen Händen. »Wegen dir, Strange«, nuschelt er peinlich berührt. Stephen weitet seine Augen geschockt. »Du hast dein Glück für mich aufgegeben?«, fragt er ungläubig. Tony hebt tadelnd den Zeigefinger. »Nein, Strange. Du verstehst da was nicht. Ich habe Pepper aufgegeben, damit ich mein Glück finde. Mit dir.« Der Playboy lehnt sich zu dem Doktor rüber und tippt ihm auf die Brust. »Aua, die ist hart«, stellt er irritiert fest, als er auf seinen Finger sieht. Peinlich berührt sieht Strange auf seinen Schoss. »Oh Stephen, kein Grund rot zu werden«, lallt der Milliardär erneut. Stephen sieht Tony kopfschüttelnd an. »Du bist betrunken, Stark. Das ist alles. Du bildest dir was ein.« Wütend steht Tony auf, wobei der Stuhl hinfällt und der Milliardär gewaltig schwankt. »Also bitte. Ich hab mich echt in dich verliebt Strange. Ich kanns beweisen.« Belustigt und stirnrunzelnd sieht der Doktor seinen Schwarm an. Dieser geht um den Tisch auf ihn zu, allerdings stößt er seine Hüfte an einer Kante. Sofort eilt der Doktor zu Tony um ihm Hilfe zu leisten. Jedoch kann er sich ein verschmitztes Schmunzeln nicht verkneifen. »Komm, ich helfe dir.« Sanft legt Strange seine Hände an Tonys Hüfte und führt ihn in sein Zimmer.
Dort angekommen legt er den Milliardär in sein Bett. Strange will sich schon wieder zurückziehen, als Tony seine Arme in seinen Nacken legt und an seine Lippen haucht: »Ich wollte es dir doch beweisen.« Stephen schluckt schwer. Zwar hat Tony eindeutig eine Fahne, doch sein Atem an den Lippen des Doktors lässt ihn erschaudern. Er ist hoffnungslos in das Genie verliebt. »Tony, dass...« Weiter kommt er nicht, denn Tony legt stürmisch seine Lippen auf Stephens. Der Doktor verkrampft sich, will sich wegdrücken, doch Tonys eiserner Griff lässt den Doktor nicht entfliehen. Nachdem Stephen sein ungewolltes Glück einsieht, gibt er sich Tony hin. Er schließt seine Augen. Die Lippen des Doktors bewegen sich im Takt zu den weichen von Tony. Als Tony den Doktor loslässt, da er nach Luft schnappen muss, entflieht der Doktor schnell seinen Armen. »Gute Nacht, Tony«, verabschiedet Stephen sich von ihm. Mit rosaroten Wangen verlässt er den Raum des Milliardärs.
Am nächsten Morgen hat Tony einen gewaltigen Kater. Stöhnend hält er sich seinen schmerzenden Kopf. Als er sich aus dem Bett quälen will, sieht er eine Aspirin und ein Glas Wasser auf seinem Nachttisch. Unter dem Glas liegt ein Zettel, den Tony liest, nachdem er die Aspirin mit dem Wasser runtergespült hat.
Hey Tony.
Ich weiß nicht, wie spät es jetzt ist, deshalb wünsche ich dir einfach einmal einen guten Tag. Du hast gestern wirklich viel getrunken. Immerhin warst du betrunken. Außerdem kann ich nicht wissen, ob du dich an Gestern Abend erinnern kannst. Ich helfe dir auf die Sprünge, falls nicht: du hast mich stockbesoffen geküsst. Ich wollte heute Morgen eigentlich nicht einfach so verschwinden, aber es gab da ein kleines Problem bei Wong. Wenn du darüber reden möchtest, dann ruf mich an, ich komme, sobald ich nicht mehr verhindert bin.
Stephen
Tony lässt den Zettel sinken. Verzweifelt wischt er sich mit der Hand über sein Gesicht. Er wollte Stephen doch umbedingt sagen, dass er sich in ihn verliebt hat und sein Leben mit ihm verbringen möchte. Entschlossen greift er nach seinem Handy. Mit zitternden Händen geht er auf die Kontakte und möchte Stephens Handynummer antippen, als ihm was besseres einfällt.
Einige Stunden später sitzt Tony in einem Flieger nach London. Er hat seinen Schwarm geortet und möchte ihm nun persönlich gegenübertreten. Eine Stewardess kommt vorbei und bietet Tony etwas zu trinken an, wobei sie sich extra weit vorlehnt, um ihm ihren Ausschnitt zu präsentieren. Tony lehnt ab und sieht aus dem Fenster.
Als das Flugzeug in London landet, beeilt Tony sich, zu Stephen zu gelangen. Er nimmt sich ein Taxi und lässt sich zu Stephens und Wongs Unterkunft fahren.
Hastig stößt der Milliardär die Tür zum Tempel auf. Wong uns Stephen, die streitend in der Eingangshalle stehen, schauen erschrocken zu dem Genie. Verdattert sieht Tony zwischen den beiden hin und her, bevor er Stephen anspricht: »Können wir reden, Stephen?« Zögernd nickt der Doktor und weist auf eine große Tür. Gemeinsam gehen die beiden in den Raum dahinter und Stephen schließt die Tür. »Also?«, fragt Strange mit einer gewissen Kälte in seiner Stimme, während er die Arme vor der Brust verschränkt. »Ich will mich erklären«, fängt Tony zögernd an. Stephen runzelt verwirrt die Stirn. »Ich habe...« Doch Stephen unterbricht ihn mit einer schneidenden Handbewegung. »Tony, ich möchte eine Sache loswerden, bevor du sprichst: wenn du mir jetzt sagen willst, dass du einen Fehler gemacht hast, dann lass es bitte bleiben. Du würdest bloß meine Gefühle verletzen. Ich bin so lange in dich verliebt. Du meintest, du hättest mit Pepper Schluss gemacht, weil du Gefühle für mich hast. Ich war so glücklich. Wenn du das nicht so meintest, dann ist das okay, aber ich bitte dich darum, in dem Fall einfach zu gehen.« Tony starrt ihn überrascht an. Sanft geht er einige Schritte vor und legt seine Hände auf seine Oberarme. »Stephen, ich bin den ganzen Weg hierher geflogen. Glaubst du wirklich, ich habe den Weg auf mich genommen, damit ich dir eine Abfuhr verpassen kann?« Stephens Augen weiten sich vor Freude. Er legt seine Hände an Tonys Taille, bevor er ihn sanft küsst. Der Milliardär lächelt in den Kuss und vergräbt seine Hände in den Haaren des Doktors. Vor zwei Wochen, als er mit Pepper Schluss machte, hat er sich sowas nicht mal zu Träumen gewagt. Und jetzt steht er fest umschlungen mit Stephen in einem Raum und genießt die Lippen seines Gegenübers auf seinen.
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