Einer der Pfeile von Clint fliegt nur knapp an mir vorbei. "Hey! Ich bin nicht der Feind, vergiss das nicht!", meine ich übers Headset. Clint hebt eine Hand als Entschuldigung. Mürrisch fliege ich zu Steve, der absolut überfordert ist, mit den Dingern, die um ihn herum hüpfen. Dank meiner Hilfe ist das ganze allerdings schnell unter Kontrolle. "Danke Tony", meint Steve. Doch anstatt das ganze etwas ruhiger anzugehen, stürzt er sich direkt in den nächsten Haufen von... ich weiß es nicht. Ich weiß bloß, dass sie rund sind, hüpfen und ihr Leibgericht Häuser sind. Wenn der Belag Menschen sind, mögen die Dinger ihr Essen sogar noch lieber. Es ist ein Wunder, dass noch keiner von uns draufgegangen ist, während wir die Fresssäcke von den Häusern abhalten!

Ich erledige einen weiteren Haufen von Dingern, als Caps Schild knapp an mir vorbeifliegt. "Sehe ich aus, wie ein kleines, kugeliges Kugelding?", frage ich genervt. Als wäre ich der Feind und alle wollen mich umbringen. "Dank mir nicht. Ohne mich wäre genau das passiert", antwortet Steve. "Danke", nuschle ich. Ich höre, wie Steve belustigt lacht, ignoriere das ganze allerdings gekonnt.

Der Blonde und ich sind bereits eine Weile zusammen. Aber auf Missionen ist es nicht einfach, sich auf den Kampf zu konzentrieren, wenn man weiß, dass die Liebe des Lebens dort unten steht und jeden Moment getötet werden könnte. Deshalb bleibe ich auch immer in seiner Nähe. Ich weiß, dass Steve in meiner Nähe bleibt, weil er mich beschützen möchte. Aber er hat bloß ein Schild, während ich einen Anzug habe. Einen fliegenden Anzug. Wenn es darum geht, wer sicherer ist, dann denke ich, ist die Antwort klar.

Irgendwann ist sogar der längste Kampf vorbei und, wie könnte es anders sein, sind wir diejenigen, die die Kugeldinger besiegen. Ich lande neben Steve und befreie mich von meinem Schild. Der Captain seufzt erleichtert aus. "Dir geht es gut."- "Mir schon. Aber du siehst nicht gut aus." Cap macht eine wegwerfende Handbewegung. "Schon okay. Ich überleb das!" Zustimmend nicke ich. "Was anderes lasse ich auch nicht zu." Ich rufe Happy an.

"Tony?"- "Happy, Gott sei dank. Ich brauche dringend einen Cheeseburger. Nein, warte! Mach zwei draus", begrüße ich Happy. "Tony, ich habe dir gesagt, du sollst diese Nummer nur im Notfall wählen", ermahnt mein bester Freund mich streng. "Das ist ein Notfall, Happy", erkläre ich meinen Anruf. "Wie kann der Wunsch nach einem Cheeseburger ein Notfall sein?", fängt Happy an zu diskutieren. "Erstens: zwei Cheeseburger. Zweitens: das ist mein Lieblingsessen. Und ich brauche viel von meinem Lieblingsessen, immerhin wurde ich gerade fast getötet."- "Warum hast du nicht mit diesem Teil angefangen?", fragt Happy verwirrt. In seiner Stimme schwingt allerdings auch Sorge mit, was mich fast berührt. "Der Cheeseburger ist jetzt der wichtige Teil, Happy. Ich bin wirklich fertig." Happy seufzt. "Bin schon auf dem Weg, Tony."

Steve umarmt mich von hinten, gerade, als Happy kommt. Ich winde mich so lange in seinen Armen, bis Steve mich freilässt. "Ernsthaft Tony?", fragt Steve frustriert, wirft die Hände in die Luft. "Barton und du, ihr habt versucht mich umzubringen. Ich brauche meinen Cheeseburger", meine ich und nehme Happy die Tüte ab. "Danke Happy. Bist ein guter Freund." Genüsslich beiße ich von dem Cheeseburger ab. Als ich wieder bei Steve bin, möchte ich ihm einen Kuss aufdrücken, doch Steve weicht aus. "Lass den Mist Tony, du weißt, dass ich das hasse", ermahnt Steve angeekelt. Lachend beiße ich erneut von dem Cheeseburger ab. "Ich liebe dich, Steve", nuschle ich, sobald ich fertig bin. "Ich liebe dich auch", seufzt der Supersoldat, was mir ein Grinsen entlockt.